makis schrieb:
Warum ist es Dummheit auf seinem Recht zu bestehen?
Nicht, dass wir uns da falsch verstehen: es ist keine Dummheit, auf seinem Recht zu bestehen, aber sehr wohl eine Dummheit (oder zumindest nicht sonderlich schlau), ohne guten Grund die Einreise aus den wichtigsten Herkunftsländern für den Inbound-Tourismus auch nur minimal zu erschweren, bzw. zu verteuern. Ein guter Grund, bzw. wenigstens eine brauchbare strategische Grundlage könnte, wie von mir skizziert, in einer Steuerungsfunktion eines kostenpflichtigen Visums bestehen, nur ist so etwas, zumindest nach aktuellem Kenntnisstand, nicht einmal angedacht.
makis schrieb:
Warum sollten die Namibier denn weiterhin (immerhin haben sie ja lange Zeit verzichtet) Menschen aus Ländern umsonst und ohne Visa ins Land lassen, die ihrerseits den Namibiern Visaanträge auferlegen?
Auf die Gefahr hin, "Captain Obvious" zu spielen: weil der Tourismus in Namibia nach Agrar die zweitmeisten Jobs schafft, und dies besonders in der Fläche; anders als die Industrie, welche ihrerseits nur zur Landflucht beiträgt und damit u.a. Infrastrukturprobleme, wie bspw. die Wasserversorgung verschärft.
Aber wohlgemerkt, niemand will Namibia vorschreiben, wem, wie, was sie für Visumspflichten auferlegen, nur tut sich das Land eben nicht unbedingt selbst einen Gefallen.
makis schrieb:
es gibt keine Steuererstattung, sondern die [...] Einkommensgrenzen wurden nach oben korrigiert, [...] und gilt im Übrigen ab diesem Finanzjahr, also ab März.
Und (laut Finanzministerium) wird dies in Form eines tax refund im Oktober geschehen (kommt aber sicherlich auf den tax payer an), genau einen Monat vor der Wahl. Du liegst natürlich vollständig richtig mit der Beschreibung des steuerlichen Vorgangs der Anhebung der Freibeträge.
Ob man das wiederum als legitimen Wahlkampf ansieht, muss jeder für sich selbst entscheiden; ich selbst finde, das hat schon ein ähnliches "Schmäckle" wie das plötzliche Ende von load shedding in Südafrika kurz vor der Wahl.
makis schrieb:
die künstliche Empörung darüber, dass man als wertvoller Deutscher nun in Zukunft ein Visa beantragen muss, ist einfach zu groß im Moment.
Bisher kann ich nicht wirklich erkennen, dass sich irgendein Deutscher darüber empört, dass es ihn betrifft. Ich sehe eher, und weise darauf hin, dass sich die Begeisterung in der namibischen Tourismusbranche in Grenzen hält, und da spielen die Deutschen als eine der größten Zielgruppen halt schon eine bedeutende Rolle.
Und wohlgemerkt: in der Praxis gehe ich nicht davon aus, dass es für einreisende Deutsche überhaupt irgendeine besondere Rolle spielen wird, es gibt genug Länder, in denen man bei Einreise ein paar Euro für einen Visumsaufkleber bezahlt oder ähnliches.
Es wird auch nichts an der Visumspraxis der EU (und USA, Kanada und vielleicht auch Uzbekistan?) ändern. Die EU (bzw. der Schengenraum) wird sicherlich nicht die Visumpflicht für ein Entwicklungsland aufheben, und sich damit potentiell abertausende Wirtschaftsflüchtlinge ins Land holen, nur um im Gegenzug Visumsfreiheit in diesem Land zu erhalten.
Das hat sicherlich auch kein Namibier jemals ernsthaft geglaubt, als man die Visumpflicht einseitig abgeschafft hat