THEMA: Fleisch ausgeblutet?
23 Jul 2008 22:23 #73004
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  • LandRobert am 23 Jul 2008 22:23
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Hallo,

ich kann die Schilderungen von Klaus aus eigener Erfahrung nur bestätigen.




Schöne Grüße aus Bayern
Robert
Niemals aufgeben !
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23 Jul 2008 22:40 #73006
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  • Joerg am 23 Jul 2008 22:40
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na ja manche lernen's halt nie
Gruss

Joerg

Es gibt NIX, das es nedd gibt
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23 Jul 2008 22:40 #73008
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  • Horse_whisperer am 23 Jul 2008 22:40
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Bei uns wird das Tier nach dem Schuß und auffinden, sofort die Kehle durchgeschnitten, dann auf den Bakkie gelegt und da blutet es dann aus !!.
Aber wie gesagt, das ist von Farm zu Farm verschieden !!
Grüßle
Ralf
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24 Jul 2008 09:51 #73036
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  • Manni97 am 24 Jul 2008 09:51
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Vielleicht sollte man mal grundsätzlich für diejenigen, die nicht unbedingt was mit dem \"blutigen Handwerk\" (Metzger) was zu tun haben erklären was schlachten bedeutet:

Beim Schlachten (in Europa) stirbt das Tier grundsätzlich nicht durch einen Schuß oder Stromschlag, sondern durch Blutentzug. Gibt es aus religiösen Gründen eine Sondererlaubnis für das Schächten (dem Tier wird bei vollem Bewusstsein, ohne Betäubung die Halsschlagader geöffnet- ist für meine Begriffe nicht tiergerecht) stirbt das Tier ebenfalls durch den Blutentzug.
Ein Schwein wird entweder mit CO2, Elektrizität, und bei kleinen Betrieben auch schon mal duch Bolzenschuß betäubt. Rinder werden mit Bolzenschuß betäubt. Diese Betäubung setzt das Großhirn außer Betrieb, so dass das Bewusstsein ausgeschaltet wird. Das Kleinhirn wird jedoch nicht beschädigt. Das Kleinhirn ist vor allen Dingen für das vegetative Nervensystem zuständig, also für Atmung, Reflexe, Herzschlag etc.
Durch das weiterhin schlagende Herz, wird das im Tierkörper enthaltene Blut zum größten Teil nach der Öffnung der Halsschlagader ausgepumpt. Der Tod tritt also durch diesen Blutentzug ein.
Bei der Jagd stirbt das Tier nicht durch Betäubung mit anschließendem Blutentzug, sondern durch eine Schußverletzung. Diese Schußverletzung kann sich durch Schock (Nervenlähmung) wie eine Betäubung auswirken. Der Tod von Kleinwild (Hasen Fasanen etc) durch Schrotschuß führt grundsätzlich zu einem Tod durch diese Schockwirkung, weil das gesamte Nervensystem zusammenbricht. Wenn der Jäger beim Schuß mit Kugel oder Bleiposten jedoch gut zum Schuß kam, landet er in der Regel einen Blattschuß. Das bedeutet, das durch den Einschuß unterhalb des Schulterblattes der Herzmuskel zerstört wird. Das Tier stirbt also durch Herzstillstand. Dies bedeutet dann wiederrum, das eine unbestimmte Menge Restblut in den Adern verbleibt, weil die \"Pumpe\" nicht mehr funktioniert. Über andere nicht so waidgerecht angebrachte Schußverletzungen, und die daraus resultierenden Folgen will ich mich hier jetzt nicht weiter auslassen. Wild kann aber auch \"geerntet\" werden, das bedeutet jedoch eine für Jäger nicht waidmännische Art der Jagd. Bei der Wildernte ( auch in NAM üblich) wird nachts mit Scheinwerferlicht gejagt. Die Tiere werden durch Scheinwerferlicht geblendet, und durch einen gezielten Kopfschuß getötet. Zum einen wird dann möglichst wenig des kostbaren Fleisches durch Schußwunden zerstört und zum anderen tritt der Tod sofort ein, \" Das Tier fällt im Schuß\". Hier ergibt sich dann auch die Möglichkeit,weil das Tier nach dem Schuß schnell erreicht werden kann, die Halsschlagader zu öffnen und dadurch zumindest teilweise zu entbluten.
Je später ein Tierkörper bei eine evtl. notwendigen Nachsuche nach dem Schuß erreicht wird, desto weniger Blut kann noch entnommen werden, da die viskosität mit fortschreitender Zeit durch Gerinnung des im Blut enthaltenen Eiweißes abnimmt.
Grundsätzlich besteht Blut aber aus den gleichen Bestandteilen, wie Fleisch ( Eiweiß, Fett und Wasser), so dass es nicht gesundheitsschädlich ist wenn Blut mit verzehrt wird.-- Sonst gäbe es bei uns auch keine Blutwurst mehr --- und in Afrika gibt es Hirtenvölker, die ihren Rindern Blut lebend entziehen, ohne das Tier zu Töten,um das Blut dann zur Ernährung zu nutzen--- . Der Grund für das Ausbluten lassen liegt mehr in der hygienischen Betrachtung der Fleischgewinnung und Lagerung. Da der aktive Wasserwert von Blut höher liegt als bei Muskelfleisch, setzt der Verderb dorch die Vermehrung von Aeroben Micororganismen früher ein. Will heißen, die Haltbarkeit von \"ausgeblutetem Fleisch\" ist etwas besser.
Einen \"Ekel\" braucht man aber deshalb wirklich nicht zu entwickeln, da auch in ausgeblutetem Fleisch natürlich immer noch in den Adern \"Restblut\" vorhanden ist.
Soweit erstmal eine rein fachliche Betrachung der Entblutung. Ich hoffe damit einige weit verbreitete Irrtümer aufgeklärt zu haben.

Manni
Ich schlage mich durchs Leben und das Leben schlägt zurück,
doch manchmal schlägt´s daneben, dann hab ich eben Glück
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24 Jul 2008 10:23 #73043
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  • Horse_whisperer am 23 Jul 2008 22:40
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Hallo Manni !!!
Danke für Deine ausführliche Schilderung !! Vieles, was ich bis dato unbewußt gemacht habe, hast Du erklärend bestätigt !!! Sehr informativ !!
Kann ich Deine Zeilen weiterverwenden ???

Grüßle

Ralf !!
Grüßle
Ralf
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24 Jul 2008 16:47 #73089
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  • travelNAMIBIA am 24 Jul 2008 16:47
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Hallo Ralf,

meinst Du indem Du schreibst
Ebenso bei Wild, das in den Verkauf geht !!
, dass für den namibischen Verkauf oder den Europäischen Markt bestimmte? Denn Wildfleisch auf dem namibischen Markt geht zum Großteil (99%) nicht über EU-zertifizierte Schlachthöfe sondern direkt vom Farmer/Verläufer an z.B. einen Schlachter/Metzger/Restaurant (ähnlich wie z.B. Wildfleisch auch in D meistens direkt vom Erleger/Jäger an z.B. Restaurants geht; bei Wildschweinen nach der pflichtmäßigen Trichin-Schau).

Aber das nur am Rande...

Viele Grüße
Christian
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