THEMA: Mitbringsel
26 Aug 2006 19:00 #22268
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  • namib2006 am 26 Aug 2006 19:00
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Hallo Forumsfreunde,

nach unserer letzten reise durch Südafrika und Swaziland hatten wir uns geschworen, bei der nächsten reise Stifte und Blöcke oder hefte für die kinder dort mitzunehmen, die sich darüber immer sehr gefreut haben. Außerdem wollten wir Klamotten mitnehmen und am Ende der reise dort lassen.
Nun stehen wir kurz vor unserer Abreise nach Namibia und fragen uns, macht das Sinn ? In Südafrika und Swaziland hatten wir oft Kontakt zu Einheimischen, die sich die Stifte für die schule kaum leisten konnten, und sich wie die Schneekönige über einen Kuli von uns gefreut haben. Wir würden sehr gerne helfen, also, was meint Ihr ? Gibt es etwas was man wirklich mitnehmen kann und was in Namibia hilft, oder werden wir dort gar nicht so viel Kontakt mit en Einheimischen kindern haben ?

Freue mich über Eure Antworten,

viele grüße,
Sandra
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum !
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26 Aug 2006 20:31 #22269
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Etwas sinnvolles wäre beispielsweise die inoffiziellen Kindergärten in Katutura oder das Dolam (Aids) Kinderheim in Wdh zu unterstützen.
Die Gabe von Kulis oder Süssigkeiten verleitet höchstens zum weiteren Betteln und das kann nicht in unserem Sinne sein. Im Einzelfall, wenn das Kind wirklich nichts zum Schreiben hat, kann es trotzdem sinnvoll sein. Aber das abzuschätzen ist sehr schwierig.
Für das Dolam befindet sich ein Prospekt auf unserer \"Impressum\" Seite. Auf Wunsch kann ich eine Kontaktperson in Wdh benennen.

Gruss
Roland
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26 Aug 2006 21:14 #22271
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Ich sehe Kleiderspenden als höchst problematisch an, da sie die einheimische Wirtschaft stark beeinträchtigen. Unterstützt lieber Projekte mit finanziellen Mitteln. Das macht in meinen Augen am meißten Sinn, weil dann das Geld so eingesetzt wird, wie es gebraucht wird.
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27 Aug 2006 08:21 #22274
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  • BikeAfrica am 27 Aug 2006 08:21
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Hallo Sandra,

das Verschenken von Gegenständen fördert die Bettelei und führt außerdem zu Neid und Unzufriedenheit unter den Menschen dort (\"der hat ein Hemd bekommen und ich nur so 'nen blöden Bleistift\" z.B.).
Außerdem führt es in der Folge schnell dazu, daß Kinder nicht mehr so regelmäßig die Schule besuchen, wenn sie auf der Straße durch Bettteln gelegentlich mal was \"abstauben\" können.

So lobenswert Deine Einstellung und die Bereitschaft zur Hilfe auch ist, aber auf die Weise, wie Du es vorhast, wirst Du mehr Probleme schaffen als lösen.

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
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27 Aug 2006 10:20 #22275
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liebe sandra, den wunsch zu helfen hab ich auch jedesmal. wir haben durch unsere häufigen fahrten eine familie mit kindern kennengelernt, und bezahlen für die älteste das schulgeld (ung.20€ im monat). glücklicherweise sieht die mutter die beste chance für ihre kinder in einer guten ausbildung. bei dem kind hat es aber auch schon dazu geführt, dass sie bei einem größeren wunsch sagte, das bekäme sie dann von uns, wenn mutter es nicht bezahlen könne. darüber haben wir dann gesprochen und versucht klarzumachen, dass es nur um hilfe zur selbsthilfe gehen kann. in der verwandtschaft hat es auch zu ziemlichem neid geführt, was j. nun ausbaden muss. was roland und wolfgang sagen, kann ich nur unterstützen. vielleicht ist es günstiger, die sachen direkt an eine schule oder kiga zu geben. lb gruß von helga
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27 Aug 2006 11:02 #22276
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Hallo Sandra,
wir hatten auf unserer Reise eine Menge Buntstifte dabei, die wir in einem Kindergarten und einer Schule abgegeben haben. Den Kontakt dazu haben wir über den Verein Namibia pro Kind e.V.. Ausserdem haben wir dort eine Patenschaft übernommen und unser Patenkind auch in der Schule getroffen. Weiterhin konnten wir die Arbeit dieses Vereins vor Ort erleben. Ich denke, dass es sinnvoller ist wenn du über ein solches Projekt Hilfe anbietest.
Während unserer Fahrt hatten wir auch Bonbons, Kulis und Bleistifte dabei. Besonders im Kaokoveld wurde viel gebettelt. Aber ich muss gestehen, dass mir die Bettelei irgendwann auf die Nerven ging und uns so langsam auch die Probleme, die hier z.B. von Wolfgang und Roland angesprochen werden, bewusst wurden.
Man hat irgendwie das Gefühl helfen zu müssen, aber man macht mit der vermeintlichen Hilfe vermutlich einiges kaputt. Wir dürfen hier nicht von unserer Denkweise ausgehen. Das muss man lernen.

Ich hoffe, dass ich dir mit meinen Erfahrungen etwas helfen konnte.
Schönes Wochenende und viele Grüße
helen
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