29. Juli 2022: Von der Spitzkoppe nach Swakopmund - Teil 2

Kaum sind wir aus dem Tor draußen und am ersten Vögele vorbei,



müssen wir schon wieder anhalten. Chamäleon Nr.4 dieser Reise wärmt sich mitten auf der Straße in der Morgensonne.



So wirklich richtig hübsch ist es ja nicht, sieht eher ein bisschen verratzt aus.



Wir lassen es in Ruhe und weiter geht’s – hier müssen wir rechts abbiegen.



2 Minuten später der nächste Roadblock :



Die beiden Ludwigstrappen räumen freiwillig das Feld



Die nächste halbe Stunde im Dorob-NP mit sehr viel Nichts zieht sich ein bisschen .







Um 11 Uhr rum sind wir dann an der Küste und biegen nach Süden ab. Ich mache mir einen Spaß daraus zu versuchen, das Wrack der Zeila aus dem fahrenden Auto an Matthias vorbei zu fotografieren.



Gegen Mittag erreichen wir Sakopmund und checken bei Dawid in der Eazy Sleep Accomodation ein. Wir haben dasselbe Selbstversorger-Zimmer wie 2019 – das war vorab per Whatsapp so abgesprochen. Dawid ist – sowohl im Whatsappkontakt als auch live – ein super sympathischer Mensch und ich fühle mich sofort wieder wohl hier, auch wenn es sicher luxuriösere Unterkünfte in Swakopmund gibt. Ich hatte ja im Vorfeld gedacht, dass mir 3 Nächte Swakopmund zu viel sein könnten, aber schlussendlich wird die Zeit hier wie im Flug vergehen (btw: ich hatte übrigens tatsächlich kurz mal darüber nachgedacht, mir mal wieder einen Scenic Flight zu gönnen, aber dazu hatte ich dann gar keine Zeit).

Wir nutzen zunächst das Wlan-Netz hier. Matthias hört schwäbische Nachrichten (und SWR Verkehrsfunk ), ich versuche meine diversen Dates zu organisieren, bzw. zu checken, ob alles klappt wie besprochen.

Das Auto will natürlich auch leergeräumt und ein bisschen ausgeputzt werden. Ganz besonders freue ich mich danach auf die warme Dusche und die letzten staubfreien Kleidungsstücke, die ich wohlweislich bis hierher aufgespart habe.

Nun steht meine Lieblingsdisziplin „Shoppen“ auf dem Programm. Wie ich das hasse….

Wir schauen in der kleinen Seitenstraße (Artist Arcade) vorbei, in der u.a. Elton Mugomo seinen Stand hat.




Dieser ist aber gerade nicht besetzt, also beschließen wir, einen Abstecher in die Swakopmunder Buchhandlung zu machen, bis der Künstler himself am Platz ist.

Im Buchladen kommt mir die Idee, dass ich ja hier nach dieser Karte von den Trockenflüssen suchen könnte. Fehlanzeige, unter den dort ausgestellten Exemplaren finde ich sie nicht. Also frage ich nach. Eine jüngere Frau verweist mich an eine ältere Dame und diese schleppt mich nach hinten ins Antiquariat. Verzweifelt sucht sie nach einem Buch, das angeblich von den Trockenflüssen handelt, obwohl ich ihr mehrfach erkläre, dass ich eine Art von Landkarte suche. Ich zeige ihr sogar das Foto, das ich im Rhino Ugab Camp gemacht habe, aber auch das hilft nicht weiter. Nach langem Hin und Her breche ich so höflich wie möglich die Suche ab. Ach menno, ich hatte schon ein bisschen gehofft, diese Karte hier zu finden .

Als ich wieder in den vorderen Teil des Ladens komme, vermisse ich Matthias . Mir wird mitgeteilt, dass er gegangen ist. Aha… ! Ich komme zwar auch allein klar in Swakopmund, aber so war das nicht ausgemacht. Statt Karte suche ich jetzt also Matte, auch in der besagten Seitenstraße, wo wir vorhin waren und wo wir ja wieder hinwollten. Nö, hier war er nicht, wird mir gesagt. Kurze Zeit später sehe ich ihn dann an der Ampel stehen, er dachte wohl, ich sei einfach gegangen (den letzten, recht versteckten Raum der Buchhandlung, in dem ich war, hatte er gar nicht wahrgenommen). Okay, nun sind wir ja wieder komplett und können zu einem zweiten Versuch bei Elton Mugomo ansetzen. Siehe da, er sitzt an seinem Platz!



Daneben arbeitet der nette junge Mann mit den Perlentieren an einem neuen Teil.



Wir unterhalten uns über dies und das, während ich seine Kohlezeichnungen durchschaue, u.a. auch über die Tatsache, dass wir so wenig Wild gesehen haben. Für ihn ist es ganz klar, dass der Hauptgrund dafür die Wilderei ist, gefolgt von der Dürre im Nordwesten. In Sachen Wilderei greifen zwei Faktoren ineinander: es gab wegen Covid keine Touristen, die durch ihre Anwesenheit das Wildern schwieriger machen, und durch die fehlenden Touristen sanken auch die Einnahmequellen der Einheimischen, was zu mehr Wilderei führte.

Aber zurück zum Shoppen : ich erstehe eine seiner minimalistischen Panorama-Kohlezeichnungen,



die noch schnell signiert und dann sicher in eine Pappröhre verpackt wird.



Falls jemand sich für seine Werke interessiert – hier der Link zu seiner Website.
eltonmugomo.com/

Bei seinem Nachbar ist heute klar, was ich brauche! Nach inzwischen nun VIER Chamäleon-Sichtungen auf dieser Reise wechselt dieser Schlüsselanhänger den Besitzer und hängt nun im Lehrerzimmer an meinem Schrankfach.



Eigentlich habe ich für meine Verhältnisse nun ausreichend für den Rest des Jahres „geshoppt“ , aber ich brauche noch eine Makalani-Nuss für meine Nachbarsfreundin, die dieses Jahr während meiner Abwesenheit meine - leider nur noch - zwei Katzen hauptverantwortlich versorgt. Diese Aktion stresst mich total, erstens sind die Preise ins Unermessliche gestiegen, seit ich das letzte Mal so ein Ding gekauft habe und ich muss daher ewig verhandeln, bis ich nicht gefühlt die ganze Palme, sondern eine einzige Nuss davon erwerben kann.
Foto ungefragt von Matthias geklaut




Und dann vertue ich mich auch noch, als ich ihren Namen buchstabiere und kann dies gar nicht so schnell korrigieren, wie geschnitzt wird . Der Händler nimmts aber mit Gelassenheit, ich schreibe den Namen auf ein Stück Papier und er macht eben nochmal eine Nuss (ohne Aufpreis) - und über die sich meine Freundin tatsächlich richtig freut und die nun auch als Schlüsselanhänger dient.



Nun müssen wir irgendwie aus dem Gelände mit den Verkaufsständen wieder herauskommen, das leider nur sehr schlecht besucht ist, was dazu führt, dass wir im Mittelpunkt des Interesses sämtlicher Verkäufer stehen .

Ich merke, wie nach 10 Supersonderangeboten "due to Covid19", enormen Preisstürzen im Sekundentakt, Nachverhandlungen, sobald man Desinteresse kundtut (es KANN nämlich gar nicht sein, dass man dieses Meisterwerk der Holzschnitzkunst NICHT erwerben will, bestimmt wirkt ein großzügiger Rabatt Wunder ), lukrativen „Nimm-zwei-zahl-eins“-Angeboten sowie diversen Holztieren, die mir unter die Nase gehalten werden („look how beautiful“) meine Widerstandskraft und mein Vorrat an „No thank you“ bedenklich schwinden.

Es wird höchste Zeit, den Platz zu verlassen, bevor ich doch schwach werde, und meine Sammlung zuhause besseren Wissens um das ein oder andere der teilweise wirklich netten Arbeiten erweitert wird (meine bereits schon einmal erwähnte Tante fragte mich mal, als sie zu Besuch bei mir war: „Wie lang brauchsch du eigendlich, om die ganze Viechla abzustauba?“).

Also schnell ab Richtung Atlantik! Es herrscht eine wunderbar klare Sicht, aber auch ein kräftiger Wind, der die ganze Sache hier etwas ungemütlich gestaltet.



Wir laufen einmal auf der Jetty bis nach vorne, aber dann habe ich genug vom Touri-Programm, mir ist kalt und müde bin ich auch.



Noch schnell ein paar Fotos bei dem schönen Licht -









und dann ab nach Hause, wo wir uns die letzten Pellkartoffeln aus unserem Bestand abkochen. Sie schmecken wie schon die ganze Reise über köstlich – Matthias hatte sie damals vor knapp 3 Wochen (es kommt mir vor wie Jahre…) beim Großeinkauf ausgesucht und einen wahren Glücksgriff damit getan. Morgen Abend werden wir dann nach langer Zeit mal wieder in einem Restaurant essen, mal schaun, ob ich das noch kann .

Aber jetzt freue ich mich erstmal auf ein „normales“ Bett und bin gespannt auf den morgigen Tag, der mich - nach einem ausgedehnten Frühstück - u.a. wieder in die DRC (Democratic Resettlement Community) führen und für ein Wiedersehen mit einigen liebgewonnene Menschen sorgen wird !

Unsere "Lone Men"-Sichtungen

Sodele, da ich gerade wegen des guten Wetters und einigen Aktionen/Baustellen ein bisschen mit der Fotosuche und Bearbeitung hinterherhinke gibt es heute mal als Einschub die Lone Men unserer Reise, die ich bei den entsprechenden vorausgegangenen Kapiteln schon herausgesucht habe.

Dieses Mal haben wir 8 Stück entdeckt, teilweise neue, teilweise alte Bekannte. Wir haben uns dieses Jahr wieder die Augen aus dem Kopf gekuckt und oftmals gedacht, dass dies jetzt doch ein optimaler Platz für eine solche Steinfigur wäre. Oft dachten wir, dass wir nach Stunden auf Rüttelpisten nun endlich die Sichtung eines Männchens verdient hätten, aber Fehlanzeige – unsere Quote aus 2019, als wir 9 Figuren entdeckt haben, konnten wir nicht erreichen . Dafür haben wir aber als Bonus noch Steingravuren zu bieten, die Matthias irgendwo im Nirgendwo entdeckt hat – ohne Guide und ohne Eintritt zu zahlen .

Vor kurzem durfte ich die Fundstücke von Markus (Dillinger) sehen und bin vor Neid erblasst (respektive grün geworden) . Da sind ein paar Schätzchen dabei, uijuijui…. Und ich weiß nicht, ob ich diese jemals noch selbst sehen werde. Aber that’s the game !

An meinen Fotos der Lone Men werdet Ihr merken, dass ich zu manchen ein schwieriges, wenn nicht sogar zerrüttetes Verhältnis habe, sie wollten sich entweder partout nicht dekorativ ablichten lassen oder ich war nicht motiviert genug . Dafür gibt es andere, die ich – teilweise schon allein wegen ihres „Habitats“ - ins Herz geschlossen habe .

Für alle gilt aber: mit den Inschriften der Plaketten, den Nummern und den damit getroffenen Aussagen oder zumindest Andeutungen kann ich einfach nichts anfangen – da fehlt mir wohl ein Spiritualitäts-Gen und ich empfinde ehrlich gesagt auch nicht den Ehrgeiz, einen Sinn darin zu finden.

Was mich aber brennend interessiert (und wer mich kennt weiß, dass ich krankhaft neugierig sein kann und es mich sehr umtreibt, wenn diese Neugier nicht gestillt wird ):

Nach welchem Prinzip stellt der Künstler die Männchen um (denn manche wechseln ja tatsächlich ihren Standort)?
Wann macht er das und wurde er schon mal beim Auf- oder Umstellen erwischt?
Trägt er die Lage der Männchen und vielleicht auch ihre (räumliche) Beziehung zueinander in eine Karte ein?
Gibt es da Zusammenhänge, die wir nicht erkennen?

Ich fürchte, ich muss tapfer sein – viele meiner Fragen werden wohl unbeantwortet bleiben.

Jetzt aber los – ich habe natürlich gemischelt , die Reihenfolge hat nichts mit unserer Route zu tun!

Ein Neuling für uns - entdeckt von Matthias - in schöner Wohnlage, aber irgendwie eigenwillig zu fotografieren (oder ich war zu doof) :








Den kennen viele (wir auch) - mehr fiel mir zu ihm nicht ein, die Quatschfotos, die Ruth mit meiner Kamera von ihm und mir gemacht hat, erspare ich euch (und das liegt nicht an Ruths Fotokunst ):



Bei diesem hier waren wir uns nicht sicher, ob wir ihn nicht schon einmal in einem anderen Zustand gesehen haben :





Auch ein alter Bekannter:











Sicher eines der bekanntesten Männchen - und im Eulenmuckelschen Bericht (Erscheinungsdatum noch nicht bekannt ) wird es etwas besser in Szene gesetzt zu sehen sein



Eine Neusichtung für uns, wenn auch schon oft irgendwo gesehen:











Mein absoluter Liebling (auch wenn uns schon bekannt) - daher gibt es von ihm eine sogenannte Bilderflut oder auch "Ich konnte mich nicht entscheiden"-Reihe :













Eine sehr hübsche Neusichtung (auch wenn es keine große Überraschung war), sehr schön gelegen - leider war ich etwas unkreativ, warum auch immer. Aber es gibt, wenn ich mich recht erinnere, ein schönes, interaktives Foto von ihm mit Ruth, das dann hoffentlich in deren Bericht auftaucht.







Last but not least die Felsgravuren:









Einen schönen Sonntagabend und liebe Grüße von Bele

Als Nachtrag zu "unseren" Steinmännchen noch ein kurzes Video zu dem entsprechenden Ausstellungsbeitrag "A Bridge to the Desert" aus Namibia auf der Biennale 2022. Dort sieht man kurz ein paar Bilder der Lone Stone Men sowohl in Namibia als auch in Venedig. Übrigens wird dort von 23 Figuren geschrieben, ich meine aber gelesen zu haben, dass es mehr sind. Weiß jemand den aktuellen Stand?



Liebe Grüße von Bele

30. Juli 2022 – Swakopmund Teil 1


Nach dem Aufwachen sprechen Matthias und ich die Planung für den heutigen Tag und auch für den Tag der Abreise, also übermorgen (Montag) durch. Da wir ja einen Schaden an der Hecktür und einen kaputten Reifen haben, gehen wir davon aus, dass die Übergabe bei Bushlore etwas länger dauern wird. Ich persönlich habe außerdem gar nicht auf dem Schirm, dass die Fahrt nach Windhoek doch mindestens 4 Stunden dauert. Unser Flug geht schon am frühen Abend. Nachdem wir diese ganzen Parameter miteinander in Verbindung gebracht haben, wird uns klar, dass wir Swakopmund am Montag am frühen Vormittag verlassen müssen .

Damit wird mir klar, dass mein Plan für Montagvormittag nicht aufgehen wird. Ich hatte nämlich vor, dass wir uns zu einem gemütlichen Frühstück mit Theresa (die Erklärung, wer das ist, folgt sogleich) treffen und danach auf dem Weg aus Swakopmund raus nach Windhoek noch ihr Projekt anschauen.

So, jetzt zu Theresa. Ich habe sie 2017 bei der Tournee der African Vocals kennengelernt, bei der sie als Begleitperson und Chauffeuse mitgeholfen hat, sie kennt die African Vocals aus ihrer Freiwilligen-Zeit in Swakopmund.





Wir hatten sowohl vor Ort als auch in der Vorbereitung viel und intensiven Kontakt miteinander. Unter anderem war sie mir eine riesengroße Hilfe bei der Organisation des Workshops an meiner Schule und sie brachte auch viel Leben in meine “Bude“, da zu dem Konzert der AVs bei der Musiknacht Heerscharen von anderen ehemaligen Swakopmund-Freiwilligen aus ganz Deutschland anreisten, von denen einige etliche Stunden dann auch bei uns daheim verbrachten. Ein Teil der Einnahmen der 2017er-Tournee der African Vocals wurden dann auch an Tangeni Shilongo e.V. gespendet.

2018 trafen wir uns anlässlich der Tourneevorbereitung 2019 (aus der sie dann aber ausstieg, weil sie ihrem Studium den Vorrang geben musste) und hatten einige sehr stressige Stunden zusammen, weil auf Grund eines Sturms unsere Zugverbindungen ausfielen und wir eine teilweise gemeinsame Heimreise unter erschwerten Bedingungen zusammen mit dem leider inzwischen verstorbenen Gerd1942 hatten.

Seitdem waren wir immer in losem Kontakt, was ja dank sozialer Medien recht einfach ist und ich habe sehr interessiert ihre Arbeit bei Tangeni Shilongo verfolgt. Im Vorfeld unserer diesjährigen Tournee hat mir Theresa dann mitgeteilt, dass sie schon länger in Swakopmund lebe und hofft, dass sie ein dauerhaftes Visum bzw. Aufenthaltsgenehmigung oder wie immer das heißt erhält. Nagelt mich bitte nicht fest, wie die korrekte Bezeichnung ist, ich will sie momentan auch nicht danach fragen – denn leider musste sie mir letzte Woche (also in echt, während meiner Zeit in Swakopmund hatte sie noch Hoffnung) mitteilen, dass ihr Antrag endgültig abgelehnt wurde und sie sofort das Land verlassen muss (dazu später noch mehr).

Wir vereinbarten vor meiner Abreise, dass wir uns in Swakopmund treffen und sie mir ihr Projekt gerne zeigen würde. Auf meine Frage, was ich denn mitbringen könne, nannte sie Stifte, Radiergummis u.ä. Da mein Koffer aber eh schon voll mit dem ganzen Campinggeraffel war, entschied ich, dass Geld sicher auch hilfreich wäre. Kurzerhand habe ich bei meinen Freunden und Verwandten, die Theresa 2017 kennengelernt haben, um eine kleine Spende gebeten (bei sowas kenn ich keine Scheu ) und schwuppdiwupp kam ein ganz ordentlicher Betrag zusammen (über den sie und ihre anderen Mitstreiter sich sehr gefreut haben) .

Nun galt es also einen Termin für die Übergabe und für die Besichtigung des Projekts zu finden. Wie gesagt war Montag angedacht und Theresa freute sich auch schon darauf, mir das DRC School Project während der Öffnungszeit zu zeigen.

Nach unseren Überlegungen und Planungen heute früh ist aber klar, dass Theresa und ich einen Plan B brauchen .

Matthias und ich machen uns zunächst aber auf den Weg ins Village Café zu einem ausgiebigen Frühstück, und ich funke Theresa schnell an, ob sie nicht spontan dazustoßen will. Nein, aktuell ist sie unterwegs, aber sie meldet sich nachher.



Während unseres mehrgängigen Frühstücks (sich nach knapp 3 Wochen mal wieder bedienen und verwöhnen zu lassen hat einen gewissen Charme, dem wir nicht entkommen konnten ) vereinbaren Theresa und ich, dass sie mich am frühen Nachmittag in unserer Unterkunft abholt. Matthias hat für den Nachmittag einen Birdingausflug nach Walvisbay geplant, ursprünglich wäre ich mitgefahren, aber so ist es mir auch recht.

Theresa ist pünktlich da, um mit mir zu ihrem DRC School Project zu fahren.

(Screenshot von der Website)



Die ganzen Infos zu diesem und anderen angegliederten Projekten könnt Ihr auf der sehr gut gemachten Website von Tangeni Shilongo Namibia e.V. nachlesen, ich will hier nicht alles wiederholen.

tangeni-shilongo-namibia.de/verein/

Wie man dort unter „Partnerschaften“ nachlesen kann, gibt es viele Querverbindungen zu anderen Projekten und Menschen in Swakopmund, die hier im Forum bekannt sind. Die African Vocals haben im DRC School Project den DRC Children Choir ins Leben gerufen, auch Helping Hands, Hands of Hope und Konni von Schmettau sind erwähnt.

EES ist Botschafter von Tangeni Shilongo





Im April hat er das Projekt besucht:





und unter anderem für eines seiner Musikvideos ein paar kurze Szenen gedreht, die man hier sehen kann


Tangeni Shilongo hat auch einen sehr aktiven Facebook-Account:

www.facebook.com/tangeni.shilongo.namibia

Theresa ist ein bisschen traurig, dass sie mir das Projekt nicht „in Betrieb“ zeigen kann, aber so habe ich schon nicht das Problem mit dem Recht am Bild und kann in Ruhe fotografieren.

Zuerst treffen wir uns mit der Köchin, die schnell vorbeikommt, um die Tasche voller Dinge, die von unserer Campingtour übrig sind, in Empfang zu nehmen. Die Freude über Toilettenpapier, Konserven, Knäckebrot, Couscous, die Pfanne und einiges mehr ist sehr groß! Alles was nicht gekauft werden muss hilft!





Danach werde ich in jeden der vielen Container geführt (deren Herkunft übrigens sehr interessant und auch auf der Homepage nachzulesen ist), die fröhlich vor sich hinrosten und immer wieder gestrichen werden müssen. Sie dienen alle unterschiedlichen Zwecken und sind sehr sauber (aber auch sehr einfach).

Auf dem Spielplatz schickt mich Theresa auf die Rutsche hoch, denn von dort überblickt man DRC.



Ich habe ein paar Fotos und ganz wenig bewegte Bilder als kleines Video zusammengepfuscht. Die Musik, die man zunächst hört, ist der Originalton vor Ort, sie kam aus einer Bar in der Nähe. Die beiden kurzen Gesangsstücke am Ende hat mir Joel von den African Vocals gestern geschickt, es sind Aufnahmen des DRC Children Choirs. Ursprünglich waren es Videos, zuckersüß , vor allem das der Kindergartenkinder. Wegen der Recht-am-Bild-Problematik habe ich aber nur den Soundfile verwendet.




Hier geht es dann bald mit einer Riesenüberraschung für mich weiter…. muss jetzt aber erstmal etwas anderes erledigen.

30. Juli 2022 – Swakopmund Teil 2 : Ein Wunsch wird wahr!

Als mich Theresa in den Bürocontainer führt, falllen mir fast die Augen aus dem Kopf! Was hängt denn da ?



MEINE Karte!

Wie kommt die denn hier her?

Ich weiß gar nicht so recht, ob ich mich freuen soll, sie wieder zu sehen oder ob ich ein bisschen neidisch bin . Schon wieder ist das Objekt meiner Begierde zum Greifen nahe und doch unerreichbar! Wobei ich ehrlich gesagt beginne mit dem Gedanken zu spielen, einen Weg zu finden, sie abzukaufen, koste es was es wolle.....

Lange Zeit zum Überlegen habe ich aber nicht, kurz erkläre ich Theresa, was es mit dieser Karte auf sich hat und dann zeigt sie mir schon den nächsten Raum.



Dieser steht noch auf ihrer Aufräum-to-do-Liste, denn hier wird Material verschiedenster Art aufbewahrt, das hauptsächlich gespendet wurde und auch einiges an Gruscht, wie man sieht. Farbiges Druckerpapier, Stifte, Weihnachtsdeko, Schnüre, zusammengerollte Poster…..



Zusammengerollte Poster ???

Auch wenn sie so aufgerollt sind, dass man die Rückseite sieht, kommen sie mir irgendwie bekannt vor.

Noch ein genauerer Blick und ich bin sicher: das sind jede Menge dieser „The Ephemeral Rivercatchments of Western Namibia“- Karten!



Das darf ja wohl nicht wahr sein ! (Die Fotos sind erst später entstanden, in diesem Moment war ich viel zu aufgeregt, um die Kamera in die Hand zu nehmen, daher sieht man hier eine einzelne Karte recht gut, die wir vergessen hatten, wieder einzurollen. Als wir aber zuerst reinkamen, war es wirklich nur eine dicke Rolle und nur die Rückseite der Karte sichtbar).

Wir nehmen sie nach vorne ins Büro, rollen sie auf und ich darf mir eine davon nehmen! Ich kann mein Glück kaum fassen !

Und ich bin auch fasziniert von diesem unglaublichen Zufall!

Während ich wie schon erwähnt auf Anweisung von Theresa auf die Rutsche klettere, um DRC überblicken zu können, passt sie gut auf meine Karte auf



Übrigens habe ich die Karte heil nach Hause gebracht und sie hängt nun bei mir an der Wand und macht mich jeden Tag aufs Neue glücklich !



Noch ein paar Anmerkungen zu dem Engagement von Theresa und ihren Mitstreitern sowie den Rest des Tages gibt es dann vermutlich morgen!

Einen schönen Samstagabend wünscht Bele

„The Ephemeral Rivercatchments of Western Namibia“-Karte

Aus gegebenem Anlass noch etwas zu dieser Karte:

Der Verein wurde mittlerweile von jemanden, der meinen Bericht gelesen hat, gefragt, ob man ihm diese Karte gegen eine angemessene Spende nach Deutschland schicken könne.

Der Vorstand hat sich vorhin kurzgeschlossen und da in 2 Wochen jemand nach Deutschland fliegt, könnten ein paar Karten mitgenommen werden, falls noch jemand Interesse daran hat. Allerdings wäre es natürlich schön, wenn zumindest die Portokosten innerhalb Deutschlands dann nicht an Tangeni Shilongo e.V. hängen bleiben würden....

Man muss sich aber klar darüber sein, dass die Karten an den Kanten teilweise leicht gestoßen/eingerissen sind. Und vermutlich würden sie gefaltet werden (ich habe meine auch gefaltet, aber sie sieht trotzdem echt gut aus an der Wand).

Falls jemand Interesse hat, bitte PM an mich mit Adresse.

Liebe Grüße von Bele