THEMA: Been there. Done it! Got it? - Namibia Okt. 2017
26 Mär 2018 11:25 #516542
  • Blende18.2
  • Blende18.2s Avatar
  • Beiträge: 1043
  • Dank erhalten: 3842
  • Blende18.2 am 26 Mär 2018 11:25
  • Blende18.2s Avatar
marianne2014 schrieb:
Hallo Robin,
super schöner und humorvoller Reisebericht mit tollen Fotos, auch sehr interessant für uns, da wir in 5 Wochen losfahren und teilweise die gleiche Strecke zurücklegen wollen. Es wird unsere erste Tour in Namibia sein. Ich hoffe nur, dass ich den Ende des Berichtes vor unserem Abflug lesen kann. :)

Dank' dir, aber mit dem Ende des Berichtes wird es wohl knapp. Die letzte Woche war einfach nur vollgestopft.


Jetzt muss/kann/darf ich meinen Resturlaub nehmen für 2 Tage. Da habe ich es zumindest endlich mal geschafft wieder weiter zu schreiben. Also heute gibt es einen neuen Tag, dafür uch komplett und morgen soll das Wetter mis sein. Dann werde ich es mir mal genütlich machen und endlich die vielen Reiseberichte nacharbeiten, die ich auf meiner Leseliste habe. :)


Tag 10 - 15.10.: Der Tag der toten Maus



21.574665 Südliche Breite, 15.531534 Länge. Es ist 6.53 Uhr. Wir befinden uns im südlichen Afrika, die Farm Omandumba erwacht gerade erst, als die hier herrschende Ruhe und Beschaulichkeit durch einen spitzen Schrei zerrissen wird.

Unser Held schreckt hoch. Der Schrei erklingt aus dem Turm, der hoch oben am Felsen steht. Etwas Schreckliches geht vor sich, er springt auf, erklimmt den steilen Pfad und stürmt den Turm. Er reißt das Tor auf und sieht…

… Mara beim Spülen. :whistle:

Also eigentlich sieht er Mara wie sie nicht spült, sondern angewidert auf das Spülbecken starrt.
„Da ist ne Maus drin, ich hab die auch schon angefasst!!!“

Und tatsächlich, da schwimmt das totenstarre Vieh. Hatte wohl noch keinen Freischwimmer die Arme. Der Held zieht sein… ach Quatsch, also ich schnappe mir die Grillzange. Die Maus wird rausgetragen und bekommt eine wenig zeremonielle Flugbestattung die Felsen runter. :blush:

An diesem Morgen lernen wir etwas über’s Camping (oder nur über uns, ich weiß ja nicht wie’s euch beim campen geht), es wird einem echt alles egal. Ich meine, klar haben wir das Wasser abgelassen und die Sachen unter laufendem Wasser abgespült, aber hey, über die Hälfte war ja schon fertig und abgetrocknet… das machen wir nicht noch mal. Das kommt so wieder in den Wagen. :blink: :pinch:

Apropos Wagen, in den steigen wir kurze Zeit später ein, fahren wieder den Mini-Trail von den Felsen runter und es geht zurück über das Farmgelände. Wieder halten wir glücklos Ausschau nach dem Nashorn, sehen aber nur ein paar Zaungäste im Gestrüpp. Unser heutiges Ziel ist die Ameib Ranch. Auf dem Weg dahin bewundern wir wieder die Gegend, nehmen auf der D2315 noch mal das Thema Weite mit und grüßen natürlich unseren etwas trägen Torwächter auf Selbiger wieder.



Steinböckchen


Weibliche Männliche Rotschopftrappe (danke Fotomatte)






Kann jemand den Vogel bestimmen? :P


Heute haben wir ja nur wenig Strecke und kommen schon morgens zu sehr angenehmen Temperaturen an der Ranch Ameib an. Von Bulls Party haben wir so viele Bilder gesehen, da wundern wir uns schon, dass niemand sonst hier ist. Die Ranch ist leergefegt, wir holen unser Permit, es gibt noch eine kurze Erklärung was man so sehen kann und welche Wanderungen möglich sind.

Kurz bevor wir uns aufmachen hören wir noch das bekannte. „Bääheee“, „Bääheee“ und ich schnappe mir noch mal die Kamera um zu sehen ob ich den grauen Papagei heute besser erwische, nicht sonderlich, leider.









Graulärmvogel


Es geht durch eine sehr schöne Landschaft, über enge Sandpisten bis hin zur Bulls Party. Das Beeindruckendste ist nichtmals die schiere Größe der Felsen, sondern vielmehr die völlig verzerrte Größenvorstellung, da einem jegliche Referenz fehlt. Wir sind also schon was länger unterwegs hier, haben schon Fotos gemacht und uns an die Gegend gewöhnt. Mara meint zu mir, ich solle kurz nach da vorne gehen und mich auf den kleinen Stein stellen, dann so tun als ob ich den Großen abstützen möchte. Hier das Bild erst mal als Referenz:



Ich laufe also los und merke schon sehr bald, dass die Steine da vorne viel weiter weg sind als gedacht. Es geht durch eine kleine Senke, in der Mara mich nicht sehen kann und auch sie wundert sich was ich eigentlich so lange mache. Ich soll ja nur kurz darüber gehen. Als ich an den beiden Felsen ankomme, scheinen diese gewachsen zu sein oder ich bin geschrumpft. Selbst der „Kleine“ der beiden ist so groß, dass ich gar nicht erst draufklettern kann. :ohmy:

Wirklich erstaunlich, wir waren bestimmt schon über eine halbe Stunde dort, aber die Größenverhältnisse bekommt man nicht auf den Schirm.











Elephant’s Head (mit etwas Vorstellungskraft kann man einen Elefanten sehen)


Auf dem Rückweg zur Farm sehen wir einen Felsen in dem wir viel mehr einen Elefanten erkennen oder glauben zu erkennen. Dann halten wir noch am „Paradies“ an. Dies ist ein kleiner Walk der zu einem Waldgebiet führen soll in dem man Chancen auf Giraffen hat. Nein, auch hier sehen wir wieder keine… aber die kleineren Bewohner freuen uns auch sehr. Überall sprinten Eidechsen über den Weg oder hüpfen Vögel von Baum zu Baum. Wir bleiben gar nicht so lange, Ziel heute ist es ja gegen späten Mittag zurück auf der Farm zu sein und die Gegend etwas zu erkunden.



Unser Erongo-Elephant im seitlichen Profil. (Rüssel und Kopf links)


Eingang zum Paradies


Namaqua Sandläufer


Schwalbenschwanzspint


Maskenbülbül


Noch ein Sandläufer…


ein undefinierbarer Gecko… Gemeiner Zwerggecko (danke Fotomatte)


und auch hier habe ich keinen Plan. White-browed Sparrow-Weaver / Mahaliweber (danke Maddy/Fotomatte)


Wir verlassen BullsParty, kommen durch ein paar kleine Ortschaften mit interessanter „Kneipenkultur“ und sind früh wieder zurück auf der Farm. Ihr merkt glaube ich schon worauf das hinausläuft. Ich habe ja Anfangs geschrieben, dass wir nur FAST IMMER spät dran waren. Heute sind wir mal entspannt unterwegs. Wieder grüßen wir am Tor und wieder werden wir nur erstaunt angeschaut… ähhh. OK.



Zurück auf der Farm finden wir diesmal auch den richtigen Abzweig, bzw. das zugehörige Schild, fahren aber durch in Richtung der „Nachbar-Campsite“ der drei Elefanten. Ja auch hier soll man 3 Elefanten im Fels erkennen, aber ich erspare uns das. Stattdessen suchen wir die Felsmalereien auf, zumindest die, die leicht auffindbar sind. Twyfelfontein haben wir aus unserer Tour gestrichen, da es morgen eh‘ schon eine sehr lange Route wird. Also haben wir vor Ort unser eigenes, kleines Twyfel und sind alleine hier und haben alle Zeit uns die Zeichnungen anzuschauen. B)



Namibische Felsagame






Eine Schrecke… welche? Der KEINE Schrecke, sondern Schwarkäfer (danke Fotomatte)


Ein Blick genügt dann auch... man muss ja nicht zu übermütig werden!


Bergstar im Abflug


Durch die Landschaft ziehen sich in paar PADs und wir nehmen eine andere Route Richtung Campsite, dort angekommen schnappe ich mir die Kamera und mache noch ein Panorama der Gegend vom Balkon aus. Wir waren heute viel zu Fuß unterwegs und das kraxeln auf Bulls Party etc. lassen nur einen Gedanken zu = Dusche!

#1 Blöd ist, dass wir das Wasser nicht wirklich warm kriegen, weil es zu viel Wind hat und der Donkey nicht schnell genug heizt.

#2 Toll ist, dass es hier ja sogar 2 Duschen hat, wir also beide gleichzeitig duschen können.

#3 Blöd ist, dass der kleine Ütz Warmwasser bei der unteren Dusche zwischen den Felsen abgezogen wird.

#4 Toll ist, dass die untere Dusche, wie die gesamten Ablutions, schön, mit Sichtschutz, in die Felsen integriert ist.

#5 Toll ist, dass man von der obigen Dusche eine großartige Aussicht hat.

#6 Blöd ist, dass es offensichtlich einen Nachmittags-Drive der Farm gibt, der genau jetzt hier vorbeifährt, unten auf der PAD hält und (ich vermute mal) den Gästen etwas zur Geschichte der Hütte erzählt wird. :huh: “Und da oben sehen Sie einen der Höhlenmenschen bei der täglichen Körperpflege. Hatten diese Urzeit-Menschen kein Jagdglück, so gab es auch keine Felle aus denen Sie sich hätten Kleidung herstellen können!“ :laugh:







Nach dieser Begegnung der besonderen Art heißt es Arbeitsteilung. Zelt aufbauen, Grill anschmeißen, Essen kochen und das Esszimmer mit Ausblick aufbauen. Wie immer schnappe ich mir das Fleisch und dann wird das Blut aus dem Beutel in die Flamme gekippt. Heute nicht, es ist ja komplett windig und während ich den Plastikbeutel gerade über die Flammen halte erwischt mich eine Windbö und ich haue mir das ganze Blut über die Hose... völlig egal, denn LEUTE, was soll ich euch sagen… Es ist richtig schön im Hellen zu essen!

Danach bleibt diesmal Zeit zum Abwasch! UND ich kann noch mal unseren „Hausberg“ erklimmen um ein paar Gegenlichtbilder zu machen, nur der direkte Rückweg gestaltet sich schwieriger als gedacht. Ich bin leicht Lost und muss erst mal wieder den Weg zurück finden. Jetzt aber noch schnell zum Beweis Fotos von einem Grill und gedecktem Tisch bei Sonnenschein!









Wieder mal ein toller Tag. Wieder kein Glück bei Giraffen, wieder nicht das Nashorn auf der Farm gefunden, aber die großen Tiere werden wir im Etosha noch sehen, dafür hatten wir heute eine Menge kleinere Tiere und eines fehlt ja noch. Während wir in der Hütte oben stehen und Zähneputzen wandert mein Blick so durch die Hütte, hier kann man ja auch drinnen übernachten. Ich schaue zur Decke und sehe zum ersten Mal, dass hier alles von Fresspaketen einer Spinne vollhängt. Andere Spinnenkadaver, Heuschrecken, einfach alles… eklig. Mindestens genauso eklig wie der Herr des Hauses, der an der Scheibe sitzt, genau neben Maras Schulter. Hier übernachten… Danke, aber nein Danke! Da ist uns unser Zelt doch lieber. :unsure:

Den Schock überwindet man am besten mit etwas beruhigendem. Also versuche ich mich an Lichteffekten bei der Nachtaufnahme. Mittlerweile bin ich darauf gekommen, dass es besser ist nur einmal kurz den Vordergrund anzuleuchten. Vielleicht 1-2 Sekunden mal aufhellen und dann wieder Dunkelheit. Der Vordergrund überstrahlt nicht so und man lässt den Sternen mehr Raum wirklich zu scheinen. (wenn man dauerhaft den Vordergrund beleuchtet kreiert man ja quasi selber Lichtverschmutzung für das Foto) Ich teste diverse Ideen und das Öffnen des Wagens, dass alle Blinker einmalkurz aufleuchten hat die spannendste Bildwirkung. B)





Natürlich fehlt noch unser AHA des Tages und hier kann es nur eine Erkenntnis geben. Räumt euren Müll weg, das schadet nur den Tieren vor Ort. Auch wenn man müde ist und keine Lust mehr hat, denn sonst…


FAZIT: Omandumba
Wir können ja nicht viel über die Farm selber sagen, aber ich denke man kann hier alles empfehlen. Es gibt am nächsten Morgen noch ein paar Impressionen des Farmgebäudes selber. ABER, die Campsite, die Landschaft in die man eingebettet ist, das Drumherum und auch hier hätte man einen Tag noch länger einfach nur über das Farmgelände wandern können… Omandumba war unsere mit Abstand schönste Campsite und Übernachtungen in Namibia. 5 Sterne ohne Einschränkungen!

Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 26 Mär 2018 23:45 von Blende18.2.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Eulenmuckel, tigris, ANNICK, Topobär, maddy, fotomatte, Lotusblume, Champagner, freshy und weitere 15
31 Mär 2018 22:35 #517171
  • Blende18.2
  • Blende18.2s Avatar
  • Beiträge: 1043
  • Dank erhalten: 3842
  • Blende18.2 am 26 Mär 2018 11:25
  • Blende18.2s Avatar
@ Daxiang
Danke und immer schön, wenn man sieht, dass ihr weiter mitfahrt. :)

Eulenmuckel schrieb:
Aber falls ihr uns mal zum Essen einladen solltet, bringen wir wohl lieber unser eigenes Geschirr mit. ;-)

Wink mit dem Zaunpfahl?!, wir sind euch eine Einladung ja noch schuldig. ;)
Und was die Sache mit der Hose angeht... ach lies selbst.


Tag 11 - 16.10.: Begegnungen

Heute steht unser längster Fahrtag an. Wir haben uns nach langem hin und her und hauptsächlich weil ich die Palmwag Concession so spannend fand‘, gegen eine Zwischennacht im Gebiet rund um Twyfelfontein entschieden und fahren direkt bis zur Palmwag Lodge durch. Obwohl es nur ein Fahrtag war, fällt mir der Titel nicht schwer, denn dieser Tag entpuppte sich als eine Aneinanderreihung von tollen, beängstigenden und lustigen Begegnungen.



Morgens lassen wir uns nicht viel Zeit, die Ablutions werden ein letztes Mal genutzt und bei der Gelegenheit abgelichtet, ich schaue mir so meine Klamotten an und stelle fest, dass die Blutflecken auf der dunklen Hose ja gar nicht so sehr auffallen. Dann ist die auch noch mal gut für einen Tag… :blink: (Thema –Alles egal- und so…)

Nach einem sehr schnellen Frühstück geht es ein letztes Mal durch das Farmgelände. Unsere letzte Chance auf das Rhino, also wird noch mal tief in die Büsche gespäht. Ein typisches „Bähheee“ – „Bähheee“ ertönt und wieder ist das Bild nur so lala. Ich glaube wir sehen zwei Strichelracken? und ein ziemlich krank wirkender Kudu liegt am Wegesrand… nicht mal mehr bis in den Schatten des nahen Busches hat er es geschafft.









Strichelracke!


Graulärmvogel


Strichelracke!


Auf der Farm checken wir aus und zahlen unseren Deckel. Dann geht es endlich los auf die lange Tour. „Warte mal, Halt. – Wir haben unseren Müll vergessen abzugeben.“ Achja, verdammt. Den wollen wir jetzt nicht mit uns rumschleppen und wir sind ja auch nur ein paar hundert Meter weit, also zurück und Müll abgeben. Nochmal Tschüss und jetzt geht es wirklich los. „Warte mal, Halt. – Wir haben vergessen die gemalte Karte zurückzugeben.“… ja, das war die Einzige, die hatten keine Kopien mehr und uns das *Original* gegeben. VERDAMMT!

Also noch mal zurück. Gut, dass wir es ja nie eilig haben. Hallo – Karte vergessen. – Na gut, jetzt kaufen wir auch noch so ne‘ Nuss und Tschüss! Achja, und wer hat eigentlich gestern das Safari-Fahrzeug bei der Freidusche geparkt? – das war die Praktikantin Helen… hab‘ ich mir schon gedacht. :laugh:

Dann geht es jetzt mal los. Endlich und endgültig.













Mara übernimmt heute die erste Strecke, wir verlassen die Farm und machen uns wieder zum Torwächter unseres Vertrauens auf. Es geht also über die „Hauptstraße“, ich lasse den Blick schweifen über die Landschaft und…

Begegnung #1: Das Einhorn
… da ist doch was großes Graues? – Da hinten zwischen den Büschen am Hügel. „HALT AN. Da ist das Nashorn!“

Mara guckt mich an als ob sie vorwurfsvoll sagen will, dass ich das Trinken am frühen Morgen sein lassen soll. Aber ich bin auf dieser Reise der professionelle Tierfinder und ich irre mich nicht. In gut zwei-dreihundert Metern Entfernung kann man das Rhino am Hügel stehen sehen. Alles ist hier voller dichter Büsche. Wäre es nicht so exponiert gestanden, wir wären wohl vorbei gefahren.

Ein Stück zurück ist eine kleine Anhöhe zwischen den Büschen und ab jetzt geht alles ganz schnell, weshalb ich direkt mal unsere Rubrik „Anfängertipps zum Nachmachen!“ reaktiviere. Als Erstes schnappt man sich die Kamera. Als Zweites… Nix. Man nimmt einfach nichts anderes mit. Kein Wasser, keinen Hut. Und ganz wichtig, man schlägt sich möglichst schnell in undurchsichtiges Gelände. :pinch: :S

Von der Anhöhe sieht man nichts und ich habe 2 Geistesblitze und eine doofe Idee. Von der Straße ziehen sich Felsen in das Gebiet, von da aus kann man erhöht einen guten Überblick erhaschen und Nashörner können nicht Klettern! – die doofe Idee ist, dass diese Felsen uns locker 300m vom Auto entfernen. Wir erreichen die Felsen und ich stelle mich auf einen kleinen Findling um mal zu schauen ob ich was sehen kann. „Mara, du musst auch hierauf kommen.“„Ich hab mir einen Stachel in die Sandale getrieben, den muss ich erst mal…“
„Du solltest ECHT hierauf kommen!

Das Nashorn steht vielleicht noch 30-40m weit weg und seine Ohrenaugen haben uns schon erspäht. Ich ziehe Mara auf den Felsen und da stehen wir nun. Zwei Trottel auf einem kleinen Felsen…



"Hey... wer seid ihr denn?"

(Kleiner Exkurs – Bitte nicht nachmachen, wer hier als Anfänger mitliest lernt hoffentlich etwas!)

Ok, was machen wir jetzt also?
Der Plan ist relativ schnell klar. Ich schaffe es auch den Weg über die Felsen komplett zur Straße zur Klettern. Mara eher nicht, also bleibt sie nah an den Felsen, geht bis zur Straße und dann diese entlang zum Auto und holt den Wagen zu den Felsen. Ich bleibe auf den Felsen und lenke das Rhino ab, damit es auf mich fixiert bleibt, was sehr gut klappt. Mara holt den Wagen und ich nutze die Felsen zu einer kleinen Kletterpartie.



Wir sind wieder sicher im Wagen und drücken das Pedal runter, zuerst nur ein Stück weg vom Rhino. Das Adrenalin ist auf Anschlag und wir müssen runterkommen. Das war definitiv zu viel des Abenteuers. Ich muss direkt an einen vergangenen Tauchurlaub denken und für weitere Begegnungen mit wilden Tieren stellen wir die nächsten Kilometer diverse Regeln und Verhaltensweisen auf, an die wir denken müssen!!

Wir haben schon jetzt durch dieses Intermezzo viel Zeit verloren, die ganze Nummer hat fast eine Stunde gedauert und wir machen jetzt gut Strecke in Richtung Westen. Auf dem Weg kreuzen wir nahe Okombahe den Omaruru River, er ist zwar ausgetrocknet, aber an seinen Rändern zieht sich ein beeindruckender Grünstreifen durch die sonst triste Gegend.



Wir fahren die C36 bis Uis und dann führt uns unser Weg endlich nach Norden. Die C35 verlassen wir nach einem kurzen Stück schon wieder und nehmen die direkte Route, die D2319 hoch die durch den Ugab führt. Das Flussbett lässt sich entlang fahren und wir speichern diese Möglichkeit für einen späteren Urlaub ab. Ganz kurz überlegen wir abzubiegen und das kleine Stück bis zur C35 zurück durch den Fluss zu nehmen, aber die Zeit haben wir nicht. Trotz des verlockenden „Elefanten-Crossing“ Schilder die hier oft am Straßenrand stehen. ;)



Die gerade gewonnene Zeit verplempern wir dann nur ein paar Kilometer weiter, als uns ein Schild am Straßenrand den Weg zu Rock-Paintings weist. Da die Felsen nur ein kleines Stück neben der Straße stehen nutzen wir die Gelegenheit. Ein kleiner Shop steht am Parkplatz. Es werden Kristalle angeboten, aber niemand ist da oder zu sehen. Schade.

Wir schauen uns kurz die Felsen an, aber mal ehrlich… die Echtheit der Malereien bezweifeln wir doch eher. Ich habe nur Fotos der halbwegs Gelungenen gemacht, anderswo finden sich noch weitere Giraffen mit Kulleraugen und ein Wal? :silly:



Das zweite Auto gehört ein paar Südafrikanern, die uns hier haben abbiegen sehen und uns folgten.








Die D2612 in Richtung Twyfelfontein rumpelt ganz schön dahin und wir werden ordentlich durchgeschüttelt. Dann meldet sich auch noch unsere Tanknadel, was bedeutet, dass wir auf der zweiten Hälfte unseres Tanks unterwegs sind. Meiner Recherche nach gibt es noch zwei Tankstellen auf dem Weg. Eine in Twyfelfontein direkt und dann die oben in Palmwag. Von der haben wir öfter mal gelesen, dass die auch nicht immer Diesel haben muss und wenn wir nicht tanken, dann können wir die Concession vergessen. :dry:

Also biegen wir schon wieder an einem Schild in Richtung Felsmalereien ab und verlassen unsere Route für einen Umweg zu unserer nächsten Begegnung…

FORTSETZUNG FOLGT…


Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 01 Apr 2018 08:55 von Blende18.2.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Eulenmuckel, tigris, Topobär, maddy, fotomatte, freshy, speed66, Logi, loeffel und weitere 10
01 Apr 2018 10:56 #517199
  • Blende18.2
  • Blende18.2s Avatar
  • Beiträge: 1043
  • Dank erhalten: 3842
  • Blende18.2 am 26 Mär 2018 11:25
  • Blende18.2s Avatar
Eulenmuckel schrieb:
...die Strichelracken stimmen.

ENDLICH mal eine richtige Bestimmung! :cheer:

Bevor es zum Osteressen geht, noch Part2 des Tages. Part3 ist dann ganz kurz, den schaffe ich heute Abend dann.


FORTSETZUNG - Tag 11 - 16.10.: Begegnungen - Part 2

Wir zweigen also Richtung Twyfelfontein ab und irren dort über die PADs. Ich glaube eher nicht, dass man sich hier wirklich verfahren kann, aber wir kriegen das dennoch hin und eine Tankstelle sehen wir auch nicht. Wozu hat man ein Navi dabei? – Und tatsächlich, im Navi ist eine Tankstelle abgespeichert, nur knappe 4km entfernt und die fahren wir jetzt an. Es geht vorbei an Felsen, Fußballfeldern und einer sehr nobel aussehenden Lodge samt zugehörigem Airstrip. Und siehe da, mitten aus dem Nichts taucht die Tankstelle auf. Um genau zu sein ist es eine einzelne Tanksäule, die in eben selbigem Nichts steht. Allerdings sichern Vorhängeschlösser die Zapfhähne und wir haben unsere Panzerknacker-Ausrüstung gerade nicht dabei, hier kommen wir also nicht weiter.

Begegnung #2: Sweets
Ein ganzes Stück weiter sind Wohnhäuser zu sehen. Wir fahren rüber und ich mache mich lautstark bemerkbar, bis eine junge Frau verdutzt aus dem Fenster guckt und mich dann freundlich lächelnd anschaut und fragt ob sie helfen kann. Da ist wieder dieses strahlende Lächeln Afrikas. Kurz erklärt worum es geht schickt sie uns zu der Werkstatt rüber. Da müsste uns geholfen werden können und einen schönen Tag noch. :)

Also weiter zur Werkstatt. Hier sind ein halbes Dutzend Leute an alten Bussen, Tourfahrzeugen und Jeeps am schrauben. Die Werkstatt kümmert sich um die Fahrzeuge der umliegenden Lodges und wartet diese. Damit es keiner weit zur Arbeit hat, sind die Wohnungen gleich mit dabei… hier mitten im Nichts. Wir sprechen einen der Mechaniker an „Ah klar, kein Problem. Fahrt ihr schon mal zur Sapfsäule vor.“

Wir fahren vor, stehen dort und warten, dass er endlich kommt. In schönster Mittagshitze läuft er die 200m. Das wir ihn hätten mitnehmen können scheint er nicht in Erwägung gezogen zu haben. Der Tank wird neu befüllt, wir quatschen etwas und er erzählt uns was so die täglichen anfallenden Jobs hier sind. Und natürlich gibt es auch hier eine genaue Dokumentation der Geschehnisse und eine Quittung auf der alles fein säuberlich aufgeführt ist. :cheer:

Als Dankeschön habe ich zum Glück noch eine großen Beutel Saftgoldbären und wir sagen ihm er solle sich doch in den Wagen setzen und dass wir ihn das kurze Stück zur Werkstatt zurückfahren. Er freut sich darüber von Herzen und ist ehrlich verwundert, dass wir ihn einsteigen lassen?! – die Welt ist manchmal komisch, aber da wohl jeder Vermieter sagt, man solle niemanden im Wagen mitnehmen, ist das vielleicht auch einfach normal so.

Als wir zur Werkstatt kommen springt er aus dem Auto, hält den Beutel in die Luft und brüllt über den Platz
„Guys… SWEETS!“ :woohoo:













Wir haben zwar keine Tankstelle gefunden, bei der wir auch mal einen kleinen Check-Up hätten durchführen können, aber zumindest Luftdruck etc. haben wir selber geprüft und alles schaut gut aus. Es geht also weiter in Richtung Norden. Die Fotostopps werden jetzt deutlich dünner, also eher sogar nur noch aus dem Auto raus. Zwei Dinge fallen uns dennoch auf dem Weg auf... weiße Bäume stehen oft mitten in den Felsen und kurz nach Twyfelfontein, wo genau das war wissen wir leider nicht mehr, fahren wir noch mal durch Sanddünen. Damit hatten wir nicht gerechnet, aber auf einem kleinen Teilstück hat es links wie rechts große Verwehungen die teils wie halbe Dünen die Felsen verschlucken. B)





Ein Stück die C39 hoch steht eine Frau am Straßenrand und winkt. Eigentlich nicht einfach eine Frau, sondern:

Begegnung #3: Die alte Dame
Wie es sich für gute Touristen gehört ignorieren wir Gewinke am Straßenrand und brettern erstmal weiter, unser Zeitplan erlaubt keine… „Hey, war das so ein Craft-Shop?“

So einen wollten wir uns doch eh‘ noch anschauen, also machen wir doch kehrt und halten bei der alten Dame und ihrem kleinen Verschlag. Als wir ihr erzählen, dass wir gerade gewendet haben und sie erkennt, dass wir die beiden von eben waren, freut sie sich sehr. Sie hat nur noch eine Hand, erzählt (soweit man sie verstehen konnte), dass sie nach Namibia geflohen sei und hier mit ihrer Tochter/Enkel/Neffen? diesen kleinen Laden betreibt.

Sie zeigt uns Anhänger, Ketten und Dekogegenstände in allen Varianten. Alles ist gefertigt aus Samenkapseln, Bohnen, Ästen und ich denke mir mal, aus Allem was man hier so finden kann. Wir suchen uns ein paar schöne Stücke aus und dann möchte sie uns noch ein paar Kristalle zeigen. Sie sucht einen besonders schönen raus, wie sie erklärt… nix Besonderes und hält ihn gegen das Licht. Nun erkennt man Einschlüsse von dunklem Blau und sie freut sich so sehr, dass wir uns so sehr freuen, dass wir den natürlich auch einpacken und mitnehmen müssen. :whistle:

Touri-Nepp? – ich meine irgendwo am Rande der Straße ist das schon selber hergestellt, glauben wir zumindest fest dran.

Zu teuer? - ganz ehrlich, es wäre und ist uns egal. Die alte Dame ist so herzlich, die Dinge die wir uns ausgesucht haben sind schön und wir freuen uns drüber.

Sie verabschiedet uns und fragt noch nach etwas Wasser. Wir lassen einen 5l Kanister und etwas Obst da und dann fahren wir weiter, als stolze Besitzer, einheimischer Folklore-Kunst. ;)









Es geht auf die bislang übelste, Kräftezehrendste und mit Abstand rumpeligste Piste des Urlaubs = die C43 hoch in die Berge nach Palmwag. Also meine Herren, die Landschaft ist ja wirklich schön hier, aber wir wollen jetzt langsam auch ankommen und diese Strecke zieht sich ewig hin und will einfach nicht besser werden.

Wir müssen zwischendurch einfach mal anhalten und Fahrerwechsel machen, weil man fast das Gefühl hat, dass Hirn und die Augen würden so durchgerüttelt werden, dass man kaum mehr die Straße richtig erkennt. :pinch: :S

Es nervt wirklich, man sieht nichts und niemanden sonst, außer halt diese drei Tiere da vorne am Straßenrand, die sich strecken um Blätter von den Bäumen zu zupfen. Oben aus den Baumkronen raus. QUIETSCH – STOP.

Begegnung #4: Endlich Langhälse
Das gibt es doch gar nicht. Unverhofft kommt oft. :)

Da steht hier mitten im Gebirge neben der Straße einfach so eine kleine Giraffenfamilie rum! Na so viel Zeit muss natürlich sein. Diesmal müssen wir uns auch nicht in irgendwelche Büsche schlagen und können einfach nur genießen. Unsere ersten Giraffen, also solche, die man auch mal wirklich sehen und sogar Details erkennen kann. Kein Vergleich zu unseren Geburtstagskerzen aus dem Naukluft-Park. Das mag‘ zwar jetzt noch etwas Zeit kosten, aber die nehmen wir uns natürlich sehr gerne und beobachten eine Zeit lang die Szene.







Glücklich steigen wir in unseren Wagen und ich schaue in die T4A Karte wie lang es wohl noch ist. Es wird nun langsam mal wieder wirklich Zeit, wie eigentlich den ganzen Tag schon. Aha, hier geht es noch ein Stück weiter, dann geht rechts die C40 ab, aber die nehmen wir erst morgen. Wir fahren noch ein Stück weiter. Dann durch den VET-Fence? – warte mal, VET-Fence! „Wo ist das Problem?“ höre ich von links.

Das Problem ist, dass Mister Planungs-Genie übersehen hat, dass wir durch einen VET-Fence müssen für genau eine Nacht in Palmwag und hinten noch Fleisch für 5 Tage durch die Gegend fahren. So was Dummes. Ok, also Fleisch verstecken auf dem Rückweg morgen, mit nach Norden nehmen können wir es ja erstmal!...

Wir kommen am VET-Fence an, werden kurz gestoppt. Ein schnelles, verschwörerisches „Hello“ und ganz wie es unserer kriminellen, skrupellosen Ader entspricht schließen wir den kurzen Dialog mit den Worten:

„Hör mal, wir haben die Karre voller Fleisch. Das dürfen wir ja morgen nicht wieder mit rausnehmen. Ist das echt ein Problem?, weil es ist ja alles eingeschweißt und mit Label aus dem Laden in Swakopmund!“ :silly:


Begegnung #5: Geingob
Mhhh, also nein. Ihr könnt das dennoch nicht wieder mit rausnehmen. Auch keine anderen frischen Tierprodukte, also z.B. unbehandelte Milch oder rohe Eier „Ohja, zwei Kisten Eier haben wir auch noch dabei!“

So ein Mist, heißt alles heute Abend noch anbraten und Eier satt zum Frühstück, weil wir ja morgen schon wieder hier durchkommen… „Ihr kommt morgen schon wieder zurück?“

Es stellt sich heraus, dass Sgt. Geingob (ja, wie der Präsident) morgen auch Dienst hat. Bis wann wir denn zurück wären möchte er wissen. Da wir einen sehr frühen Morgen geplant haben in der Concession, werden wir wohl gegen späten Mittag wieder am Tor sein. Das passt doch wunderbar, er ist nämlich bis 16 Uhr im Dienst und bietet uns an, unser Fleisch und Eier einfach für die Nacht zu lagern. Sgt. Geingob ist ein junger Typ, unkompliziert und uns freut das natürlich sehr. Wir sehen uns dann morgen wieder, ab durch’s Gate und die letzten paar Meter bis zur Lodge. B)

FORTSETZUNG FOLGT…


Gruß,
Robin

PS. Sorry an jeden der das in erster Fassung gelesen hat. Die Vielzahl an Fehlern und schlechten Formulierungen war ja grausam. Sagt doch was... :blush:
Letzte Änderung: 01 Apr 2018 12:25 von Blende18.2.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Eulenmuckel, tigris, Topobär, fotomatte, freshy, Yawa, speed66, Logi, kach und weitere 9
01 Apr 2018 23:39 #517313
  • Blende18.2
  • Blende18.2s Avatar
  • Beiträge: 1043
  • Dank erhalten: 3842
  • Blende18.2 am 26 Mär 2018 11:25
  • Blende18.2s Avatar
@ freshy
Die lockere Art kam aber auch erst jetzt so langsam bei uns auf. Anfangs mussten wir uns schon ganz schön dran gewöhnen. Und nur 2 Nächte weiter wird es (für mich) unentspannt. :unsure:

@ TinuHH
Das sieht mal mehr als nur abenteuerlich aus. :laugh:
Es ist übrigens die selbe Tankstelle, kann ich auf deinem Foto gut erkennen.


FORTSETZUNG - Tag 11 - 16.10.: Begegnungen



Begegnung #6: Rapsody
Wir werden an der Lodge schon erwartet, von Uno. (nein, nicht dem Kartenspiel… die haben doch irgendwo eine Facebook-Gruppe wo die sich die ganzen Namen ausdenken)

Wir fehlten als Letzte noch auf seiner Liste, na kein Wunder. Es ist kurz vor’m Sonnenuntergang. Wir füllen die Unterlagen aus und kriegen noch ein weiteres Schreiben vorgehalten. Eine Verzichterklärung. „Ach, da es hier keine Zäune gibt, entbindet uns das einfach nur von Haftung wenn ihr verletzt werdet oder sterbt… mehr steht da nicht.“ :huh: :dry:

Na das ist doch gut zu wissen. Uno erklärt uns etwas die Benimm‘ Regeln. Wir sollen einfach Feuer brennen lassen und dafür sorgen, dass immer Flammen da sind, dann kommt auch kein wildes Tier. Wenn man nachts mal raus muss, dann schaut man halt vorher ob was da ist. Er erzählt uns noch davon, dass vor 2 Tagen ein Löwenrudel in eine Tanzvorstellung geplatzt ist und alle Gäste in die Innenräume mussten. „Haha… das war was, sag' ich euch.“

Ich würde ja denken er verarscht uns, aber Marius, unser Guide aus Swakopmund, hatte uns auch erzählt, dass er letztes Jahr auf dem Campingplatz war, als ein Leopard dort einen Antilopen-Riss verspeist hat.

Na gut, zahlen müssen wir auch noch und ich lege die Scheine auf den Tresen und Uno stimmt ein „Dollar, Dollar Bill Ya’ll“ an. Da kann ich gar nicht anders und steige direkt mit ein. Es folgt eine kurze Reise durch den 90er Rap und wir steigern uns da anscheinend etwas rein. „Mo money, mo problems“ im Duett quittiert Unos Kollege dann endgültig nur noch mit einem fragenden Blick und Mara mit einem Seufzen. :laugh:

Hier sind ganz klar 2 Leute im Raum die Ahnung haben und 2 ganz offensichtlich nicht. Mindestens 2 Leute hier können auch nicht singen… aber ich lasse mal offen wer das ist. Uno und ich planen derweil unsere Rap-Karriere, während Mara sich weiter um den Check-In kümmert.

Apropos Check-In, die neue Karriere in der Musikbranche muss noch etwas warten. Stattdessen kümmert sich Uno jetzt darum, dass uns jemand Holz an die Campsite bringt und erklärt uns den Weg. Wir haben Campsite 6, direkt neben den Ablutions und leider ohne Landschaftsblick. Egal, dennoch ist die Campsite alles in allem ganz ok und wir haben schon mitbekommen, dass eine Gruppen-Campsite gerade überarbeitet wird und wir machen uns dorthin auf mit einem Wein für den Sundowner. :)

10min. bis zum Sundowner reichen uns mittlerweile für Tisch raus, Wein fertig und Dachzelt aufbauen.








Begegnung #7: So klein ist die Welt
Zurück auf der Campsite lernen wir unsere Nachbarn kennen. Die Truppe ist mit einem Kleinbus und Guide unterwegs. Die Aufkleber auf dem Wagen interessieren uns. Es ist eine Wandersafari-Truppe aus Kierspe. Also praktisch um die Haustür wo ich herkomme. Klein ist die Welt. ;)

Wir unterhalten uns etwas und erfahren, dass sie morgen auf eine Wandertour in die Concession starten werden. Das finden wir jetzt schon beeindruckend, wenn ich dann die Regeln vor Ort bedenke, dass man nicht aussteigen darf etc. pp. wundere ich mich im Nachhinein, ob es Ausnahmegenehmigungen oder ähnliches gibt?

Zwischenzeitlich ist anscheinend unser Feuerholz angekommen. Bei dem großen Sack voller Holz machen wir uns auch keine Sorgen mehr, dass wir das Feuer die ganze Nacht brennen lassen könnten. Morgen geht es dann wieder los mit wilde Tiere suchen. Grund genug noch mal unsere neuen Safari-Regeln durchzugehen und das führt uns zu dem




FAZIT: Palmwag Lodge
Wir haben hier von der eigentlichen Lodge nicht viel gesehen. Die Bilder stammen eigentlich vom nächsten Tag, passen aber hier besser zum Fazit. Es sieht auf einen kurzen Blick alles ordentlich und gepflegt aus. Die Campsites sind keine Offenbarung, aber der Level von dem wir gerade kommen ist auch sehr hoch. Im Tagebuch haben wir geschrieben: saubere Ablutions – das was man braucht ist vorhanden – sehr nettes Personal – alles in allem besser als gedacht – und früher da sein um eine der Sites mit Blick zu bekommen. Wir geben 4 von 5 Sternen.







Als nächstes geht es einen halben Tag in die Palmwag-Concession und dann einen Pass weiter auf die Hoada Campsite.



Gruß,
Robin
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Topobär, maddy, fotomatte, freshy, Yawa, speed66, Logi, kach, Old Women und weitere 6
02 Apr 2018 19:19 #517416
  • Blende18.2
  • Blende18.2s Avatar
  • Beiträge: 1043
  • Dank erhalten: 3842
  • Blende18.2 am 26 Mär 2018 11:25
  • Blende18.2s Avatar
Gerade noch pünktlich...


Immer mal was Neues, also gibt es heute passend zu Ostern noch ein Suchbild zwischendurch.
So hat jeder die Chance sich daran zu verSUCHEN.

Regeln:
- da es leider keine Spoiler-Option gibt müssen wir das etwas anders machen
- man schreibt einfach nur wie viel man findet und was
- aber,... man sagt nicht wo genau man das gesehen hat, damit andere auch noch Spaß beim Suchen haben. ;)

Also z.B.: 3x Zebra, 2x Ostereier, 2x Oryx, 1x Nashorn








Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 02 Apr 2018 19:53 von Blende18.2.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
13 Apr 2018 23:20 #518632
  • Blende18.2
  • Blende18.2s Avatar
  • Beiträge: 1043
  • Dank erhalten: 3842
  • Blende18.2 am 26 Mär 2018 11:25
  • Blende18.2s Avatar
Tag 12 - 17.10.: Ein magischer Moment





Wir stehen wie so oft früh auf, es warten zwar nur wenige Kilometer auf uns, aber wir wollen ja auch etwas Zeit für die Day-Area in Palmwag haben. Wir kochen Kaffee und schmieren „Pausenbrote“, das Frühstück nehmen wir heute direkt mit auf Safari.

Und nachdem wir ja auf „Löwengebiet“ übernachtet haben und reinfahren werden heute, entschließe ich mich dazu, doch mal eine andere, als die mit Kudublut durchtränkte Hose anzuziehen. :blink: ;)

Jetzt kommt auch zum ersten Mal unser Eimer mit Deckel zum Einsatz. Wir haben oft gelesen, dass ein verschließbares Gefäß und etwas Waschmittel auf den Rumpelpisten ein porentief-reines Ergebnis liefert. Wir packen also alles was passt in den Eimer, Waschmittel drauf, warmes Wasser drüber, den Eimer noch in einen Müllsack zur Sicherheit gestopft und dann geschickt hinten im Hilux eingeklemmt, damit er möglichst nicht umfallen kann. Wir sind gespannt ob das Ergebnis „Weißer Riese“ oder doch nur „Blauer Billig-Eimer“ sein wird. :huh:

Wir fahren zur Lodge, checken aus und treffen wieder auf Uno, der uns kurz die Strecken in Palmwag erklärt und uns rät bis maximal zum Aub-River zu fahren, sonst schaffen wir es kaum durch das ganze Gebiet. (komisch, sind doch nur ein paar Kilometer Strecke… wir tun mal so, als ob wir das auch so sehen)

Uno hat heute etwas länger Dienst und verabschiedet uns mit den Worten: „Ich fühl mich wohler, wenn ich weiß, dass ihr sicher und ohne Probleme die Concession besucht habt. Wäre nett, wenn ihr kurz Bescheid sagt. Dann habe ich einen schöneren Tag!“ – namibianische Freundlichkeit. :)

Wir machen uns auf, es sind knapp 17km bis Gate 2, das weiter nördlich der Lodge liegt, aber weit kommen wir nicht. Nach guten 2 Kilometern sehen wir eine kleinere Gruppe Giraffen neben der Straße stehen. Mitten im Schatten der Berge, das schreit nach Fotostopp mit schlechtem Licht.







Angekommen am Gate zeigen wir kurz unser Permit und dann geht es anhand der DIN-A4 Karte auch schon rein ins Gebiet. Wir werden von einem Schakal begrüßt der sich durch die Steine trollt und fahren unsere ersten Meter in ein etwas unwirklich erscheinendes Gebiet. Es hat überall Geröll, die Wege sind eng, es rumpelt und abseits der Piste liegen so viele spitze Reifenschlitzer, dass wir höllisch aufpassen müssen. Eines wird sehr schnell klar, in Palmwag kann man keine Kilometer machen. Wir kommen zum ersten Abzweig und fahren erstmal Richtung Aub River. Es geht noch langsamer voran, aber der Weg ist landschaftlich ein Traum und auch die Faune wacht auf und es zeigen sich ein paar Oryx und Springböcke auf dem Weg.





Benguela Long-billed Lark - danke Maddy!



maennlicher Southern Fiscal - Lanius collaris - danke Maddy!










Wir gucken Landschaft und kommen an unserem Wendepunkt an. Der Aub River, natürlich nur ein ausgetrocknetes Flußbett und wir haben viel länger dank Schneckentempo hier hin gebraucht als gedacht. Wir drehen um und ich sehe ein Schild, dass den Weg zum Aub Canyon ausschildert mit 300m. „Wir fahren auch nur kurz hin, ich mach‘ nen Foto vom Canyon und dann fahren wir direkt weiter, versprochen. Vielleicht hat man ja ne coole Landschaft?!“

Das war einer der besten Entscheidungen des Urlaubs… Nein, das war die BESTE Entscheidung des Urlaubs. Ohne jegliche Erwartung kommen wir oberhalb des Aub-Canyons an die Plateaukante und blicken auf eine kleine, grüne Oase hinab, die sich etwas unwirklich inmitten dieser staubigen, steinigen, etwas trostlosen Landschaft gehalten hat. Und da stehen ein paar Giraffen und 4 der berüchtigten Wüstenelefanten im hohen Gras. :woohoo:



Dieser Moment lässt sich ganz schwer beschreiben. Es ist so eine friedliche Szenerie, wir werden zwar wahr genommen, aber sind so weit weg, dass man uns ignorieren kann. Irgendwie hat es etwas, es wird jetzt total kitschig: Erhabenes, ein ganz magischer Moment. Wir machen den Motor aus, ich klettere auf die Rückbank und wir beziehen unsere Logenplätze und beobachten einfach nur die sanften, grauen Riesen. Genau das hier haben wir uns vorgestellt, wie es sein sollte, obwohl wir uns das so, wie es jetzt und hier ist, vorher nie so vorgestellt hatten. :)

Deswegen kommen jetzt auch einfach Bilder:

Erst mal das weiße Ding aus dem Versteck heraus taxieren…




Etwas schüchtern…


… aber…


… das Wasser ist zu verlockend!






Nach guten 45 Minuten ziehen sich die Elis langsam zurück und verlassen das Tal, ich versuche noch ein Foto mit offenen Ohren zu kriegen und werde on-top noch mit zwei schrumpeligen Hintern belohnt. :laugh:







In unserer kleinen Reisegruppe gibt es eine klare Verteilung. Mara ist der Elefanten-Fan und ich freue mich am meisten auf Katzen aller Art, besonders Geparde. Aber auch bei mir hat es plötzlich „Klick“ gemacht. Ich bin mittlerweile arg fasziniert von den Elis. B)

Nichtsdestotrotz, es muss jetzt weiter gehen, fast unser Glück, dass die Elefanten gegangen sind, sonst hätten wir da den ganzen Tag gestanden. Wir fahren zurück und scheuchen ein paar Springböcke auf. Super schlau diese Springböcke, zumindest einer der Truppe. Er weicht nicht nach links oder rechts aus, sondern nutzt unsere Fahrspur zur Flucht, da die ja so schön steinfrei ist. Blöd nur, dass wir den jetzt 10 Minuten lang „verfolgen“ und er immer weiter von seinen Kumpels getrennt wird. Aber es hilft nix. Bleiben wir stehen, dann bleibt er auch mitten auf dem Weg stehen, fahren wir ein Stück haut er immer entlang der Pad ab. :silly:



Nach einer gefühlten Ewigkeit hat er es endlich geschnallt, und stellt sich neben die Pad der Schlaumeier. Wir steuern jetzt stracks auf den Viewpoint V2 an, wir müssen mal raus aus der Karre und das ist nur auf den Viewpoints erlaubt. Von oben hat man einen guten Rundumblick und die Viewpoints sind von Bäumen gesäubert, so gibt es auch keinen Schatten, so verirrt sich auch kein Löwe oder sonst ein Tier hierhin. Man hat von dort einen schönen Blick auf das Awaxas-Wasserloch.







Der weitere Verlauf unseres Palmwag Besuchs läuft eigentlich ziemlich Ereignislos ab. Man kann auf dem Weg Richtung Süden immer mal wieder zum Kawaxab Flussbett/Canyon abbiegen, wir nutzen auch einige der Möglichkeiten, sehen mal ein paar Baboons oder Giraffen vorbeitraben. Es hat die hier typischen Vertreter Oryx und Springböcke und auch Richtung Van Zyl‘s Gat machen wir noch einen Abstecher.











Danach wollen wir es mit Viewpoint V5 versuchen, aber den Aufstieg brechen wir ab, da der Weg irgendwann komplett aus spitzen Steinen und ordentlicher Steigung besteht. Wir wenden den Wagen in einer abenteuerlichen Aktion auf dem schmalen Pfad und machen halt eine Pause auf halber Höhe. Auf dem Weg zum südlichen Gate nutzen wir noch einen letzten Schlenker durch das Flussbett des Uniab und über den Leopard-Trail. Leoparden sehen wir zwar keine, aber dafür ein paar Giraffen direkt an der Pad, womit dann der Safari-Tag so endet, wie er angefangen hat. ;)









Wir sagen nicht Tschüss, sonder auf ein Wiedersehen Palmwag.


Natürlich halten wir kurz noch mal in der Lodge an und Uno freut sich, dass wir wirklich noch schnell reingeschneit sind. (vermutlich freut er sich nicht, dass wir REINGESCHNEIT sind, er kennt vermutlich gar keinen Schnee, aber egal…) Wir quatschen noch etwas, erzählen von unseren Sichtungen und dann geht es auch schon doch noch recht pünktlich irgendwann so um 14.30h zum Vet-Fence.

Es kommt uns ein Auto entgegen und wir merken erst jetzt, dass wir die knapp 7 Stunden im Palmwag kein anderes Fahrzeug, keinen anderen Menschen gesehen haben. :ohmy:

Das erste Mal Nord nach Süd
Da gab‘ es ja noch das Thema Vet-Fence. Wir fahren auf der Nordseite vor und es tut sich was, langsam und gemächlich, aber es tut sich was. Etwas unmotiviert schlurft einer um den Wagen und spritzt die Reifen ab, ein zweiter kommt ans Fenster und deutet uns an, den Wagen hinten zur Kontrolle zu öffnen. Wir hören ein „Die sind in Ordnung, die haben nix dabei! – Die haben mir gestern ihr ganzes Fleisch gegeben.“ Schneller als wir gucken oder Hallo sagen können sitzt auch schon ein Sergeant Geingob bei uns hinten im Auto und räumt erstmal die halbe Rückbank um, damit er Platz hat. „Na, wie geht’s. Gut. Ach das ist schön, fahr‘ mal da vorne zu dem kleinen Shop, da hab ich eure Sachen gelagert.“ :whistle: :lol:

Er hat unsere Eier im Vorrat verstaut und das Fleisch über Nacht im Freezer eingefroren. Wir nehmen glücklich über den reibungslosen Ablauf unsere Sachen entgegen, er wünscht uns einen schönen Tag und wendet sich zum Gehen. Nicht ganz so schnell, ich rufe ihn zurück und erkläre ihm, dass ich das wahrscheinlich bei einem deutschen Polizisten nicht machen würde, aber jetzt wo wir unser Fleisch wiederhaben, ist ja gar kein Platz mehr für das Sixpack, eiskalte Windhoek-Lager in unserem Engel?!

Sergeant Geingob lächelt uns wissend an. „Nana, ich bin ja im Dienst, da trinke ich nix… aber in 2 Stunden hab‘ ich Feierabend.“ Wir wünschen einen schönen Tag und am meisten hat uns gefreut, dass er eigentlich gar nix haben wollte. Es war einfach eine reine Nettigkeit. :)

Es geht jetzt nur noch einen kleinen Hopser zur Hoada Campsite, ein weiteres Highlight, auf das wir uns vor der Abreise schon sehr gefreut haben, aber leider nur einen Tag dort bekommen konnten. Gerne hätten wir dort zwei Tage verbracht… zum Glück haben wir das nicht.




FORTSETZUNG FOLGT…


Gruß,
Robin
Letzte Änderung: 14 Apr 2018 22:42 von Blende18.2.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Eulenmuckel, tigris, Topobär, maddy, fotomatte, freshy, speed66, Guggu, Logi, kach und weitere 12
Powered by Kunena Forum