THEMA: Wüstenlöwen
07 Mai 2010 13:34 #139142
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  • christian am 07 Mai 2010 13:34
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Hallo!

Gestern wurde ein Promotionvideo von dieser Firma veröffentlicht. Der Film dauert zirka 20 minuten. Das laden, bis der Film zu sehen ist, braucht einige Minuten.

Warnung: Dieser Film ist nichts für schwache Gemüter. Gegen Mitte des Films werden Tiere abgeschossen, dazwischen wieder barbusige Himbas gezeigt, Black Rhinos als jagdbares Wild dargestellt. Nach diesem Film wird einem klar was in Namibia so alles passiert...
Bleibt nur zu hoffen das diesem PH die Lizenz entzogen wird.

www.safarinewsreel.com/blog/?p=688

Christian
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07 Mai 2010 13:42 #139144
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  • lilytrotter am 07 Mai 2010 13:42
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Hallo Matou66!

Diese Sache hier, liegt ein bischen anders, glaube ich.

Es gab tatsächlich schon seit Monaten ernste Probleme mit einigen Löwen des Hoarusib Rudels in Purros und Umgebung, deshalb ist der Abschuss dieser 1 - 2 „Problemlöwen“ auch genehmigt worden (übrigens keine Löwen mit großer Mähne! sondern subadulte!). Die Genehmigung erhielt ein Tommy Hall, ganz offiziell. Der Abschuss wurde weltweit angeboten.
Es mag sogar ganz sinnvoll sein, das das Land und Leute an solchen Abschüssen gut verdienen.
Nun, über das Für und Wider von Jagd an sich und im Besonderen, sollten wir hier lieber keine Diskussion lostreten. Aber ein Angebot im Netz für einen sogenannten „Last Minute PAC Lion Hunt“ ist einfach eine Nummer für sich.

In diesem Fall hat ein weiterer Berufsjäger, ein Herr Wright von Didimala Safaris, nach eigener Aussage den Löwen Leonardo selber geschossen, weil er angeblich das Collar, wegen der großen Mähne, nicht hätte sehen können! Welch ein Affront!

Jeder, absolut JEDER in der Gegend weiß es und insbesondere ein Berufsjäger weiß es: Dass dort jeder ausgewachsene männliche Löwe mit großer Mähne ein Collar hat! Und davon gibt es nicht viele in der Gegend. Bis zum Tod von Leonardo genau noch Einen. Und die Jäger der Gegend wissen auch genau, welche Löwen in welchen Gebieten sind! Und welche Löwen zu welchem Rudel gehören und in welcher Gegend sie sich bevorzugt aufhalten!
Und natürlich kannte der Typ das Tier und kannte die Bedeutung dieses alten Löwen. Der Typ lebt da! Er kennt Philip Stander! Sogar ich, die nur immer eifrig die Internetseite desert-lion frequentiert und gerade einmal da oben in den Flusstälern war, kenne die Bedeutung dieses Löwen.
Vielmehr kann man aus der Aussage des Herrn Wright (-Er wäre es gewesen.) schließen, dass er verschleiern will, was er für den Abschuss erhalten hat. Außerdem ist das Vögelchen nach der Tat zufällig ausgeflogen …
Die eigentliche Tragödie ist meines Erachtens die, dass eine skrupellose Person die offiziellen Abschüsse und die Problemsituation ausnutzt, um einen Alpha-Löwen abzuschießen, bzw. es jemand Anderem ermöglicht, die Trophäe zu schießen. Wahrscheinlich schien ihm die momentane Problemsituation günstig, gerade jetzt einen solchen „Unfall“ zu inszinieren. Ein solcher Abschuss bringt extrem viel Geld. Und die Gier ist groß.

Schon als Adolph (Hoanib Rudel) vor einigen Monaten erschossen wurde, war das ein herber Verlust. Man hoffte, dass Leonardo beide Rudel frequentiere. Nach diesem Abschuss sind das Hoarusib Rudel sowie das Hoanib Rudel ohne reproduzierenden Löwen.

Danke Christian!
Deine Nachricht, dass das Ministerium nun untersucht, tut gut!
- aber, der Typ ist ja "zufällig" für 2 Wochen im Ausland und wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht so schnell zurückkehren!

Grüße lilytrotter

Nachtrag: Der Professional Hunter Wright hatte eine Genehmigung zum Abschuss eines weiblichen Löwen in der Anabeb Conservancy.
Leonardo XPL 44 ist unübersehbar ein männlicher Löwe gewesen und von Herrn Wright in der Sesfontein Conservancy geschossen worden.
Der Ort des Abschuss von Leonardo (GPS-Collar sei dank, ließ er sich eindeutig feststellen) liegt mal eben 100 km von der Anabeb Conservancy entfernt.
Gruß lilytrotter


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Walvisbay boomt
Letzte Änderung: 09 Mai 2010 15:21 von lilytrotter. Begründung: Nachtrag
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07 Mai 2010 13:58 #139148
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Hallo!

Stander und Wreight kennen sich. Sie haben ja bereits zusammen einen Problemlöwen erschossen. Stander war dabei, damit eben der "Richtige" erschossen wird.
Auch taucht Wright auf der Spenderliste für
Desertlion auf. Stander hat ein Satphone und kann darüber erreicht werden. Ein kurzes klärendes Gespräch hätte wohl gerreicht.

Es gibt inzwischen in diesem Gebiet viele Probleme. Ich nenne nur mal Schoeman und die Lodge im Fluss, sowie Pieter mit seinen italienischen Freudinnen. Insider wissen sicher was ich damit meine....
Damit es etwas klarer wird, stelle ich diesen Link ein:

www.namibian.com.na/....php?id=28&tx_ttnews[tt_news]=66844&no_cache=1

Der Link geht nur mit kopieren und einfügen,sorry

Christian
Letzte Änderung: 07 Mai 2010 14:11 von christian.
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07 Mai 2010 14:10 #139151
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  • Matou66 am 07 Mai 2010 14:10
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Hallo Lilytrotter,

vielen Dank für Deine genaue Schilderung!
Das Thema "Jagd in Afrika an und für sich" wollte ich auch nicht aufmachen (da bin ich bedient - danke...).

Da ich die Entwicklung des "Miteinanders" von Wüstenlöwen und Menschen rund um Purros regelmässig zu verfolgen versuche, bin ich nicht verwundert, dass es zu Problemen kommt.

Ich persönlich habe den Eindruck, dass die Menschen dort zu wenig Unterstützung bekommen, wenn es um den direkten Schutz ihres Viehs geht.
Ich weiß z. B. nicht, ob sich überhaupt jemand darum kümmert, ihnen beizubringen, wie sie die Tiere schützen können.
Wenn die Löwen einmal gelernt haben, dass es in Purros "easy meat" gibt, ist das fatal.

Ich kann mir vorstellen, dass es aus verschiedenen Gründen (Geld, Manpower, Interesse etc.) sehr schwierig ist, vor Ort Maßnahmen zu treffen, die dieses Miteinander ermöglichen könnten, ohne, dass es bspw. zu Verlusten von Vieh kommt.

Löwen abzuschiessen, ist aber wieder mal die einfachste aller "Lösungen", egal, ob nun jüngere Tiere oder ein ausgewachsenes Männchen. Letzteres hat jedoch für die Sozialstruktur und den Erhalt der Rudel negative Auswirkungen.

Ob es wohl Zufall ist, dass der Schütze z. Zt. im Ausland weilt?
Letzte Änderung: 07 Mai 2010 14:16 von Matou66.
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07 Mai 2010 18:14 #139173
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  • lilytrotter am 07 Mai 2010 13:42
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Hallo, Matou66,
mit Sicherheit ist es kein Zufall …

Danke Christian, für den Link.
Irgendwie hat diese Glückseeligkeit, mit der die Trophäenjäger von ihren Abschüssen berichten, mich sehr nachdenklich gemacht. Eine derartige Gefühlswelt ist mir vollkommen fremd.
Na, dann, Halali.
Gruß lilytrotter


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Walvisbay boomt
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08 Mai 2010 09:11 #139200
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Hi Matou,
Ich persönlich habe den Eindruck, dass die Menschen dort zu wenig Unterstützung bekommen, wenn es um den direkten Schutz ihres Viehs geht.
Na ja, sie bekommen von verschiedenen Organisationen Bargeld (Pauschalbetrag) wenn z.B. ein Rind nachweislich durch einen Löwen getötet wurde. Nachsorge ist wohl besser als Vorsorge.
Ich weiß z. B. nicht, ob sich überhaupt jemand darum kümmert, ihnen beizubringen, wie sie die Tiere schützen können.
Könnte auch schwierig sein als teilweise Halbnomaden irgendwie das Vieh gegen Löwen zu schützen. Es nachts in einen Kraal zu treiben hilft eben auch nur bedingt.

Aber das alles ist natürlich kein Grund einen Löwen illegal zu jagen.

Sonnige Grüße
Christian

P.S. Gerade war hier so ein Artikel (ich glaube in der Travel News - such das nochmal raus), das der Bestand an Wüstenlöwen sich in den letzten Jahren von etwa 40 auf 200 Tiere erhöht hat... das bringt natürlich dann mehr und mehr Probleme mit sich.
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