Während die Mangusten um unsere Beine flitzen, bewundere ich mal wieder die wunderschönen, filigranen Gräser, die in der Sonne funkeln…



Und dann sehe ich sie… thronend auf einem Baumstumpf in die Weite blickend… Cameron… Das Erdmännchenmädchen, das sich für eine Manguste hält!



Es ist herrlich kitschig, wie es sich im Gegenlicht zeigt... Und ich halte die Kamera schonungslos drauf… Einzig die Pfosten vom Gehege stören… (und so wird das Gehege immer wieder zum Thema…)





Es wurde wohl versucht, Cameron mit einer Erdmännchengruppe zusammenzuführen, aber sie kehrte zu ihrer Mangustenfamilie zurück und lebt hier seither mit dieser zusammen…

Es wird Zeit für unsere Fütterungstour… Wir begeben uns auf den Parkplatz, wo noch eine Menge anderer Leute versammelt sind. Frau Dr. Herzog und ein weiterer Mitarbeiter kommen dazu. Es wird schnell klar: Es passen nicht alle in den offenen Jeep. Frau Dr. Herzog entscheidet, dass unsere Familie im Hilux hinterherzufahren hat, da die Geparden die (noch jüngeren) Kinder wittern würden… Okay… wir setzen uns also in den Hilux und fahren dem Jeep mit dem weiteren Mitarbeiter hinterher. Lenni und Matthis verstehen das Prinzip nicht. Wir auch nicht, denn in dem Jeep sitzen ein Junge im Alter unserer Jungs und ein Mädchen von höchstens 6 Jahren. So ist die Stimmung nicht allzu gut… Ich denke mir nur: Na toll, hätte Matthias am Tag vorher mal den Mund gehalten... Wir halten in der Nähe eines Baumstammes an. Auf dem Baumstamm sind 4 Portionen Fleisch mit Draht befestigt.



Geparden sehen wir noch nicht. Auf ein Zeichen der Tierärztin hin öffnet ein weiter Mitarbeiter eine Gittertür, vier Geparden stürmen Richtung Baumstamm und beginnen zu fressen…





Es handelt sich wohl um Zebrafleisch, das mehr Fett enthält als beispielsweise Antilopenfleisch. Deshalb sind die Portionen nicht so groß. Wir bekommen von den Erklärungen der Tierärztin nicht allzu viel mit. Fotos zu machen in dem geschlossenen Auto ist nicht ganz so einfach, weshalb wir ein Fenster öffnen dürfen. Mir gelingt kein einziges wirklich scharfes Foto von den Geparden…



Aber wir können jetzt zumindest mithören… Eine Auswilderung der Geparden ist nicht möglich. Sie seien „Problemtiere“ und hätten auf Farmen gejagt. Deshalb seien sie hier...
Das mit der artgerechten Haltung ist ja wirklich eine Krux… Die Geparden dürfen nicht jagen. Es ist verboten, lebendige Antilopen in ein Gehege mit Raubkatzen zu lassen, da diese keine Überlebenschance hätten…
Wir fahren am Hyänengehege vorbei und halten bei den Leoparden. Hier dürfen wir aussteigen… auch die Kinder… Aber die Leoparden befinden sich ja auch hinter Gittern. Das Fleisch wird über das Gatter geworfen und wir schauen auch diesen Tieren beim Fressen zu.
Schließlich geht es zurück zur Lodge. Die gesamte Tour hat etwa eineinhalb Stunden gedauert. Es geht schnell unter die Dusche und dann ab zum Essen.
Nach dem Essen hören wir seltsame Geräusche aus dem Papageienkäfig, an dem wir auf dem Weg zu unserem Bungalow vorbeikommen. Es ist dunkel und man kann nicht wirklich was erkennen. Und dann kommt Lennards Kommentar: „Mama, da sitzen Menschen IM Käfig? Was machen die da?“ Tja, ich nehme an, es sind Voluntäre… Und sie kuscheln mit dem Streifenhörnchen…

Tag 14: Okutala – Mushara Bush Camp

Heute geht es quer durch den Etosha Nationalpark. Wir freuen uns auf das Mushara Bush Camp und den Osten des Etosha Nationalparks, in dem wir bisher noch nie waren. Okutala zu verlassen fällt uns nicht so schwer…
Wir halten kurz in Halali.



Am schönen Wasserloch ist einiges los – allerdings eher auf der Besucherseite als am Loch direkt… Wir essen hier - so leise wie möglich- ein paar Kleinigkeiten…



Ansonsten verläuft die Fahrt ziemlich ruhig. Wir hören Hörbuch, Matthias konzentriert sich auf die rumpelige Pad, Lenni, Matthis und ich suchen nach Tieren…







Irgendwie gibt es wenig Elefanten, haben wir den Eindruck…
Dafür gibt es ein paar dekorative Wölkchen am Himmel:





Schwarznasenimpalas

In Namutoni machen wir kurz Kaffeepause. Hier scheint nicht allzu viel los zu sein… Aber wahrscheinlich sind die Gäste auch noch unterwegs im Park.
Auch im Mushara Bush Camp scheinen wir zur Zeit die einzigen Gäste zu sein… Sehr freundlich werden wir begrüßt, dürfen uns setzen und bekommen alles wichtige erklärt.
Was direkt auffällt: Diese Unterkunft ist zur anderen vorangegangenen (die explizit damit wirbt…) WIRKLICH familienfreundlich! So probiert Lennard gleich einen Kinderliegegestuhl aus…



und Matthis hat bereits die Spielecke im Restaurant entdeckt (Foto vom nächsten Morgen):



Wir lesen zwischenzeitlich die Menüfolge für abends und ich bin schon jetzt sehr begeistert. Hier bekommen die Kinder sogar ein Extra-Abendessen à la carte und so bestellen wir Spagetti.



Unterwegs zu unserem Zelt kommen wir an einem kleinen Spielplatz vorbei:



und auch der Pool sorgt sofort für Begeisterungsstürme. Der Plan für den restlichen Tag (so lang ist er ja nicht mehr) ist geboren… Ein Mitarbeiter (auch sehr freundlich) hilft uns mit dem Gepäck.
Das ist unser Schlafplatz für die nächsten 2 Nächte…





Man beachte die entzückenden Liegestühle im Kinderformat!
Hier kann man es aushalten… Und dann entdecke ich auf einer dieser Regale etwas, das mich in Begeisterungsstürme ausbrechen lässt: Hier liegen tatsächlich Wärmflaschen! Puh, ich hatte schon Sorge… Habe ich doch meine Wärmflasche auf Okutala im Bett vergessen…
Während die Jungs Richtung Pool marschieren, richten wir uns ein wenig ein…, bevor wir uns samt E-Book ebenfalls auf den Poolliegen niederlassen. Hier fliegen Schmetterlinge herum (sind wie Vögel… ließen sich von mir nicht gern fotografieren…) und überall hört man Sand- oder Perlhühner krakeelen…
Die Dusche funktioniert super und das Abendessen macht glücklich… Es gibt ein kreatives und superleckeres Menü!





Jetzt erkennt man auch, dass durchaus was los ist im Mushara Bush Camp...

Wir schlafen super mit dem Gefühl, mittendrin zu sein in der Wildnis. Naturgeräusche überall… Dazu ist das Bett sehr bequem und während des Abendessens wurde uns tatsächlich die Wärmflasche als warme Überraschung ins Bett gelegt. Herrlich…
Das Frühstück überzeugt ebenfalls und wir überlegen, wie unser Tag aussehen soll. In Anbetracht der anstrengenden Fahrt durch den Park mache ich den Vorschlag, vielleicht doch ausnahmsweise mal einen Gamedrive in den Park zu buchen. Gesagt – getan: Nachmittags werden wir gefahren. Bis dahin möchte Matthias sich nochmal Namutoni anschauen…
Na, die kennen wir doch…



Im Innenhof toben die Zebramangusten…



… und im Baum lärmen die Graulärmvögel…





Wir halten uns hier kurz auf und schauen uns dann das Wasserloch an, das wir nach ein wenig Suchen finden… Hier ist es sehr grün und schilfbewachsen, so dass sich auch einige Vögel blicken lassen, aber natürlich sitzt keiner für mich Modell…



Die Vorfreude auf den grünen Caprivizipfel steigt und uns wird mal wieder bewusst, wie wundervoll es ist, ganze 4 Wochen Zeit zu haben… Reine Familienzeit… Auch mit fast 9 ist man nicht zu alt, um das Kuscheln und die Zeit mit Papa zu genießen…





Wir wollen zurück zum Parkplatz und werden von einem älteren Südafrikaner angesprochen, der auf einen Baum weist. Dort sitzt eine kleine Eule… (Zwergohreule) Sie hält sogar still fürs Foto…



Danach geht es zurück ins Mushara Bush Camp… Die Kinder wollen an den Pool, wir lesen und essen auch eine Kleinigkeit aus dem Restaurant. Hier lernen wir ein nettes deutsches Ehepaar kennen und erfahren, dass auch sie den Gamedrive gebucht haben.

Sie erzählen, dass sie am Vortag am Pool fast Nase an Nase mit einem Warzenschwein standen und sind auch total begeistert von der Unterkunft.
Später entdecken die Jungs noch ein Hörnchen und pirschen sich an… Im Restaurant auf den Stuhllehnen sitzen Gelbschnabeltokos, die ich aber leider nicht auf ein Foto bannen kann.



Schließlich nehmen wir Platz im offenen Geländewagen und los geht unser gebuchter Gamedrive. Ich habe eine Etoshakarte dabei, blicke aber nicht wirklich durch, wo es hingeht… Egal, wir schauen uns um und genießen… Ich freue mich, dass auch Matthias sehr zufrieden scheint und es auch entspannend findet, mal gefahren zu werden.
Relativ zu Beginn kreuzt dann auch eine erste Giraffe unseren Weg.




Unser Guide ist sehr bemüht und wir haben in dem Ehepaar eine äußerst nette Begleitung. So wird es nicht nur eine informative, sondern auch sehr vergnügliche Tour durch den Osten Etoshas.
Am ersten Wasserloch (Klein-Namutoni - Danke, Matthias) begegnen uns wieder Giraffen. Mittlerweile bin ich begeistert von den mir bisher immer recht langweilig erschienenen Tieren. Sie strahlen eine unglaubliche Ruhe aus…



Im Wasser befindet sich ein Stein und unser Guide (leider hab ich den Namen vergessen…) weist auf die Schildkröten hin, die sich auf diesem tummeln…