• Seite:
  • 1
  • 2
THEMA: Malaria-Vorsorge - die 100. (?)-Frage
03 Mär 2006 19:25 #12116
  • Armin
  • Armins Avatar
  • Beiträge: 2346
  • Dank erhalten: 298
  • Armin am 03 Mär 2006 19:25
  • Armins Avatar
Hallo Beate,

nichts für ungut, aber das zum Thema \"ohne Nebenwirkungen\" bei Malarone:

Im Bereich des Verdauungssystems kann es zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen. Zusätzlich werden Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen beobachtet. Ferner muss mit Kopfschmerzen, Husten und Schlaflosigkeit gerechnet werden. Außerdem kann es vorübergehend zu veränderten Funktionen der Leber kommen. Weiterhin kann es zu Fieber, Angioödemen, Hautausschlag sowie zu Haarausfall kommen. Zusätzlich können sich bestimmte Blutzellen zahlenmäßig verringern. Es kann also eine Anämie oder eine Neutropenie auftreten. Bei Patienten mit einer schweren Nierenfunktionsstörung kann sogar eine Panzytopenie eintreten, bei der alle Blutzellen in der Anzahl herabgesetzt sind.

Aber tröste dich - das andere Zeugs ist sicher nicht besser.

Gruß
Armin
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
04 Mär 2006 02:05 #12117
  • pernille
  • pernilles Avatar
  • Beiträge: 95
  • Dank erhalten: 1
  • pernille am 04 Mär 2006 02:05
  • pernilles Avatar
Hi,

zum Thema: \"Lass´Dich einfach von Deinem Arzt beraten...\": Das scheint hierzulande allerdings so eine Sache zu sein: Von dem Duo meiner hausärztlichen Gemeinschaftspraxis habe ich zum Thema Malaria insbesondere im südlichen Afrika gerade kürzlich eine echte Nullnummernberatung erfahren, auf deutsch gesagt, die hatten keine Ahnung ! Spontan wurde gesagt, da brauchen Sie Lariam ! Dann wurde ein Buch hervorgeholt und nochmal nachgeschlagen und als ich sagte, daß ich lieber Malarone hätte, weil ja meist verträglicher, erntete ich sehr erstaunte Blicke. Dann wurde doch der Computer zu Rate gezogen mit dem Kommentar \"ist ja einfach eleganter\" und ich musste dem Arzt auf seiner Suche nach Sambia sagen, daß es ein eigenständiges Land ist und sich gelegentlich mit \"Z\" schreibt. Ohne einen Blick in meine Patientendaten zu werfen, wurde dann einfach noch vorausgesetzt, daß ich die übrigen Impfungen denn ja wohl haben dürfte und schließlich gab´s scheinbar ein Problem mit dem Medikamenten-Budget, denn ich bekam Malarone nur für einen nicht ausreichenden Zeitraum verordnet, nur eine Packung a 12 Tabletten, nicht die eigentlich erforderlich gewesenen 2 Packungen. Da kann ich nur sagen: Ich verlasse mich keineswegs auf meinen Hausarzt (dem ich ansonsten durchaus vertraue)! Die ausreichende Erfahrung hierzulande dürften wohl wirklich nur ausgebildete Tropenmediziner haben und die sind in Kleinstädten und auf dem Land nunmal einfach nicht zu finden. Mein Rat: Die Tropeninstitute fragen. Das kann man z.B. beim Hamburger Tropeninstitut auch online, allerdings gegen Gebühr, dafür kommt dann aber auch was rüber an Information!

Gruss, Pernille
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
04 Mär 2006 13:03 #12120
  • BikeAfrica
  • BikeAfricas Avatar
  • Beiträge: 6796
  • Dank erhalten: 7067
  • BikeAfrica am 04 Mär 2006 13:03
  • BikeAfricas Avatar
Hallo Pernille,
Deine Erfahrungen sind zwar schockierend, aber gleichzeitig wohl so ziemlich der Normalfall in Deutschland. Füher waren Reisen in die Tropen eine echte Ausnahme und dank der Billigflüge fliegt nun fast jeder in Länder mit exotischen Krankheiten. Die Ärzte (\"Hausärzte\") sind jedoch von dieser Entwicklung scheinbar überrascht worden und machen Urlaub im Schwarzwald (oder vergleichbar). Ansonsten hätten sie sich ja immerhin schon mal privat mit dem Thema beschäftigen müssen.

Traurig ist nur, daß sich jemand, der als erste Info-Quelle den Hausarzt nutzt, diesem womöglich jeden Quatsch glaubt. Wer sich, wie Du, zuvor auch anderweitig informiert, merkt das fehlende Wissen des Arztes und kann umgekehrt diesen beraten. Kostenpflichtig ist natürlich beides.

Gruß
Wolfgang
*** dieser Beitrag kann zynische Bestandteile enthalten ***
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
04 Mär 2006 14:18 #12122
  • Axel
  • Axels Avatar
  • Wo ich hintrete bleibt nur Staub
  • Beiträge: 1130
  • Dank erhalten: 122
  • Axel am 04 Mär 2006 14:18
  • Axels Avatar
Hi,
alle Tropmed Institute haben eine Hotline zur Beantwortung solcher Fragen,
eine gute Adresse ist auch
www.bueger.de/headline.htm, dann die entsprechenden Länder. Wikipedia hat ebenfalls zur Zeit eine gut recherchierte Seite zu Malaria. Es ist sicher müßig, darauf hinzuweisen, dass kein Medikament gegen Malaria schützt, das wissen ja jetzt alle;)
Ich bin immer für geteilte Meinungen, Hauptsache man teilt meine. "The Only Easy Day Was Yesterday"
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
04 Mär 2006 14:24 #12124
  • Armin
  • Armins Avatar
  • Beiträge: 2346
  • Dank erhalten: 298
  • Armin am 03 Mär 2006 19:25
  • Armins Avatar
Hallo,

möchte allen, die sich (zwangsläufig) mit dem Thema Malariaprophylaxe beschäftigen einen Tipp geben:

Die vorangegangenen Beiträge zeigen, wie schwierig das Thema für Laien und sogar für Hausärzte ist. So hat uns unser Hausarzt auch nicht gesagt, dass Lariam bei meiner Frau in Verbindung mit einem Beta-Blocker tödliche Folgen haben kann. Das habe ich selbst herausbekommen. Und dass Doxycyclin weltweit (nur in Deutschland nicht) als Malariaprophylaktikum empfohlen wird, wusste er auch nicht, bedankte sich aber bei mir herzlich für meinen Hinweis.

Nun kann man den meisten, in der Regel sehr verantwortungsvollen Kommentaren in diesem und anderen Foren zum Thema Malaria oft den Hinweis auf eine fachärztliche Beratung entnehmen, was ich auch aus eigener Erfahrung (ähnlich wie Pernille) für sehr sinnvoll halte. Aber welchen Aufwand muss man betreiben, um eine individuelle fachärztliche Beratung zu bekommen?

Ganz einfach, umfassend und sehr individuell ist das über den online-Beratungsservice des Reisemedizinischen Zentrums des Tropeninstituts Hamburg. Für 10 Euro bekommt man auf der Basis eines online-Fragebogens ein paar Tage später eine kombinierte standardisierte/individuelle Beratung zu allen Vorsorge- und Impffragen im Zusammenhang mit der geplanten Reise per Download-link. Auch anschließende individuelle Rückfragen sind hier kein Problem. Bei den Empfehlungen werden auch bestehende Erkrankungen und regelmäßig einzunehmende Medikamente berücksichtigt. Ich finde, diese völlig unkomplizierte und sehr kompetente Beratung ist das \"kleine Geld\" locker wert.

Man findet die Beratungsangebote unter www.gesundes-reisen.de >Beratung. Dort hat man dann eine Auswahl unter verschiedenen Angeboten, u. a. auch die \"Individuell erstellten Reiseinformationen\".

Gruß
Armin
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
04 Mär 2006 15:04 #12129
  • BikeAfrica
  • BikeAfricas Avatar
  • Beiträge: 6796
  • Dank erhalten: 7067
  • BikeAfrica am 04 Mär 2006 13:03
  • BikeAfricas Avatar
Armin schrieb:
Aber welchen Aufwand muss man betreiben, um eine individuelle fachärztliche Beratung zu bekommen?

... wenn man (wie ich) Glück hat, keinen. Mein Hausarzt ist von meiner Wohnung weiter entfernt als mein Reisemediziner vom Arbeitsplatz. Nur leider wußte ich von ihm lange Zeit nichts und habe nur durch Zufall davon erfahren.
Auch den Unterschied in der Qualität habe ich dadurch erfahren. Schon die erste Beratung dauerte 90 Minuten (!) und da gab es auch ein paar Hintergrundinfos zu den Medikamenten und Impfungen.
Dieser Arzt leitet auch reisemedizinische Exkursionen für Fachärzte durch Dritte-Welt-Länder und kennt sein Gebiet nicht nur theoretisch. Er ist selbst mit allen Gefahren unterwegs und informiert sich aus eigenem Interesse.

Ich fühle mich dort gut aufgehoben und habe seitdem einige Länder Afrikas bereist, in denen Malaria (und vieles andere) ein viel größeres Problem darstellt als in Namibia. Und als Radfahrer bin ich vielen Risiken wesentlich stärker ausgesetzt als Auto/Hotel-Touristen. Ich bin ständig im Freien, trinke aus Brunnen, Bächen und Flüssen, esse gemeinsam mit Einheimischen ohne Besteck aus einer Schüssel usw.

Was ich mit dem Beitrag vor allem sagen will ... Augen auf. Ein kompetenter Arzt ist vielleicht auch in der Nähe ...

Gruß
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
  • Seite:
  • 1
  • 2