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THEMA: Abseits ausgetretener Touristenpfade
22 Feb 2007 17:32 #31921
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  • Sandneurosen.com am 22 Feb 2007 17:32
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\"Abseits ausgetretener Touristenpfade\".Unsere aktuell letzte Tour durch Namibia (Messum, Ugab, Huab, Hoanib, Huarusib, Kaudom) und Botswana (Okavango, Seronga, Linyanti - Südufer, Jagtkonzessionsgebiete, Selindaspillway, Nwezumba- und Khwairiver, Mabua sehube-, Khalagadi-NP).

Unser Reisebericht November 2006 nachfolgend. Wen Details wie Karten oder Roadbook interessieren der klicke bitte direkt auf unseren Reisebericht unter:

http://www.sandneurosen.com/touren/abseitsatpfade2006deutsch/abseitsatpfade2006deutsch.htm

Wen darüber hinaus weitere Reisen in Ländern wie Botswana, Namibia oder Südafrika interessieren der klicke bitte auf unsere Übersichtseite:

http://www.sandneurosen.com

Abseits ausgetretener Touristenpfade


Namibia-Botswanasafari 2006

Vom 7. November 2006 bis 5. Dezember 2006



Dienstag, 07. November 2006

Anfangskilometerstand 81.522, Endkilometerstand 89.487, gefahrene KM 7.965

Sandpipercrescent – Springbok - Steinkopf

Gute Pad oder Lekker Pad!
Das ist der Gruß unter den Reisenden.
Denn die Straßenverhältnisse sind mit das Wichtigste bei einer Tour.

Unsere Informationen beziehen wir wie gewöhnlich aus dem Radio, Internet und Fernsehnen, sowie Reiseführer von Namibia Baedeker, Edition Erde Verlag, Botswana Hupe Verlag, geologisches Handbuch „Namibias faszinierende Geologie, N. Grünert“, Klaus Hess Verlag und ein Sternekompass von GU.
Die Packerei findet ein Ende bevor sie anfängt richtig zu nerven. Um 9 Uhr 30 starten wir am Sandpipercrescent. Das GPS hat im Gegensatz zu uns Startschwierigkeiten und der erste technische Defekt holt uns ein, während wir Table View noch nicht verlassen haben. Ohne Umschweife leihen uns Maria und Sepp www.photo-obsession.com ihr Zweitgerät. Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir auf der Küstenstraße in Richtung Norden und N7.
Im Westerncape wächst das Getreide im Winter, denn nur in dieser Zeit regnet es ausreichend. Kurz vor der Gluthitze des Sommers ist das wertvolle Korn bereits abgeerntet. So sind kilometerweit nur noch die Stoppelfelder zu sehen, einzelne Kühe stehen einsam auf den Äckern. Bei Morresburg wird das Korn in überdimensional große Plastiksäcke eingetütet. Die Getreidepakete liegen als lange weiße Würste auf den Feldern.
Am Anstieg zum 519 Meter hohen Piekenaarsklofpass wandert die Nadel der Temperaturanzeige des Landys wieder zügig in den roten Bereich. Das beunruhigt Uwe sehr, denn dieses Problem beschäftigt uns nun schon bald zwei Jahre.
Auf der Höhe von Lambertsbay endet die vegetationsreiche Zone entlang des
Olifants Flusses und das Namakwa (früher Namakwaland) beginnt. Der halbwüstenartige Landstrich erstreckt sich auf eine Fläche von 48 000 km². Nach den Regenfällen im Winter kann man entlang der N7 und bei Springbok die Wildblumenblüte erleben. Der Ort Springbok liegt 1000 Meter hoch, hat 8000 Einwohner und trägt seinen Namen nach den früher hier zahlreich vorkommenden Springböcken. Die Stadt ist das Zentrum der umliegenden Farmen und der Kupfer- und Diamantminen.
Nach einer Strecke von 607 Kilometern campieren wir kurz vor Steinkopf auf einer Erhöhung. Von diesem Steinplateau bietet sich uns ein schöner Rundblick. Dem unglaublich heißen und windigen Tag folgt ein ruhiger angenehmer Abend am Lagerfeuer.
Uwe werkelt am Landy und entfernt das Mückengitter vor dem Kühler. Es schützt die Lamellen vor Verschmutzungen. Vielleicht hält das Gitter aber auch zuviel Frischluft ab.

Astronomisches Betthupferl
Ein zauberhafter Sternenhimmel steht über uns. Der Sage nach wehrt der Himmelsjäger Orion, begleitet von zwei Hunden, mit seinem Schild den angreifenden Stier Taurus ab. Gleichzeitig stellt er den sieben Töchtern des Riesen Atlas nach. Die Plejaden sind unter dem Namen Siebengestirn bekannt.

Mittwoch, 08. November 2006

Steinkopf – Ai Ais

Am Morgen ist es mit Aufgang der Sonne schon warm und bald setzt auch der heiße Wind wieder ein.
An der die Grenze zu Namibia entrichten wir die Straßengebühr von 140 Rand und fahren in Richtung Orangefluss. Wir möchten unseren schönen Campingplatz vom letzten Jahr aufsuchen.
Am Orange angekommen staunen wir, das Wasser ist bei den letzten Regenfällen so hoch gestiegen, dass von unserem schönen Platz nichts mehr zu sehen ist. Die Bäume sind ausgerissen und in tiefen Ausspülungen steht trübes Wasser. So bleibt es bei einem kurzen, erfrischenden Bad an einer anderen Stelle im Fluss und die Reise geht weiter durch die schöne Schlucht des Gamkab.
An einigen Stellen in der problemlos zu befahrenden Schlucht befinden sich noch kleine Pfützen. Dieses abgestandene Wasser schimmert in vielen Farben und riecht stark nach verfaulten Eiern. Der Weg stößt aus der Schlucht kommend auf die D 316 und diese mündet in die C 10. Die letzten Kilometer nach Ai –Ais führen durch eine karge hügelige Mondlandschaft. Das Tal empfängt uns mit einer Gluthitze. Ai –Ais liegt am südlichen Ende des Fisch River Canyons. Die Quellen wurden von einem Nama entdeckt. Heiß wie Feuer nannten die Nama den Ort.
Die Nama oder Khoikhoin, (die Benennung Hottentotte ist mittlerweile unüblich), sind eng verwandt mit den San. Beide Gruppen verwenden in ihrer Sprache die Schnalz- und Klicklaute. Wobei die San früher von der Jagd lebten und die Nama traditionell halbnomadische Hirten waren.
Die Lufttemperatur von 39 Grad im Schatten wird nur von heißen Thermikblasen unterbrochen, sie fegen im 15 Minutentakt über den Campingplatz von Ai Ais. Das mineralhaltige Wasser der Quelle von Ai - Ais steigt mit einer Temperatur von 60 Grad an die Erdoberfläche. Etwas abgekühlt gelangt es in den großen Außenpool. Die Wassertemperatur des Schwimmbeckens soll bei 35 Grad liegen. Langsames Aufwärmen ist anempfohlen, so dass der Kreislauf keinen Schock bekommt. Nach wenigen Minuten ist meine Haut rot wie ein gekochter Hummer und mein Herz pocht schnell. Völlig ermattet steige ich aus dem heißen Nass und empfinde die Außentemperatur kühl, allerdings schwindet der Eindruck nach wenigen Minuten. Wer an so heißem Badewasser kein Vergnügen findet, kann hier Tennisspielen oder auf die umliegenden Berge wandern. Bei dieser Hitze heute aber wohl auch kein großes Vergnügen.
Die Vögel am Platz haben wenig Scheu und sie erforschen sofort, ob sich bei uns nichts Fressbares findet. Die Tüte mit den Keksen im Auto bleibt nicht lange unentdeckt, und ehe sie völlig geplündert wird, verstauen wir sie unerreichbar.
Unermüdlich zwitschern und fliegen die Vögel umher, während unsere Aktivitäten völlig zum erliegen kommen.

Astronomisches Betthupferl
Der Himmelsjäger Orion ist leicht zu finden. Seinen Gürtel stellen drei Sterne dar. Dazu die Sterne Beteigeuze als Schulterstern und Rigel als linkes Bein lassen den Jäger der griechischen Sage, gefolgt von seinen zwei Hunden klar aus dem Sternendurcheinander hervortreten. Der kleine Hund ist nicht sehr auffällig, der Hauptstern heißt Procyon. Der große Hund ist unschwer an dem hellen Fixstern Sirius zu erkennen.

Donnerstag, 09. November 2006

Ai Ais – Sesriem – Sossusvlei

Die Nacht war warm und die Kühle am Morgen ist auch jetzt nur eine kurze Empfindung, als wir aus dem brühheißen Pool kommen. Wir fahren nach Hobas und genießen den Blick vom Aussichtspunkt. Der Fluss führt derzeit kein Wasser.
Der Fischfluss entspringt im östlichen Naukluft Gebirge. Bis zur Einmündung in den Orange legt er 650 Kilometer zurück.
Die besondere geologische Situation des Fischriver Canyons besteht darin, dass es sich um einen Canyon in einem Canyon handelt. Der obere breite Canyon entstand durch eine Absenkung. In diesem breiten Tal grub sich der Fluss immer tiefer, und schuf so den schmaleren, tiefen Canyon. Bis zum Ende der Schlucht bei Ai- Ais ist der Canyon 90 Kilometer lang und an der breitesten Stelle mißt er 27 Kilometer. Die Höhe beträgt bis zu 549 Meter. Der Abstieg von Hikerpoint in die tiefe Schlucht, ist in der Sommerhitze nicht erlaubt.
Die ältesten Gesteine im Canyon sind mehr als 1,5 Mrd. Jahre alt. Die Gondwana Eiszeit beeinflusste die Bildung des Canyons ebenso, wie das endgültige Auseinanderbrechen des Gondwana Kontinents vor 120 Mio. Jahren.
Am Rückweg nach Hobas ereilt uns eine Überraschung. Wir treffen zufällig das Bäckermeister Ehepaar aus dem Ort, in dem ich arbeite. Die ungeplante Begegnung freut uns sehr.
Auf der C 12 über Seeheim und weiter auf dem Teerband der B 4 und der C 14, erreichen wir Bethanie. Der Ort liegt 1000 Meter über Meer, in der Karasregion. Er wurde 1814 von dem Missionar Heinrich Schmelen (1776-1848) gegründet und ist eine der ältesten Siedlungen in Namibia. Nachdem der Missionar hier 14 Jahre tätig war, übernahm die Rheinische Mission die Aufgabe von Heinrich Schmelen.
Da wir unsere Beine bewegen wollen, sehen wir uns in Bethanie um. Das Schmelenhaus beherbergt ein kleines Museum und im Ort befindet sich auch das Frederickshaus. Hier schloss der Namaführer Joseph Fredericks einen Vertrag mit Heinrich Vogelsang. Dabei ging die heutige Lüderitzbucht im Umkreis von 5 Meilen an Adolf Lüderitz. Ein Jahr später einigte sich Fredericks hier in Bethanie mit dem Vertreter der Deutschen Kolonialmacht auf einen Schutz- und Freundschaftsvertrag.
Damit Uwe und ich keinen „Bärtigen Krieg“ bekommen, suchen wir in den kleinen Supermärken nach einem Rasierpinsel für Uwe. Der andere ist irgendwo stehen geblieben. Erfolglos fahren wir weiter nach Helmeringshausen.
Hier gibt es neben einer Tankstelle auch ein Freilicht Museum mit landwirtschaftlichen Geräten aus früheren Zeiten. Das Hotel in Helmeringshausen ist mittlerweile ein freundlicher Einkehrplatz und wir freuen uns, in diesem Ort, der uns vor einigen Jahren noch völlig trostlos erschien, eine schöne Rastmöglichkeit zu finden.
Auf halber Strecke nach Maltahöhe biegen wir links ab auf die D 831. Kurz vor dem Tsarispass trifft die Piste wieder auf die C 14. Am Ende dieses langen Fahrtages erscheint es uns dann nur noch wie ein Katzensprung bis nach Sesriem. Durch tiefen Sand steuern wir, den uns zugewiesenen Standort unter einem großen Kameldornbaum an. Heiße Thermikblasen fegen über den Platz, sie sind mit reichlich Sand durchsetzt. Obwohl wir bei jeder nahenden Böe unsere Teller abdecken, knirscht das Essen doch sandig zwischen den Zähnen.
Morgen früh wollen wir gegen 5 Uhr zu den Dünen, um auf „unsere“ Düne zu gehen. 1999 haben wir sie bestiegen, allerdings starteten wir das Unternehmen an einem Nachmittag und es herrschte Gluthitze. Wir glaubten uns damals bereits oben angekommen, als sich erst die letzte Sichel der Düne zeigte. Dieser hoch aufragende Kamm war von unten nicht zu sehen, und uns fehlte die Zeit für den letzten Anstieg.

Astronomisches Betthupferl
Einst bedrängte Orion auch die Göttin Artemis. Doch er rechnete nicht mit den Göttern. Sie sandten ihm den Skorpion, er sollte Orion töten. Dann schickten die Götter beide an den Himmel und trennten sie für alle Zeiten. Erst wenn Orion unter geht, steigt der Skorpion am Sternenhimmel auf.

Freitag, 10. November 2006

Sesriem – Kuiseb -Vogelfederberg

Autotüren gehen auf und das Geräusch von bewegten Reisverschlüssen dringt an unsere Ohren. Der ganze Campingplatz kommt in Bewegung und strebt in Richtung Sossusvlei. Es ist noch stockfinster, als wir ohne Frühstück losfahren.
Während der 65 Kilometer bis zu den Dünen dämmert es, und die Sonne geht auf. Der Weg folgt mehr oder weniger dem Tsauchab, der aus dem 3 Kilometer langen und bis zu 30 Meter tiefen Sesriemcanyon kommt.
Als vor 2 Millionen Jahren auf der Nordhalbkugel Eiszeiten einsetzten, banden sie immer größere Mengen Meerwasser an ihre Eismassen, das hatte eine globale Meeresspiegelabsenkung zur Folge. Das höhere Gefälle bedeutete für viele Flüsse eine schnellere Fließgeschwindigkeit des Wassers und in Folge davon entstanden tiefe Schluchten. So soll sich auch der Tsauchab den Sesriemcanyon gegraben haben.
Der Name der Schlucht \" Sesriem\" findet seine Begründung darin, dass früher sechs Riemen eines Ochsenwagengespannes aneinander geknotet notwendig waren, um einen Kübel Wasser aus der Schlucht hoch zu holen. Die Schlucht ist von Weitem nicht zu erkennen und ihre Tiefe verliert sich schnell auf dem Weg in das 60 Kilometer entfernte Sandmeer des Sossusvlei. Wenn das Revier abgeht, so kommt es spätestens dort zum Stillstand, denn der oberflächliche Weg zum Meer ist dem Fluss auf alle Zeiten durch die hohen Dünenzüge der Wüste Namib versperrt.
Das Sossusvlei ist eine Tonpfanne und der Endsee des Tsauchab. Es wird vermutet, dass das versickernde Wasser des Tsauchab unterirdisch in den alten Fließwegen abfließt. Somit könnten sich verschiedene Süßwasseraustritte an der Küste erklären.
Mit dem anbrechenden Tag erwacht das Licht- und Schattenspiel in den Dünenbergen, es ist beeindruckend.
Der Landy wird unter einem großen Kameldorn geparkt und wir machen uns auf den Weg. Uwe schleppt die schwere Fototasche mit sich, ich bin für die Getränkeversorgung zuständig und trete die Spur in den scharfen Kamm der Düne. Ein Schritt vor und zwei zurück. Ein stürmischer Wind setzt ein und da er von vorne kommt, erleichtert er uns den Aufstieg nicht. Nach mehr als zwei Stunden stehen wir erschöpft am höchsten Punkt und genießen den weiten Blick über das Dünenmeer.
Die einzigartigen Sterndünen entstehen durch ständige gleichstarke Winde aus verschiedenen Richtungen. Der Abstieg ist weniger anstrengend, aber die ersten Druckstellen in den neuen Schuhen machen sich bemerkbar. Am Auto angekommen rieselt reichlich Sand aus den Bergstiefeln. Wir sind durstig und wollen unsere Flaschen hinten am Zapfhahn auffüllen. Die Wildbienen haben zwischenzeitlich spitzgekriegt, dass der Hahn tropft und eine ganze Schar der friedlichen Honigsammlerinnen labt sich genüsslich an dem frischen Nass.
Unser verdientes Frühstück nehmen wir am Fuß der Dünen im Zentrum des Sossusvleis zu uns. Es sind einige Besucher im Vlei, das beeinträchtigt aber die schöne Stimmung nicht und wir genießen diese faszinierende Landschaft.
Unser Frühstück bleibt von den Vögeln nicht unbeobachtet und ohne Scheu kommen sie bis auf den Tisch. Auch sie entdecken schnell den tropfenden Hahn am Auto und ein aufgeregtes Bemühen um jeden Wassertropfen entsteht. Neben den vielen Vögeln leben in dem Gebiet zwischen den Dünen und Sesriem etliche Springböcke und Oryxantilopen.
Nachhaltig beeindruckt von der zauberhaften Dünenlandschaft, machen wir uns auf in Richtung Swakopmund. Wir folgen der C 14 nach Solitär, wo es an der Tankstelle „lekker“ Apfelkuchen vom Blech gibt. In Richtung Kuisebcanyon führt die C 14 fast ausnahmslos durch eine faszinierende Hügellandschaft. Besonders bei der tief stehenden Sonne kommen die Farben der Gegend so richtig zur Geltung. Wir campieren etwa 10 Kilometer vor dem Vogelfederberg über einer unbedeutenden Salzpfanne.
Der Platz ist völlig ruhig und die Sterne wieder einmal zum greifen Nahe. Oder doch nicht?

Astronomisches Betthupferl
Der Sirius ist 8,9 Lichtjahre, der Procyon ist 11 Lichtjahre, die Beteigeuze 470 und der Riegel 1300 Lichtjahre entfernt. Diese unvorstellbar großen Entfernungen kann das menschliche Auge nicht mehr räumlich wahrnehmen und unterscheiden.

Samstag, 11. November 2006

Vogelfederberg –Swakopmund – Messumkrater

Die Sandrose ist ein Gipsmineral und Gips wird zu den Salzen gezählt. Meerwasser enthält gelösten Gips und wo viel Meerwasser verdunstet, kommt es zur Auskristallisation dieser Salze. Zusammen mit Sand, um den die Gipskristalle herum wachsen, entstehen die abwechslungsreichen Formen der Sandrosen. Auch bei Swakopmund soll es diese Kristalle geben.

Auf der bestens präparierten Piste erreichen wir Walvis Bay. 1487 war Bartholomäus Dias im Auftrag der Europäischen Kolonialmächte unterwegs. Er suchte einen Seeweg nach Indien und landete als erster Europäer hier.
Die einst reichlich vorgekommenen Wale gaben der Stadt ihren Namen. Der Southern Right Wal, ein Bartenwal, war für die Walfänger früher eine leichte Beute, da er meist in Küstennähe schwamm. Von den Fangbooten aus wurden die großen, behäbigen Tiere harpuniert und konnten dann bequem an das Ufer geschleppt werden. Im Zuge des technischen Fortschritts waren 1935 die Wale fast ausgerottet. Daraufhin beschloss eine internationale Konvention den Schutz der Tiere. Von Juni bis November ziehen die großen Säugetiere in die Buchten von Südafrika um dort ihre Jungen zu bekommen.
Whalewatching ist mittlerweile eine Attraktion für Touristen. Wir bekommen keine Fontänen zu Gesicht, was aber auch an der Witterung liegen kann. Der Küstennebel hat uns fest im Griff und lässt uns nicht mehr los. Ernsthaft regnen soll es aber nur an 10 Tagen im Jahr.
Auch in Swakopmund hängt der Himmel tief. Das beeindruckt aber die Bewohner in dem kleinen schmucken Städtchen mit der spürbaren deutschen Vergangenheit nicht negativ. Das Wetter ist in einem Land, in dem eigentlich fast immer sehnsüchtig auf Regen gewartet wird, Thema Nummer eins.
Viele Windhuker kommen hierher und verbringen ihren Urlaub in der angenehmen Kühle Swakopmunds. Da die Temperaturen in Windhuk, der Hauptstadt des Landes, die auf 1600 Höhe liegt oft bis auf 36 Grad ansteigen.
Der Swakop Fluss, der dem Ort seinen Namen gibt, ist 675 Kilometer lang und wenn das Rivier abgeht, dann bringt er unendlich viel angesammelten Unrat mit sich. Namensforschungen haben ergeben, dass oft eine Naturbeobachtung für die Benennung zuständig war. Wird der Name Swakop in die Khoekhoe-Sprache zurückgeführt, bedeutet er etwa soviel wie „ am Ende entleeren“.
In der Stadt ist es nicht erlaubt Hochhäuser zu bauen und somit bestimmen immer noch die Gebäude aus der kolonialen Vergangenheit das Stadtbild. Schon von weitem ist der Turm des Woermannhauses zu sehen. Dieser Turm wurde 1905 angebaut und diente der Schifffahrtsgesellschaft als Aussichtsturm. Keinesfalls darf man es auslassen einen Stadtspaziergang zu machen. In Swakopmund ist neben perfekten Einkaufsmöglichkeiten gutes Essen ebenso gesichert, wie ausgefallene Souvenirs in Peter`s Antik Laden.
Aber nur in der Apotheke gibt es einen Rasierpinsel, Marke ROYAL. Was tut „Mann“ nicht alles um den häuslichen Frieden zu sichern. Edel und passend zum Landy ist der Pinsel auch MADE in United Kingdom.
Wir verlassen die Stadt nordwärts und passieren den Ferienort Wlotzkasbaken. Bei der Herkunft des ungewöhnlichen Namens vermischen sich in zwei Geschichten Legende und Wahrheit.
Wlotzka, lebt als Armer und sammelt Strandgut. Er hat den Ruf eines Trunkenboldes und seine Hunde ruft er Gin und Whisky. Eine Hütte aus Strandgut ist seine Unterkunft und er lebt bis zu seinem Ende dort...
Die zweite Geschichte entstammt einer Schrift um 1910, die den Deutschen Paul Wlotzka aus Ostpreußen, als ortskundigen und tatkräftigen Führer erwähnt... nun bleibt wieder Raum für die Phantasie.
Für uns geht es zurück in die Realität. In Hentjesbay, an der Mündung des Omaruru füllen wir alle Kanister und 900 Rand wechseln den Besitzer. Die Gegend ist wüstenhaft und es erstaunt uns sehr, dass es hier einen 14-Loch-Golfplatz gibt und die „Greens“ sind, wie der Name sagt, grün.
Bevor wir in das Landesinnere aufbrechen, nimmt Uwe dem schlechten Wetter zum Trotz, ein kaltes Vollbad im Atlantik, während ich mich damit begnüge die Zehen in das kalte Nass zu halten.
Die Fischer haben ihre meterlangen Angeln, zum Transport, vorne auf die Autos montiert, so sehen die Fahrzeuge wie Riesenkäfers aus.
Wer mit Robben auf Tuchfühlung kommen will, der muss die Robbenkolonie am Cape Cross besuchen. Da sich das Wetter nicht zum Fotografieren eignet, und wir die Kolonie schon oft gesehen haben, lassen wir die Robben in der Tat links liegen und biegen rechts ab, auf den unscheinbaren Weg in Richtung Messumkrater.
Zwischen Cape Cross und den Ausläufern des Messumkraters halten sich Schakale auf. Auch viele Springböcke leben in diesem Gebiet und sie erfreuen uns mit ihren lustigen Bocksprüngen. Aber die Tiere sind extrem scheu und suchen stets eine große Distanz zu uns. Von der Straße bis zum Kraterrand sind es etwa 32 Kilometer. Viele große Exemplare der Welwitschia mirabilis liegen wie grüne Tupfer in der derzeit vegetationslosen Gegend.
Pünktlich zum Sonnenuntergang fahren wir in den Krater ein. Das Kraterinnere hat einen Durchmesser von 21 Kilometern und eine Hügelkette umgibt die weite Ebene. Ein heller Flaum von verblühtem Gras überzieht die leicht abfallende Fläche, das ist ein herrliches Bild.
Schilder weisen immer wieder darauf hin, wie empfindlich die Vegetation im Krater ist und dass man sich auch unbedingt daran halten soll, auf den gekennzeichneten Wegen zu bleiben.
Vor mehr als 120 Millionen Jahren hat der Messumvulkan gespuckt. Verwerfungen und Erosionen haben eine faszinierende Landschaft geschaffen. Diese wird nun vom Licht der untergehenden Sonne mit weichen gelben und roten Farben bemalt.
Kurze Zeit später legt ein kalter Wind los und scheucht uns mitsamt den Faserpelzjacken in das Zelt. Es dauert nicht lange, dann rüttelt der Sturm eine Zeltstange aus der Verankerung. Unerwartet folgt absolute Stille und wir können endlich schlafen.
Von wegen, auf einmal braust wieder der kalte Wind um das Zelt und alle Luken müssen dicht gemacht werden. Später schläft der Sturm ein und es herrscht Ruhe. Das ist eine gute Gelegenheit nach dem Kreuz des Südens zu schauen. Aber ich staune nicht schlecht. Der Küstennebel hat sich bis in den Krater gedrängt, kein Lufthauch regt sich mehr und die Hand ist vor den Augen kaum zu sehen.

Astronomisches Betthupferl
Als es noch kein GPS gab, fungierte das Kreuz des Südens als Navigationshilfe bei Nacht. Wird die Längsachse des Kreuzes etwa fünfmal verlängert, trifft sie den Himmelssüdpol. Das Kreuz des Südens ist das kleinste der 88 Sternbilder und es erscheint um diese Jahreszeit erst in den Morgenstunden.

Sonntag, 12. November 2006

Messum – Ugab – Camp mit Hausberg

Der Morgen ist neblig und nur schemenhaft blinzelt dann und wann die Sonne durch das Grau in Grau. Alles, was in dieser Nacht draußen war, ist nass. Bis das Frühstück auf dem Tisch steht, und das sind weniger als 15 Minuten, scheint schon die Sonne in den Krater. Eine Gruppe Springböcke äst in sicherer Entfernung, aber keines der Tiere wagt sich in unsere Nähe.
Gegen Mittag brechen wir auf, um den Krater in Richtung Brandberg zu verlassen. Da wir fast an der Höhle vorbei fahren, wo angeblich früher die Damara gelebt haben sollen, statten wir dem Platz einen Besuch ab. Der Ausblick von hier oben über den Krater ist beeindruckend. Die Gegend ist aride und nur nach ausgiebigen Regenfällen ist in Felsausbuchtungen Wasser gespeichert, wovon Tiere und Menschen leben können.
Die Oryxantilope ist ein Überlebenskünstler in Sachen Trockenheit und wir sehen in der Ferne einige der stolzen Tiere davon galoppieren. Die Hitze ist mittlerweile wieder unerträglich. Leider können wir nicht wie die Oryxantilope unsere Körpertemperatur anheben, um nicht so zu schwitzen. Gerne erinnern wir uns an den kalten Morgen, während uns der heiße Fahrtwind in das Gesicht bläst.
Die Ausfahrt aus dem Krater auf die D 2342 in Richtung Brandberg Mine nimmt wesentlich mehr Zeit in Anspruch, als die gestrige Anfahrt. Das Trockenflussbett, dem wir folgen, gleicht einem Welwitschiagarten. Nirgends haben wir bisher schönere Exemplare gesehen.
Es war die Zeit der großen Safaris, und viele Entdecker waren unterwegs um Afrika zu erkunden. So auch der österreichischen Botaniker Friedrich Welwitsch (1806 –1872). Er hat die Welwitschia mirabilis, 1859 erstmals in der angolanischen Namib entdeckt. Der Jäger James Chapman hat ein Exemplar fotografiert. Thomas Bains hat sie gemalt und Wallastone und Anderson haben ihrerseits ein Exemplar an den Botanischen Garten in Kapstadt geschickt. Das alles geschah etwa um die gleiche Zeit, allerdings wurde in der Stadt das Gewächs nicht als Besonderheit erkannt und landete im Biomüll.
Am Wegrand parkt ein Gräder und die Zweimann Besatzung steht etwas unschlüssig vor einem Busch. Flüchtig nehme ich wahr, dass die Männer vor einem toten Tier stehen. Ein stattlicher Kudubulle ist Opfer eines Autos geworden.
Das „Save the Rhino River Camp“ im Ugab liegt romantisch versteckt im tief eingeschnittenen Tal. Ein kleines Info Center gibt Aufschluss über die Vergangenheit und die Aktualitäten, ebenso wird das Leben der Nashörner erklärt. Ob tatsächlich noch Tiere dieser Gattung hier leben, finden wir nicht heraus. Die Luft steht in diesem Kessel, kein Windhauch bewegt die heiße Luft. Das wollen wir nicht aushalten und außerdem wissen wir weiter oben einem schönen Platz. So fahren wir den Seitenarm des Ugab hoch in Richtung Tweifelfontein. Die Schlüsselstelle dieser Route liegt unserer Meinung nach ziemlich am Anfang. Da gilt es die steile nasse Passage an der Quelle zu überwinden. 4x4 Erfahrung des Fahrers und eine gute Bodenfreiheit des Fahrzeuges erleichtern das Vorwärtskommen auf der gesamten Route sehr und bewahren vor schweißtreibendem Steine legen.
Durch das enge Tal kommen wir anfangs nur langsam vorwärts. Aber nach einigem mühsamen Treppensteigen für den Landy wird die Schlucht offener. In weniger als zwei Stunden ist das Hochplateau erreicht. Von diesem hoch gelegenen Punkt bietet sich eine phantastische Sicht auf die Gebirge rundherum. Wir campieren auf dieser Kuppe, an die sich ein kleiner Berg anschließt.

Astronomisches Betthupferl
Von den 10 Fixsternen sind acht am südlichen Sternenhimmel zu sehen. Durch seine Nähe zur Erde erscheint Sirius als der hellste Stern am Himmel. Gerade mal 85 Billionen Kilometer oder 8,9 Lichtjahre trennen ihn von der Erde. Andere Sterne produzieren mehr Licht als Sirius, sind aber weiter weg. Die Wahrnehmung des Menschen erkennt eine Glühlampe auf dem Tisch heller als den viel stärkeren Strahler eines entfernten Leuchtturms.

Montag, 13. November 2006

Ugab – Huab - Palmwag

Um Mitternacht ist es noch sternenklar, aber vier Stunden später hat uns der kühle Küstennebel eingeholt. Trotzdem wandere ich um 6 Uhr 30 auf den Hausberg an unserem Camp. Querfeldein geht es nach oben. Erst als es das letzte Stück steil wird, windet sich ein ausgetretener Pfad das letzte Stück bis auf den Gipfel. Der Himmel klart auf und bis ich wieder unten bin, scheint schon die Sonne durch die sich auflösenden Wolkenfetzen.
Unser Weg führt nach Norden in die Richtung von Tweifelfontein/Huabrivier.
An der Steinmarkierung fahren wir nicht gerade aus nach Tweifelfontein, sondern biegen links ab und folgen dem Weg durch die Berge. Die Piste bleibt die ganze Strecke gut sichtbar und mündet später in das Trockenflussbett vom Huab.
Die roten Tafelberge zu beiden Seiten sind wie Inseln in das helle verblühte Gras eingebettet. Das ist reichlich Nahrung für die zahlreichen Springböcke in dieser Gegend.
Die Landschaft ist wunderschön und sehr einsam. Das birgt natürlich den Risikofaktor Sicherheit. Wenn hier ein Einzelfahrzeug eine Panne hat, kommt so schnell keine Hilfe. Es ist wichtig auf jeden Fall ausreichend Wasser mitzuführen.
Die Wasserscheide liegt hinter uns und wir fahren flussabwärts. Neben Welwitschias und einzelnen Büschen beobachten wir immer wieder Springböcke und Oryxantilopen, sowie eine große Straußenfamilie mit vielen flinken Jungen. Alle Tiere sind gut genährt und sehr scheu.
Das Tal wird breit, eine große Grasfläche öffnet sich und der Baumbewuchs nimmt zu. Nach kurzer Zeit erreichen wir das Trockenflussbett des Huab. Dichter grüner Busch wächst am Ufer. Die großen stattlichen Kameldornbäume sind von Elefanten arg zugerichtet und die duftenden Hinterlassenschaften der sanften grauen Riesen sind nicht zu übersehen. Aber wo sind die Elefanten? Flussabwärts oder Flussaufwärts? Wir fahren Flussaufwärts zur C 39. Das Revier ist sandig, lässt sich aber sehr gut im 1 und 2 Gang mit langer Übersetzung fahren.
Ein kapitaler Kudubulle nascht von einem der Büsche am Flussufer. Es stört ihn gar nicht, dass wir halten und ihn genau betrachten. Die Paviane hingegen verlassen wie von der Tarantel gestochen den Kameldornbaum auf dem sie Nahrung zu sich genommen haben und klettern in einem Affenzahn die steile Felswand des Canyons hinauf.
Wir stoßen auf die C 39 und fahren weiter in Richtung Palmwag Lodge. Am Empfang werden wir darauf hingewiesen, dass im Campingbereich jeder Zeit wilde Tiere auftauchen können, sehr spannend! Das interessante Wasserloch liegt aber auf der anderen Seite der Lodge. Von der Terrasse hat man einen guten Blick darauf. Die Lodge ist ein schön angelegtes Areal mit zwei Pools, Liegeflächen, Restaurant und das alles unter hohen Makalanipalmen.
Die bis zu 15 Meter hohen Palmen sind häufig zu sehen. Ihre Samenkapseln werden von den abgehenden Flüssen oft kilometerweit transportiert. Paviane und Elefanten ernähren sich von den Früchten der Palme. Die Touristen bekommen die kastaniengroßen Samenkugeln mit Schnitzereien versehen, zum Kauf angeboten. Der starke Wind rauscht in den hohen Palmen, die dieser Oase in der Wüste den besonderen Flair verpassen.
Die Plätze des Campingbereiches sind sehr schön, mit Blick auf den Uniabfluss. Anstelle von wilden Tieren bewohnt eine Herde Rinder das Flussbett. Ich hoffe, dass in der Nacht „wilde Tiere“ kommen und nehme das Nachtsichtfernglas mit in das Zelt. Um 4 Uhr früh höre ich das vorsichtige Tasten von Hufen im Uniab. Nachdem ich meine Brille gefunden habe, öffne ich leise das Zelt und spähe in die vom Mond erleuchtete Nacht. Dank dem guten Fernglas reicht das spärliche Licht aus, um etwas zu erkennen, im Gebüsch steht der Kuhbulle von heute Nachmittag.

Richtungsweisendes Betthupferl
Die Alten hatten die Gestirne, den Sonnenstand, die Naturbeobachtung. Sie sahen, auf welcher Seite der Bäume das Moos wächst, und wußten, da ist Westen. (aus, Wege zum Leben, Heyne Verlag)


Dienstag, 14. November 2006

Palmwag – Nebenfluss des Hoanib

Man müsste Geologe sein, dann würde man die Welt mit ganz anderen Augen sehen. (Uwe Scharf)

Es ist bereits 13 Uhr, als wir nach Sesfontein abfahren. Der Name findet seinen Ursprung bei der Zahl sechs. Sechs Quellen sollen in den Bergen entspringen. Der Weg hierher zog sich durch hügliges Gelände und die ersten Mopanebüsche waren zu sehen.
1896 entstand der Kontrollposten Sesfontein im Zuge der Rinderpest. Die Deutschen bauten den Posten von 1904 – 06 zu einem Fort aus. Nach 1915 zerfiel es und erst 1995 wurde es wieder zum Leben erweckt. Schöne große Makalanipalmen schmücken das Anwesen.
Um Sesfontein leben Hereros. Die Frauen tragen, auch bei dieser Hitze, mit Stolz ihre voluminösen viktorianischen Trachten.
Wir folgen der D 3707 in Richtung Puros, der Weg wird hügelig und die Gegend abwechslungsreich. Oryxantilopen und Springböcke grasen friedlich neben Kühen und Ziegen in der Nähe von künstlichen Wasserstellen. Die großen Mopanebüsche bieten den Tieren Schutz vor der sengenden Sonne. Der Abzweig zur Hoanibschlucht via Ganamub ist ausgeschildert und wir biegen in das Trockenflussbett ein. Auf sandigem Untergrund führt der Weg durch die Ganamubschlucht bis zum Port. Durch diese Felslücke geht es in den Hoanib.
Das Flusstal gehört zum Konzessionsgebiet der Palmwaglodge. Die Betreiber der Lodge haben künstliche Wasserstellen im Hoanib geschaffen. Wenn es auch verlockend ist, es sollte nicht im Hoanib campiert werden, da der Lebensraum für die Tiere hier sehr begrenzt ist.
Kaum ist die erste künstliche Wasserstelle passiert, treffen wir auf einen Elefanten, er überquert den Fluss. Als er das Flussbett verlässt, wollen wir weiter fahren. Aber wir sind dem Tier wohl schon zu nahe gekommen. Abrupt dreht sich der halbwüchsige Elefant um und trabt zielsicher in einem so rasanten Tempo auf unser Auto zu, dass Uwe beim Zurücksetzen Probleme hat die Spur im tiefen Sand zu halten. Uwe bremst, der Elefant auch. Das Tier macht Drohgebärden und trompetet, schüttelt den Kopf und wird unschlüssig. Als wir zurückfahren um ihm Raum und Recht zu geben, stellt er uns weiter nach und wird immer toller je mehr wir ihm aus dem Weg gehen. Erst als das Auto aus ist und sich nichts mehr muckst, zieht er selbstbewusst von dannen.
Zum Übernachten fahren wir weit in das einmündende Trockenflussbett des Obias hinauf.

Astronomisches Betthupferl
Am Himmel greift der Stier den Orion an. Drei Sterne markieren ein V, also die Spitze unten ist die Nase, und beide Ohren sind oben. Der Aldebaran als hellster Stern macht es einfach das Sternbild des Taurus zu erkennen. Zudem befinden sich die beiden leuchtenden Sternhaufen Hyaden und das Siebengestirn, die Plejaden im Stier. 450 Lichtjahre trennen die Töchter des Riesen Atlas von der Erde.

Mittwoch, 15. November 2006

Obias – Wüstenelefanten im Hoanib – Huarusib

Früh fahren wir los zurück in den Hoanib. Mit dem Fernglas suche ich den Fluss ab und finde den Elefanten von gestern. Wir platzieren uns auf der anderen Flussseite, um den Wildwechsel nicht zu unterbrechen. Dann warten wir und warten. In 400 Meter Entfernung quert ein großer Elefant das Flussbett und ihm folgen im gesicherten Abstand neun weitere. Dann verschwindet die Gruppe im Busch. Der einzige, der aus der Reihe tanzt ist unser übermütiger Freund von gestern. Er nimmt den Weg direkt durch den Fluss. 100 Meter vor dem Auto verschwindet er im Unterholz. Beobachtet er uns? Wartet er dass der Motor von Auto angeht? Zeit vergeht, wir sind geduldig und dann die Überraschung. Keine 100 Meter vor uns tritt die Herde aus dem Busch und überquert, geordnet in Reih und Glied den Fluss, und verschwindet hinter einem Hügel.
Wir verhalten uns ganz ruhig, dann ist der Nachzügler auch da und provokant schaut er in unsere Richtung, hebt den Rüssel um Witterung aufzunehmen. Aber der Wind steht gut für uns, und da sich bei uns nichts rührt, trottet er der großen Gruppe hinterher. Aber nicht ohne ständig zurück zu schauen.
Nun sputen wir uns, um den Hügel zu umfahren, vielleicht treffen wir dahinter noch mal auf die Elefantengruppe. Der Busch ist leider zu dicht. Neben einer Vielzahl von Oryxantilopen und Springböcken beobachten wir auch Paviane. Was die Tiererlebnisse im Hoanib betrifft fühlen wir uns im siebten Himmel. In der Mitte vom Fluss sammeln sich neun Giraffen unter einer großen Akazie. Angestrengt schauen die Tiere in eine Richtung. „Was ist denn da?“ fragen wir uns. Da steht eine Elefantenkuh mit einem sehr kleinen Jungen. Sofort stellt sie sich vor das Junge und reckt ihren Rüssel zur Witterungsaufnahme in unsere Richtung. Der Wind steht immer noch gut für uns, zu unserem Vorteil haben wir die Sonne im Rücken, und Elefanten sehen sehr schlecht. Wir rühren uns nicht. Dann geht die vermutlich kampferprobte Elefantin, sie besitzt nur noch zwei kurze Stummelstoßzähne, langsam aber bestrebt in unsere Richtung. Mein Herz pocht. Fünf Meter - vier - drei – zwei Meter vor der Beifahrertüre dreht das große Tier ab, ohne ein Zeichen der Drohung oder Angst. Das Baby folgt ihr und bleibt verdutzt einen Meter vor der Beifahrertüre stehen und dann dreht der Zwerg ab. Im Fluss lebt ein Elefant mit einem Peilsender, er nimmt in der Nähe ein Staubbad.
Wir passieren Amsport und folgen weiter dem Hoanib durch tief eingegrabene Schleifen in Richtung Skelettencoast. Je näher wir der Küste kommen, desto wüstenhafter wird die Landschaft. Die Wände des Canyos bestehen aus gepresstem roten Sand und stehen bis zu 7 Meter hoch. Tiere werden immer seltener und die Gegend ist sehr viel weniger ansprechend als weiter oben.
Theoretisch könnte man weiter fahren bis an das Meer. Aber die letzten 40 Kilometer bis zum Meer verwehrt uns das Konzessionsgebiet. Wir sehen am GPS genau wo das Konzessionsgebiet beginnt und drehen um.
Den steilen Absatz, der uns wieder auf den Rand des Canyons bringt, schaffen wir mit dem voll beladenen Auto erst im dritten Anlauf. Es lohnt sich nicht diesen Abstecher zu machen.
Nun fahren wir immer leicht bergan nach Norden und das Tal des Hoanib bleibt hinter uns zurück. Die Landschaft wird karg, es gib keine Bäume mehr, nur noch vertrocknete Grasbüschel. Die Wellblechpiste führt durch eine wüstenhafte Gegend. Mitten auf der weiten flachen Ebene steht das Schild „Welcome in Puros Distriction“.
Wenig später kommt der Abzweig zum Huarusib. Nach Puros geht es geradeaus. Die Gegend wird sehr abwechslungsreich. Wir befinden uns auf 684 Meter Höhe und die große mit Gras bewachsene Fläche verlockt zum schnellen Fahren, aber Vorsicht, es sind unangenehme Schlaglöcher darin versteckt.
Dann geht es auf rauhem Schotter weiter, als der hinter uns liegt, verzaubert ein grober roter Sand die Landschaft.
Drei Oryxantilopen mit Kälbern preschen davon. Die Jungen haben noch das rote Haar der Neugeborenen und passen sich perfekt an die rötliche Landschaft an.
Der Weg zieht sich durch eine Gegend mit skurrilen Steinformationen. Das sieht schön aus, aber mit schnell fahren geht hier kurze Zeit gar nichts mehr.
Im Anschluss läuft es wieder besser, mit 40 Sachen über sandigen Untergrund. Rechts und am Horizont der Hochebene liegen Gebirgszüge. Der Einschnitt in das Tal vor uns wird tiefer und die Hügel rechts und links werden höher. Die Gegend ist derzeit völlig ohne Vegetation und die Piste gut zu fahren.
Von weitem ist der Huarusib zu sehen. Die hohen Makalanipalmen und zartes helles Grün kündigen das feuchte Flussbett an. Es ist wunderschön und man denkt an ein Paradies für Tiere. Aber der Huarusib ist eine relativ enge Schlucht und die Tiere haben keine idealen Fluchtwege. Wir sehen Oryxantilopen und haben gehört, dass Löwenspuren gesichtet worden sind. Elefanten soll es hier auch geben. Immer wieder treffen wir auf Elefantenlosung, aber die ist nicht erst von gestern. Es gibt im Huarusib keine Kameldornbäume, die sind die Leibspeise von Elefanten und Giraffen. Landschaftlich ist die Tour sehr reizvoll und für Ornithologen sicher ein ganz besonderes Erlebnis.
Etwa 30 Meter oberhalb vom Huarusib bei der Ausfahrt in ein Seitental übernachten wir auf einer Felsempore, ein Traumplatz.

Erfreuliches Betthupferl
Der Mensch bleibt so lange jung, wie er etwas erwartet.
(aus, Wege zum Leben, Heyne Verlag)

Donnerstag, 16. November 2006

Huarusib - Puros – Huarusib die Zweite

Bei den Himbas
OKUHEBBA ist das Wort für Danke
MORRO ist das Wort für guten Tag

Uwe hat heute Namenstag, was wird er wohl erwarteten? Wie geplant fahren wir im Flussbett weiter in Richtung Puros. Obwohl die Trockenzeit zu Ende ist befinden sich im Huarusib immer noch einzelne Stellen mit Wasser. Das vorkommende Schilf ist ein perfekter Lebensraum für viele Vögel, allerdings auch die Brutstätte für Myriaden von stechenden Minifliegen.
Das Port im Huarusib kurz vor Puros ist eng und schmal. Sobald mehr Wasser fließt ist der Durchgang nicht mehr zu befahren.
Elefanten sehen wir keine, nur die Reste eins toten Elefanten. Große Knochen liegen umher und die Geruchsentwicklung ist stark.
Wir treffen auf die Straße bei Puros, und genießen vom Aussichtsberg den herrlichen Rundblick. Flussaufwärts im Huarusib wachsen große Makalanipalmen. Sie sind das einzige grün hier, die Weiden sind völlig vertrocknet und kein Halm steht mehr.
In der Nähe von Puros befindet sich eine „Traditional Village“. Hier wird alles erklärt was man immer schon über das Nomadenvolk wissen wollte.
Es ist schon kurz vor 12 Uhr, als wir uns weiter auf den Huarusib einlassen. Übersetzt bedeutet der Name so viel wie „der sich durch die Schlucht schlängelt“.
Jedes Fahrzeug das ab Puros in Richtung Opuwo im Flussbett weiter fährt, muss seinen eigenen Weg finden. In dem tiefen Sand sind die Spuren eventueller Vorgänger schnell verweht.
Die Flussdurchfahrt ist ein tiefsandiges, felsiges Abenteuer und führt über Stock und Stein. Wir empfehlen diese Tour nur eingefleischten 4x4 Fahrern mit einem Fahrzeug, das über eine entsprechend Bodenfreiheit verfügt.
44 Kilometer Luftlinie liegen vor uns, am Ende werden wir auf die D 3707 treffen.
Das Revier ist anfangs tief sandig und bis zu 300 – 400 Meter breit. Viele alte Elefantenhaufen liegen entlang der Piste und wir hoffen natürlich auch hier Elefanten zusehen.
Der Huarusib kommt jedes Jahr ab und er hat ein großes Einzugsgebiet. Es reicht entlang der D 3707 nach rechts bis weit über Opuwo hinaus.
Vor uns liegt die enger werdende Schlucht. Wenn nicht tiefer weicher Sand das Vorwärtskommen erschwert, dann machen lange Passagen mit großen rumpeligen Steinen die Fahrt im Fluss zu einer kniffligen Sache. Im Schneckentempo passieren wir die erste von vielen Stromschnellen. In diesem Moment wissen wir das aber noch nicht. An den Bäumen im Fluss hat sich bei der letzten Flut Treibgut gesammelt. So können wir uns eine Vorstellung machen, wie hoch das Wasser hier schon war. Dass diese Wassermassen durch den schmalen Port bei Puros fließen müssen ist kaum vorstellbar.
Im Schatten einer großen Dornakazie gönnen wir uns eine Pause. Die Temperatur ist wieder weit jenseits der 35 Grad und das langsame Reisetempo verschafft uns leider auch keinen Fahrtwind.
Die Himbas haben für ihre Tiere tiefe Wasserlöcher gegraben. Wer da mit Schwung hinein fährt, riskiert einen gröberen Schaden am Fahrzeug. Einige Himbakinder schöpfen Wasser aus den Löchern und andere sind mit dem Hüten der Ziegen im Flussbett beschäftigt. In einem zugehauenen Waschtrog aus Palmholz säubert ein älteres Mädchen Wäsche.
Nach 34 Kilometern Luftlinie und 6 Stunden anstrengendem Autofahren schlagen wir mitten zwischen den steil aufragenden Wänden der Schlucht unser Lager auf. Es sind zwar „nur“ noch 10 Kilometer Luftlinie zur D 3707 aber die Dämmerung bricht an und der Huarusib hat es in sich.
Endlich ist Ruhe und das Motorengeräusch belagert nicht länger unsere Ohren. Einen Moment später nehmen die strapazierten Hörorgane das Zwitschern der Vögel im Canyon wahr. Die Damaraschwalben, Tauben und viele Vögel, die wir nicht kennen, veranstalten ein Konzert bis weit in die Dunkelheit hinein.
Auf einem ungewöhnlich großen flachen Stein platzieren wir unseren Tisch. Wie Diamanten leuchten die Sterne über uns und es könnte so romantisch sein! Da wir jedoch nicht wissen, mit welchen Wegverhältnissen wir morgen konfrontiert werden, bleibt unsere Stimmung nachdenklich. Zumal wollen wir morgen auch das Carnet für den Landy verlängern.

Literarisches Betthupferl
Eine anständige Hitze ist wie eine gute Medizin....
(H.M. Stanley in Auf nach Afrika v. Martin Dugard)

Freitag, 17. November 2006

Huarusib – Opuwo – Ruacana – Eha Lodge

Nach dem gestrigen Tag kann es eigentlich nur noch besser werden. Entschlossen gehen wir ans Werk und siehe da, nach jeder Schleife, durch die sich das Trockenflussbett windet, weichen die steil aufragenden Wände der Schlucht weiter zurück. Wir können hoffen und freuen uns, dass wir wohl bald die Querverbindungsstraße erreichen.
Ein unaufmerksamer Moment bei einer kurzen, aber steilen Schrägpassage von weichem Sand auf grobes Geröll läßt unseren Adrenalinspiegel abrupt steigen. Der Landy rutscht auf dem weichen, mit Sand unterlagertem Geröll ab und das rechte Vorderrad hebt sich bedenklich. Ein gewaltiger Schreck durchfährt unsere Glieder, das Auto droht zu kippen, was nun? Mit klopfendem Herzen untergraben wir die Reifen und tasten uns vorsichtig wieder rückwärts. Das war knapp!
Dank GPS können wir die nächste Stromschnelle links liegen lassen und fahren die Böschung hoch, auf die D 3707. Die Durchfahrt des Huarusib, von der Einmündung vom Hoanib kommend, bis zur D 3707 ist 130 Kilometer lang.
So spannend wie es gerade noch war, so mühsam zieht sich nun die Piste die nächsten Kilometer durch Mopanebusch in Richtung Opuwo. Eine Gruppe Kinder unterbricht unsere langatmige Fahrt. Die Schüler und Schülerinnen aller Altersklassen besuchen in Kaoko Otavi das Internat und gehen heute über das Wochenende nach Hause.
Opuwo liegt am Fuße eines der zahlreichen Hügel. Nach einem Tankstop und Internetbesuch fahren wir weiter in Richtung Ruacana, um das Carnet de Passage für den Landy zu verlängern. Hinter Opuwo treffen wir ein Paar aus der Schweiz, die beiden sind auf dem Weg nach Europa.
Für uns geht es weit weniger spannend weiter. Über 100 Kilometer führt die Piste durch Mopanebüsche. Etwas luftiger wird die Gegend erst 30 Kilometer vor Ruacana. Von Osten kommend bietet sich von einer Anhöhe der grandiose Ausblick über den endlosen Mopanewald, in dem der Stausee des Stromkraftwerkes liegt.
Leider klappt es in Ruacana mit der Carnet Verlängerung nicht. Das kommt für uns unerwartet und wir haben den weiten Weg erstmal umsonst gemacht. Wenige Kilometer von hier liegt die EHA Lodge, ein schöner Platz, hier haben wir schon 2004 übernachtet. Morgen versuchen wir es mit dem Carnet einen Grenzposten weiter östlich. Wenn das wieder erfolglos ist bleibt noch Katima Muilo, Kazungula oder die Verlängerung per Post über Pretoria.

Geologisches Betthupferl
Wenn ein unter der Erdoberfläche liegender Karsthohlraum einstürzt, entsteht eine Doline. Falls der Boden tiefer liegt als der Grundwasserspiegel, füllt sie sich mit Wasser, und bricht dann noch das Dach der mit Wasser gefüllten Höhle ein, entsteht ein Karstsee.

Samstag, 18. November 2006

Oshikango – Oschakati – Tsumeb - Grootfontein

In aller Frühe sind wir schon unterwegs zum Grenzposten. Aber auch der Zollbeamte in Oshikango erklärt uns sehr freundlich, dass er unserem Ansinnen nicht nachkommen kann, da wir keine Visa für Angola in den Pässen haben. Leider fliegt kein Wunder herbei und unverrichteter Dinge ziehen wir wieder ab.
Auf der B1 fahren wir durch das Owamboland. Die Ortschaften sind sauber und aufgeräumt, die Menschen geschäftig unterwegs. Ackerbau und große Weideflächen wechseln sich ab. Über eine weite Strecke ist die Wasserversorgung über lange Kanäle gut organisiert, wobei sich Rinder und Ziegen mit der gleichen Selbstverständlichkeit am Wasser aufhalten wie die Bevölkerung, die dort Trinkwasser schöpft. In der kleinen, sehr hübschen Ortschaft Ombalantu stehen viele große Baobabs. Das kommt uns gerade recht um eine kleine Pause einzulegen.
Wasser ist zwar in Namibia immer etwas besonderes, aber wir sind schon viel zu müde um noch den Abstecher zum Otjikotosee zu machen. Die Grundlage für den runden Karstsee ( 55 Meter tief und 100 Meter im Durchmesser) ist wie bei dem weiter westlich gelegene Guniassee eine Doline.
Wir passieren die Minenstadt Tsumeb. Der Name der Stadt führt zurück zu den Buschleuten. „Tsomsoub“ bedeutet in ihrer Sprache soviel wie „ einen Brunnen graben, der immer wieder einstürzt“. Schon bevor 1893 die „weißen Entdecker“ kamen, schürften hier die Buschleute Kupfer.
Der Himmel ist schon von mächtigen Wolken bedeckt, als wir schließlich in Grootfontein eintreffen. Der Ort ist Dank dem reichlich vorhandenen Wasser eine Gartenstadt. Schöne Jakarandas und Flamtrees schmücken die Straßen. Auf dem Olea Carawanpark erholen wir uns von der langen Fahrt.

Literarisches Betthupferl
Allein aus Freude am Sehen und ohne die Hoffnung,
seine Eindrücke und Erlebnisse mitteilen zu dürfen,
würde niemand über das Meer fahren. ( Blaise Pascal)


Sonntag, 19. November 2006

Oleacamp Grootfontein

Den Vormittag verbringen wir mit dem Aufarbeiten der bisherigen Reise und dem Planen der Fortsetzung. Wir haben vor, zusammen mit Hildegard und Toni in den Kaudom Park zu fahren. Anschließend wollen wir weiter nach Botswana, um die Gegend des Okawangodeltas zwischen Seronga und dem Linyantifluss zu erforschen. Von dieser Seite wollen wir dann bis zum Chobepark fahren. Auf der Karte finden sich einige interessante Pisten und wir sind gespannt, denn anhand der wenigen Informationen erwartet uns dort tiefer Sand.
Sonntags haben in Grootfontein nur die großen Geschäfte offen. Auch das Internetcafe ist heute geschlossen.
Aus einer Kirche tönt laut die Stimme eines Predigers, wir spitzeln durch die offene Türe. In Krawatte und im weißen Hemd läuft der junge Redner vor den Gläubigen hin und her. Er untermauert seine wörtliche Ausführung in dem er mit beiden Armen wild gestikuliert. Wir verstehen kein Wort. Aber die Menschen in der Kirche sind hingerissen und fallen mit lauter Stimme in das angestimmte Lied ein.
Um 17 Uhr, so ist in deutscher Sprache plakatiert, findet in einer anderen Kirche ein Bittgottesdienst um Regen statt. Es regnet auch prompt, aber schon vorher.
Der Schauer dauert nicht lange und wir finden im offen gestalteten Bügelbereich der Campsite bequem Unterschlupf. Hildegard und Toni treffen ein und abends gehen wir zu Feier des Tages zum Essen. Am Ende freuen wir uns dann schon wieder auf unsere eigene Buschküche.


Astronomisches Betthupferl
Zwischen Mars und Jupiter liegt der Asteroidengürtel. Vermutlich ist hier ein Planet explodiert und seine Überbleibsel ziehen als Planetenbruchstücke in festen Bahnen. Wenn es zu Zusammenstößen kommt werden sie allerdings in das Weltall hinaus befördert und treten dabei auch des öfteren eine lange Reise zur Erde an. Wenn diese Asteroidenteile in die Erdatmosphäre eintreten werden sie Meteoriten genannt. Manchmal ist das die Geburtsstunde einer Sternschnuppe.




Montag, 20. November 2006

Grootfontein – Tsumkwe – Big Tree in Nyae Nyae

Bis wir alles erledigt haben ist es 11 Uhr und ein feiner Regen ergießt sich über die Gegend. Die Einheimischen betonen, es ist gutes Wetter. Klar, in einem Land wo es so selten regnet, freuen sich die Menschen über jeden Schauer.
Auf dem Weg nach Tsumkwe begleiten uns ständige Gewitterschauer. Die Piste ist aufgeweicht und klebrig, trocknet in der sengenden Sonne aber schnell und die Fahrt wird dann staubig. Ironisch betrachtet ist es ein abwechslungsreicher Tag, entweder es staubt oder es spritzt.
Das Wetter bessert sich am späten Nachmittag, und wir brechen auf zu einer Pirschfahrt in die Nyae Nyae Pfannen. Der Weg ist nicht besonders gut und es sind keine Tiere zu sehen. Am südlichsten Punkt befindet sich eine hoch eingezäunte Rampe. Später erfahren wir, dass an diesem Platz Antilopen in das Hegegebiet eingesetzt werden.
Sehr müde schlagen wir neben einem der vielen großen Baobabs unser Lager auf. In der Nähe befindet sich eine feuchte Wasserstelle, aber die Tierspuren sind alt. Das Wetter bessert sich zusehends und die Gewitterwolken verschwinden. Immer mehr Sterne erscheinen am Nachthimmel und ich spähe nach einer Sternschnuppe, weil ich noch einen Wunsch anbringen möchte.

Astronomisches Betthupferl
Die Sternschnuppe ist ein Meteorit der mit 90 000 Kilometern pro Stunde auf die Erdatmosphäre trifft. Bei diesem Tempo wird die Luft vor der Schnuppe zusammengepresst. Durch die entstehende Hitze schmilzt die Sternschnuppe für gewöhnlich und löst sich schließlich in Dampf auf. Die Gashülle an der Stirnseite des fallenden Sternes lädt sich durch die entstehende thermische Energie elektrisch auf. Das hat ein Leuchten zu Folge, durch die Flugbewegung erzeugt die elektrisch geladene Gashülle den Sternschnuppenschweif. Die Sternschnuppe verglüht und der freie Wunsch, wenn man eine Sternschnuppe sieht, geht nur in Erfüllung wenn man fest daran glaubt und den Wunsch niemandem verrät.



Dienstag, 21. November 2006

Big Tree – Tsumkwe – Kaudom/ Sikereti

Der Sonnenaufgang am Baobab ist besonders stimmungsvoll, da dieser Baum von vielen Vögeln bewohnt wird, die wild durcheinander zwitschern.
Wir folgen der Beschilderung zum „Groot Boom“ und sind völlig überrascht, als wir vor einem großen Aschenhaufen stehen. Dieser Baobab ist „gestorben“ und wurde durch ein Buschfeuer verbrannt.
Das Naturhegegebiet Nyae Nyae erstreckt sich vom Kaudom bis nach Gam im Süden und von der Grenze Botswanas bis 40 Kilometer westlich von Tsumkwe. Dieses Gebiet steht den San zur Verfügung. Das Leben der San und ihr Werdegang sind hoch interessant, sprengt aber den Rahmen dieses Berichts. Es wäre bedauerlich wenn diese Volksgruppe und das ihr zugehörende Wissen aussterben würde.
Zurück in Tsumkwe besuchen wir das bunt bemalte Craft Center. Hier befindet sich ein Kindergarten und verschiedene Workshopeinrichtungen. Ein Lehrsaal komplett bestuhlt, ein anderer Saal mit etlichen Industrienähmaschinen, alles ist fürsorglich versperrt. Laute Musik dröhnt aus einer Ecke, hier werden neben Musikkassetten und Haarspangen auch billige T-Shirts verkauft. Traditionelles oder Anderes, was einen Besuch lohnt, können wir derzeit hier nicht finden.
Der Ort selber hat zwar eine Tankstelle, aber wie fast immer ist auch heute kein Diesel vorrätig. Die Tsumkwe Lodge liegt weiter außerhalb. Sie ist schön angelegt mit einem winzigen Pool. Da es gerade mal Vormittag ist, werden wir hier nicht bleiben, sondern fahren in Richtung Kaudom Park.
Der 60 Kilometer lange Weg bis zum Parkeingang ist mit hohem dichtem Gebüsch eingesäumt. Es gibt keinerlei aufregende Ereignisse, nur einige Borsten von einem Stachelschwein liegen in der Fahrrinne und lange Zeit ist eine Elefantenspur auf der Piste zu sehen, das stimmt uns hoffnungsvoll.
Das südlich gelegene Sikereticamp ist, wie das nördliche Kaudomcamp einfach gehalten. Durstige Elefanten zerstörten in den trockenen Zeiten die Sanitäranlagen. Sie werden nicht mehr erneuert. Bei Bedarf gibt es Wasser aus einem Hahn, der unter einem schweren Eisendeckel verwahrt ist.
Am frühen Nachmittag sind wir schon da und können gemütlich entspannen.

Geologisches Betthupferl
Der Hoba-Meteorit in der Umgebung von Grootfontein besteht neben verschiedenen Spurenelementen, aus 82,4 % Eisen, 16,4 % Nickel und 0,76 % Cobalt. Er soll erst vor 80 000 Jahren eingeschlagen sein, aus geologischer Sicht ist das gerade erst gestern gewesen. Entstanden ist er im Weltall aber schon viel früher. So genau weiß man das nicht. Es gibt unterschiedliche Vermutungen über sein Alter. Sie variieren zwischen 190 Mill. bis 410 Millionen Jahren und damit ist er geologisch gesehen schon alt.


Mittwoch, 22. November 2006

Sikereti- Kaudomcamp

Die ersten ausgiebigen Regenfälle, welche die Regenzeit ankündigen liegen schon einige Zeit zurück. Der Kaudom Park gleicht einem grünen Garten. Das bedeutet für uns nichts Gutes. Denn die Tiere tummeln sich, für uns unsichtbar, weitab der eingerichteten Wasserlöcher. Neben scheuen Giraffen, wenigen Dik- Diks kreuzen nur einige Elefanten unsere Piste. Sehr fürsorglich scheint uns ein Elefantenbulle, der einen kleinen Elefanten bei sich hat. Der Zwerg ahmt die Witterungsaufnahme des Großen perfekt nach. Es sieht urkomisch aus, wie der kleine Rüssel in die Luft ragt und den anstreichenden Wind einfängt. Dieser steht gut für uns und da die Tiere keine Witterung bekommen, nähern sie sich neugierig dem Auto.
Sofern sich die Piste entlang der Trockenflussbetten zieht, ist der Park landschaftlich reizvoll. Ansonsten ermöglicht die dichte Vegetation kaum einen freien Blick. Je weiter es nach Norden geht, desto häufiger treten die Weichsandfelder auf. Es bleibt nicht aus, dass wir den Luftdruck in den Reifen auf 1,9 Bar senken. Aber die größte Anstrengung des Tages besteht darin, immer in den Busch zu starren und doch keine Tiere zu sehen. Wir halten uns mit einer einfachen Methode bei Laune, wer zuerst einen Löwen sieht, bekommt später eine Pizza.
Das letzte Wegstück führt abermals durch ein grünes Flussbett, das Nahrung für hunderte von Tieren bieten würde. Aber die sind, wie uns der Ranger im Kaudompark Camp bestätigt- im Busch. Wir genießen die schöne Campsite unter Bäumen, mit Blick auf das Flussbett des Kaudom.
Ein Wasserloch liegt am Fuße des Hügels und wird in der Dunkelheit von einem Elefanten aufgesucht, sein lautes Trompeten dringt zu uns herauf.

Literarisches Betthupferl
....Der Elefant spazierte herum, schaute auf die gedeckten Tische, die Lichter, die erstarrten Menschen. Man konnte es seinen Bewegungen, dem Wackeln des Kopfes ansehen, daß er zögerte, sich nicht entschließen konnte. Das dauerte und dauerte, unendlich lang eine ganze eisige Ewigkeit lang. Irgendwann fing ich seinen Blick auf. Er musterte uns aufmerksam, nachdenklich, in seinem Blick war eine tiefe, starre Düsternis. ...Fortsetzung folgt
(aus Afrikanisches Fieber, R. Kapuscinski www.piper.de)


Donnerstag, 23. November 2003

Kaudomcamp – Bangani - Mahangulodge

Mit dem ersten Morgenlicht werden die Vogelstimmen aktiv. Besonders intensiv ist die Vogelwelt am Wasser zu erleben oder in der Nähe von Bäumen.
Der Kaudompark ist für seine vielen Löwen und den tiefen Sand bekannt. Ein 4x4 ist unabdingbar und es wird empfohlen den Park nicht als einzelnes Fahrzeug zu befahren. Doch die Löwen sind mit den anderen Tieren im Busch verschwunden und es gibt keine Pizza. Vom angekündigten Weichsand werden wir uns heute ein Bild machen. Die letzten 50 Kilometer zum Parkausgang nach Norden sollen sehr tief sandig sein. Durch den schon gefallenen Regen ist der Sand aber griffig und wir kommen mit wenig Luftdruck prima voran. Das Auto sucht sich in der tiefen Spur selber den Weg. Uwe kann die Hände entspannt in den Schoß legen.
Nach vier Stunden ist die B 8 erreicht. Auf der Teerstraße rollen wir, den Reifen zuliebe, mit 70 Sachen nach Bangani. Dort versorgen wir an der Tankstelle den Landy mit Luft und Diesel, im angrenzenden Shop ergänzen wir unsere Vorräte.
Am frühen Nachmittag treffen wir auf der Mahangu Lodge ein und haben viel Zeit zum Relaxen. Mahangu heißt so viel wie Nahrung der Einheimischen. Der liebevoll gestaltete Platz liegt direkt am Okawango und ist unter deutschsprachiger Leitung. Ein Gewitter zieht über das Okawangodelta und einen kleinen Spritzer bekommen wir ab. Aber ein leuchtender Regenbogen entschädigt uns postwendend für den Schauer.
Das Gewitter zieht sich zurück und schnell wird es dunkel. Hippos wiehern im träge fließenden Fluss. Dieser wird durch die in der Ferne aufleuchtenden Blitze erhellt. Morgen starten wir unser Abenteuer in Botswana.

Literarisches Betthupferl
Beim Beginn einer Unternehmung und unweit des Ziels ist die Gefahr des Misslingens am größten. Wenn Schiffe scheitern, so geschieht das nahe am Ufer. (Ludwig Börne)

Freitag, 24. November 2006

Mahangu Lodge – Muhembo Fähre - Seronga

Dumela – Hallo! Guten Tag
Kea itumela – Danke, Tswee- Tswee - Bitte
Sala Sentele – Auf Wiedersehen

Nach einem gemütlichen Frühstück reisen wir auf der Transitroute durch den Mahango Park in Richtung Botswana. Neben einer flüchtenden Säbelantilope sehen wir davon rasende Warzenschweine, eine Schildkröte und viele Raubvögel.
Mit der Muhembo Fähre setzten wir über den Okawango. Die kostenlose Fähre wird von zwei starken Motorbootmotoren angetrieben und hat zwei Steuermänner.
Das Gebiet links des Panhandel wird nur von wenigen Touristen besucht. Die Straße fährt sich prima, freundliche Menschen winken uns, und die Dörfer sehen sauber und ordentlich aus.
Lasten aller Art werden auf schmale Schlitten gepackt und Stiere oder Kühe sind vorgespannt um sie zu ziehen. Diese Schlitten lassen sich im Flachwasser des Schwemmgebietes ebenso gut bewegen, wie auf den sandigen Straßenrändern der Piste.
Heute am Freitag gehen viele Kinder vom Internat wieder nach Hause. Die meisten haben neben einem kleinen Köfferchen auch eine dicke Wolldecke bei sich. Beides tragen sie geschickt auf dem Kopf. Sie freuen sich sehr, bei uns ihre Englischen Sprachkenntnisse anzubringen.
Wenige Kilometer hinter dem Hauptort Seronga liegt das MbiRoBa Camp am Schwemmland des Okawango. Das Camp wurde 1998 errichtet, es handelt sich dabei um das Community Projekt, Okavango Polers Trust. Es soll den Menschen hier vor Ort dienen und nicht einem privaten Betreiber.
Wir forschen hier nach weiteren Informationen über die Stecke zur Hintertüre des Okawangodeltas, die wir morgen ansteuern wollen.
Ein Mitarbeiter des Camps hat Erfahrung mit der Transitroute und er erzählt uns seine Erlebnisse. Mit zwei Landrovern haben sie die Strecke von Seronga zum Linyanticamp gefahren. Wenn einer der beiden im tiefen Sand stecken blieb, zog ihn der andere heraus. Im Selinda Spillway wurde durch Äste, die aus der Fahrbahn nach oben stakten, ein Landy beim Zurücksetzen beschädigt. Die „Bergungsaktion“ hat damals viel Zeit und Nerven in Anspruch genommen.
Sehr ermutigend stimmt uns diese Erzählung nicht, aber diese Fahrt liegt schon über ein Jahr zurück. Wir werden auf uns gestellt sein. Die Transitroute nach Kasane ist nicht in unserer Karte eingezeichnet, aber immerhin soll es eine Beschilderung geben.
Ein heftiges Gewitter geht nieder, wir hoffen, dass der beschriebene tiefe Weichsand, der diese Piste in Verruf gebracht hat, dadurch vielleicht etwas griffiger wird.
Auch der Streit um die Insel im Chobefluss, zwischen Botswana und Namibia ist mittlerweile beigelegt. So dürften keine tiefen LKW-Spuren von Militärfahrzeugen mehr existieren.
Die Mückenpopulation hier am Schwemmgebiet des Okawango ist beachtlich und wir verziehen uns zeitig in das Zelt.


Botanisches Betthupferl
Der echte Mopane ist ein ausgezeichnetes Brennholz und wächst bei guten Bedingungen im Eiltempo bis zu 18 Metern hoch. Gibt der Boden nicht viel her bleibt er ein Busch und davon gibt es viele in Botswana. Die rundlichen Blätter haben die unverwechselbare Form des Flügelpaares von einem Schmetterling und von hellgrün färben sie sich bis gelb, rot und braun. Die Blattadern gehen von der zentralen Stelle aus, an dem das Blattpaar verbunden ist.
Der falsche Mopane wird ein stattlicher Baum mit rosa weißem Stamm. Sein spitz zulaufendes Blätterpaar hat jeweils eine gut sichtbare Mittelader, von der die seitlichen Blattadern ausgehen. Seine roten Samenkapseln werden von den Buschleuten zu Nahrung verarbeitet.

Literarischer Nachschlag
Was für merkwürdige Dinge erlebt man doch auf Reisen. Und wie viel gescheiter wäre es man bliebe daheim. (Voltaire)



Samstag, 25. November 2006

MbiRoBa Camp – Selindaspillway – kurz vor Chobe Linyantiygate

Ein Hippo wiehert im Morgengrauen im angrenzenden Sumpf, das reißt uns aus den Federn. Leider ist das Gras zu hoch und das Gelände zu weitläufig, wir können das Tier nicht ausmachen.
Um 6 Uhr 30 sind wir Startklar und brechen sehr gespannt zu unserem Tagestrip in Richtung Linyanti auf.
Die Menschen entlang des Okawango sind auch schon mit ihren alltäglichen Beschäftigungen zugange. Wasser wird herbeigebracht, manche Rinder werden aus dem Kral geholt um auf die Weide zu gehen, andere werden eingespannt um den Pflug oder Schlitten zu ziehen.
Die Piste ist gut und wir staunen nicht schlecht als uns ein Landcruiser mit Schweizer/ Deutscher Besatzung aus unserer Richtung entgegen kommt. Informationen aus erster Hand, wie praktisch!
Alles über die Beiden unter www.hakuna-matata.com
Nach dem Gate zum Jagdkonzessionsgebiet wird der Sand schwerer, aber immer wieder folgen erholsame Abschnitte und es bleibt auch Zeit nach den wilden Tieren zu schauen.
Der unvermeidliche Mopanewald steht dicht, die Bewölkung nimmt zu, dann und wann kratzt es laut am Unterboden. Immer wieder muß Uwe Äste entfernen die aufgegabelt wurden.
Wir biegen ab in Richtung Transit Kasane und schon am ersten Wasserloch beobachten wir, wie eine große Anzahl Elefanten ein ausgiebiges Bad nimmt. Die kleinen Babyelefanten versinken bis zum Kopf in den Schlammlöchern. Sie starren vor Schlamm wenn sie wieder heraus klettern. Sofort folgt eine Dusche und im Anschuß wieder ein Schlammbad. Das muß einfach nur herrlich sein!
Ein heftiges Gewitter beginnt sich zu entladen, während sich vor uns das Tierparadies öffnet. Wir haben das Schwemmland des Linyanti erreicht. Dicke Regentropfen, vom Sturm getrieben, glitzern wie Edelsteine unter den letzten Strahlen der sich verfinsternden Sonne. So schwer die rote Erde unter der Nässe zu riechen beginnt, so leichtfüßig springen die Impalas davon. Die Giraffen weichen behände unserem Wunsch voran zu kommen aus, und die Zebras genießen die erfrischende Dusche. Wir erschrecken uns fast, als plötzlich vor uns ein Hippo auf der Straße steht. Es ist sich seiner Sache sehr sicher und nutzt den bewölkten Himmel zu einem Ausflug an das Land. Das Gewitter hüllt uns ein, aber der Spuk dauert nicht lange und ein prächtiger Regenbogen spannt sich über die Gegend.
Heute verbrachten wir 11 Stunden im Auto und sind viele, mühsame Kilometer gefahren. Wir haben freundliche Menschen getroffen, herrliche Landschaften gesehen und Tiere ganz nah erlebt. Im Busch, nahe dem Linyanti, an einem trockenen Wasserloch fallen wir nach einem schnellen Essen mit Einbruch der Nacht in die Kissen. Bis auf die Mücken ist es erst ruhig, dann knurrt etwas. Der Magen von Uwe? Nein, so laut ist der nicht und so schön grunzt Uwe auch nicht im Schlaf.
Um die Ecke genießt ein Hippo das saftige Gras. Ansonsten bleibt es bis auf das mehrmalige Schrecken einer Antilope ruhig.

Literarisches Betthupferl
.... In der Luft liegt ein Geruch von Abwasser, Holzfeuer, kaltem Schweiß, trockenen Tierhäuten und Frühstück... (H.M. Stanley, in Auf nach Afrika v. Martin Dugard)

Sonntag, 26. November 2006

Chobe Park – Schwemmland des Linyanti – Kasane – Carnet – Kubu Lodge

So ruhig wie wir uns gestern hier einquartiert haben, wollen wir, ohne Frühstück und Aufsehen, nun auch weg. Wir sitzen im Auto und besprechen gerade die Route, als genau vor uns eine Herde Elefanten aus dem Busch kommt. Das Leittier nimmt Witterung auf. Wir Menschen würden v
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22 Feb 2007 17:41 #31922
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  • chrigu am 22 Feb 2007 17:41
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Hallo liebe Sandneurosen

Ihr habt mit Eurem Bericht die Grenze des möglichen Texts in einem Beitrag gesprenngt. Deshalb hat leider nicht ales Platz gehabt. Macht doch einfach ein PDF aus dem ganzen Text und ladet dieses in die Galerie. Darauf könnt Ihr dann verlinken.

Ich würde mich sehr darüber freuen, den gesammten Text zu einer so spannenden Tour zu lesen.

Herzliche Grüsse
Chrigu
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22 Feb 2007 17:46 #31924
  • klausul
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  • klausul am 22 Feb 2007 17:46
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Hi Uwe und Gabi,

Könnt Ihr den Bericht als PDF erzeugen, ich habe Kreuzschmerzen. Vor lauter Gier komme ich nicht vom Bildschirm weg.Ausgedruckt liest sichs leichter.
Danke
Klaus

Da war einer schneller alsich!
Danke Chrigu<br><br>Post geändert von: klausul, am: 22/02/2007 17:47
Vorsicht: infiziert mit virus namibiense
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22 Feb 2007 18:20 #31926
  • Fried
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  • Fried am 22 Feb 2007 18:20
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Hallo liebe Sandneurosen,

Ich bin schon gespannt auf den ganzen Bericht, aber könntet ihr mir bitte eine Frage vorab zum Beginn eurer Reise beantworten:
Ist die D316 (nach Ai-Ais) mit einem 2x4 (Nissan X-Trail) im Juli befahrber?

Danke im Voraus und viele Grüße
Fried
Reisebericht Namibia und drum herum 2007:
http://www.sauert.net/reisen/211d.php
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22 Feb 2007 18:37 #31927
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  • namib2006 am 22 Feb 2007 18:37
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wow - super,

will mehr davon !!! :P :P :P

Macht spaß, auch die anderen Sachen auf Eurer HP !!!

Viele Grüße,
Sandra
Tr&auml;ume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum !
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22 Feb 2007 21:13 #31931
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  • Sandneurosen.com am 22 Feb 2007 17:32
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Ja leider hat der ganze Text den Rahmen geprengt.
Sicherlich können wir den Text als pdf hereinstellen.

Besser aber Ihr schaut Euch alternativ den Text und eine Reihe von Abbildungen, Karten und Roadbook auf unserer Homepage:

Link zu Abseits ausgetretener Touristenpfade

den aktuellen Bericht betreffend einsehen.

Wen darüber hinaus weitere Reisen in Ländern wie Botswana, Namibia oder Südafrika interessieren der klicke bitte auf unsere Übersichtseite:

http://www.sandneurosen.com

Grüße senden Gabi und Uwe von den Sandneurosen (zur Zeit in Kapstadt)
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