THEMA: Porträt: LTU
23 Mär 2006 17:19 #13604
  • frank41542
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  • frank41542 am 23 Mär 2006 17:19
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Das große Flugzeug, mit dem die Erfolgsstory der Düsseldorfer Airline ein Gesicht bekam, war der Lockheed TriStar, der, für alle Welt völlig überraschend, 1973 von dem bis dahin kaum bekannten Unternehmen LTU gekauft wurde. Damit war die LTU die erste Chartergesellschaft weltweit, die ein solches Großraumflugzeug mit zwei Gängen in der Kabine vorstellte. Das für damalige Zeiten absolut spektakuläre Flugzeug hatte aber weder einen wirtschaftlichen Erfolg für den Hersteller, noch einen sehr guten Ruf. Insgesamt sechs Maschinen gingen als „Totalverluste“ in die Luftfahrtgeschichte ein. Erst ab 1995, sicher einige Jahre zu spät, hat die LTU dann mehr als eine Milliarde Mark in den Ausbau der Flotte investiert. Die Indienststellung des ersten in Deutschland registrierten Airbus A 330-300 zu Beginn des 40jährigen Jubiläums war der Startschuss für eine weltweit einzigartige Verjüngung einer ganzen Flugzeugflotte.

Mit insgesamt 24 Flugzeugen verfügt die LTU heute über eine, im Vergleich zu den letzten Jahren wieder stark geschrumpfte Flotte. Besonders die Langstreckenflotte wurde zu Gunsten der Kurzstrecken-Maschinen Airbus A320/321 gekürzt.

Auffallend ist die, für einen Ferienflieger, aber immer noch ausgeprägte Langstreckenflotte mit den zehn Airbus A330 Flugzeugen, die zwischen 1996 und 2002 direkt vom Hersteller übernommen wurden. Der 1987 erstmals vorgestellte Airbus A330, der auf den Strecken nach Namibia eingesetzt wird, ist neben dem Airbus A340 das klassische Langstrecken-Großraumflugzeug von Airbus. Auffallendster Unterschied zum A340 ist die Ausstattung mit nur zwei (statt 4)Triebwerken. Der A330 ist für die Beförderung von bis zu 400 Passagieren über eine Distanz von bis zu 12.300 km Kilometern ausgelegt. Anfang 2002 lagen über 400 Bestellungen vor, von denen bereits gut 300 Maschinen weltweit ihren Dienst bei den Airlines angetreten haben. Seit der Indienststellung kam es zu zwei kleineren Unfällen mit Maschinen des Typs A330, bei denen insgesamt sieben Menschen ihr Leben verloren (wobei ein Pilot der canadischen Air Transat einen A330-243, auf dem Weg von Toronto nach Lisabon, nach Problem mit dem Treibstoffsystem und einem 18-minütigen motorlosen Gleitflug mit sehr viel Ruhe und Können sicher auf einer kleinen Azoreninsel landete - keiner der 298 Insassen wurde verletzt). Trotz dieses, auf technisches Versagen zurückgeführten, Zwischenfalls, gilt der Airbus A330 als absolut sicher und sehr modern ausgestattet.

1997 hatte die Airline einmal erhebliche Probleme mit dem deutschen Luftfahrt Bundesamt (LBA) als Haarrisse in Flügeln festgestellt wurden. Die Haarrisse wurden beseitigt und die Wartung seitdem stark verbessert. Bei der Wartung kam es allerdings immer mal wieder zu Problemen: so brannten 1971 und 1994 zwei Flugzeuge in der Nacht bei Wartungsarbeiten in der Halle 8 des Düsseldorfer Flughafens völlig aus.

Inzwischen ist die LTU Technik ein vom Luftfahrt-Bundesamt‚ zertifizierter Entwicklungs- und Schulungsbetrieb, der Änderungen am Flugzeug auch in eigener Regie durchführen darf, die sonst nur vom Flugzeughersteller oder unter strengster Überwachung des Luftfahrt-Bundesamtes (LBA) vorgenommen werden dürfen. Damit hat sie heute den gleichen Status wie die (über jeden Zweifel erhabene) Lufthansa-Technik.

Im Flugverkehr hatte die LTU bis heute keine Zwischenfälle!

Sie gehört damit zu einem ganz kleinen Kreis von Airlines, die noch nie einen Flugunfall hatten. Dies ist besonders beachtenswert, da die LTU durchaus zu den größeren Fluggesellschaften gehört und schon im Jahre 1955, mit einer Vickers-Viking den Flugebtrieb aufgenommen hatte.

Die LTU hat, als eine der ersten Fluggesellschaften der Welt alle Ihre Maschinen mit dem elektronischen Kollisionswarngerät ”TCAS” ausgerüstet.

Anzeichen, dass sich die derzeitigen wirtschaftlichen Probleme der Airline auch auf die Sicherheit ausgewirkt hätten, gibt es bis jetzt keine. Zu gute halten muss man der LTU die ganz ungewöhnlich moderne und junge Flotte, die man wegen der finanziellen Schwierigkeiten in den letzten Jahren kürzen musste. Trotzdem muss man feststellen, dass dies nicht zu Gunsten alter Maschinen ging, sondern dass weiter nur neue Maschinen im Flottenpark stehen, die direkt vom Hersteller übernommen wurden und das Flottendurchschnittsalter unter 10 Jahren gewährleisten können, so wie das internationaler Standard ist.

Mit der letzten „Verjüngungskur“ 2002-2004, bei der auch die bis dato älteste LTU Maschine abgelöst wurde, sank das Flottenalter auf einzigartige 3,4 Jahre.

Die LTU betreibt heute eine reine und auch die jüngste Airbus-Flotte weltweit.
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23 Mär 2006 17:30 #13605
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  • duwisib am 23 Mär 2006 17:30
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Sehr gute Räschärsche! Danke!

Nächstes Ziel: South African Airways

:)

Herzlichst
Jürgen
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23 Mär 2006 17:45 #13607
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  • frank41542 am 23 Mär 2006 17:19
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:ohmy: ... ihr macht misch fääähdisch ;)
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23 Mär 2006 17:47 #13609
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23 Mär 2006 18:07 #13614
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  • tiras am 23 Mär 2006 18:07
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Hallo,

nicht vergessen zu erwähnen sollte man die Tatsache, dass die beschriebene Airline offenbar seit mehreren Jahren daran forscht, die kürzest möglichen Sitzabstände auf der Langstrecke zu ermitteln. Ganz am Ziel ist sie aber noch nicht, denn letztes Jahr konnte man als großgewachsener die Knieschmerzen durch den Vordersitzkontakt durch Ausräumen der Sitztasche reduzieren. Ob das noch immer so ist, werden wir nicht mehr herausfinden...

Gruß
tiras
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23 Mär 2006 18:12 #13615
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  • www.dt800.de am 23 Mär 2006 18:12
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... auch wir haben uns entschlossen LTU-Flugzeuge nur noch von aussen anzuschauen. Wer seinen Gästen bezahlte Sitzplätze anbietet, auf denen diese nicht sitzen können, wird zumindest unser Geld nicht mehr bekommen. Gleiches gilt für Condor.
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