THEMA: Namibia, Vic Falls und Chobe 30.09.-18.10.08
05 Nov 2008 19:36 #81558
  • Guido
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  • Guido am 05 Nov 2008 19:36
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Hallo zusammen,
da ich seit Jahren vom Forum profitiere, möchte ich auch ein paar Infos unserer leider kürzlich zu Ende gegangenen Reise weitergeben.
Vielleicht kann der eine oder andere mit den Infos zu den Unterkünften, Eintrittspreisen etc. etwas anfangen.

Bei weiteren Fragen meldet Euch einfach.

Gruß,
Guido


Reisekurzbericht Namibia 2008

Teilnehmer: zwei Erwachsene, ein Kind (8 Jahre)

Strecke: Victoria Falls – Kasane – Divundu – Etosha Ost – Okaukuejo – Damaraland / Grootberg – Twyfelfontein – Swakopmund – Sossusvlei – Tans-Wüste – Windhoek

Autovermieter: African Tracks

Dienstag, 30.09.2008: Frankfurt - Windhoek

Am 30.09. ging endlich unsere vierte Reise (für unsere Tochter die dritte) ins südliche Afrika los. Nach der kurzen Zugfahrt zum Flughafen Frankfurt haben wir uns am Air Nam-Schalter angestellt und noch ein Upgrade von Economy in die Business Class (allerdings mit Economy-Service) ergattert. Das ist zwar mit € 275,- pro Person nicht gerade günstig, da ich zwei Meter groß bin, habe ich das für den Start in den Urlaub gerne investiert.
Der Flug startete pünktlich und verlief reibungslos, wir sind jetzt schon dreimal mit Air Namibia geflogen, bisher immer ohne Probleme.

Mittwoch, 01.10.2008: Windhoek – Victoria Falls & Kasane

In Windhoek angekommen sind wir dann in den Transitbereich, da wir einen Anschlussflug nach Vic Falls gebucht hatten. Da gab es den ersten Aufreger, da es auf einmal hieß, dass die Maschine ausgebucht sei und die Passagiere zu schweres Gepäck hätten. Der Kapitän würde entscheiden, ob und welches Gepäck mitgenommen würde!
Wir sind zu der Maschine (eine Beechcraft 1900, der man deutlich ansah, dass sie nicht mehr die jüngste war), vor der unser Gepäck in Reih und Glied stand. Scheinbar war es doch nicht so viel wie erwartet, da dann doch alles mitgenommen wurde.
Der Flug war dann deutlich turbulenter und lauter als der im großen A340, aber nach der Zwischenlandung in Maun kamen wir trotzdem mit nur ein paar Minuten Verspätung in Vic Falls bei brüllender Hitze (ca. 40° C) an.
Nach den Einreiseformalitäten, die recht reibungslos verliefen (US$ 30,- pro Person, auch für unsere Tochter), sind wir dann durch die recht trostlose Stadt mit leeren Schaufenstern zu den Wasserfällen.
Im Park (Eintritt für Erwachsene US$ 20,-, für Kinder US$ 10,-) waren wir fast alleine, es war für uns persönlich natürlich schön, aber für die Bevölkerung, die ja von kaum etwas anderem als dem Tourismus leben kann, ist das sicher kein gutes Zeichen.
Da der Sambesi zurzeit sehr wenig Wasser führt, gab es auch nicht viel Gischt und eine Menge zu sehen.

Generell haben wir uns im Park und der Umgebung in keinster Weise unsicher gefühlt, die Leute waren super nett. Dennoch waren wir dann aber froh, dass wir Zimbabwe noch am gleichen Tag in Richtung Kasane / Botswana verlassen konnten.
Wir haben uns, um die komplizierten Formalitäten zu vermeiden, von einem Fahrservice nach Kasane bringen lassen. Nicht bald hinter Vic Falls ist dann eine erste Elefantenherde vor uns über die Straße marschiert.

Die Ausreise- / Einreiseformalitäten liefen relativ reibungslos, sind nur durch das Ausfüllen diverser Formulare und dem Durchschreiten der Desinfektionsbecken zur Eindämmung der Maul- und Klauenseuche etwas zeitraubend.

Am späten Nachmittag kamen wir dann rd. 24h nach unserem Aufbruch in der Garden Lodge in Kasane an.

Die Lodge liegt mit Ihrem wunderschönen Garten direkt am Chobe, aber auch an der Straße und in Nachbarschaft zur Mowana Lodge. Das kann u.a. zur Folge haben, dass es Abends relativ laut werden kann, wir hatten leider zweimal das Pech, dass wir erst recht spät Schlaf gefunden haben.
Ansonsten ist die Lodge sehr klein und persönlich mit lediglich 8 Zimmern, die nett eingerichtet und sehr sauber sind.
Sie wird von Gabi, einer Deutschen, die seit 9 Jahren in Afrika lebt, und Ihrem Mann geführt. Wir haben uns sehr wohl gefühlt, Gabi ist eine prima Gastgeberin und sehr herzlich.

Das Essen nimmt man mit den anderen Gästen an einer langen Tafel ein, morgens gibt es ein leckeres Frühstücksbuffet, mittags kann man sich ebenfalls an einem leichten Lunch-Buffet bedienen und abends gibt es ein Drei-Gänge-Menu inkl. Tischwein. Uns hat es jedenfalls sehr gut geschmeckt.

Der Pool der Lodge war sehr sauber, ist sehr schön angelegt mit netten Sitzgelegenheiten, wird aber lt. Gabi Ende des Jahres umgebaut und nochmals leicht vergrößert.
Zur Lodge gehören auch zwei Hunde (bald noch zwei weitere) sowie Katzen und Gänse.
In den Garten kamen dann an einem Abend auch zwei Hippos zum Grasen, was v.a. unserer Tochter sehr gefallen hat.

Donnerstag, 02.10.2008: Kasane

Am zweiten Tag haben wir dann am Vormittag aufgrund der uns noch in den Knochen steckenden Müdigkeit am Pool und im Garten gefaulenzt.

Nachmittags haben wir dann eine Bootstour auf dem Chobe unternommen. Diese Tour war ein erstes Highlight unserer Reise, da wir Unmengen von Elefanten, Büffeln, Hippos, Krokodile, verschiedene Vogelarten etc. teilweise hautnah gesehen haben.
Generell waren auf dem Chobe deutlich mehr Schiffe als vor 10 Jahren, als wir das erste Mal in Kasane waren, aber da gab es auch noch nicht so viele Lodges.

Auch hier zeigt sich wieder der Vorteil der Garden Lodge, da wir ein sehr kleines Boot mit nur wenigen Gästen hatten im Gegensatz zu den Riesenpötten der anderen Lodges mit teilweise über 100 Gästen.

Wir sind bis zum atemberaubenden Sonnenuntergang, als dann auch die Elefanten durchs Wasser geschwommen sind, auf dem Fluss geblieben und mussten dann auch schweren Herzens zurück zur Lodge.
Dort haben wir dann nochmals das leckere Abendessen und nette Tischgespräche genossen.

Generell ist an Kasane nur der Chobe-Park sehenswert, der Ort ist recht trostlos. Zur Versorgung gibt es zwei Supermärkte und eine Engen-Tankstelle, die auch – aber sehr ungern – Kreditkarten nimmt.

Freitag, 03.10.2008: Kasane – Divundu

Heute war angekündigt, dass wir unser Fahrzeug von African Tracks um 08:00 in die Lodge geliefert bekämen.
Gabi meinte noch, dass wir die ersten wären, bei denen das pünktlich funktionieren würde, zumal der Wagen aus Windhoek käme.
Um 07:58 klopfte es an unserer Tür, dass der Wagen da wäre und Gabi war fassungslos, wir begeistert.
Der Wagen, ein Toyota Hilux DC Diesel war auch, bis auf die Mittelarmlehne, die nicht richtig fixiert war, sehr in Ordnung und wie gebucht ausgestattet und sollte uns auf den folgenden über 3.500 km auch nicht im Stich lassen.
Nach einem gemütlichen Frühstück mussten wir dann schweren Herzens los, aber es wartete eine lange Tagesetappe auf uns.

An der Grenze zu Namibia warteten wieder die aufwändigen Grenzformalitäten auf uns, sowohl bei der Ausreise, als auch bei der Einreise.

Dann ging es aber auf hervorragender Teerstraße weiter Richtung Katima Mulilo. Dort war geplant, die ersten Nam-Dollar zu erstehen. Aber weit gefehlt: Alle Geldautomaten in Katima waren defekt, bis auf einen, vor dem sich eine Schlange von gefühlt allen Einwohnern des östlichen Caprivi-Zipfels gebildet hatte.

Da wir noch genügend Wasser dabei hatten und der Tank noch recht voll war, haben wir uns dazu entschlossen, keinen halben Tag vor dem ATM zu verbringen, sondern weiterzufahren; in der Lodge kann man mit Kreditkarte zahlen und evtl. noch Geld tauschen (wir hatten noch US-$ und Euros).

Die Fahrt durch den Caprivi-Zipfel ist jetzt nicht ein Highlight und doch teilweise recht monoton, man kommt aber aufgrund der guten Straßen schnell voran. Nur vereinzelt sollte man aufpassen, da viele Rinder und Ziegen am Straßenrand grasen und doch recht unberechenbar sind. Hinweis: keine Tankstelle zwischen Katima und Divundu.

Am frühen Nachmittag kamen wir dann endlich in der Divava Lodge an. Wer die alte Suclabo-Lodge noch kennt, wird den Platz nicht wiedererkennen. Die Lage ist zwar noch die gleiche, also traumhaft über dem Okavango, aber die alte Lodge wurde komplett abgerissen und die neue ist einfach toll.
Die einzelnen Chalets sind sehr geschmackvoll eingerichtet, alle mit eigener Terrasse und Außendusche zum Okavango, das Bad mit Badwanne vor Panoramafenster, ebenfalls zum Okavango. Insgesamt gibt es 20 Chalets, allerdings waren nur wenige Gäste mit uns gleichzeitig da.
Das Hauptgebäude ist ebenfalls äußerst geschmackvoll eingerichtet mit Barbereich inkl. toller Terrasse zum Fluß, Weinkeller etc.
Das sehr schmackhafte 5-Gänge-Menu zum Abendessen und das reichhaltige Frühstück (Buffet) nahmen wir ebenfalls auf der Terrasse ein.

Die Gästebetreuung ist in einer solchen Lodge natürlich nicht ganz so persönlich, aber wir haben uns auch dort sehr wohlgefühlt. Das Personal war sehr nett und aufmerksam – vor allem der ‚Beverages Manager’ – ob das an unserem Windhoek Lager- und Wein-Konsum lag…

Am ersten Tag haben wir uns dann gemütlich am großen und sauberen Pool entspannt und vor dem Abendessen einen leckeren Sundowner genossen.

Leider konnten wir in der Lodge kein Geld tauschen. Zwar gibt es im Supermarkt an der Ecke in Divundu einen ATM, der nimmt aber nur Visa-Karten. Da wir aber nur Maestro und Mastercard dabei hatten, kamen wir da auch an kein Geld.
Damit fiel auch flach, an der Engen-Tankstelle im Ort zu tanken – und wir hatten ein Problem.
Aber der Manager Detlef war super hilfsbereit und hat uns nicht nur auf die Kreditkarte 20l Diesel im Kanister aus Rundu mitgebracht, sondern auf die Karte auch noch etwas Bargeld ausgezahlt, so dass wir am nächsten Tag zu den Popa-Fällen und in den Mahango Game Park konnten.
War super nett vom ihm und wir sind ihm sehr dankbar.

Samstag, 04.10.2008: Divundu

Nach dem Frühstück sind wir zum Spa-Bereich; da uns Freunde uns zum Geburtstag je eine Behandlung geschenkt hatten, kamen wir in den Genuss, in den zum Okavango offenen Häusern eine Massage zu erhalten – super schön.

Danach sind wir dann zu den Popa-Fällen, bei denen es sich bekanntermaßen nur um Stromschnellen handelt. Da man aber ganz nah ran kann, ist es aber dennoch sehenswert und idyllisch. Eintritt muss man auch zahlen, ist aber erträglich (Erwachsene N$ 20,-, Kinder N$ 10,-).

Daraufhin sind wir dann in den kleinen, aber feinen Mahango Game Park (Erwachsene N$ 40,-, Kinder N$ 10,-), dort hatten wir einige Tierbegegnungen (Elefanten, Strauße, Zebras, verschiedene Antilopen, Paviane etc.) und haben natürlich den Riesen-Baobab angeschaut.

Am Abend haben wir dann eine wirklich schöne Bootstour auf dem Okavango unternommen. Dabei gab es dann zwar bei weitem nicht so viele Tiere wie bei der Fahrt auf dem Chobe, aber es war einfach toll: die Sonne, eine leichte Brise, die Landschaft, Hippos, die Popa Falls vom Boot aus, ein paar leckere Tafel Lager…

Nach dem wiederum leckeren Abendessen haben wir uns dann wieder unter die Moskitonetze begeben.
Apropos: Moskitos haben wir – auch in Kasane - nur sehr wenige gesehen/gehört, Prophylaxe haben wir nicht gemacht, wir hatten Malarone für den Fall der Fälle dabei und uns ansonsten mit Tabard und Peaceful Sleep geholfen.

Sonntag, 05.10.08: Divundu – Etosha Ost (Mushara)

Heute stand die längste Tagesetappe an, wir planten, über Rundu, Grootfontein und Tsumeb direkt zur Mushara Lodge zu fahren. Wir wollten nicht unbedingt unterwegs eine Übernachtung einplanen und einen Tag „verlieren“, da die Gegend am Rand der B8 eher unspektakulär ist und wir keinen Abstecher Richtung Kaudom geplant hatten.
In Rundu haben wir uns dann erstmal mit Bargeld eingedeckt – auch am Sonntag waren die ATM’s von Security-Leuten bewacht – und getankt (insgesamt haben wir 3 Tankstellen gesehen, wobei uns empfohlen wurde, nicht die erste direkt am Eingang zu nehmen, sondern entweder die Total oder die Engen) und etwas Reiseproviant gekauft.
Da Rundu nicht wirklich prickelnd ist, sind wir auch sofort weiter und auf der schnurgeraden und eher langweiligen B8 nach Grootfontein. Dort war es sehr grün und wir haben kurz Rast gemacht. Auch dort sind die ATMs am Sonntag bewacht.
Die letzten Kilometer über Tsumeb zogen sich etwas, wir wollten auch keine Rast mehr machen (den Hoba-Meteoriten und den Otjikoto-See hatten wir schon früher besucht), außerdem waren am Sonntag eine Menge Mini-Busse mit Kontraktarbeitern nach unterwegs, was das Fahren gerade am Ende nicht entspannt gestaltete.
Schließlich erreichten wir dann nach ca. sechs Stunden die Mushara-Lodge,

Dort waren wir nun zum zweiten Mal, leider hatten wir, entgegen unserer Buchung, nicht das Familienzimmer (zwei getrennte Schlafzimmer), sondern ein Chalet (Nr. 10) mit Extrabett bekommen. Das Chalet war aber grundsätzlich o.k., nett eingerichtet, sehr sauber, das Bad strahlt aber den Charme der 80er aus und könnte mal eine Auffrischung vertragen.

Die Eigentümer Familie Pampe hat die Leitung und die Gästebetreuung größtenteils an die farbigen Angestellten abgegeben, was ich sehr sympathisch finde. Der Service war sehr gut.
Der Pool in Mushara ist sehr groß und sauber, der Garten sehr gepflegt, so dass wir das auch nach der langen Fahrt am Nachmittag sehr genossen haben. Erwähnenswert ist auch der leckere Karottenkuchen…

Das Haupthaus der Lodge ist ein weiteres Highlight, sehr geschmackvoll eingerichtet, so dass es Spaß macht, dort den Sundowner zu nehmen. Zum Essen wird dann per Trommel gerufen.

Das Abendessen war dann ganz o.k., aber das hat uns vor zwei Jahren besser geschmeckt – das war jetzt nicht wirklich schlecht, aber doch eher braver Durchschnitt. Die Weinkarte war aber immer noch so gut wie damals – ich sage nur: Kanonkopp Pinotage…lecker….
Zum Abschluss hat dann die gesamte Crew noch gesungen, war sehr nett anzuhören.


Montag, 06.10.08: Etosha Ost (Mushara)

Der unbestreitbare Vorteil von Mushara ist die Nähe zu Etosha. Deshalb sind wir nach dem wieder sehr reichhaltigen Frühstücksbuffet aufgebrochen in Richtung von Lindquist Tor. Nach den Anmeldeformalitäten sahen wir gleich die ersten Giraffen und die kleinen DikDiks auf unserem Weg nach Namutoni, wo wir den Eintritt (insgesamt N$ 170,-) zu zahlen hatten.
Dann sind wir erstmal in Richtung Twee Palms und Tsumcor aufgebrochen, also am Ostrand der Pfanne entlang. Die Straßen waren ganz o.k. und die ersten Begegnungen mit Springböcken, Oryx, Impalas, Zebras, Giraffen, Straußen, Elefanten etc. ließen unterwegs und an den Wasserlöchern nicht lange auf sich warten.
Später sind wir zurück durch die Pfanne nach Namutoni, um uns das renovierte Fort mal anzuschauen, ist aus meiner Sicht ganz gelungen, die Unterkünfte haben wir uns aber nicht angeschaut.
Dann sind wir noch ein paar Wasserlöcher in der Umgebung von Namutoni abgefahren, da aber inzwischen früher Nachmittag war, hatten sich die Tiere sinnvollerweise in den Schatten zurückgezogen, so dass wir „nur“ noch eine Riesenherde Elefanten beobachten konnten.

Danach sind wir auch in die Lodge an den Pool zum Abkühlen.

Am späten Nachmittag sind wir dann noch mal in den Park zu unserer Lieblingsstrecke, dem 6km langen DikDik-Drive mit der Wasserstelle Klein-Namutoni. Auch hier gab es wieder eindrucksvolle Tierszenen, vor allem mit den edlen Giraffen und mit Zebras.
Zum Sonnenuntergang haben wir dann den Park verlassen und sind zum Abendessen in die Lodge.

Dienstag, 07.10.08: Etosha Ost (Mushara) – Okaukuejo

Am Morgen ging es erneut in den Park, diesmal Richtung Westen auf Okaukuejo zu.
Ein Anlauf- und Fotopunkt ist für uns immer der Etosha-Viewpoint, die Landschaft dort strahlt so etwas unwirkliches, fast mystisches aus, einfach grandios.

Auch unterwegs immer wieder eindrucksvolle Tierbegegnungen, ein Highlight war das Löwenrudel, welches unter einem Baum döste, ab und an stand mal eines des eindrucksvollen Tiere auf, um uns zu begutachten.

Nachdem wir uns losreißen konnten, sind wir dann gemächlich in Richtung Okaukujeo gefahren, wo wir am Nachmittag ankamen.
Wir hatten eines der neuen Premier Waterhole Chalets gebucht und es hat sich in unseren Augen gelohnt. Weniger durch das automatisch im Entgelt enthaltene Frühstück und Abendessen – wobei beides für eine solche Massenunterkunft und gegenüber früheren Erfahrungen wirklich in Ordnung war. Sondern vor allem durch die Lage direkt am Wasserloch mit der Möglichkeit, das Geschehen vom Balkon aus zu verfolgen, und durch die in unseren Augen gelungene Inneneinrichtung und den Komfort. Man kann nur hoffen, dass die Chalets in diesem Zustand erhalten werden.
Nachmittags waren vor allem Elefanten, Zebras und Springböcke zu sehen.
Nach dem Abendessen, welches durch eine Truppe singender und tanzender Schüler untermalt wurde, sind wir dann gleich wieder zum Wasserloch, wo sich dann vor allem Giraffen, wieder Zebras, Oryx und endlich auch Nashörner tummelten.
Bei einer guten Flasche Pinotage, die wir uns von Mushara mitgebracht hatten, ließen wir den Tag ausklingen.

Mittwoch, 08.10.08: Okaukuejo – Damaraland / Grootberg

Nach einem recht ordentlichen Frühstück sind wir dann über sehr ordentliche Teerstraßen (C38/C40) via Outjo und Kamanjab Richtung Grootberg gefahren. Hinter Kamanjab ging es dann auf relativ guter Schotterstraße (C40) durch eine wunderschöne Landschaft mit vereinzelten kleinen Ortschaften.
Nach rund 3,5h erreichten wir dann die Auffahrt zur Grootberg Lodge. Im Vorfeld hatten wir gelesen, dass man seinen Wagen aufgrund der schwierigen Anfahrt auf einem Parkplatz stehen lassen sollte und dann zur Lodge gefahren wird. Uns wurde bedeutet, dass das unser Hilux wohl hergeben werde, die Strecke zu bewältigen.
Ich kann nur sagen, dass diese Anfahrt Mensch und Material doch einiges abverlangte und wir froh waren, endlich oben zu sein.
Aber die Anfahrt hat sich gelohnt! Die Lage der Lodge und der einzelnen Chalets ist einmalig, alle haben eine kleine Terrasse mit Blick ins Tal und die Ferne; der Pool ist ebenfalls an den Rand des Abgrundes gebaut.

Die Lodge wurde mit Hilfe der EU erbaut, die Einnahmen und die Arbeitsplätze kommen nur den Bewohnern der Umgebung zu Gute. Dadurch haben die Menschen in der Region, in der die Arbeitslosigkeit bei 80% lag, endlich eine Perspektive, die Abwanderung vor allem der jungen Leute in die Städte kann gestoppt werden und die Jagd auf Tiere konnte massiv verringert werden, denn die Menschen haben verstanden, dass vor allem lebende Tiere dem Tourismus dienen.

Generell ist noch zu sagen, dass der Service und die Freundlichkeit der Mitarbeiter auf der Lodge einfach klasse war, irgendwie authentisch.

Die Wege zu den Chalets sind teilweise sehr steinig und holprig, und wenn man wie wir ein Chalet weiter weg vom Haupthaus hat, zieht sich der Weg doch etwas und abends benötigt man seine Taschenlampe.

Weiter erwähnenswert ist, dass nur einmal am Tag die Donkeys der Chalets angefeuert werden (so gegen 17:00), um warmes Wasser zu bereiten, es wurde uns dann gesagt, dass man eben nur abends warm duschen könne. Allerdings haben wir die Erfahrung gemacht, dass das Wasser am frühen Nachmittag des Folgetages noch warm genug zum Duschen war.

Wir nahmen einen kleinen Lunch ein (sehr günstig und gut) und entschieden uns, nach ein bisschen Entspannung am Pool den Scenic Drive am Abend mitzumachen.
Es hat sich absolut gelohnt, wir sind mit einem offenen Range Rover ins Tal gefahren und haben gleich eine ganze Menge Tiere, teilweise sehr nah, gesehen: Kudus, Oryx, Springböcke etc. Auch hat uns der Guide viel über die Flora erzählen können.
Als wir dann am Sundowner-Platz ankamen, hörten wir schon das zischen: Reifenschaden. Ein Ersatzreifen war an Bord, aber leider kein Werkzeug. So musste Hilfe von der Lodge angefordert werden, was aber aufgrund der schwierigen Anfahrt recht lange dauerte.
Da wir aber genügend Getränke dabei hatten, einen tollen Sonnenuntergang erleben konnten und sogar noch zwei Wüstenelefanten in nächster Nähe ausmachen konnten, waren wir nicht mal so unglücklich.

Das Abendessen war dann so mittelprächtig, kein kulinarisches Highlight, aber ganz in Ordnung. Zum Abschluss gab es dann noch eine Gesangsvorführung vom Personal, was auch ganz nett war.

Abends wird man dann gefragt, welches Frühstück man haben möchte. Es gibt die Auswahl zwischen „Healthy“ (ein Teller mit Obst, Cornflakes und Jogurth) und englisch – ich würde eher „unhealthy“ sagen, da Eier, Speck, Würstchen, Bohnen und gebratene Pilze – aber lecker…
Außerdem wir man nach den gewünschten Aktivitäten, die am nächsten Morgen teilweise schon sehr früh losgehen, gefragt.

Die Anzahl der möglichen Aktivitäten ist übrigens sehr groß. Neben dem genannten Scenic Drive, den es auch morgens gibt, kann man noch folgendes machen: Rhino und Elephant Tracking, Besuch einer Himbafamilie, diverse Ausritte für Anfänger und Fortgeschrittene und verschieden Wandertouren.

Donnerstag, 09.10.08: Damaraland / Grootberg

Ein Nachteil der tollen und exponierten Lage war, dass es in der Nacht heftig stürmen kann, so dass wir nicht alle prima geschlafen hatten.

Da wir keine Aktivitäten in der Früh gebucht hatten, haben wir erstmal gemütlich gefrühstückt und dann den Tag am Pool bzw. lesend im Schatten verbummelt.
Nachmittags habe ich dann eine geführte Wanderung mitgemacht, die sehr informativ, aber auch anstrengend war. Der Guide hat sehr viele Spuren von Schlangen, Leoparden und sonstigen Tieren deuten können, über die ich unachtsam hinweggetrampelt wäre. Außerdem haben wir auch wieder viele Tiere relativ nah gesehen; wandernd ist das auch wieder etwas völlig anderes, als Tiere von einem Wagen aus zu beobachten.
Der Sonnenuntergang war auch wieder eine Wucht, und nach ca. 18 km kamen wir dann erschöpft, aber zufrieden zurück zur Lodge.

In der Zwischenzeit haben dann Frau und Kind einen Sundowner-Ausritt mit den Lodge-eigenen Pferden und einem Guide unternommen. Sie waren auch total begeistert, auch für Anfänger war dieser Ausritt wohl sehr geeignet (ca. 2-3 Stunden).


Freitag, 10.10.08: Damaraland / Grootberg – Twyfelfontein

Nach dem Frühstück ging es dann die heftige Abfahrt von der Lodge zurück zur C40 und dann via Palmwag (C43) in Richtung Twyfelfontein (C39). Immer wieder hielten wir an, um Fotos zu machen und die schöne Landschaft zu genießen. Die Straßen waren alle in recht gutem Zustand.
Um die Mittagszeit erreichten wir dann schließlich unser nächstes Ziel, die Lodge Doro Nawas (Anfahrt 4km von der C39 entfernt, recht holprig). Auch bei dieser Lodge handelt es sich um eine Unterkunft, deren Einnahmen und Arbeitsplätze teilweise der ansässigen Bevölkerung zu Gute kommen.

Die Lodge ist sehr schön gelegen, das Haupthaus mit toller Terrasse trohnt auf einem Hügel, die großen Zeltchalets mit Terrasse, auf die die Betten gerollt werden können, und Außendusche sind sehr groß und sauber.
Die Angestellten sind sehr nett und hilfsbereit, nur der Manager war sehr unfreundlich und spielte sich als Großgrundbesitzer auf.

Wir sind dann erstmal zu den Orgelpfeifen und dem verbrannten Berg, Twyfelfontein haben wir ausgelassen, da wir da schon mal waren und wir das nicht unbedingt nochmals sehen wollten. Die D2612 war in einem passable Zustand, ebenso die D 3254.
Wir sind dann noch zu einem versteinerten „Wald“ gefahren, aber nicht zum ‚originalen’, sondern zu einem näher zur Lodge – das war aber eine kleine Enttäuschung, da hier nur 3 Bäume rumlagen und es ein paar Welwitschias gab – aber um unserer Tochter das mal gezeigt zu haben und es ihr zu erläutern war es o.k..
Der Vorteil war auch, dass wir dann relativ zeitig wieder in der Lodge waren, um nach Kaffee, Kuchen und Snacks (sehr lecker) dann eine Elephant Tracking Tour (wir waren alleine auf dem Fahrzeug) zu machen, die wirklich klasse war. Einerseits konnte unser Guide sehr viel über Flora und Fauna erzählen, andererseits haben wir nach kurzer Zeit eine Herde von mehr als 20 Wüstenelefanten im Abu Huab Flussbett entdecken und sehr lange und vor allem sehr nah vom offenen Wagen aus beobachten können. Dabei kamen die Elefanten teilweise bis auf wenige Meter an das Fahrzeug, einmal mussten wir auch Reißaus nehmen, da einer Elefantendame unsere Nähe nicht schmeckte. Aber das Ganze war schon sehr beeindruckend.
Zum Sundowner gab es dann nicht irgendein Getränk aus der Kühlbox, sondern es wurde stilecht ein Tischchen aufgebaut mit Tischdecke, leckeren Getränken und Snacks. Das war einfach nett.
Am Ende der Tour kam dann noch ein Angestellter der Lodge zum Wagen und hat uns mit einem Sherry bzw. Apfelsaft empfangen, ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber die machen es ja manchmal wirklich aus.

Beim Abendessen wurden dann Vor- und Nachspeise serviert, das Hauptgericht gab es am Buffet. Das Essen war ganz o.k., bis auf die Tatsache, dass das Gemüse fast roh war. Außerdem gab es eine große und sehr lautstarke französische Reisegruppe, die aber glücklicherweise erst am Ende unserer Hauptspeise eintraf.

Geschlafen haben wir sehr gut, da die Zelte sehr luftig und die Betten sehr bequem waren – wahrscheinlich hat der Saxenburg Pinotage auch seinen Teil dazu beigetragen.
Uns hat dann noch gefreut, dass ein kleiner, handgeschriebener Zettel auf dem Bett lag, mit dem man sich persönlich für unseren Besuch bedankt hat – das bekommt natürlich jeder Gast, aber ich finde, dass so etwas einfach ein kleiner Baustein der Gastfreundlichkeit ist und man zumindest das Gefühl bekommt, nicht nur eine Nummer zu sein.


Samstag, 11.10.08: Twyfelfontein - Swakopmund

Nach einem späten und reichhaltigen Frühstück, die meisten Gäste waren schon weg, brachen wir dann über die D2612 und C35 Richtung Swakopmund auf. Das erste Stück der Strecke brachte einige schöne Landschaftserlebnisse. Ab Uis allerdings war die Strecke sehr eintönig und es zog sich ziemlich bis nach Henties Bay. Man kommt aufgrund der recht ordentlichen Straßenverhältnisse aber recht zügig voran.
Dort empfing uns dann Nebel und nach den fast 40° C im Landesinneren dann kühle 15°. Die Salzstraße nach Swakopmund war dennoch ganz gut zu befahren, so dass wir am frühen Nachmittag in unserer Unterkunft, dem Secret Garden Guesthouse ankamen.
Wir sind zum dritten Mal Gast in der Unterkunft, über deren Besitzer man ja Unterschiedliches hört.
Wir fühlen uns immer ganz wohl dort und wohnten bisher immer in der sehr schönen Suite im ersten OG. Generell ist die Pension sehr geschmackvoll ausgestattet mit einem wunderschönen Innenhof, dann ist das Frühstück auch immer sehr lecker. Das größte Plus ist allerdings die Lage in der Bismarckstraße, da man von dort aus vieles zu Fuß erkunden kann, man ist in zwei Minuten am Meer und in der Innenstadt, hat viele historische Bauten und auch viele Restaurants in der Umgebung.
Mit den Besitzerehepaar kamen wir immer gut aus, auch wenn der Mann manchmal etwas launisch ist, darüber hinaus spielt unsere Tochter immer gerne mit den drei Hunden. Erwähnt werden sollte auch noch, dass es einen sicheren, bewachten Parkplatz gibt.

Nach der Ankunft sind wir dann erstmal in die Stadt, um die üblichen Besorgungen zu machen: Reiseproviant auffüllen, Tanken, Geld ziehen.
Danach sind wir zum Strand, und haben dem munteren Treiben im Cafe am Museum zugeschaut.
Allerdings werden samstags ab der Mittagszeit die Bürgersteige hochgeklappt und außer den großen Supermärkten und den Tankstellen hat nur noch wenig auf, so dass ein ausgedehnter Einkaufsbummel ausfallen musste.

Für den Abend hatten wir dann im Vorfeld bereits einen Tisch in unserem Lieblingsrestaurant, dem Tug, reserviert, da es ohne Reservierung gerade am Wochenende kaum möglich ist, einen Platz zu bekommen (obwohl der vordere Bereich deutlich vergrößert wurde). Wir haben einen schönen Tisch direkt am Fenster mit Blick aufs Meer bekommen, so wie vorbestellt. Wir haben uns das leckere Essen und den Wein schmecken lassen und wollten dann eine geruhsame Nacht verbringen.
Allerdings haben wir nicht damit gerechnet, dass es am Samstagabend auch in Swakopmund recht laut werden kann, wobei wir nicht ganz lokalisieren konnten, woher der Krach kam. Aber es musste eine größere Veranstaltungen gewesen sein, da auch bis tief in die Nacht laute Musik, alkoholgeschwängerte Schreie und starker Autoverkehr zu vernehmen war.

Sonntag, 12.10.08: Swakopmund

Etwas übermüdet, aber durch ein leckeres Frühstück gestärkt, warteten wir dann auf Tommy, um mit ihm die Living Desert Tour zu machen.

Er holte uns pünktlich ab, und nachdem er noch 4 weitere Gäste eingesammelt hatte, ging es mit seinem urigen Range Rover in die Dünen. Dort gab es dann erstmal etwas Theorie, die Tommy auf seine unnachahmliche Weise sehr lustig und informativ rüberbrachte. Besonders hat uns gefallen, und dies zog sich durch die ganze Veranstaltung durch, dass es ihm sehr wichtig war, dass unsere Tochter so viel wie möglich von der Tour hatte.

Wir sind dann mit dem Fahrzeug in die Dünen und Tommy hat uns dort sehr viel über Flora und Fauna erläutert und gezeigt, u.a. hat er Schlangen (Sandviper), Geckos, Eidechsen etc. ausgegraben, wir haben Chameleons entdeckt, die mit Käfern gefüttert wurden, sind die „roaring dunes“ runtergefahren und haben noch vieles mehr erlebt. Auch über die fragile Ökologie und die rabiaten Quadbikefahrer sowie die Verschmutzung der Dünen konnten, besser mussten wir viel erfahren.
Diese Tour ist einfach nur zu empfehlen, die macht sehr viel Spaß, sie dauert ca. fünf Stunden, die wie im Flug vergehen.

Nachmittags sind wir dann nochmals in die Stadt zum Bummeln und ans Meer, um den Atlantik zu genießen.
Dabei fiel mir wieder auf, dass ich die Stadt sehr gerne mag, den Kontrast einer deutschen Kleinstadt zur Wüste bzw. zum eher ‚afrikanischen’ Norden. Nicht, dass die deutsche Historie in Namibia ein Ruhmesblatt darstellt, aber es ist schon faszinierend zu sehen, wie sich die Zeugnisse der Vergangenheit bis heute gehalten haben.
Man sollte natürlich nicht verschweigen, dass die meisten Menschen in Swakopmund immer noch in Mondesa und im DRC leben und die Umstände dort teilweise jeder Beschreibung spotten. Die Schere zwischen arm und reich ist auch in Namibia deutlich zu sehen.

Auch abends sind wir dann wieder ins Tug, wo wir wieder einen schönen Tisch am Fenster mit Blick auf’s Meer hatten.

Die Nacht zum Montag war dann bedeutend ruhiger in der Stadt, so dass wir diesmal deutlich mehr Schlaf ergattern konnten.

Montag, 13.10.08: Swakopmund – Kulala Wilderness Camp

Nach dem gemütlichen Frühstück und abermaligen Packen ging es dann los via Walvis Bay über die C14 in Richtung Solitaire.
Der schönste Teil der Strecke sind für uns die Pässe, wo wir auch ein paar Mal anhielten.
Die Schotterstraße war nicht in allerbestem Zustand, aber es ging einigermaßen, so dass wir, nachdem wir einem amerikanischem Paar, das eine Reifenpanne, aber vom Vermieter keinen Wagenheber im Wagen erhalten hatte, helfen konnten, relativ zügig Solitaire erreichten.

Nach dem obligatorischen Apfelkuchen brachen wir dann auf Richtung Kulala Wilderness Camp, das vom Abzweig der C19/D826 nach Sesriem noch ca. 25km weiter liegt.
Wir waren gespannt, da wir diese Lodge noch nicht kannten und bisher mit der Sossusvlei Lodge eigentlich immer ganz gute Erfahrungen gemacht hatten.

Um es kurz zu machen: Der Service der Lodge war absolut super, die Lage ist ein Traum, die Stille einzigartig, das Essen klasse und die Aufmerksamkeit gegenüber unserer Tochter ganz toll!

Aber der Reihe nach:

Wir wurden erstmal mit feuchten und kalten Handtüchern und einem Willkommenstrunk erwartet, was nach der Fahrt wirklich gut tat.
Dann hat uns Thomas, der Lodge-Manager, sehr herzlich begrüßt und uns in einem sehr umfangreichen Informationsgespräch die Aktivitäten, die Rahmenbedingungen und die Faszilitäten der Lodge erläutert.

Wir hatten die schöne Familienunit, die Anlage selbst ist relativ klein und besteht aus einem Haupthaus mit Bar und Poolbereich mit Aussicht sowie aus 10 einzelnen Chalets. Diese Chalets besitzen ein gemauertes Bad, auf dem man nachts unter dem Sternenhimmel nächtigen kann, der Schlafbereich besteht aus einem Zelt, das sich auf einer hölzernen Plattform mit Terrasse befindet. Die Familienunit besteht aus zwei dieser Zelte.
Durch die Zeltkonstruktion wird es nachts angenehm luftig und lässt die Temperaturen angenehm absinken.
Die Moskitonetze waren notwendig, da abends doch einige Stechmücken unterwegs waren.

Nachdem wir uns am Pool bei einem Windhoek Lager etwas ausgeruht hatten, sind wir mit Barry, einem Guide, zum Sundowner gefahren. Auch Barry war gut ausgebildet und konnte eine Menge zu Flora und Fauna mitteilen, außerdem ist er ein richtiger Spaßvogel mit einem ansteckenden Lachen. Das Gelände, das zur Lodge gehört, ist sehr weitläufig und schön. Wir hatten einen genialen Platz auf einem Hügel mit Blick nach Westen zum Sonnenuntergang.
Auch in dieser Lodge gab es wieder einen nett gedeckten Tisch mit leckerem Gin Tonic und Tafel Lager. Leider fand aber auch eine Wespe meinen letzten Schluck Bier lecker und der ungleiche Kampf endete mit einer toten Wespe und einer Günter-Verheugen-Gedächtnislippe meinerseits.

Als wir dann von der Tour zurückkamen, gab es wieder einen Begrüßungssherry und ein leckeres Abendessen (drei Gänge) im Freien. Das Haupthaus war nur mit Petroleumlampen und Kerzen erleuchtet, der Sternenhimmel war gigantisch und auch hier der Wein und der Service erstklassig.

Zufrieden gingen wir zu Bett, wobei wir die erste Hälfte der Nacht unter dem Sternenhimmel schliefen („wachten“ trifft es dabei eher) - bis es dann wirklich zu kalt wurde.

Dienstag, 14.10.08: Kulala Wilderness Camp

Wenn man möchte, kann man morgens schon sehr früh (Wecken um 04:30, Abfahrt, 05:30) eine geführte Tour ins Sossusvlei starten. Der Vorteil hierbei ist, dass man sich nicht in Sesriem wie alle anstellen muss, sondern durch den privaten Eingang von Wilderness Safaris rein kann. Das soll so ca. 45 min ‚Vorsprung’ bringen.
Außerdem gibt es dann noch einen Guide dazu und Frühstück und Lunch, so dass man dann gegen 14:00 wohl wieder im Camp sein soll.

Da uns das zu früh war (wir waren schon mal zu dieser Zeit im Vlei), haben wir entschieden, erst später zu fahren.
Nach einem gemütlichen Frühstück auf der Terrasse sind wir erst gegen 10:00 im Vlei gewesen (Eintritt N$ 170,-).
Da war es dann zwar etwas heißer und die Farben sind nicht mehr ganz so schön wie bei Sonnenaufgang, aber wir waren dafür ganz alleine (bis auf die Oryx-Antilope, die im Sossusvlei unter einem Baum rastete) auf den Dünen im Vlei – es war wunderschön.

Danach sind wir dann noch zum Deadvlei gelaufen, was angesichts der heißen Temperaturen nicht unbedingt ein Spaß war – aber auch hier waren wir ganz alleine. Allerdings war der Sand inzwischen so heiß, dass der Rückweg eine Qual war.

Als wir bei der Lodge ankamen, erwartete man uns bereits wieder mit feuchten Tüchern und kalten Getränken – übrigens gibt es in der Lodge gekühltes Wasser kostenfrei soviel man möchte.
Ab 15:00 fand man uns an diesem Tag nur noch am schönen Pool, bei kalten Getränken lesend bzw. planschend.

Abends dann wieder das leckere Essen und nach dem Cabernet am Vorabend diesmal einen Merlot.

Mittwoch, 15.10.08: Kulala Wilderness Camp – Allein zu Zweit

Heute mussten wir uns schweren Herzens vom Kulala Camp verabschieden, das war wirklich ein besonderes Erlebnis, dort Gast zu sein. Wir hatten das Gefühl, dass Thomas sich nur um uns kümmern würde.

Wir fuhren aber nicht den direkten, kurzen Weg zu unserer nächsten Unterkunft, nach „Allein zu Zweit“. Da ich mich hobbymäßig mit Wein beschäftige, wollten wir uns noch die Neuras Vinery anschauen. Das war irgendwie skurril, mitten in Namibia eine Weinkellerei zu sehen. Aber durch die vielen Quellen und die dadurch gegebene Möglichkeit zur Bewässerung der Reben scheint es zu klappen. Die Chefin des Hauses führte uns freundlicherweise kurz rum und ich erstand einige Flaschen, deren Inhalte ich aber bis jetzt noch nicht probiert habe.

Nach diesem Abstecher ging es dann an den Naukluft Bergen vorbei auf die C19 und via Solitaire bis zum Abzweig Richtung Spreetshoogte-Pass.
Dann war es nur noch ein kurzes Stück zur Farm Probeer, auf deren Gelände Allein zu Zweit liegt.

Allein zu Zweit ist, wie der Name schon sagt, eine Unterkunft für eigentlich nur zwei Personen, unserer Tochter war natürlich auch willkommen. Auf zwei kleinen Hügeln liegen eine ganze Menge wunderschön in die Landschaft passende, kleine Häuschen, die trotz der Hitze innen recht kühl waren.
Die Häuschen haben verschiede Funktionen, es gibt ein Küchenhäuschen mit Esszimmer, eines für die Gäste mit Bad und Bibliothek, ein weiteres für Gäste, einige Privathäuser und, ein Highlight, den Pool, der fast 20m lang und sehr sauber ist und bei dem man meint, in die Wüste rauszuschwimmen.

Die Besitzerin der Lodge ist Simone Kunze, die mit ihrem Mann vor neun Jahren aus Deutschland nach Namibia auswanderte. Der Tourismus ist für sie nur Hobby, da sie Goldschmiedin ist und vom Schmuckverkauf lebt. Darüber hinaus leben noch die Hunde, Rhodesian Ridgebacks, auf dem Gelände.

Ein Haus ist Ihre Werkstatt, in dem sie den wirklich schönen und sehr geschmackvollen Schmuck herstellt.

Wir waren sehr gespannt, weil es doch ein anderes Zusammensein ist als auf einer „normalen“ Lodge mit vielen Gästen.

Uns hat es einfach toll gefallen und wir haben uns sehr wohl gefühlt.

Erst einmal die Umgebung, die Tans-Wüste ist großartig, man kann das, was man sieht, mit Worten nicht beschreiben.
Dann haben wir uns sehr gut mit Simone verstanden, wir haben alle Mahlzeiten zusammen eingenommen, sind gemeinsam auf den Hausberg gekraxelt und haben tolle Gespräche geführt. Wir konnten aber auch jederzeit alleine für uns sein, wenn wir es wollten.

Am Nachmittag also sind wir erstmal in den schon beschriebenen Pool, danach dann auf den Hausberg.

Am Abend gab es dann ein ganz leckeres Essen, von Simone zubereitet und unter dem Sternenhimmel verspeist.

Leider war es nachts wieder etwas stürmisch, so dass der Schlaf wieder recht unruhig war.

Donnerstag, 16.10.08: Allein zu Zweit

Morgens gab es ein leckeres Frühstück und wir haben uns wieder am Pool aufgehalten bzw. sind zu Fuß etwas in der Gegend rumspaziert.

Dann hat sich meine Holde noch etwas Schmuck zeigen lassen und natürlich ein tolles Stück Email-Schmuck erstanden, gefertigt in einer Technik, die so ohne weiters nicht mehr ausgeübt wird.

Nach einem leckeren und leichten Mittagessen und Faulenzen am Pool ist unsere Tochter mit in die Goldschmiede, da sie einfach mal zuschauen wollte, wir sind dann in Richtung Spreetshoogte Pass gefahren.
Die Piste bis zum Passanstieg war super, der Pass selbst eine Katastrophe – ich war froh, dass wir den 4x4 dabei hatten, es war echt eine Qual.
Dafür entschädigte der Ausblick von oben und wir konnten und kaum losreißen.
Als wir dann glücklich wieder unten waren, war es schon fast dunkel und wir kamen rechtzeitig zum wieder leckeren Abendessen zurück. Nach langen und intensiven Gesprächen sind wir dann müde und zufrieden zu Bett.
Das war ein richtig schöner und erholsamer vorletzter Tag in Namibia.

Freitag, 17.10.08: Allein zu Zweit – Windhoek

Heute hieß es leider schon wieder Abschied nehmen von Simone, Allein zu Zweit und Namibia.
Wir krochen dann wieder über den Spreetshoogte-Pass, die D1275, D 1261 und D1265 waren dann aber die besten Schotterstraßen des ganzen Urlaubs. Die C26 war dann wieder nicht mehr ganz so toll, aber nach rund drei Stunden erreichten wir Windhoek gegen 13:00.
Da wir bis zum Abflug um 20:00 noch reichlich Zeit hatten, haben wir erstmal auf dem Parkplatz des Craft Centers geparkt und sind ins Café, um uns zu stärken für die finale Souvenir-Kaufaktion.

Am Nachmittag sind wir dann so langsam Richtung African Tracks gefahren, wo sich die Übergabe des Fahrzeuges absolut unproblematisch erwies, aber wir hatten ja auch keine großen Probleme mit dem Toyota.

Ein Fahrer von African Tracks fuhr uns dann zum Airport, wo wir es uns nach dem Einchecken in der Business Lounge gemütlich machen und auf den Abflug warten konnten.

Pünktlich um 20:00 hob dann die A340 ab und brachte uns leider wieder zurück ins kalte Deutschland.

Aber uns ist klar: Das wird nicht unser letzter Urlaub in Namibia gewesen sein.
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05 Nov 2008 19:58 #81561
  • Giraffen-Lisa
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  • Giraffen-Lisa am 05 Nov 2008 19:58
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Hallo Guido,

danke für diesen super tollen Bericht!!!

Ich wollte nur kurz reinlesen und schon war ich gebannt mitten drin - in eurer Reise und Botswana/Namibia.

Klasse geschrieben und ich habe einige Tipps für unser anstehende Tour im April09 gefunden.

Dankenden Gruß
Elli
Meine Aufenthalte in Südwest/Namibia:
1978/79 Besuch auf Farm am Waterberg, 1980 Praktikum im Schülerheim Otjiwarongo/Caprivi, 1981 Bulli-Rundreise mit crockydile: Namibia – Kapstadt – Gardenroute – Zymbabwe – Victoriafälle – Botswana (10Tage mit dem Mokoro im Okawango-Delta) – Namibia,
1983 Arbeiten auf Farm Otjikaru am Waterberg
lange Pause
Tolle Urlaube folgenten: 2007 Namibia, 2008 Namibia/Botswana, 2009 Namibia
2018 Wunderschöne 2-Familientour mit Familie tim.buktu
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