Fazit von 2,5 Wochen Costa Rica

Wie auch bereits im Bericht geschrieben, waren wir beide absolut begeistert von Costa Rica und würden jederzeit dieses wunderschöne, grüne Land nochmals bereisen. Genau richtig fand ich im Nachhinein, dass die Reise nicht zu voll gepackt war mit Destinationen. Lieber nur wenige Ausgewählte und dafür mit Muße und mehr Tagen vor Ort. So dass zwischendurch auch mal Zeit für Ausruhen, Baden, etwas Spontanes und auch das Verarbeiten der Eindrücke war. Das hatte ich Sabine zu verdanken, der Freundin, die ja leider aus gesundheitlichen Gründen nicht mitkommen konnte. Ich neige selbst dazu in einem neuen Land, viel zu viel auf einmal sehen zu wollen und sie hat mich da bei der Planung deutlich gebremst. Bewusst habe ich dabei den Fokus auf Boca Tapada und die Osa Peninsula wegen der Tier- und Vogelwelt gelegt. Auch, weil mir diese Gegenden als eher einsam und bisher noch vom Massentourismus verschont geblieben schienen (lt. anderen Reiseberichten). Und wir wurden nicht enttäuscht. Beide Gegenden waren im Nachhinein die Highlights der Reise. Und insbesondere das Baumhaus im Regenwald der Maquenque Lodge war ein intensives Erlebnis, dass wir nicht vergessen werden. Das am Meer sein und dort baden dafür gestrichen werden musste, hat uns im Nachhinein nicht gefehlt. Das Bad in den heißen Vulkanquellen in La Fortuna war Entschädigung genug.

Das die Tiere in Costa Rica und gerade dort im Regenwald deutlich schwerer zu finden sind, als beispielsweise in Afrikas Savannen, hat mich persönlich nicht gestört. Es war dann eben mehr Zeit und Geduld notwendig, wenn man etwas entdecken oder Fotos machen wollte. Das Fotografieren selbst klappt tatsächlich auch oft nicht wirklich gut und ist schwierig, wenn sich die Tiere zwischen den hohen Bäumen im Blattwerk bewegen. Es hat aber Spaß gemacht, es trotzdem zu versuchen und umso glücklicher war man, wenn mal ein Bild gelungen ist.

Christian von der Finca La Bonita meinte dazu, dass mit etwas Geduld und Zeit, die Tiere von selbst kommen. Man braucht sie gar nicht unbedingt zu suchen. Und genau das habe ich auf der Reise selbst erlebt und kann es nur bestätigen. Auf den gebuchten Touren (zum Beispiel der Tour im Tapir Valley oder im Corcovado NP) konnte ich enttäuschend wenig Tiere sehen. Dafür kletterte überraschend der Ameisenbär in den Bäumen vor unserem Baumhaus herum, als wir dort längere Zeit saßen. Oder das Faultier, das zufällig die Straße kreuzte oder auch der Tapir, der abends von selbst zur Unterkunft kam. Auch beim Frühstück in der Maquenque Eco Lodge haben wir uns sehr lange Zeit gelassen und all die Vögel und Nasenbären beobachtet, die kamen und gingen. Dies jeden Morgen anstatt z.B. direkt frühmorgens zu einer Tour aufzubrechen.

Ansonsten haben wir Costa Rica insgesamt schon als recht hochpreisig empfunden. Der Mietwagen, die Ausflüge und auch das Essen in den Restaurants waren wirklich nicht gerade ein Schnäppchen. Daher würde ich beim nächsten Mal noch verstärkter kleinere, günstigere Unterkünfte buchen. Besonders die von Einheimischen betriebenen Unterkünfte (wie z.B. die San Rafaele Ecolodge oder die Finca La Bonita) gefielen uns gut und die Besitzer waren herzlich und haben sich Zeit für einen Plausch mit den Gästen genommen. Die Sangregado Lodge und die Maquenque Lodge würde ich jedoch trotz des höheren Preises wegen der Besonderheit der Lage und der Unterkünfte immer wieder buchen.

Für unsere Route hätten wir wirklich kein teures Allradfahrzeug gebraucht. Wir waren da einfach etwas ängstlich bei der Buchung. Anders hätte es sicherlich ausgesehen, wenn wir nach Carate auf der Osa Peninsula mit dem Mietwagen gefahren wären, anstatt auf die Halbinsel zu fliegen. Dorthin würde ich immer einen Allradwagen nehmen.

Es bleibt noch zu sagen, dass Costa Rica auch süchtig machen kann. Serap und mich hat es jedenfalls beide erwischt und wir werden auf jeden Fall irgendwann wieder kommen. Ich hoffe, dass ich mit dem Bericht ein paar Anregungen geben konnte und freue mich über das Interesse daran.
Liebe Grüße
Tina