Hallo
Unser Toyota Landcruiser steht seit rund zwei Jahren in Namibia. Gekauft haben wir ihn in der Schweiz für Reisen im nördlichen Afrika. Nachdem das Reisen im Norden schwieriger wurde haben wir vor zwei Jahren in den Süden verschifft. Kosten beliefen sich mit Schenker auf rund 4000 Schweizer Franken all inclusive (inklusive Import etc.) für das Runterschiffen von Basel nach Cape Town.
Importiert wurde unser Fahrzeug mit einem Carnet de Passage des ADAC. Die Kaution beläuft sich auf 5000 Euro (nicht den richtigen Fahrzeugwert angeben!), die erst bei Rückimport des Wagens nach D wieder zurückbezahlt werden. Das Carnet muss 1x jährlich mit einem Verlassen der Zollunion reaktiviert werden (Zollunion heisst Südafrika, Namibia, Botswana, Lesotho und Swaziland). Wir waren beide male in Zimbabwe. Die Aus-/Wiedereinfuhr ist völlig unproblematisch. Einmal gabs aber eine Busse, da wir 7 Tage überzogen haben... Verlängern ist ebenfalls möglich, nur etwas kostspielig. Einzelheiten sind unter
http://www.adac.de/ReiseService/tourset_reisefuehrer/tipps/Carnet_de_Passage/default.asp?ComponentID=79790&SourcePageID=53117%230&RWQuery=Carnet&Linkempfehlung=Carnet%2Bde%2BPassages abrufbar.
Eingestellt haben wir unseren Wagen nahe bei Windhoek in einer festen Steingarage auf einer Farm. Service etc. ist top. kosten pro Monat 25 Euro.
Reisen tun wir 2x jährlich für 3 Wochen. Bisher haben wir die Zollunion und Zimbabwe (Victoriafalls) abgeklappert. Im Winter gehts nach Sambia, Malawi und Mosambik. Nächstes Jahr verschieben wir nach Ostafrika.
Ein linksgesteuertes Fahrzeug ist meiner Meinung nach unproblematisch, wenn man zu zweit unterwegs ist und der Beifahrer mitschaut. Wenn man alleine fährt ist die Fahrerei Gewöhnungssache.
Ein Fahrzeug in Namibia oder SA zu kaufen ist nicht billig. Unser Modell ist unten teurer als in Europa. Wenn du aber die nächsten 10 Jahre nur im südlichen Afrika reisen willst, lohnt sich ev. ein Kauf. Bedenken musst du aber, dass ein Import nach D später fast unmöglich ist. Manchmal ist es interessant einen älteren Mietwagen zu kaufen (z.B. bei Britz).
Das Reisen mit dem selber in Europa aufgebauten Fahrzeug (ein Aufbau braucht Zeit und Mittel. Ist in Europa einfacher als in Afrika. Kommt aber natürlich auf die Bedürfnisse an, die du hast) ist aber meiner Meinung nach das allerschönste. Deshalb käme bei uns nur wieder Verschiffen und Import mit Carnet in Frage. Wenn wir Arfrika gesehen haben gehts nach Südamerika oder Australien :wink:
Zur Versicherung: Unser Fahrzeug ist bei einer namibianischen Versicherung versichert (Kasko und third party. Gilt für die Zollunion und Zimbabwe. Weitere Länder mit Spezialversicherung). Die Kasko-Versicherung läuft auf Wunsch nur, wenn man unterwegs ist. Lässt man sie das ganze Jahr laufen, also auch wenn das Auto in der Garage steht, ist die Prämie mit D (eher etwas teurer) vergleichbar. Aktiviert man die Versicherung nur, wenn der Wagen gefahren wird, wirds billiger (third Party bleibt immer aktiviert, Kasko nur für die Fahrzeit).
Zum Service: Für Toyotas (und die meisten anderen asiatischen Automarken) ist der Service im südlichen Afrika absolut unproblematisch und sehr professionell (besser als in Europa). Ersatzteile und Reifen sind teuer, aber grösstenteils billiger als bei uns. Wenn du in Europa ein Fahrzeug kaufst, das du darauf ins südliche Afrika verschiffst unbedingt eine Marke wählen, die da unten verbreitet ist. In Namibia kannst du noch fast alle Marken reparieren. In Sambia wirds schwieriger. Ganz zu schweigen von Ländern wie Mosambik etc.
Fazit: Mit dem eigenen Wagen im Südlichen Afrika zu reisen ist das non plus ultra für uns. Es gibt keine Restriktionen wie beim Mietwagen, nach 5-6 Wochen reisen hat man den Verschiffungspreis drin (gegenübergestellte Mietkosten für den 4x4), man kann sein Material unten lassen, das Auto steht sicher, trocken und günstig (wer hat in D eine billigere Garage) in der Garage, das Carnet ist unproblematisch und man kann den Wagen wieder einmal nach Hause nehmen.
So, ich hoffe ich habe nichts vergessen. Sonst bitte fragen :wink: