Schon immer kamen im Forum bei Themen wie Sicherheit, Kriminalität, deutsch-namibische Geschichte und abgemildert auch bei Jagdtourismus, die unterschiedlichsten Einstellungen zutage. Und das ist doch gut so, sie sind Realität.

Das Forum spiegelt unsere Gesellschaft wider, Namibiafreunde haben die unterschiedlichsten Motive und Werte. Nicht jede Haltung wird geteilt oder sympathisch gefunden, im Gegenteil, es wird kräftig ausgetauscht. Und oft hat sich dann herausgestellt, dass man auch mal ein geschriebenes! Wort in den falschen Hals bekommen oder sich selbst mißverständlich ausgedrückt hatte. Und unter anderem weil das so ist, kam kaum jemand auf die Idee, Einzelne in irgendeine Extrem - Ecke stellen zu wollen. Nach meinem Eindruck hat sich in den ganzen Jahren eines als ungeschriebenes Gesetz abgezeichnet: das Forum ist nicht der Ort, den Richter zwischen „gut“ und „böse“ zu spielen oder es zum Abbild Weimarer Straßenschlachten (oder meinethalben Hellersdorf gegen Lichtenberg) herunterzuposten. Vorbeugend: es ist m.E. auch nicht der Ort für militante Globalisierungsschlachten mit eben den o.g. Begleiterscheinungen.

Bislang konnten sich die Fomis Offenheit und Toleranz erhalten. Aufmerksam machen, auch Missionieren (i.S. eiferndes Aufklären) tut dem Forum gut. Auch, indem bewusst entsprechende Themen eröffnet werden. Aber bitte ohne verbale Machete und Pöbelei. Mit Weltbürgertum verbinde ich neben der Offenheit und größtmöglicherVorurteilsfreiheit für andere Kulturen, Ethnien usw. auch Toleranz, Einsicht in eigene Unzulänglichkeiten und Gelassenheit (der schon anderswo zitierte Kölsche Spruch „jeder Jeck is anders“ passt auch ein wenig). Mir jedenfalls ist jede selbstgerechte, apodiktische Haltung – gleich welcher Coleur - suspekt.

Steinbeisser