THEMA: NAM-NW'22:"Die Strecke zieht sich ein bisschen..!"
06 Sep 2022 18:15 #650795
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26. Juli 2022: Von der Palmwag Lodge Campsite zum Bushcamp südlich des Huabs - Teil 1

Gegen 9 Uhr verlassen wir Palmwag und werfen noch einen schnellen Blick gen Norden: tschüss Kaokoveld, nun geht es ins Damaraland.



Wir fahren mehr oder weniger genau nach Süden, kommen aber dank dieses hübschen Roadblocks erstmal nicht weit.














Auf der breiten C43 fahren wir bis Bergsig, ab da sind wir auf der C39.





Diese verlassen wir aber bald wieder, um weiter unserer südlichen Richtung treu zu bleiben.



Hier sind wir schon auf unserer neuen Strecke unterwegs und ich bin sehr gespannt, was uns erwartet :woohoo: ! Nach vielen Campsites und Gegenden, die ich schon kenne, freue ich mich nun doch ganz besonders auf Unbekanntes, und vor allem auf den neuen Trockenfluss in meiner Sammlung, den Huab :kiss: !

Zunächst erblicken wir unsere letzten Giraffen (und somit auch Großtiere) der Reise – ab jetzt wird es noch tierärmer als eh schon, Ihr seid also gewarnt :blink: !



Dafür gibt es Blümchen







und sehr viel Landschaft.

Blick zurück nach Norden Richtung Palmwag - da kommen wir her!



Blick nach Süden - da fahren wir hin!














Ruth und Uwe sind schon oben angekommen – was sieht man wohl von dort?



Wow, man hat hier einen Ausblick bis runter zum Huab!



Noch schnell ein Blick zurück



Und dann beginnt die Abfahrt,



die sich – ich mag es kaum schreiben – auf Grund des Untergrunds mal wieder ziemlich zieht :pinch: , es rumpelt ganz schön, vor allem in den Bereichen, wo kein Gras wächst.

Trotzdem genieße ich diesen Blick nach unten sehr (wenn auch leider manchmal nur durch die Frontscheibe und entsprechend farblich verzerrt).

Ist das nicht ein Traum? :woohoo:





Hier wird es rustikaler, viele Steine, viele kleine Dips:









Ich bin zu tiefst beeindruckt von der breiten Flusslandschaft des Huabs, vorne die Dünen, hinten die schroffen Berge.









Nach etwa einer Stunde sind wir unten angekommen und tauchen in die bizarre Welt ein, die der Huab hier geschaffen hat :ohmy: .









Wenn ich die Fotos anschaue, würde ich am liebsten die Zeit zurückdrehen und rufen: „Lasst uns anhalten und alles in Ruhe anschauen!“, denn wer weiß, ob ich jemals im Leben wieder hierherkommen werde. Aber wie so oft sind wir ein bisschen unter Zeitdruck und so machen wir weiter Strecke, bis wir dann tatsächlich im Flussbett unten angekommen sind.



Hier geht es dann im nächsten Kapitel weiter!
Letzte Änderung: 06 Sep 2022 19:02 von Champagner.
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09 Sep 2022 17:50 #650950
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26. Juli 2022: Von der Palmwag Lodge Campsite zum Bushcamp südlich des Huabs - Teil 2

Wir drehen nach Westen ab und ich bin gleich mal fasziniert von diesem Baum:



Hier ist es sehr grün und es blüht an allen Ecken und Enden. Und es gibt Elefanten, wie man an den Hinterlassenschaften am Boden erkennen kann – nur leider nicht für uns.



Wer immer diese Allee gepflanzt hat ;) : Daumen hoch!



Man sieht, dass auch hier das Wasser ganze Arbeit geleistet hat, auch wenn natürlich nicht klar ist, ob das alte „Schäden“ oder von diesem Jahr sind!



Auf jeden Fall gibt es Springbock(?)-Losung, leider sehen wir aber wie in Sachen Elefanten auch hier die Verursacher nicht!



Nach ein paar Kilometern machen wir an dieser schönen Stelle dann tatsächlich eine kurze Fotopause.













Weiter geht's!



20 Minuten fahren wir, unterbrochen von einem weiteren Stopp, Richtung Atlantik, also immer schön flussabwärts. Ich nehme euch jetzt einfach kommentarlos mit auf die Fahrt B)






























Kurz vor 13 Uhr kommen wir an die Schlüsselstelle des heutigen Tages! Pötzlich befinden wir uns mitten im Schilf :woohoo: , wir haben also die Huab-Sümpfe erreicht. Weiterfahren im Flussbett ist hier nicht möglich!




Geplant ist, dass wir hier, wo es einen deutlichen Track gibt, das Flussbett nach Süden verlassen, dann eine große Schleife fahren, den Huab weiter westlich wieder queren (anders kommt man wohl sonst nicht nach Norden, wenn ich das richtig verstanden habe und so sieht es auch auf der Karte aus) und irgendwo beim nördlichen Aussichtspunkt übernachten.

Im Nachhinein muss man sagen, dass - auch ohne diesen im Vorfeld nicht ganz zu durchschauenden Abschnitt - dieser Tag mit seinen geplanten 126 km wieder eine enge Kiste geworden wäre :pinch: :pinch: :blink: .

Und nun stellt sich auch noch heraus, dass wir die Ausfahrt aus dem Flussbett hier nicht schaffen :woohoo: . Uwe nimmt den winzigen Anlauf, den es hier gibt,






und schafft es "fast bis oben" B) – wie er nachher meint und vermutlich noch bis heute glaubt :P !
(Leider habe ich tatsächlich genau den Moment, als er "fast oben" war, nicht erwischt, hier ist er schon am Runterrollen! Er war also schon noch ein bisschen weiter oben, also fast sozusagen :silly: !)



Wenn man sich aber mal die rechte Spur genau anschaut und vergleicht (auf dem Vorher-Bild am Anfang und auf dem Foto weiter unten), dann ist sie oberhalb des grünen Gewächses total unberührt, nachdem Uwe „fast oben“ ;) war. Dort liegt noch jedes Stöckchen und jedes Sandkorn an seinem ursprünglichen Platz! Man sieht aber, wie weich der Sand insgesamt ist, in der Spur des linken Reifens rieselt er sofort zusammen.




Und selbst wenn man die erste Kuppe schaffen würde, ginge es ja noch weiter bergauf, und dies ohne jeglichen Schwung. Wir mit dem Hilux hätten als zweites Fahrzeug eh keine Chance in dieser durchwühlten Spur :blink: .

Ne :evil: , das wird wohl nichts, das ist uns schnell klar! Also muss Plan B her - bitte wenden!



Weiter geht's im nächsten Kapitel (wohl erst nächste Woche, wir haben Klassentreffen - 45 Jahre Abi :laugh: ).
Letzte Änderung: 09 Sep 2022 19:30 von Champagner.
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12 Sep 2022 17:54 #651102
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26. Juli 2022: Von der Palmwag Lodge Campsite zum Bushcamp südlich des Huabs - Teil 3

Wir fahren denselben Weg im Flussbett wieder zurück, bis wir dieses irgendwo nach Süden verlassen können.

Zunächst machen wir aber eine ausgiebige Mittagspause an einer leider recht windigen Stelle, und kühl ist es auch noch :pinch: .





Wie man sieht, trägt Ruth aber wieder ihr perfektes Schuhwerk für Afrika, eigentlich gehört dieses Foto in den Thread "Welche Schuhe sind ideal für Namibia?" B)




Auch hier ist der Landschaftsgärtner aus dem Hoanib tätig gewesen, wie man an den hübsch bepflanzten Uferterrassen sieht.



Hier dagegen sieht es eher aus wie in meinem Garten :whistle: :pinch:







Ruth scheucht noch schnell eine Schleiereule auf, die ihr Gesicht aber leider nicht zeigen will (Ihr könnt versuchen, euch aus den drei Fotos eine halbwegs komplette Eule zu basteln :P ),







und dann geht es flott weiter. Eine halbe Stunde später sind wir draußen aus dem Flussbett und ich denke eigentlich, dass Uwe uns nun nach Süden lotst :dry: .



Aber so schnell gibt er nicht auf, er sucht nach einem Track parallel zum Fluss und siehe da, wir finden so was in der Art. Es fühlt sich – für mich zumindest – schon ein wenig abenteuerlich an, wie wir über steinige Pisten, vorbei an verbrannten Bergen, die keinen Eintritt kosten, zwischen kleinen Sandhügeln, neben großen Dünen und durch Hohlwege holpern – ohne dass ich auch nur ansatzweise wüsste, wo uns das hinführt und ob wir nicht wieder irgendwo umdrehen müssen :woohoo: .













Irgendwann kommt dann die Durchsage: "Jetzt sind wir auf Höhe der Stelle, wo wir nicht rauskamen, und von dort kommt auch ein Track!" Na immerhin sind wir nicht komplett falsch :) ! Und dann wird aus braun und schwarz plötzlich wieder knallgrün! Wir sind an den Sümpfen angekommen.



Na hoffentlich geht es da auch weiter, wobei ich ehrlich gesagt keine Ahnung habe, wo Uwe hinwill. Zum nördlichen Aussichtspunkt schaffen wir es auf keinen Fall mehr :( , es ist schon 15.30 Uhr :blink: . Außerdem müssten wir dann morgen auch wieder ein gutes Stück zurückfahren und hätten laut Plan 144 km abzureißen. Ich bin ehrlich gesagt etwas enttäuscht, denn ich hatte vor einiger Zeit von Bekannten (nicht aus dem Forum) ein Foto von diesem Aussichtspunkt gesehen und wäre schon gerne auch mal dort gestanden :S .

Aber das ist Jammern auf hohem Niceau - wir schauen uns ein bisschen um, die Farbkontraste hier sind schon extrem :ohmy: .









Aber dann heißt es hopphopp, wieder in die Fahrzeuge,



denn dort müssen wir weiterfahren, irgendwie um den Berg rum - keine Ahnung was uns dahinter erwartet!



Also ab durchs Schilf….



Und weiter geht’s dann im nächsten Kapitel, morgen oder so....
Letzte Änderung: 12 Sep 2022 19:38 von Champagner.
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14 Sep 2022 17:31 #651234
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26. Juli 2022: Von der Palmwag Lodge Campsite zum Bushcamp südlich des Huabs - Teil 4

Als wir durchs Schilf und um den Berg herum sind,



dreht Matthias das Navi so, dass ich auch darauf sehe kann und lässt mich lachend :blush: – denn er weiß, wie sehr ich solche Botschaften liebe :pinch: – den dortigen Text „steep rocky slope“ lesen.



Na toll :woohoo: , ich hatte mir jetzt eher eine gemütliche Uferfahrt vorgestellt, was aber zeigt, dass ich keine Ahnung von der Strecke bzw. dem Gelände habe.



Das Ganze sieht auf den Fotos natürlich wesentlich weniger steil aus, als es tatsächlich ist, war aber durchaus machbar. Das einzige Problem: wir hatten eigentlich für dieses Jahr – wie schon erwähnt – eine stressfreie Tour ohne Streckenbau und Einweisungen geplant :whistle: . Daher Uwes Spruch an dieser Stelle : „So wollten wir das dieses Mal ja eigentlich nicht haben!“ :unsure:

Trotzdem macht sich vor allem Ruth – sie wirft ja gerne mit Steinen :P – daran, ein paar Löcher aufzufüllen, damit wir ohne Aufsetzen hochkommen.





Die Aussicht ist schon auf halber Höhe toll, man sieht sowohl nach Osten als auch nach Westen über den Huab.







Halbe Höhe zu Fuß reicht aber nicht :dry: , wir müssen schon die Autos auch noch hochholen....



Beide Fahrzeuge fahren kurz auf nur 3 Rädern um die Kurve, in meiner Fantasie sehe ich ja bei solchen Situationen die Autos immer umkippen :woohoo: !









Aber es geht natürlich alles gut und oben angekommen können wir noch einmal diesen Kontrast von sattem Grün und steiniger Berglandschaft genießen.













Ich bin ehrlich gesagt sehr zufrieden und glücklich mit diesem Aussichtspunkt :) , auch wenn man vielleicht ein bisschen gegens Licht schauen muss zu dieser Tageszeit. Wieder daheim in Deutschland kommt dann der Aha-Effekt: ich stand fast genau an derselben Stelle wie Carina und Heiko und war also umsonst kurzfristig neidisch und enttäuscht gewesen, als wir unseren Plan ändern mussten :laugh: ! Das erkenne ich, als ich das Foto von den beiden heraussuche – man sieht übrigens auch gut, dass es bei ihnen im deutschen Winter wesentlich mehr Schilf gab (und das Licht war besser ;) ).

Foto Heiko Genzmer


Da es inzwischen schon 16.20 Uhr ist, müssen wir uns langsam nach einem Schlafplatz umschauen und werden auch recht bald fündig.







Als ich Uwe später frage, wo wir denn eigentlich sind, lacht er nur und meint: „Gute Frage!“. Naja Hauptsache wir finden morgen unsere geplante Strecke, alles andere ist unwichtig. Wir genießen einfach die schöne Aussicht, vertreten uns noch ein bisschen die Beine







und sind fasziniert von diesem besonders gelungenen Sonnenuntergang.









Wie schon fast üblich setzt eine halbe Stunde später das Nachglühen ein, dieses Mal mit einem hohen Anteil an Lila.



Zusammen mit einem sichtlich zufriedenen Barney Geröllheimer, der unsere Campsite bewacht, genießen wir diesen Anblick!



Leider kann er nichts gegen den starken Wind ausrichten, der unser heutiges Pizzaback-Event etwas schwierig gestaltet :S . Wir müssen unsere Feuerstelle sehr hoch mauern, und als die Pizza fertig ist, sucht sich jeder ein windgeschütztes Plätzchen, damit man die Köstlichkeit, die aber trotzdem sehr schnell auskühlt, einigermaßen genießen kann. Wenn uns jemand sehen würde… man könnte meinen, wir kennen uns nicht, so verteilt wie wir in den diversen Felsnischen sitzen. Schade, dass ich das nicht fotografiert habe :silly:

Morgen werden wir uns auf den Weg zu unserer letzten gemeinsamen Campsite machen, danach trennen wir uns wie geplant und werden uns erst am Flughafen für den Rückflug wieder treffen.

Mein schneller Blick über die Fotos des Folgetages zeigt mir wieder höchst unterschiedliche Landschaftsformen und ein paar kleine Ereignisse. Und ich werde den nächsten neuen Trockenfluss in meiner Sammlung kreuzen und dabei etwas für mich sehr Überraschendes entdecken!
Letzte Änderung: 14 Sep 2022 18:58 von Champagner.
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17 Sep 2022 13:06 #651428
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27. Juli 2022: Vom Bushcamp südlich des Huabs
zur Elephant Rock Community Campsite beim Brandbergmassiv - Teil 1

Vorab: ich wurde backstage gefragt, ob das Überraschende für mich, das ich am Ende des letzten Kapitels erwähnt habe, ein Nashorn gewesen sei. Nein, weit gefehlt :ohmy: , es geht wirklich nur um eine Kleinigkeit, die auch nur für mich überraschend war… und das dauert auch noch bis zum nächsten Kapitel, ist aber für 99% der hier Mitlesenden völlig uninteressant! Mit Tieren größer als Greife kann ich leider nicht dienen :S (es gab einen einsamen Springbock, aber den habe ich wegen Gegenlicht nicht fotografiert) !


Heute sind wir schon deutlich vor 9 Uhr unterwegs



und werden dafür mit wunderschönem Licht, welches die tolle Landschaft großartig in Szene setzt, belohnt.



Mugels ;) und Hügels werfen noch lange Schatten.





So cruisen wir gutgelaunt immer tendenziell nach Süden - please follow me .











Auch Frau Namaflughuhn wirft noch einen langen Schatten und mir sogar einen kurzen Blick zu, vermutlich ist sie sich dessen bewusst und daher gnädig mit mir, dass sie mal wieder eins der wenigen Tiere in meinem heutigen Kapitel sein wird :blush: .





Wer hier glaubt, dass ich den markanten Bergkegel fotografieren wollte, liegt nur halbrichtig. Mindestens genau so wichtig sind die beiden Trappen im Vordergrund, die sich - gut getarnt - eine sehr schöne Heimat ausgesucht haben.



Eine von den Beiden in "nah"



Weiter geht’s….



Suchbild mit Eulenmuckelschem Fahrzeug



Ah, da sind sie ja, wir hatten sie schon vermisst!



Und noch ein Suchbild: na, was für einen Vogel hat Matthias hier entdeckt (es waren sogar zwei, aber man „sieht“ nur einen)? Na :unsure: ? Rechts hinter dem Stein?



Genau, eine Wachtel :woohoo: ! Es wird wohl ein Common Quail sein, auch wenn die wohl laut Roberts erst im September/Oktober hier ankommen, aber es soll auch Überwinterer geben. Es kommen eh nur zwei in Frage, und beim Harlequin Quail passt noch viel weniger.

Wir tuckern weiter




und erreichen kurz nach 10.30 Uhr die Wasserstelle Gai-As, was ein Wort aus der Khoisan-Sprache ist und je nach Deutung „großes Loch“ oder „Großes Wasser“ bedeutet. Ich hatte schon in anderen Berichten flüchtig davon gelesen, konnte mir aber nicht so recht etwas darunter vorstellen. Diese mitten in einem riesigen Trockengebiet liegende Quelle finde ich spontan sehr faszinierend.




Direkt am Wasser und auf den Steinen drumherum gibt es viele Vögel, vor allem Nonnenlerchen, Lerchenammern und Flughühner.













Es herrscht auch ständiger und meist hektischer Flugbetrieb.





Die Hektik ist vielleicht nicht ganz grundlos :blink: , denn etwas weiter hinten sitzt ein Lannerfalke und studiert das Speisenangebot.



Nicht nur die Vögel, die sich teilweise sogar aus der Nähe fotografieren lassen,



und die Quelle , sondern die Gesamtkomposition begeistert mich!

Offensichtlich ging es anderen auch schon so, denn wir treffen, als wir ein paar Meter weiter hoch fahren,



auf Reste menschlicher Ansiedlungen.




Natürlich haben sich deren Bewohner aber nicht zu allererst für die Schönheit der Landschaft interessiert wie ich B) .

Nachdem ich zuhause ein bisschen gegoogelt habe, habe ich mir dieses (gebrauchte, neu gibt es das nicht mehr) Büchlein erstanden.




Darin ist zu lesen, dass vor weit über 1000 Jahren (Wilton-Zeit) die Wasserstelle bereits von Jägern und Sammlern aufgesucht wurde, was durch Felsgravuren und Steinwerkzeuge nachgewiesen werden konnte. In den letzten 500 Jahren gehörte Gai-As zu einem Netz aus Weideland der Hirtennomaden aus dem Brandberg- und Ugabgebiet. Im Umkreis von 800 m um die Quelle liegen 10 Siedlungsplätze mit rund 175 Bauten – wir haben also nur einen Bruchteil davon gesehen. Die recht gut erhaltenen Bauten nahe der Quelle werden der Spätzeit von Gai-As zugeordnet, Man geht davon aus, dass durch Überweidung die aride Grasnarbe dauerhaft zerstört wurde und die Bauten danach deshalb nicht mehr genutzt wurden.


Wir schauen uns die Rundbauten direkt am Weg etwas genauer an.












In einer Nische finden sich diverse Hefte, in denen sich Touristen mehr oder weniger originell verewigt haben.



Ruths Begeisterung für die Notizen endet jäh, als ihr aus den gefalteten Blättern ein „riesiger Dino-Silberfisch“ entgegenwuselt :woohoo: . Selten habe ich Ruth so panisch erlebt, das war schon fast wieder lustig :silly: ! Arme Ruth, wer den Schaden hat…. :S

Nach einer halben Stunde Aufenthalt hier fahren wir weiter zur Klein Gai-As Fountain. Auf T4A hier im Netz findet man diese Aussage: “Note that if you camp here, the Rhino cannot drink and the calf will die.” Ich meine mich zu erinnern, dass Uwe oder Matthias dies auch vom Navi abgelesen haben, denn anders kann ich mir nicht erklären, dass wir hier herumgefahren sind und erfolglos nach Nashörnern gesucht haben :blush: :whistle: .






20 Minuten später fahren wir über farblich wechselnde Fahrbahnbeläge eine Anhöhe hinauf, um von dort in Richtung Ugabtal zu blicken.



Ein toller Ausblick - den wir aber nicht lange genießen, sondern uns an die Talfahrt machen.





Die Strecke macht zwischendurch einen rechtwinkligen Knick nach Westen, um dann wieder nach Süden abzubiegen und wir eiern entsprechend durch die Gegend. Kommt einfach mit….






















Um 12.30 Uhr ist dann an dieser Stelle Picknick-Time.







Zum Glück denke ich dieses Mal daran, die Kamera mitzunehmen, als ich mal hinter den Busch muss. Somit kann ich auf meine Tiersichtungsliste wenigstens diese kleine Echse (?) eintragen. Sie lässt sich nur mit Schwierigkeiten ablichten, denn automatisch schaue ich immer in Richtung Kopf,




und ein bisschen gruselige Beine hat sie auch




vergesse dann aber, dass danach noch gaaaaanz viel Schwanz kommt, der kaum aufs Foto passt!





Auf unsere Mittagspause folgen einige Stunden mit sehr rumpeligen Passagen, von denen dann das nächste Kapitel handeln wird!
Letzte Änderung: 17 Sep 2022 18:51 von Champagner.
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19 Sep 2022 18:39 #651552
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27. Juli 2022: Vom Bushcamp südlich des Huabs
zur Elephant Rock Community Campsite beim Brandbergmassiv - Teil 2


Nach unserer Mittagspause wird die Strecke schnell steinig, Pflanzen gibt es immer weniger, von Tieren reden wir schon gar nicht mehr :blink: . Ruth meldet durchs Funkgerät, dass sie sich wirklich Mühe gegeben und jeden Dollarbusch nach Chamäleons abgesucht hat. Nix! :(



An dieser Stelle ist mal wieder große Vorsicht geboten :woohoo: (ja, ich weiß, es sieht nicht wild aus :whistle: ), denn keiner will aufsitzen oder Reifen schlitzen.








Unser Navi hat wirklich Sinn für Humor :laugh: : wieso wird das nicht früher angemerkt, sondern erst, wenn man eigentlich schon mitten im Schlamassel steckt :dry: ? Kann man verstehen, muss man aber nicht.



Plötzlich wird es wieder grün – hä, warum wächst hier Schilf?



Die Erklärung folgt nach ein paar Metern: hier gibt es ein bisschen Wasser und wir müssen da runter und durch.













Die Strecke ist teilweise rustikal (und zieht sich dementsprechend ;) ):









bis wir dann endlich unten im Ugab stehen - mein nächster neuer Trockenfluss.



Wir queren ihn aber nur und kommen im Ugab Rhino Camp raus.



Was hab ich euch eigentlich erzählt von wegen keine Tiersichtungen? Natürlich haben wir ein Nashorn gesehen und einen Elefanten sogar auch :woohoo: !





Hier sieht alles ziemlich verlassen und auch teilweise kaputt aus (wobei ich noch nie hier war, und ich den ursprünglichen Zustand nicht kenne), aber soweit man im Forum lesen kann, ist Camping dort trotzdem möglich.

Auf jeden Fall hat das Info-Center des Save the Rhino Trusts geöffnet





Kaum bin ich drin, traue ich meinen Augen nicht :woohoo: . Und das ist jetzt die Stelle, an der ich etwas für mich Überraschendes erlebt habe (und ja, ich weiß, das ist nur für mich spektakulär, aber das hier ist schließlich MEIN Reisebericht :whistle: B) ):

Schon vor Jahren habe ich mal im Netz (vielleicht sogar hier im Forum?) eine Karte oder ein Foto von einer Karte der Trockenflüsse Namibias und ihren Einzugsgebieten gesehen. Seitdem bin ich – die ja ein gewisses Faible für Fluss-Systeme, egal ob nass oder trocken, hat – ziemlich angefixt von dieser Karte und hätte sie zuuuu gerne für daheim! Im Netz konnte ich sie nicht zu kaufen finden – und jetzt hängt sie direkt vor meinen Augen zum Greifen nah.



Mitgehen lassen ist keine Option und natürlich bin ich ein bisschen enttäuscht, aber irgendwie auch aufgeregt, dass es sie gibt, aber nicht für mich zu haben ist :( und nehme mir vor, in Swakopmund danach zu suchen.
(Spoiler: Niemals im Leben hätte ich aber an der Stelle in Swakopmund danach gesucht, an der ich sie schlussendlich dann gefunden habe! )


Ne, nach Tweyfelfontein wollen wir nicht, sondern weiter nach Südwesten.






Wir verlassen das Camp durch eine Schranke, wo tatsächlich ein menschliches Wesen auftaucht und uns registriert.



Diese Kunststoff-Iglus habe ich irgendwo auf Fotos, aber soweit ich mich erinnern, in einem anderen Zusammenhang mal gesehen. Skeleton-Coast :unsure: ? Ich weiß es nicht mehr…



Egal, weiter geht’s.

Ruth hatte uns schon gewarnt, dass jetzt eine ziemlich düstere Strecke käme, die Muckels sind das in nördliche Richtung 2017 gefahren..
Aber zum Glück sind wir ja in die richtige Himmelsrichtung unterwegs, so dass alles nur halb so trübselig aussieht wie beschrieben.





Oben angelangt steigen wir aus und genießen den tollen Ausblick!
(Als meine Tante, 86 Jahre alt, gebürtige Stuttgarterin, fit und munter und oft zum Einkaufen unterwegs, ein paar Fotos der Reise gesehen hatte, meinte sie an dieser Stelle: "Des sieht ja scho beeindruckend aus, aber au ziemlich einsam - weit und breit koin Laden!" :laugh: )



Ich bin erstaunt über diese Pflänzchen hier. Sicher braucht man einen starken Willen, um hier zu überleben!













Bitte wieder alle einsteigen - Ruth und Uwe fahren schon mal vor.




Die Pad ist bald gar nicht mehr besonders wild und so rollen wir einigermaßen gemütlich grob Richtung Brandbergmassiv. 10 Minuten später machen Matthias und ich einen Stopp wegen eines Augurbussards.








Eulenmuckels sind ja schon vorausgefahren und wir sehen sie nicht mehr. Als wir wieder losfahren wollen, hört Matte auf seiner Seite ein pfffffffffffff. Sauber, jetzt werden wir doch nicht noch einen Platten haben :woohoo: ?

Tatsächlich, unser rechter Hinterreifen ist hinüber :evil: .




Schnell die Muckels informieren, aber die hören uns nicht. Kurz darauf krächzt das Funkgerät, aber sie sind nicht zu verstehen. Meinen „Rückruf“ nimmt niemand an. Während wir noch unsere Siebensachen zum Reifenwechseln zusammensuchen (das Ersatzrad rollt uns ja praktischerweise gleich aus der Kabine hinten entgegen) ,




kommen Ruth und Uwe aber dann zum Glück zurück, sie hatten an einer Stelle, wo sich die Spur teilt, gewartet, weil sie nicht wussten, ob wir dann den richtigen Abzweig nehmen würden.

Die beiden Männer wechseln schnell den Reifen – eine viel bessere Stelle als hier, breit und eben, hätte man kaum finden können heute, Glück im Unglück also :) .

So, schnell die Radmuttern nochmal nachziehen und alles wieder aufräumen



und dann kommt der Rest des Tages im nächsten Kapitel!
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