THEMA: Mom&Daughter die 6. - gemeinsam durch Höhen&Tiefen
25 Jul 2019 19:06 #562856
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Da ich wahrscheinlich erst wieder ab Montag zum Schreiben komme, folgt gleich heute das nächste Kapitel

14. Juni 2019 // Ein entspannter Tag in Swakop - allerdings nicht ganz alltäglich...

Endlich können wir mal nach Lust und Laune ausschlafen. Zumindest ich, Petra ist selbstverständlich wieder viel zu früh wach und schlürft schon ihren zweiten Kaffee. Der Hustensaft hat wahre Wunder gewirkt und ich fühle mich besser als gestern. Erst als ich auf mein Handy schaue und das WLAN nicht funktioniert, merke ich, dass wir Stromausfall haben. Petra schleicht sich ins Zimmer und meint, es wäre in ganz Swakopmund der Strom weg. Ein gutes Frühstück bekommen wir trotzdem und lassen uns diesmal viel Zeit.

Um 11 Uhr sind wir mit Beate verabredet, mit der wir letztes Jahr als Überraschung für Mama Petra einen unvergesslichen Sundowner in den Dünen erlebt haben. Wir haben unser Wort gehalten und treffen uns heute tatsächlich wieder, worauf wir uns schon im Vorfeld der Reise sehr gefreut haben.

Draußen auf der Straße merken wir direkt, dass heute nicht nur Ostwind-Stimmung sondern tatsächlicher Ostwind herrscht, mit Sturmböen, Sandsturm und allem was dazu gehört. Wir treffen Beate pünktlich im Museums Café, da man in Swakopmund immer erst am jeweiligen Tag sagen kann, wie das Wetter wird und was man zum Sundowner planen kann. Wir zischen erfrischende Malawi Shandys und die Wiedersehensfreude ist groß! Das Sahnehäubchen liefern jetzt noch die Delfine, die weit hinter uns in der Bucht schwimmen und wir sind endlos begeistert. Noch nie haben wir Delfine gesehen! Leider müssen wir den Plausch irgendwann abbrechen, da es zu gefährlich wird, weiter hier zu sitzen. Der Sturm bläst so heftig, dass ganze Palmwedel herumfliegen. Wir verabreden uns für 17 Uhr zum Sundowner am Langstrand, dieses warme Wetter muss man schließlich ausnutzen.

Petra und ich schlendern noch ein wenig am Strand entlang in der Hoffnung, die Delfine würden nochmal auftauchen, aber leider haben wir da kein Glück. Die Hitze lässt sich wirklich nur aufgrund des starken Windes aushalten.









Beate empfahl uns, die Raith Bäckerei aufzusuchen um Brot für unsere Selbstversorger-Abende in Etosha zu kaufen. Denen ihr Vollkornbrot würde sich glatt eine Woche halten, kein Problem. Den Weg erklärte sie uns mit rechts, rechts, geradeaus und links. Erstaunlicherweise finden wir die Bäckerei auf Anhieb. Neben dem Brot bestellen wir uns auch noch ein Stück Pizza als Mittagssnack und genießen die angenehme Kühle im Raum - bis wieder der Strom ausfällt für kurze Zeit.

Diesmal statten wir auch dem Aquarium noch einen Besuch ab, von dem ich mir ein klein wenig mehr erhofft habe. Die Kassiererin fragt mich wie selbstverständlich, ob Petra Rentnerin ist und ich muss lachen. Petra versteht kein Wort und schaut mich schief von der Seite an. Als ich sie aufkläre, nimmt sie es auch mit Humor und wir bezahlen für sie den regulären Eintrittspreis. Man kann sagen, man hat sich nach spätestens 20 Minuten alles intensiv angeschaut und empfindet das große Becken als viel zu voll bzw. viel zu klein für solch große Fische und Haie.









Draußen spricht uns natürlich wieder die Nüsschenmafia an, aber diesmal ist es ein ganz spezieller Verkäufer, der an Bob Marley erinnert und mit dem wir uns wirklich nett unterhalten, nachdem wir erklärt haben, wie viele Nüsschen wir schon zu Hause haben. Manchmal möchten diese Menschen sich wirklich auch nur nett unterhalten ohne penetrant zu sein.

Zurück im Guesthouse gibt es erstmal eine kleine Siesta, obwohl es im Zimmer eigentlich viel zu warm ist. Im Innenhof zischen wir noch was Kühles aus dem Selbstbedienungs-Kühlschrank und machen uns langsam fertig für den Sundowner. Auf der Straße warten wir auf Beate, die man mit ihrem Landi schon von weitem hören kann. Wir springen ins Auto und biegen auf der Hauptstraße Richtung Walvis Bay ziemlich am Anfang schon rechts ab zum Strand. Nach einigen Hundert Metern dann der kurze Schockmoment - Festgefahren! Und nun? :blink: Kein Problem, Beate ist schließlich ein Profi und hat uns mit ein paar Kniffen direkt wieder befreit. Petra meint nur, vorsichtig wie sie eben ist, wir könnten doch auch hier bleiben, wäre doch auch schön. Nein, Beate sucht nach einem noch schöneren Fleckchen und schon bald halten wir an einer ruhigen Stelle , wo das Meeresrauschen die Straße hinter uns übertönt und die Möwen fleißig ihre erbeuteten Muscheln auf die Felsen krachen lassen. Wir schnappen uns Stühle und Tisch und lassen uns direkt am Meer nieder. Wow, ist das schön!













Die Zeit verfliegt bei intensiven Gesprächen und dem wahnsinns Anblick leider viel zu schnell. Da es aber nicht wirklich kalt ist, können wir auch nach Sonnenuntergang noch ein wenig hier sitzen und packen erst zusammen als es wirklich dunkel wird.

Zum Abendessen schlägt Beate das Secret Garden vor, dessen Name uns bekannt vorkommt und wir schließen uns gerne an. Dort bekommen wir aber leider keinen schönen Tisch mehr, sodass wir uns entscheiden, wieder zu gehen. Da Petra und ich für alles offen sind, probieren wir unser Glück nun beim Wester Saloon, von dem wir noch nichts gehört haben. Sehr freundlich werden wir von den deutschsprachigen Besitzern empfangen und bekommen noch einen freien Tisch. Irgendwie ist mir auch heute nicht nach Game und in Swakopmund isst man ja ohnehin bekanntlich eher Fisch. Das sehen wir alle drei so und bekommen riesige Portionen vom Fang des Tages für Beate, Seezunge für mich und für Petra Calamaris, die tatsächlich noch besser schmecken als gestern im Tug. Mein Fisch ist auch hervorragend und vor allem viel zu viel. Hier kann man sehr gut essen gehen - abgesehen leider von der etwas befremdlichen Untermalung deutscher Schlagermusik, aber das urige Ambiente macht dies wieder wett.








Fundstück auf der Damentoilette :laugh:

Der Abend geht leider viel zu schnell zu Ende und schweren Herzens müssen wir uns später am Guesthouse von Beate verabschieden. Dieser Abschied fällt irgendwie besonders schwer, da Swakopmund erstmal nicht mehr auf dem Plan steht, aber wir würden Bescheid geben, wann wir nächstes Jahr in welcher Unterkunft sind und wer weiß, vielleicht trifft man sich ja zufällig irgendwo.

Auch an dieser Stelle nochmals unseren herzlichsten Dank für diesen wundervollen Abend liebe Beate! :kiss: :kiss: :kiss:

Als wir uns langsam Richtung Bett bewegen ahnen wir schon Schlimmes: diese Nacht wird unerträglich warm bleiben und wir sollten Recht behalten. :evil: Natürlich haben die Zimmer hier keine Klimaanlage, braucht man ja die meiste Zeit in Swakopmund auch nicht, sondern eher sowas wie einen Heizofen.

Fazit Meerkat Guesthouse:
Ein sehr nettes kleines Guesthouse, das man weiter empfehlen kann. Man kann sehr geschützt im Freien sitzen und kann mittags auch einen leichten Lunch bestellen. Wir fühlten uns sehr wohl und das Preis-Leistungs-Verhältnis hat gestimmt. Der bewachte Parkplatz mit Elektrotor ist auch ein Pluspunkt. Für einen erstmaligen Besuch in Swakopmund würde ich aber wie gesagt eine etwas ausgefallenere Unterkunft wählen.
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29 Jul 2019 19:24 #563240
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15. Juni 2019 // Bye Bye Handyempfang und Zivilisation - Hallo Damaraland!

Heute fühle ich mich klasse und der Hustensaft hat seine Wirkung nicht verfehlt. Zeitig wird gefrühstückt, denn wir möchten so früh wie möglich im Madisa Camp sein ohne zu hetzen. Während wir das Auto beladen, höre ich Petra nur wieder stöhnen, dass man hier so schlecht ausparken kann und es so eng wäre. Die darauf folgende Konversation läuft in etwa so ab:

Ich: "Schlüssel her, heute fahre ich."

Petra: Bloß ein ängstlicher Blick... :blink:

Ich: "Ja hopp!"

Petra: "öööööhhh... Muss das sein?"

Ich: "Ja."

Petra: "Aber.."

Ich: "Nein."

Petra: "Wenigstens durch die Stadt?!"

Ich: "Her jetzt damit!" :evil:

Petra: "Na dann guck mal, wie du hier raus kommst, ich helfe dir nicht." :P

Suverän bugsiere ich uns nach Check Out aus dem Hof heraus und Petra sagt jetzt erstmal nichts mehr. Außer an gefühlt jeder Kreuzung, dass dort Autos kommen. In einer großen Stadt durchaus mit zu rechnen. Nach einem kurzen Halt bei der Prima Schlachterei und um gefühlt ein Kilo Salami reicher geht es nun Richtung Henties Bay. Zuerst gilt es allerdings, die Kreisel und Kreuzungen aus Swakopmund heraus zu bewältigen, die für Petra als Beifahrerin ein größeres Problem darstellen als für mich.

Naja, bis Henties Bay höre ich auch nur ungefähr 15 Mal, dass sie vollends entspannt ist - klar, ich kann hier ja auch niemandem "dicht auffahren". Nach dem Tanken fahren wir Richtung Osten und wundern uns über die gute und glatte Pad. Momentan ist man dabei, diese zu befestigen, allerdings nicht zu asphaltieren. So kommen wir ein gutes Stück zügig voran und haben natürlich in weiter Ferne bereits den Brandberg in Sicht, der auch dieses Jahr nur gaaaanz langsam näher kommt. Selbst als die Pad wieder in Gravel übergeht lässt sie sich klasse fahren bis kurz vor Uis. Hier beginnen langsam die Verkaufsstände von Himbas und Herero Frauen und Petra würde zu gerne mal anhalten. Ich persönlich habe wenig Lust auf diese unangenehm penetrante Verkaufsmasche. Also fahren wir zunächst nach Uis, wo wir den Cactus Garden für eine kleine Mittagspause besuchen möchten. Wow, wir hätten nicht damit gerechnet, in Uis so ein schönes Fleckchen zu finden! Hier lohnt sich ein Stopp definitiv, auch wenn es nur für eine Toilettenpause und ein kühles Getränk ist. WLAN gibt es hier ebenfalls. Wir bestellen uns einen leichten Lunch und der Salat ist frisch, knackig und sehr lecker.













Nun sind es noch etwa 80 Kilometer bis nach Madisa und Petra würde mir wahrscheinlich am liebsten die Autoschlüssel aus der Hand reißen. Hier beginnt nun endlich die wunderschöne Strecke, die wir von letztem Jahr noch kennen. Nach wiederholt gefühlten 50 "langsam's" von ihr stehen wir jetzt vor einem kleinen Roadblock, denn die Bokkie Hunde liegen mitten auf der Straße, wo letztes Jahr vermehrt Menschen versucht haben, uns anzuhalten. Petra rutscht trocken heraus: "Ja schicken die jetzt schon die Hunde?!" - und ich muss herzlich lachen. Immerhin nervt mich Petra jetzt nicht mehr ständig, dass ich bitte Fahrsequenzen filmen soll, sondern kann dies nun selbst tun.







Die Verkaufsstände am Straßenrand werden immer mehr und als wir an einem der Himbas einen anderen Duster stehen sehen, gebe ich nach und wir halten. Freundlich werden wir begrüßt und geben allen den namibischen Handschlag. Sehr überrascht stellen wir fest, dass wir uns ganz in Ruhe umsehen können ohne bedrängt zu werden - das gefällt uns. Petra interessiert sich für ein Armband und fragt, wie viel es kosten soll. 300 N$. Als sie es ausziehen will, weil es ihr zu groß ist und um ein anderes auszuwählen, kostet es plötzlich nur noch 150 N$ :D Ich nehme auch noch eins und die Frauen haben Spaß, dass sie etwas verkaufen können. Sie tanzen noch für uns und Petra gibt ihr Bestes, um Schritt zu halten. Wir haben eine Menge Spaß und geben ihnen gerne noch etwas Geld in den Teller, den sie beim Tanzen in die Mitte gestellt haben.





Danach unterhalten wir uns noch mit ihnen und nun geht die Fragerei nach Essen los. Ich erkläre ihnen, dass wir in Lodges übernachten und dort unser Essen bekommen, also nichts dabei haben. Aber eine große Flasche Wasser können wir getrost abgeben, doch diese ist rasch leer. Ich komme auf die Idee, diese mit dem Wasser aus dem Kanister von Farm Heimat aufzufüllen, den uns Rainer mitgegeben hat. Alle bedanken sich glücklich und wir fahren weiter. Beate hat uns erklärt, dass es hier genug Brunnen gibt und wir bei Leuten, die um Wasser betteln nicht anhalten sollen. Solche sind uns allerdings diesmal nicht begegnet.

Die letzten 14 Kilometer nach Madisa fahren wir über ganz schönes Wellblech, aber sind umso begeisterter als wir endlich ankommen. Das nennen wir mal originell und wir fühlen uns direkt wohl. Madisa bedeutet ein Ort der Fröhligkeit und alles hier ist einmalig.














Das bedeutet "besetzt" auf dem stillen Örtchen

Leider hat unser Zelt einige Mängel und die Reißverschlüsse schließen nicht richtig. Dies scheint ein allgemeines Problem in Unterkünften zu sein, wo die Zelte nicht sehr gepflegt werden. Omatozu zeigte letztes Jahr, dass es auch anders geht! Das offene Badezimmer ist allerdings der Knaller! Alles ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber dennoch sehr schön.













Als ich auf der Terrasse sitze und Bericht schreibe, zieht auf einmal Wind auf und wird von jetzt auf gleich so heftig, dass ich das iPad an mich drücke und Mühe habe, nicht wegzufliegen! Das war eine Windhose vom Feinsten! Erst im Zelt wird uns das ganze Ausmaß bewusst, da wir die Fenster geöffnet hatten und nun das ganze Zelt voller Sand ist. Aber auf Mama Petra ist Verlass und die Putzfee geht ans Werk.

Zum Sundowner genehmigen wir uns einen nicht ganz kalten Gin Tonic und ein Ehepaar stößt zu uns, die ebenfalls heute angereist sind. Birgit und Andreas aus dem Schwabenländle, mit denen wir uns auf Anhieb verstehen. Während die Sonne langsam untergeht tauschen wir uns über die bisherigen Erlebnisse aus und freuen uns, morgen zusammen das Elephant Tracking erleben zu dürfen. Natürlich erzähle ich voller Eifer die Geschichte aus dem letzten Jahr über die Begegnung mit Voortrekker. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch die klitzekleine Hoffnung, ihn vielleicht wieder zu sehen, da er momentan in der Gegend ist. Ach Großer, wenn ich zu diesem Zeitpunkt schon geahnt hätte, was knapp zwei Wochen später passieren sollte....

Das Abendessen wird hier an einem großen dreieckigen Tisch gemeinsam mit den anderen Gästen eingenommen und die Töpfe werden auf der Glut warmgehalten. Leider ist die Atmosphäre beim Essen sehr kalt und die anderen Gäste sind nicht so gesprächig wie Birgit und Andreas. Es gibt Oryx Spieße, Boerewurst, Maiskolben, Butternut, Rote Beete Salat, Nudelsalat und Reis mit Soße. Das Fleisch ist sehr durch, aber gut gewürzt und Petra schmeckt besonders die Wurst. Der Nachtisch ist ein Boeren-Dessert, das einfach nur genial schmeckt!



Nach dem Essen schwatzen wir mit Birgit und Andreas noch ein wenig, die sich leider nicht rechtzeitig zum Essen angemeldet hatten, und freuen uns alle vier auf den morgigen Tag.

An unserem Zelt fällt mir der strahlende Mond auf und ich krame die Einstellungen, die ich mir zuhause notiert hatte hervor, nehme den Polfilter ab und knipse aus der Hand drauf los. Vom Ergebnis bin ich dermaßen begeistert, auch wenn der Mond noch nicht ganz voll ist.


220 mm / F4.0 / ISO 800 / 1/800sek

Wir krabbeln in die Betten und schlafen diesmal nicht direkt ein. Uns wird bewusst, wie weit ab vom Schuss wir hier sind und man uns einfach überfallen könnte.... Nein, an sowas darf man in diesem Moment nicht denken, Augen zu und durch! Der nächtliche Toilettengang ist sehr gewöhnungsbedürftig, aber der Mond spendet ein angenehmes Licht und so ein Blick in die Sterne auf dem stillen Örtchen hat doch auch was.

Gefahrene Kilometer: 292
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30 Jul 2019 20:25 #563342
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So, ich denke, ich muss mich jetzt auch endlich wiedermal zu Wort melden und die verschiedenen Situationen aus meiner Sicht darstellen:
Die Kommunikation wegen des Autoschlüssels war einseitig, ich hatte keine Möglichkeit, zu widersprechen - so redet man nicht mit seiner Mutter!
Meine liebe Besser-Wisser-Laura: Ich hätte das mit dem Ausparken auch geschafft. Ok, vielleicht mit mehrmaligem Vor und Zurück, aber irgendwie wär das schon gegangen. Bei großzügigen Parklücken (siehe Bagatelle) klappt das natürlich besser :laugh:
Und nun die Sache mit der Windhose:
Da wird die REINIGUNG mit nur einem kurzen läppischen Satz erwähnt :evil:
Folgende Kommunikation:
Laura: Maaamaaa - guck mal - scheiße - alles voll Sand - das ganze Bett - und jetzt? :huh:
Petra: Geh raus - schreib Bericht - halt Deinen Mund. :P
In Zimmermädchen-Manier hat Mama Petra natürlich alles wieder in Ordnung gebracht, damit das arme Kind sandfrei schlafen kann und nicht weiter jammern muss.

Das Camp Madisa war für mich persönlich, nach dem Desert Camp, die schönste Unterkunft unserer Tour. Alles sehr sehr einfach, ganz ohne Schnickschnack, hervorragendes Essen und schönes gemütliches Ambiente.
Auch haben wir dort ein sehr nettes Ehepaar kennen gelernt.
Liebe Birgit, lieber Andreas: Es waren zwei sehr schöne Tage mit Euch, hat so richtig gut gepasst!!! ;)

So, liebes Kind - jetzt hau in die Tasten - ich bin gespannt aufs nächste Kapitel :) :) :)
Letzte Änderung: 30 Jul 2019 20:27 von Mama Flash2010.
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01 Aug 2019 19:18 #563522
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16. Juni 2019 // Damaraland - Die sanften Riesen des Huab

Heute heißt es wieder früh aufstehen, denn die Wüstenelefanten warten! Petra hat damit natürlich kein Problem und weckt mich als es noch dunkel ist. Leider kann sie hier keinen morgendlichen Kaffee genießen, denn es gibt keinen Strom an den Zelten, nur eine Batterie, die abends angeschlossen wird, damit man wenigstens etwas Licht hat. Trotz allen Bedenken haben wir begleitet von vielen Bellgeckos sehr gut geschlafen.

Das Frühstück ist hier sehr einfach gehalten und es brennt schon ein großes Feuer. Davon werden wieder kleine Gluthäufchen gebildet, die Kaffee und heißes Wasser warm halten.





Pünktlich um 7:30 Uhr lädt Desmond, unser Fahrer, uns ein, Platz zu nehmen im offenen Safariwagen. Der Wagen ist voll besetzt und er hat noch einen Spurenleser neben sich, der ihn unterstützen soll. Des erklärt uns, dass wir zunächst einiges an Strecke gut machen müssen (gestern waren es 100 km), um hoffentlich das Glück zu haben, die Desert Adapted Elephants zu finden. Er besteht auf diesen Begriff, da die Wüstenelefanten an sich ja keine eigene Art bilden, sondern sich mit der Zeit an ihren Lebensraum angepasst haben.

Wir sind sehr froh, die dicken Jacken angezogen zu haben, denn der Fahrtwind peitscht uns ordentlich um die Ohren. Birgit hat noch weiter gedacht und eine dicke Wollmütze auf. Als die Sonne sich langsam zeigt, bewundern wir die wunderschöne Landschaft des Damaralandes und ich bin mir direkt sicher, diese Gegend irgendwann nochmal intensiver erleben zu wollen. Leider schlägt auch hier die Dürre ordentlich zu und wir sehen so gut wie kein anderes Wild. Vorbei an tollen Felslandschaften passieren wir irgendwann die Abfahrt zu Twyfelfontein und haben nun wieder eine ungefähre Ahnung, wo wir sind. Wir halten bei Einheimischen und Desmond fragt anscheinend nach Elefanten, sie unterhalten sich auf Afrikaans und ich verstehe so gut wie nichts. Auch können wir absolut nicht abschätzen, wie weit wir bis jetzt gefahren sind.





Auf den nächsten Kilometern entdecken wir tatsächlich vereinzelt Elefantendung und sind nun ganz im Pirsch-Modus. Wir biegen in das Flussbett des Huab und schon von weitem können wir einige Autos entdecken und schlagartig wird klar - wir haben sie gefunden! Im Vorfeld habe ich angenommen, wir würden Richtung White Lady Lodge fahren, da zu dieser Zeit dort auch die Elefanten inkl. Voortrekker waren, aber dann ist mir in den Sinn gekommen, dass man dort wahrscheinlich keine "Konkurrenz" duldet.

Eine ganze Herde verteilt sich hier im Flußbett, ebenso wie einige Autos der umliegenden Lodges und Fotosafaris. Der Anblick der Elefanten vor den gewaltigen Felsen und im Flussbett freut uns sehr, da wir sie letztes Jahr im dichten Busch gesehen hatten und nicht in ihrer so typischen Umgebung. Unglaublich, wie klein so ein Elefant wirken kann vor einer solchen Felswand.









Desmond hält mittig in der Herde ohne einem Tier zu nahe zu kommen. Bei anderen Fahrern erleben wir zwischendurch tatsächlich, wie sie den Tieren ordentlich auf die Pelle rücken, was uns alle nur den Kopf schütteln lässt. Natürlich wünscht man sich manchmal ein wenig näher heran, aber Des weiß schon, was er tut.





























Irgendwann wird unser Wagen für die Tiere interessant und sie nähern sich von sich aus. Teilweise müsste man nur den Arm rausstrecken und man könnte einen Elefantenhintern berühren. Sie sind tiefen entspannt und strahlen eine unglaubliche Ruhe aus. Sie ziehen ihre Runden um den Wagen von Busch zu Busch um zu schauen, ob der nächste vielleicht nicht doch besser schmeckt. Da sieht man wieder wunderbar, wie verschwenderisch Elefanten doch sind. Hinter einem großen Busch ertönt plötzlich ein verärgertes Tröten und eines der Fahrzeuge ist einem Bullen viel zu nahe gekommen. So etwas ärgert einfach nur und bestärkt die Tiere, irgendwann schneller nervös werden und vielleicht sogar Aggressivität aufbauen.







Die Herde zieht langsam weiter und wir warten noch, damit wir sie nicht direkt verfolgen wie die anderen Wagen. Des macht das einfach toll, ich bewundere ihn dafür. Ein kleines Stück weiter halten wir bei dem Bullen, der eben getrötet hat und sich nun auf seine Siesta vorbereitet. Ein paar Jungtiere liegen einige Meter weiter bereits im Schatten und die Älteren wachen über sie. Dem Bullen fallen immer wieder die Augen zu und er weiß irgendwann nicht mehr, wie er sich gemütlich hinstellen soll. Innerhalb von Sekunden lässt er sich zu Boden gleiten mit einer Eleganz, die man ihm gar nicht zutraut, und liegt flach. Wow, so etwas mal live zu erleben ist wirklich etwas Besonderes!















Nachdem wir ihm eine Weile beim leichten Schnarchen zugehört haben, ist es Zeit für eine Mittagspause im Flussbett. Wir fahren quasi um die Ecke und es gibt Pfannkuchen mit Bolognese Soße oder Sirup. Interessante Mischung, schmeckt aber nach so einer Begegnung einfach nur gut! Vor allem im Staub des Huab und mit Elefantendung um uns herum.











Wir kommen ein wenig mit Des ins Gespräch und er meint, wir würden uns nun noch ein Stück auf die Suche machen nach den Wüstenlöwen. Ich glaube ich höre nicht richtig und Petras Herz macht einen Sprung. Ich bringe sie aber direkt wieder ein wenig runter, denn das wäre nun wirklich utopisch, wenn wir diese auch noch sehen würden.

Weiter geht es ein Stück durchs Flussbett und die Augen sind nun noch intensiver im Pirschmodus! Jeder Busch und unter jedem Baum wird abgescannt, aber unsere Suche bleibt erfolglos. Als wir über ein riesiges Plateau fahren, verschlägt es uns glatt die Sprache. Diese Landschaft entschädigt alles und ich könnte mich jetzt noch ärgern, nicht mehr Bilder gemacht zu haben. Aber manchmal ist das eben so, da vergisst man bei aller Schönheit, diese einzufangen, aber behält sie ganz tief im Herzen. Zwar findet unser Tracker einige Spuren, denen wir folgen, aber diese verlieren sich schnell wieder. Puh, war das spannend!







Wir treten den Heimweg an und fahren dafür an den nun durchgehend flach liegenden Elefanten vorbei. Ich glaube, hätten wir nicht gewusst, dass sie da sind, hätten wir sie glatt übersehen. Wer sucht denn schon nach liegenden Elefanten? Desmond hält hier nun nicht mehr, denn er möchten den Tieren ihre Ruhe gönnen - Recht hat er.

Jetzt heißt es nur noch Augen zu und durch! Der Wind wird immer heftiger und weht uns fast die Haare vom Kopf. Schließlich sind wir froh, zurück im Camp zu sein. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Des, er hat das so klasse gemacht! Daraufhin brauchen wir vier erstmal was Kühles zu trinken, um das Erlebte sacken zu lassen. Birgit und Andreas sind so begeistert von der Begegnung, dabei waren sie sich gestern noch gar nicht so sicher, ob sie das Tracking überhaupt mitmachen sollen. Wir quatschen uns noch eine ganze Weile fest, bis die Müdigkeit letztendlich siegt. Petra muss sich unbedingt hinlegen und ich habe noch einige Tage Berichtsheft nachzuholen.



Am Parkplatz tummeln sich allerdings viele viele Klippschliefer, die nächsten Verwandten zu unseren Hauptakteuren heute Morgen. Petras Nerven werden ein ganz klein wenig strapaziert, während ich mich partout nicht von diesen kleinen Kerlchen lösen kann. Zum ersten Mal sehen wir auch Jungtiere und wir dürfen den Süßen sehr nahe kommen.



















Nach einer sehr entspannten (Nach-)Mittagsruhe stoßen wir zum Sundowner mit Savanna und Windhoeker an und krallen uns den Einzeltisch fürs Abendessen. Nochmal so eine kalte Atmosphäre brauchen wir nicht, dann sind wir lieber nur für uns alleine. Im Nachhinein ist das auch gut so, denn Birgit und Andreas, die heute in der großen Runde sitzen, berichten uns nachher, dass die beiden jungen Kerle damit geprahlt haben, dass das Wellblech auf den Pads mit 120 km/h eigentlich gut zu fahren ist. Nein, das hätte ich wahrlich nicht selbst hören dürfen!!! :angry: :angry: :angry:

Das Abendessen ist wieder sehr einfach und lecker. Es gibt zwei Salate, Hartebeest mit Kartoffeln im Poitje, Bohnengemüse und Nudeln. Alles sehr lecker und zum Nachtisch gibt es wieder einen Boere-Kuchen, der auch heute richtig richtig gut ist.

Als ich für Getränke-Nachschub sorgen will, treffe ich Desmond an der Bar und wir kommen ins Gespräch. Anscheinend wird er erst so richtig gesprächig, wenn man selbst die Initiative ergreift. Wir vier laden ihn noch zu einem Absacker Amarula ein und hören gerne seinen Geschichten zu. Es wird viel gelacht und wir verbringen einen tollen Abend in der absoluten Einsamkeit dieses Camps. Des scherzt nun, er hoffe, er würde Birgit, Andreas oder Petra irgendwann wieder auf Madisa begrüßen dürfen, mich aber garantiert mal irgendwo im Busch treffen :D Als er sich verabschiedet, weil er morgen wieder eine anstrengende Tour hat, bleiben wir noch eine Weile mit Birgit und Andreas sitzen und können uns gar nicht so recht losreißen. Irgendwann wird es aber dann doch Zeit und wir würden uns ja beim Frühstück nochmal sehen.

(Nicht selbst)gefahrene Kilometer: 191

Fazit Camp Madisa:
Klar ist, dass dieses Camp nicht unbedingt jedermanns Sache wäre. Für uns aber war es genau das Richtige! Ein kleines Abenteuer zum Abschalten für uns als Nicht-Camper. Das Essen war sehr einfach, aber gut und es war fast das einzige, das mein generell empfindlicher Magen super vertragen hat in diesem Urlaub. Das Elephant-Tracking haut mit 900 N$ ordentlich rein, aber ist absolut angemessen für das, was wir erlebt haben und wir weit wir auch fahren mussten.
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17. Juni 2019 // Kamanjab - Fahrt nach Farm Robyn

Es ist noch stocke duster, da wache ich auf, weil Petra wieder am Räumen ist, wo es eigentlich gar nichts mehr zu räumen gibt. Dafür nutze ich aber die Gunst der Stunde und mache noch eine Aufnahme vom Fast-Vollmond in einer anderen Perspektive.



Schnell ist das Auto beladen und wir trennen uns nur ungern von dieser Unterkunft. Aber heute geht es endlich wieder nach Robyn! Beim Frühstück treffen wir noch Desmond und unterhalten uns noch ein wenig bei einem Kaffee. Er hat heute wieder eine ordentliche Tour vor sich und fährt in eine andere Richtung, um Elefanten zu finden. Wir drücken ihm die Daumen und schießen natürlich noch ein Abschieds-Selfie.



Auch Birgit und Andreas treffen wir noch kurz vor unserer Abfahrt und da ihre nächste Station Oppi Koppi ist, würden wir uns bestimmt dort noch einmal treffen. Also los gehts nach Robyn - aber Moment, erst noch die Diskussion, dass ich auch diese Strecke noch fahren möchte.

Petra: "Ääähhmm...wie?" :blink:

Ich: "Ja, du musst danach Etosha sowieso die ganze Zeit fahren."

Petra: "Ich fahre ja auch gerne!"

Ich: "Ja siehste, ich auch, also." :P

Petra: "Aber..." :ohmy:

Ich: "MAMA!!!" :evil:

Petra: "Na gut, dann fahr ich aber von Kamanjab bis Robyn."

Ich: "Von mir aus..." :pinch:

Als alles geklärt ist, fahren wir zunächst zurück zur C35 Richtung Khorixas. Kurz hatten wir im Vorfeld auch überlegt, über Outjo nach Kamanjab zu fahren, da wir dort sonst dieses Jahr gar nicht vorbei kommen würden. Noch ist allerdings nicht ausdiskutiert, ob wir in drei Tagen (so wie ich es mir wünsche) übers Galton Gate nach Okaukuejo fahren oder (so wie Petra es lieber hätte, weil sie sich schon verunsichern ließ, was die Straßenverhältnisse angeht) über Outjo. Da es jetzt aber über Outjo doch ein großer Umweg wäre, entscheiden wir uns heute für den direkten Weg nach Kamanjab weiterhin auf der C35, die in einem super Zustand ist. Die Diskussion übers Galton Gate ist aber noch nicht abgeschlossen, Mama!

Ein paar Mal mehr strecke ich meinen Arm nach links, um Petra zurück in den Sitz zu drücken, da sie mich mit ihrer nervösen Haltung kirre macht. Heute kommt uns die Strecke auch gar nicht so lange vor wie im vergangenen Jahr und wir erreichen recht flott und nach ungefähr 17 "langsam"s und 13 mal "Vorsicht Kurve" von Petra Kamanjab. Hach, es ist einfach wieder wie Heimkommen. Natürlich ist unser erstes Ziel Oppi Koppi für erfrischende Malawi Shandys und einen Plausch mit der Besitzerin Marianne.







Nach dem Schwatz mit Marianne läuft eine Frau an uns vorbei, die uns beiden sehr bekannt vorkommt und wir sind uns schnell einig, dass das nur Debbie vom Filmhouse sein kann! Als sie nochmal an uns vorbei läuft, sprechen wir sie an und tatsächlich, wir begrüßen uns herzlich und freuen uns sehr, sie wieder zu sehen. Wir erinnern uns immer wieder gerne an den tollen Abend vor zwei Jahren im Filmhouse. Leider hat sie wenig Zeit und Petra muss jetzt durchhalten und einige Zeit auf mich verzichten, da ich auf Vogel-Jagd gehe, was in Oppi Koppi einfach klasse ist! Mittlerweile habe ich riesigen Spaß dabei, die Kamera manuell einzustellen und die Ergebnisse können sich tatsächlich sehen lassen.































Stolz zeige ich ihr meine Ausbeute und wir bezahlen unsere Rechnung, da spaziert Birgit durch die Tür und Andreas folgt kurz danach. Natürlich setzen wir uns mit ihnen nochmal hin und zwingen Birgit endlich einen Malawi Shandy auf - Ergebnis: "Sau gut!". Wir tauschen noch Nummern aus, da wir uns so gut verstanden haben in den letzten zwei Tagen und auf jeden Fall in Kontakt bleiben möchten.
An dieser Stelle gaaanz liebe Grüße an euch beide - ich weiß ja, ihr lest mit :kiss: :kiss: :kiss:



Der Sentra wurde mittlerweile umgebaut und hat einen größeren Eingang auf der anderen Seite als gewohnt. Ich schnappe mir einen Einkaufswagen, um ein paar Mitbringsel für die Angestellten Enginie, Immanuel und Beatrice einzukaufen. Außerdem hat Jutta eine ganze Kiste mit Getränken und Lebensmitteln geordert, die wir noch mitbringen sollen. Ich muss sagen, der Sentra macht jetzt viel mehr her als vorher und Sachen wie Maismehl, Milch, Zucker und Honig landen im Einkaufswagen. So etwas hilft den Menschen vor Ort viel mehr als Süßigkeiten aus Deutschland.

An der Kasse weiß erstmal niemand etwas mit Juttas Bestellung anzufangen und ich muss warten. Derweil beobachte ich draußen Petra, die zuerst von Bennie, dem Nüsschenschnitzer angesprochen wird, aber natürlich kein Nüsschen kaufen will. Danach eilen zwei andere Verkäufer zu ihr und schwatzen ihr ein Armband auf. Grinsend schüttel ich den Kopf. Endlich kann ich bezahlen und Juttas Bestellung ist auch aufgetaucht. Ein netter junger Mann hilft mir noch, alles zum Auto zu bringen, wo ich Petra erstmal zurufe: "na, haste wieder Geld ausgegeben? Dich kann man nicht alleine lassen!" :D wir müssen beide lachen. Es passt alles noch gerade so ins Auto und nun darf Petra auch endlich wieder ans Steuer. Ich glaube, ihr fällt in dem diesem Moment ein kleiner Stein vom Herzen... Wir verlassen Kamanjab und müssen schmunzeln - wen man hier immer so alles trifft, einfach toll! :woohoo:

Auf dem Weg nach Robyn sieht man deutlich, dass die Dürre hier besonders zugeschlagen hat. Wo in den letzten Jahren noch etwas Gras stand, ist nun der nackte Boden zu sehen und nur vereinzelte Mopane Sträucher tragen noch grüne Blätter. Ein trauriger Anblick, den man sonst von Bildern aus den Monaten September oder Oktober kennt.

Beim elektrischen Tor merken wir, dass uns ein Auto folgt. Komisch, Jutta hatte nicht erwähnt, dass sie außer uns heute noch Gäste erwartet. Petra fragt nach und das junge Paar hat sich tatsächlich auf Google Maps verlassen und ist auf dem Weg nach Olifantsrus. Puuuhhh, schlechte Nachrichten, bitte einmal wenden. Wir haben mittlerweile 14 Uhr, da müssen sie sich sputen.

Unser Begrüßungskomitee besteht dieses Jahr mal nicht aus Giraffen, sondern einer Herde Zebras. Leider fällt uns dabei ein Tier mit gebrochenem Vorderbein auf und wir fahren umgehend weiter, damit sie nicht weiter flüchten müssen.





Auf Robyn begrüßen wir uns alle erstmal ganz herzlich und wir freuen uns sehr, wieder hier zu sein. Die Freude wird allerdings etwas getrübt als uns bewusst wird, dass ein kleiner Vierbeiner fehlt, nämlich der Dackel Waltraud. Die Kleine Kämpferin musste sich vor ein paar Monaten dem Krebs geschlagen geben. Auch ist dies unser letzter Besuch auf Robyn, was verschiedene Gründe hat. Somit wollen wir aber versuchen, die nächsten Tage noch besonders intensiv zu erleben.



Enginie, Immanuel und Beatrice dürfen nun erstmal unseren mitgebrachten Koffer auspacken und die Freude ist riesig als sie all die Klamotten erblicken. Leider haben wir nur Frauenklamotten übrig, freuen uns aber umso mehr, als wir feststellen, dass Immanuel die Jacke passt, die uns eine Freundin mitgegeben hat. Er strahlt übers ganze Gesicht und Enginie greift sich direkt alle Schuhe ab :laugh:



Später zum Sundowner fahren wir eine Runde bis zum Westposten. Jutta hat ihr Gewehr eingepackt, falls wir das verletzte Zebra wieder sehen sollten. Trotz der Dürre entdecken wir einige Giraffen, Oryx, Kudus und ein Steinböckchen.













Als wir unser Ziel für den Sundowner erreicht haben, kann ich nicht anders und knipse noch ein Bild, was, wie ich finde, die nackte Wahrheit widerspiegelt und der Dürre ein Gesicht verleiht :unsure:



Trotzdem versuchen wir, das Elend für den Moment auszublenden und den Sonnenuntergang bei ein paar Snacks, einem Gläschen Sekt und dem neuesten Tratsch zu genießen.













Zum Dinner gibt es heute in wunderschöner Atmosphäre mit Fackeln und Lagerfeuer auf der Ostterrasse:
-Wurstsalat
-Eland Roulade mit Semmellknödeln nach Rezept der Germania Gretel aus unserem Nachbarort und karamelisierte Karotten
-Heiße Kirschen mit Vanilleeis und Tonkagewürz
Ein Gaumenschmaus!

Wir verbringen noch einen tollen Abend zusammen und heute ist auch endlich Vollmond! Man sagt zwar, bei Vollmond schläft es sich nicht gut, aber das ist heute Nebensache. In gewohnter Umgebung schläft es sich einfach am besten.



Gefahrene Kilometer: 212
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07 Aug 2019 18:37 #564077
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18. Juni 2019 // Farm Robyn

Wie schön es ist, in gewohnter Umgebung und ohne Pläne mit den ersten Sonnenstrahlen aufzuwachen! Guten Morgen Robyn - guten Morgen Namibia :) Schonga und Paul wünschen uns zuerst einen guten Morgen und wir genießen einen heißen Kaffee aus unseren Abenteuerbechern.



In der Lapa wartet ein entspanntes Frühstück auf uns und die Sonne wärmt langsam auch ein wenig.



Nach dem Frühstück warte ich nicht lange und schnappe mir Schonga und Paul, der ein wenig zugelegt hat und gerade noch so in sein Geschirr passt. Gerade zu Fuß wird mir noch mehr bewusst, dass es einfach weit und breit kein Gras gibt und die Frage keimt auf, von was sich Zebras, Oryx und alle anderen Grasfresser noch bis zur Regenzeit ernähren sollen. Die letzten Jahre war es aufgrund des hohen Grases zu gefährlich, vom Weg abzukommen, aber das sieht heute ganz anders aus. Die Hunde genießen den Ausflug trotzdem und "lesen eifrig Zeitung".











Nach fast zwei Stunden kehren wir zur Farm zurück, wo ich tatsächlich mal einen der Pfauen erwische, wenn auch nicht perfekt. Danach ist Mittagsruhe angesagt.







Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht, trotz dass man einfach mal gar nichts tut. Plötzlich müssen wir uns schon fertig machen zum Sundowner, wofür wir heute hoch zum Sundownerberg fahren, was unser Lieblingsfleckchen auf der Farm ist. Auf dem Weg dorthin begegnen uns Springböcke, Giraffen und Oryx und wir hoffen sehr, Lilly das Dik Dik oben wieder zu sehen, denn sie soll Nachwuchs bei sich haben, wurde aber in den letzten Wochen nicht mehr gesehen. Jutta hat für die kleine Familie extra ein kleines Wasserbecken aufgestellt, wo wir immerhin winzige Spuren finden können. Seit kurzem steht vor der selbstgebauten Aussichtsplattform ein hässlicher Sendemast, der die wunderschöne Sicht Richtung Etosha versperrt. Wir stoßen an und genießen den Sonnenuntergang.


Hier stand vor zwei Jahren das Gras teilweise etwa 1,50m hoch.... :(



Auf dem Rückweg sehen wir nach wenigen Metern dann ein männliches Dik Dik, was entweder Lillys älterer Sohn oder ihr Gefährte ist und wir freuen uns, zumindest ihn gesehen zu haben. Leider zu dunkel für ein Foto. Als wir den Berg hinter uns gelassen haben kreuzt noch eine große Elandherde unseren Weg und ich ärgere mich, dass ich sie schon wieder nicht fotografieren kann, wünsche es mir aber umso mehr, in Etosha welche zu finden.

Zum Dinner meint es Jutta heute mal wieder sehr gut mit uns:
Spaghetti mit selbstgemachtem Pesto
Schnitzel mit Kartoffelgratin und Tomatensalat (unser Lieblingsessen)
Southern Comfort Birnen mit Vanillepudding





Natürlich könnten wir uns direkt mit dem vollen Bauch aufs Ohr hauen, aber es wartet noch eine kleine Überraschung auf uns: Enginie, Immanuel und Beatrice haben uns als Dank für den Koffer mit Klamotten in die Lokasi eingeladen. Enginie empfängt uns in ihrer Hererotracht, Beatrice hat ihr schönstes Kleid an und Immanuel trägt voller Stolz die rote Jacke. Wir fühlen uns sehr geehrt und danken ihnen mehrfach für die nette Einladung. Als Immanuel uns auch noch zwei selbstgemachte Oryxhorn-Flaschenöffner schenkt, kriegen wir Pipi in die Augen.







Wir stoßen alle an und verbringen noch einen tollen Abend zusammen! DANKE :kiss: :kiss: :kiss:
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