Hallo zusammen,
diejenigen unter Euch, die –im Gegensatz zu uns- ihren diesjährigen Namibiaurlaub noch vor sich haben, könnten im beginnenden Südwinter unter Umständen von den Auswirkungen von Stromausfällen betroffen sein. Da man ja in der Regel mit der Ankunft in Namibia „aus der Welt abtaucht“, rate ich, die Problematik zu verfolgen und sich im Lande während des Urlaubs auf dem Laufenden zu halten.
Worum geht`s?
Namibia hat einen Spitzenstrombedarf von ca. 500 MW, dem jedoch maximal ~390 MW eigene Erzeugung gegenüber stehen. Die Hauptquellen der eigenen Erzeugung sind Ruacana, das völlig veraltete Kohlekraftwerk van Eck im Norden Windhoeks und ein Dieselkraftwerk in Walvis Bay. Zurzeit führt der Kunene jedoch relativ wenig Wasser, so dass Ruacana nicht mit voller Kapazität arbeitet.
Fehlende Kapazitäten kauft Namibia in Südafrika ein. Die Einspeisung in das namibische Netz erfolgt über die Verbindung zum Stromnetz im Western Cape. In Südafrika ist der Stromverbrauch in den letzen Jahren kontinuierlich gestiegen, ohne dass zusätzliche Kraftwerke gebaut wurden. Im Western Cape werden knapp 50% des benötigten Stroms von den beiden Blöcken im Koeberg–Reaktor bei Kapstadt erzeugt. Einer der beiden Blöcke wurde durch einen vergessenen Bolzen lahm gelegt. Der andere muss demnächst für Wartungsarbeiten mehrere Wochen vom Netz genommen werden.
Was der Ausfall beider Blöcke für Folgen hat, konnte in den vergangenen Wochen in Kapstadt beobachtet werden, als Probleme im Netz den zweiten Reaktor aus Sicherheitsgründen veranlassten, sich herunterzufahren: Rollierende Blackouts in der Kapregion, die nicht nur zu Millionenausfällen in der Wirtschaft, sondern auch zu Umweltverschmutzungen größeren Ausmaßes durch das Überlaufen der Kläreinrichtungen geführt haben.
Trotz allen verbreiteten Optimismus haben sowohl Eskom (SA) als auch NamPower schon durch die Blume die reale Möglichkeit (neuer) rollierender Blackouts angedeutet.
Was geht das den Touristen an?
Ohne Strom kein Sprit –außer in Helmeringhausen, wo die Pumpe von einem Generator betrieben wird
. Ohne Strom unter Umständen auch keine Wasserversorgung.
Bei Interesse liefere ich die Links zur bisherigen Berichterstattung, sie lassen sich aber auch leicht ergoogeln.
Gruß, Michael