THEMA: Sambiareise Oktober 13
09 Nov 2013 19:34 #312080
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15. Oktober

Nach dem Mukambi Loop sind wir heiss und müde. Wir hatten Gelegenheit uns mit den TseTse zu messen und haben nun das Diplom in „TseTse Chasing“ erhalten. Wenn wegen einer Fotografie das Autofenster geöffnet wird dringen sie sofort ein. Die Taktik besteht nun darin bei jeder Fliege die sich am Fenster setzt das Fenster während der Fahrt langsam zu öffnen, zu sehen dass der Feind entweicht um anschliessend das Fenster mit grösster Geschwindigkeit zu schliessen. Auf Fahrerseite bei gewissen Strecken ein spannendes Unterfangen. Langsam spricht sich bei den TseTses herum, dass wir ein ernst zu nehmender Gegner sind, oder sind wir einfach schläfrig geworden?

Wir beschliessen nach Mayukuyuku zurück zu kehren. Wir verfahren uns und sehen uns ungeplant im Shishembe Loop.



Hier hat es Wasser und wir sehen auch wieder Tiere: Puku, Impala, Elis im Wasser. Spannend ist, im Unterschied zum South Luangwa NP, dass im Kafue die Tiere entdeckt werden müssen und nicht auf dem Reissbrett bereit stehen. Das gehört für uns auch zu einem richtigen Afrika Urlaub.





Bei der Rückkehr erblicken wir von der von Chinesen erbauten Spinal Rd noch Zebra, Liechtenstein Heartebeast und Kudu. Gegen 16.00 sind wir dann in der Nähe von Mayukuyuku, machen einen Abstecher an den Kafue und gehen auf einer kleinen Transitstrecke parallel zum Fluss zurück. Auf dieser letzten Teilstrecke hat es wieder Bäume über dem Track und v.a. sehr, sehr viele DORNEN.





Liechtenstein's Heartbeast, gibt es praktisch nur im Kafue NP



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10 Nov 2013 14:05 #312173
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16. Oktober

Heute brechen wir von Mayukuyuku auf und fahren der River Road entlang zur Kaingu Lodge. Das sind vielleicht 60km. Wir stehen auf und packen zusammen. Unsere Nachbarn, nette junge Leute stehen auch auf. Sie alle studieren im UK und sind das erste Mal in einem afrikanischen Nationalpark unterwegs. Unter ihnen hat es drei junge Damen aus Lusaka, der Rest kommt aus dem UK und Indien. Eine junge Engländerin ist noch ganz von der Nacht gezeichnet. Sie hatten ihre Zelte wunderschön unter Bäumen aufgestellt. In der Nacht kamen dann Elis und fanden selbstverständlich gerade diese Bäume besonders lecker. Es war bestimmt ein fulminanter Einstieg in den NP. Ich hatte am Abend zuvor noch gefragt ob sie wirklich diesen Ort wählen wollen. Da die Campsite sehr gepflegt ist dachten sich wohl alle „der übertreibt ein wenig.“

Wir lachen ein wenig, aber nur bis wir an unserem Auto den vorderen linken Pneu beachten. Voll platt, da nützt ein Kompressor rein gar nichts mehr. Im Reifen steckt tatsächlich ein megagrosser Dorn. Wie schön ist doch das offroad Fahren im afrikanischen Busch! Zuerst gehen wir es locker an, und schaffen es auch das Reserverad unter dem Fahrzeug zu Boden zu bringen. Dann aber bemerken wir, dass die Muttern für unsere Schraubenschlüssel zu gross geraten sind. Nun lachen die Engländer leise, da auch sie nur die Normschlüssel haben. Auch in der Lodge fragen wir vergeblich nach grösseren Schlüsseln. Da ist mit Reifenwechsel nichts zu machen. Wir sitzen tief im Schlamassel. Nicht auszudenken was tief im Busch geschehen wäre. Glücklicherweise haben wir pro Person und Tag 5 Liter Trinkwasser mitgenommen. Niemand kann uns da helfen! Ein kleiner Vorteil ist höchstens, dass wir nun länger in Afrika bleiben können/müssen. Auch ohne „Ibidumm-Zältli“ merken wir schliesslich, dass über den Muttern Kappen sitzen ☺☺, welche man mit einem einfachen Sackmesser entfernen kann.

Nun geht es ans Auto hochheben:

1. Versuch: der Wagenheber versinkt im Sand. Na wunderbar. Auf unserer Packliste bei der Abreise aus der Schweiz stand klipp und klar „Brett“. Ich meine darauf verzichten zu können, das hat es in Zambia auch, sofern man in Lusaka daran denken würde. Niemand auf der Campsite hat ein Brett. Bis sich da ein weibliches Wesen daran erinnert, dass wir ein Rüstbrett bei den Küchenutensilien haben. Gesagt, getan: Küchenbrett unter den Wagenheber, aber es reicht immer noch nicht.
2. Versuch: Hi-Jack. Wir setzen ihn seitlich an, bis es beinahe eine Beule in der Türe gibt. Der Lack ist bereits etwas ab (und eine mikroskopische Beule haben wir ebenfalls geschafft). Hi Jack geht wieder weg.
3. Versuch: Wagenheber unter die Achse und nun geht es wunderbar.

Mit dem Kompressorschlauch des zweiten Autos können wir beide Pneus (denjenigen der immer Luft verliert und den platten) füllen. Nach Duschen sind wir reisebereit. Uebrigens: die Pneus bei unserem Auto sind sehr abgefahren, das ist beim zweiten Fahrzeug deutlich besser. Diese ist aber auch nicht ganz problemlos: der Tank leckt und wir können jeden Morgen zwischen einem und zwei dl Diesel auffangen, damit nicht alles im Boden versickert. Bei diesem Bushranger funktioniert, das habe ich ja bereits erwähnt, der Kühlschrank nicht. Ansonsten sind aber beide Autos tipp top.





Die Landschaft ist ziemlich abwechslungsreich. Die River Road ist mit dem GPS einfach zu finden. Wir kommen zu einem Wasserloch, warten dort bis wir die Hitze und die eindringenden TseTses zu unangenehm empfinden. Säuger haben wir keine gesehen aber Wasservögel incl. schwarze Störche. Die Strecke führt durch Buschland, teilweise durch sandige Wadis.









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10 Nov 2013 21:11 #312244
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Schliesslich kommen wir zu einem Wegweiser und nehmen die New Road. Wie wohl die alte gewesen wäre? Auf der neuen schaffen wir ein Tempo von 10kmh. Wenigstens hat es keinen Gegenverkehr, oder ist es eine Einbahnstrasse ☺? Ueberholt werden wir auch nie. Den Spuren nach zu schliessen wird die Strecke definitiv selten befahren, sicherlich nicht jede Woche. Zu fahren ist es toll, Tiere sehen wir aber fast keine. Einige Impalas und Pukus, einmal warthogs, einmal im Unterholz einen waterbuck und einmal einen Duiker. Dafür gibt es wunderbare Bäume.











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10 Nov 2013 21:18 #312247
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Nach vier Stunden haben wir die Strecke geschafft und sind am Eingang zur Kaingu Lodge und Campsite. Dort soll man das Fahrzeug mit Insektenspray gegen TseTses behandeln. Den Sinn dahinter sehe ich nicht ganz, ausser das ganze Camp würde regelmässig mit Insektenvertilger besprüht. Egal wir tun es. Wir haben übrigens das Brevet „TseTse Vertreiben“ mit Erfolg bestanden und schaffen es innert zehn Minuten fünf TseTses aus dem Auto zu bugsieren, ohne dass sich wieder die gleiche Anzahl nach drinnen bewegt.



Wir kommen in Kaingu an, wo uns Julia und Gill, die Manager, SEHR herzlich begrüssen. Sie zeigen uns die Campsite, schön im Schatten von Bäumen gelegen. Unter uns der Kafue, den wir aber wegen der vielen Bäume kaum sehen. Die Waschanlage ist wie in Mayukuyuku sehr professionell, aber für mich beinahe etwas luxuriös. Wir stellen die Zelte auf und spazieren dann Richtung Rapids, wo man zwischen den Flussstufen geschützt von Crocs baden könne. Der Kafue mäandriert hier zwischen Felsen und Inseln. Landschaftlich ist dies ein echtes Highlight, das einen Umweg lohnt!

Unsere Brote sind übrigens mittlerweile alle schimmlig, na ja toasten könnte man sie noch, dann riecht man es nicht so penetrant. Julia bietet uns aber an, frisch gebackenes Brot zur Verfügung zu stellen. Wer könnte da nein sagen! Die Herren gehen zur Lodge, trinken ein Mosi und holen das Brot beim Eindunkeln.











Portraits der Reisenden, konform mit den neuen Datenschutzrichtlinien der EU (und selbstständig entschieden auch der Schweiz)



Das Nachtessen besteht aus Spags und als Sugo die (am Vorabend) lange gekochten Tomaten aus Mumbwe. Eines unser besten Essen in Zambia!!!
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11 Nov 2013 22:35 #312426
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17. Oktober

Ganz richtig dies ist ein Geburtstagskuchen, eine torta da nusch. Man kann sie gut transportieren und sie schmeckt auch in Afrika wunderbar. Das Frühstück mit Kuchen, Früchten, frischem Brot, Confitüre, weetabix ... ist ein Genuss. Bald brechen wir aber auf.



Der Geburstagsmorgen bringt eine Bootsfahrt auf dem Kafue. Gil führt uns durch die Inselwelt des Kafue, umrundet Felsen und Hippos – eine Zauberwelt zwischen Wasser und Fels, mittendrin liegt die Kaingu Lodge. Wir hatten uns auch für einen Gamedrive im NP interessiert, auf der andern Seite des Flusses. Dieser wäre aber ganztags gewesen, wir hingegen wollten nochmals einen halben Faultag einlegen bevor wir nach Lusaka zurück fahren. Nun bewegen wir uns mit dem Boot im Kafue und geniessen die Ausblicke auf Felsen, Vögel und Bäume. Trotz eifrigem Beobachten sehen wir ausser Pukus und Buschböcken keine Säugetiere die an Land leben.

Wir landen auf einer Insel mit Gras so grün und kurz wie englischer Rasen. Ob Julia und Gil die Hippos so abgerichtet haben? Es wäre sehr schön sich hier einen Sundowner zu genehmigen.














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Letzte Änderung: 11 Nov 2013 23:18 von marc21.
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11 Nov 2013 23:17 #312432
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und weil es so schön ist noch mehr Bilder vom Kafue. Landschaftlich ist dies sicher eine der reizvollsten Flusslandschaften in ganz Afrika.











Den Nachmittag verbringen wir faulenzend, lesend, für die Chemieprüfung lernend, Pneu aufpumpend, schwatzend und duschend. Die Sonne senkt sich und beim Eindunkeln haben die Bäume scherenschnittartige Konturen.



Selbstverständlich gibt es heute einen Sundowner Gin n' Tonic und danach ein feines Essen. Dank des perfekten Kühlschranks haben wir sogar nochmals Fleisch.

Dies war mein dritter Geburtstag in Afrika. Der erste in den Nxai Pans (Baines Baobab), das zweite Mail in Maun (Sedia Hotel) wo ich mich so auf den Hamburger gefreut hatte, leider war er verdorben. Und nun dieses Mal inmitten einer wunderbaren Flusslandschaft, begleitet von der besten Familie.



In heller Mondnacht gehen wir nochmals ins Dachzelt, morgen werden wir in Lusaka sein.
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