Hallo Solitaire,
Wie kommt es zu der Überpopulation? Ich weiß, dass zu den natürlichen Feinden Haie und Wale zählen. Die gibt es ja glaube ich vor Namibia nicht so sehr (kenn mich da gar nicht aus). Haben die Robben zusätzlich zum Fehlen dieser Feinde so gute Futterbedingungen, die wiederum eine hohe Geburtenrate bedingen?
Es gibt zwar Kupferhaie an der namibischen Küste, die sich hin und wieder mal an einer Robbe vergreifen, aber meistens leben auch die von Kleinfisch. Und die paar Strandhyänen und Schakale schaffen es auch nicht, die Überpopulation zu verhindern.
Die Futterbedingungen sind natürlich durch die starke Überfischung durch die Chinesen (außerhalb der namibischen Hoheitsgewässer) und innerhalb der Grenzen durch Spanier und Russen in den letzten Jahren wesentlich schlechter geworden. Deswegen auch alle 3 Jahre das Robbensterben (das ist meine Vermutung, keine wissenschaftliche Erkenntnis).
Aber trotzdem vermehren sie sich so stark, weil ja "nur" ein minimaler Bruchteil abgeschossen wird und sie vor allen Dingen 9 Monate im Jahr in Ruhe gelassen werden. Und wenn es mal irgendwo zu wenig Fisch gibt, dann folgen sie den Laichschwärmen. So ist z. B. die Population rund um Walvis Bay von wenigen tausend Tieren vor 15 Jahren auf über 25.000 Tiere angestiegen.
Waren die Robben in Namibia immer heimisch und wurden ihre natürlichen Feinde ausgerottet? Denn normalerweise herrscht ja in einem halbwegs natürliche Gefüge auch ein natürliches Gleichgewicht.
Die wenigen Kupferhaie, die da waren, sind von den Chinesen drastisch dezimiert worden. Sie haben in den internationalen Gewässern gestanden, die Haie gefangen, ihnen bei lebendigem Leib die Flossen abgeschnitten (für ihre Haifischflossensuppe) und den Rest wieder ins Wasser geworfen, was natürlich alle Haie im Umkreis von 10 km angelockt hat.
Früher haben wir im Sommer beim Angeln vom Strand aus pro Angler 2 oder 3 schöne Haie gefangen, getackt und zurückgesetzt. Denn auch wir Angler sind - zumindest was den Hai angeht - in erster Linie Heger und wir nehmen die Haie nicht mit. Heute bin ich schon froh, wenn ich in der Woche mal einen Fisch fange.
So, das war es dann mal wieder.
Nochmals liebe Grüße
Gerd