THEMA: Mom&Daughter die 7. - Alte und neue Freundschaften
04 Jan 2023 14:23 #658782
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28.06. Die letzten entspannten Tage Part 1

Heute Morgen möchte ich mein Glück noch einmal versuchen und schlendere noch eine Runde durch Busch. Die Pferde schlafen alle noch, aber das Wild widmet mir seine volle Aufmerksamkeit - indem es flüchtet. Also leider wieder keine Sable.















Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von den Besitzern und bereuen es, dass wir hier nicht noch eine weitere Nacht gebucht haben. Aber wir freuen uns auch sehr, Omatozu wieder zu besuchen.

Auf dem Weg nach Otjiwarongo findet eine Polizeikontrolle statt. Wir wurden bis dato in diesem Urlaub bereits zwei mal nach dem internationalen Führerschein gefragt, den wir in den Jahren zuvor nicht einmal vorzeigen mussten. Hier werden wir aber nach der Frage, wo wir denn hin wollen ganz easy durchgewunken.



In Otjiwarongo wollen wir uns etwas Zeit lassen und gerne auch für einen leichten Lunch in den Kameldorngarten. Beim Sparmarkt (rechts vom Eingang bei einer Treppe im selben Gebäudekomplex) soll es auch noch ein Souvenirgeschäft geben, das wir beinahe nicht finden, weil es so einen kleinen Eingang hat. Zuerst stehen wir vor einer verschlossenen Tür, aber diese wird sofort geöffnet. Ich begrüße die Besitzerin mit einem netten "more more" und sie grüßt zurück. Wir schauen uns etwas um und kommen sehr schnell mit ihr ins Gespräch. Sie dachte tatsächlich ich sei eine Einheimische und ich hätte sie mit meinem Guten-Morgen-Gruß ja so überzeugt :D Wir unterhalten uns sehr lange mit ihr und kaufen ihr einige Souvenirs ab.



Als wir uns verabschieden, frage ich sie, ob es den Kameldorngarten noch gibt, was sie leider verneint. Aber sie empfiehlt uns, für einen leckeren Lunch die Crocodile Farm aufzusuchen, da wäre sie auch sehr oft und das Essen wäre super. Na gut, dann probieren wir das mal, die Crocos müssen wir uns ja nicht anschauen.

Die Farm ist schnell gefunden, die Beschilderung kennen wir ja seit Jahren, aber nie hat es sich ergeben. Wir werden sehr freundlich empfangen und entscheiden uns, hier tatsächlich auch mal Croco zu essen - wenn man schon hier ist. Über den Sinn dieser Farm kann man diskutieren, kein Mensch braucht Croco-Leder. Ist es genauso unmoralisch, sie dann zu essen? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Aber natürlich gibt es allen voran erstmal leckere Malawi Shandys - was auch sonst?!



Das Essen wird super schön angerichtet serviert und schmeckt wirklich fantastisch. Die Kellnerin schwärmt nicht umsonst vom hausgemachten Dressing. Für Petra gibt es Croco Am Spieß und für mich Spare Ribs. Zum Nachtisch gönne ich mir noch einen Malva Pudding und habe endlich mal wieder diese geniale Geschmacksexlosion! Das ist wohl der Beste, den ich je gegessen habe! Vielleicht sollte ich ihn zuhause auch mal in solchen kleinen Formen versuchen zu backen.







Die Fahrt von Otjiwarongo dauert eine gute Stunde. Unterwegs sehen wir einige Arbeiter bei der Heuernte und freuen uns über den Anblick der "Popo-Berge".







Am Farmtor zu Omatozu wären wir wieder fast vorbei gefahren. Noch immer ist der Himmel sehr bedeckt von Wolken und die Aussicht auf zwei Nächte im Zelt bei der Kälte ist nicht besonders rosig :unsure: Als allererstes aber begrüßen uns ein paar Antilopen und beim Anblick der großen Herde Wasserböcke stellen wir fest, dass es bestimmt wieder mehr Wild hier geben muss als während der Dürre. Wenn auch eingekauft.







Wir werden sehr freundlich begrüßt, leider nicht von Nikras, der nicht mehr hier arbeitet, dafür aber von dem Koch mit den goldenen Händen, der mittlerweile auch für die Gästebetreuung zuständig ist. Wir haben wieder Zelt Nummer 1 gebucht wegen dem besten Blick auf den Damm. Hier hat sich nichts verändert.





Zum Warmwerden trinken wir zum Sundowner einen Gin Tonic und genießen die Ruhe und das Privileg, heute die einzigen Gäste zu sein. Zwei Duiker leisten uns bei unserem Drink Gesellschaft.





Leider wird aber nur für uns dann auch kein Feuer angezündet und beim Abendessen ist es schon etwas frisch. Dafür gibt es wieder das weltbeste Rumpsteak! Danach bekommen wir noch kuschelige Wärmflaschen mit ins Zelt und zittern uns ein wenig warm. Nein, Dachzelt-Camper werden wir definitiv nicht!

Lekker Slaap!
I will always have a bit of namibian sand in my shoes!

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Letzte Änderung: 04 Jan 2023 14:28 von Flash2010.
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06 Jan 2023 14:17 #658957
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29.06. Die letzten entspannten Tage Part 2

Noch nie bin ich in diesem Urlaub so ungern aufgestanden wie heute. Man spürt noch im Bett die Kälte, die sich im Zelt über Nacht breit gemacht hat. Aber nützt ja alles nix. Ab in den Zwiebellook, ein bisschen warm zittern und ab zum Frühstück. Dieses wird zum Glück drinnen serviert. Ob man Petra anmerkt, dass es kalt ist? :D





Nachdem wir uns gestärkt haben, kommen wir auf die zündende Idee, einen Morningdrive zu unternehmen, denn im Auto kann man schließlich die Heizung aufdrehen :whistle: Man bezahlt auf Omatozu 300 N$ und kann dafür an einem Tag so viel herumfahren wie man möchte. Dafür sind auch die Wege super ausgeschildert und in einem top Zustand. Es gibt eine 2x4 Strecke und eine 4x4 Strecke. An die Zweite haben wir uns vor vier Jahren nicht rangetraut, da hatten wir ja blöderweise einen Renault Kadjar bekommen. Dem haben wir das nicht zugetraut. Mit dem Duster wollen wir es diesmal wagen. Falls wir stecken bleiben sollten, würde uns jemand rausziehen.

Zunächst aber tuckern wir gaaanz gemütlich über die 2x4 Strecke und genießen die Heizung. Allerdings dauert es nicht lange, bis sich auch die Sonne mit ihrer vollen Kraft blicken lässt. Uns begegnen einige Antilopen, Erdhörnchen und Vögel. Vor allem an der Wasserstelle merkt man schnell, dass hier gejagt wird.



























Als wir zur 4x4 Strecke kommen, sind wir auch endlich aufgewärmt. Das Schöne hier ist ja auch, dass man überall aussteigen kann und mal die Busch-Atmosphäre ganz für sich einfangen kann. Überhaupt sind wir landschaftlich unheimlich beeindruckt von dieser Strecke und auch die Rivier-Durchfahrten meistern wir ohne Probleme. Wir fahren an vielen Felsen vorbei und entdecken sogar Dassies :)





























Bis Petra plötzlich meint, dass wir hier umkehren müssten. "Wie bitte? - Nene, da fährste mal schön durch, ich schaue von vorne, dass du nicht aufsetzt". Auf dem Bild sieht es harmlos aus und als ich feststelle, wie viel Bodenfreiheit dann doch der Duster hat, wenn es drauf ankommt, ist es das auch.



Petra macht die Strecke einen solchen Spaß, dass ich mir die Diskussion erspare, auch mal fahren zu wollen. Da ist sie wie ein Mann :D

Am Ende der Strecke erreicht man den Sundowner Platz der Farm und ich entdecke sogar Pferdeantilopen, wenn auch recht weit entfernt.







Ohja, hier machen wir heute Abend einen schönen Sundowner!

Gesat, getan. Nach einem ruhigen Mittag im Camp machen wir uns auf und fahren noch einmal die 4x4 Strecke, diesmal filme ich Petra bei der heiklen Abfahrt und die landet - Vorführeffekt sei Dank - astrein im Sand. Als ich später das Video noch vertone, lachen wir Tränen über dieses kleine Missgeschick:



















Pünktlich gegen Sonnenuntergang erreichen wir den Sundownerberg und erleben eine wunderschöne Rundumsicht in schönstem Licht!















So kann man sich einen tollen letzten Abend nur vorstellen!
Lekker Slaap!

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30.06. Rückreise

Ich korrigiere, heute ist der blödeste Morgen zum Aufstehen, denn die Heimreise steht an. Ich denke jeder von uns kennt dieses Gefühl. Wir sind doch gerade erst angekommen. Nützt alles nichts. Koffer packen, frühstücken und Abschied nehmen von Omatozu.

Zwischen Okahandja und Windhoek sorgt Petra dann noch für DEN Lacher zum Abschluss. In einer Polizeikontrolle, wo alles nette Gerede nichts nutzt, möchte der düster drein schauende Officer schon wieder die Papiere sehen. Petra will schon aussteigen, da der Rucksack auf der Rückbank liegt, wird aber dann links ran gewunken, dort anzuhalten. Als sie einlenkt und losfährt, hören wir nur ein lautes Poltern und den hysterischen Officer im Dreieck springen, während er ruft: "WHAT ARE YOU DOING!??!?!?!" - Petra: "Sorry, sorry!". Und wieder er: "You destroy public property!!!". Und Petra wieder nur "So sorry, ehrlich!". Bis ich checke, dass sie einfach nur den orangen Pylonen mitgenommen hat, der aber wirklich dämlich da stand. Naja, das nächste Problem besteht darin, dass dieses Ding jetzt unterm Auto feststeckt. Gut, dass diese Teile so biegsam sind. Nach ein paar Versuchen von mir und dem Officer wird das öffentliche Eigentum unversehrt geborgen. Trotzdem kann ich mir gut vorstellen, dass er das jetzt bezahlt haben möchte. In dem Fall hätte ich ganz ruhig gesagt "alles klar, können wir gerne an der nächsten Polizeistation zahlen". Dann hätte er es sich vielleicht anders überlegt. Zumal der Pylon ja auch nicht kaputt ist. Aber soweit kommt es zum Glück nicht und zum Abschied schenkt er uns sogar dann doch noch ein müdes Lächeln.

Ohne weitere Komplikationen erreichen wir in Windhoek das Craft Center, dem wir immer wieder gerne einen Besuch abstatten. Außerdem ist es noch etwas früh für den verabredeten Lunch. Im Center finden wir sogar beide noch etwas, was wir nicht haben und worüber wir uns sehr freuen: Geschnitzte Pangolins. Ansonsten wird aber nur geschaut und weiter nichts gekauft. Macht uns aber auch immer wieder Spaß. Oben auf der Terrasse des Cafés setzten wir uns noch und trinken endlich mal den berühmten Homemade Ice Tea. Ohja, der ist wirklich sehr zu empfehlen!

So vergeht die Zeit schnell und schon sind wir bei Joe's Beerhouse mit unserer lieben Gabi von Namibia Individual Travel verabredet. Wir plaudern über allerlei und das Essen wird eher zur Nebensache. Kein Wunder, denn das Fleisch ist leider diesmal absolut nichts besonderes. Den Malva Pudding zum Abschluss kann ich auch besser. Sorry. Aber hier zählt zum Glück die nette Gesellschaft mehr.









Die Zeit verfliegt förmlich und wir sollen um 16:30 Uhr wieder bei Europcar am Flughafen sein. Der Abschied fällt schwer, denn ausnahmsweise ist die nächste Namibia-Reise noch nicht geplant.

Auf dem Weg zum Flughafen halten wir auch noch bei Trophäendienste für ein paar kleine Souvenirs. Irgendwas kauft man irgendwie immer :D Petra verpasst auch noch die Abfahrt und als ich mich traue, zu sagen, dass ihre Reflexe seit Etosha wieder erheblich abgenommen haben, ernte ich nur einen genervten Anschiss und bin lieber wieder ruhig. Jaa, mit der Muddi ist nicht gut Cherry eating, wenn sie nicht weiß, wo sie abbiegen muss.

Letztendlich passieren wir immerhin die große Kontrolle vor dem Flughafen ohne Vorzeigen der Papiere und tanken unseren treuen Wegbegleiter noch voll. Wieder einmal war Verlass auf den Duster und auf die Reifen. Er brachte uns erneut 3.861 Kilometer sicher durch Namiba und wir würden uns immer wieder für dieses Modell entscheiden.

Auch am Flughafen vertreiben wir uns noch die Zeit in den kleinen Geschäften und Petra erleidet ihre letzte Schnappatmung für diesen Urlaub. "Mein Portmonaie ist weg!!!!". Unnötig hysterisch, wie sie sonst ist, wenn etwas nicht am gewohnten Platz ist, ist es diesmal wirklich nicht mehr da und ihr Schreck ist mehr als gerechtfertigt. Sie rennt im Gate wieder zurück Richtung Sicherheitskontrolle und siehe da - einige Leute stehen drumherum und es liegt auf dem Boden. Petra bedankt sich herzlich und wahrlich erleichtert bei allen.

So, noch einmal über die namibische Willkür aufregen, indem jeweils eine Schlange mit Männern und eine mit Frauen gebildet werden soll. Und das 20 Minuten vor Boarding. Noch einmal wird das Handgepäck durchsucht und die Leute abgetastet. Als das Boarding läuft, merken die Damen plötzlich, dass die Zeit etwas drängt. Wir stehen fast als Letzte in der Schlange und der Trolli interessiert sie schon mal gar nicht mehr. Wohl aber die Feuerzeuge, die seien verboten. Als ich der Dame noch freundlich erkläre, dass es aber bei Eurowings erlaubt ist, diese am Körper mitzuführen, verneint sie dies noch einmal vehementer. Was will man machen?

Wer mich kennt, weiß, dass mich so ein Tag ohnehin nervt und wenn dann noch bestimmte Faktoren diesen Zustand triggern, ist auch mit mir nicht mehr gut Cherry eating. Als wir im voll besetzten Flieger auch noch vor der 3-jährigen Emma sitzen, die ununterbrochen gegen meinen Sitz tritt, obwohl "man das doch nicht darf", wie ihre Mutter immer wieder betont, versuche ich den kompletten Frust irgendwie nur herunterzuschlucken. Dies funktioniert sogar so gut, dass mich der 30 minütige Schreianfall, nachdem endlich das Licht ausging, auch nicht mehr triggert.

Mit enormem Rückenwind landen wir eine halbe Stunde früher in Frankfurt und man kommt langsam aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. Eine sehr merkwürdige Passagierin, die schon beim Boarding extrem aufgefallen ist, hustet und rotzt durch die Gegend, ohne ihre Maske zu tragen. Dies ist wiederum ein großer Trigger für Petra, denn sie steht genau neben ihr mit ihren 5 Taschen, obwohl noch lange nicht die Türen geöffnet werden. Petra weist sie dezent auf die Maske hin und im nächsten Moment denken wir, diese Frau knallt ihr gleich eine. Wild gestikulierend und auf russisch beleidigend geht sie einen Sitz weiter. Wir schauen uns nur ungläubig an. Als dann die Türen geöffnet werden, stellt sie fest, dass hinten nicht geöffnet wird und stürmt mit einem Affenzahn durch die Reihe ohne jegliche Rücksicht. Die Leute werden einfach zur Seite geschubst, komme was wolle. Oh man, bloß raus hier.

Die Koffer kommen recht schnell und ich habe Glück und sehe, dass Backwerk gerade öffnet. Ich zapfe uns zwei Kaffee während Petra ihr Lungenbrötchen genießt. Da ruft auch schon das Taxi an und wir können direkt einsteigen. So schnell waren wir noch nie aus dem Flughafen draußen.

Und so schnell ist man wieder der Realität ausgesetzt. Der Urlaub endet für uns meist schon mit der Einfahrt zum Flughafen in Namibia. Was würde ich wieder für diese Momente der Ruhe geben, wie man sie im Alltag eben nicht so findet wie im Busch.

Baie Dankie Namibia!
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Aktuell: Reisebericht Kenia 2023
Letzte Änderung: 06 Jan 2023 14:46 von Flash2010.
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