Okaukuejo 2. Tag (24. Juni 2015)
Der Wecker klingelte um 04:30 Uhr. Es kostete Überwindung, sich um diese Zeit in die Kälte ans Wasserloch zu setzen. Wir hatten noch eine Decke mitgenommen und waren anschließend steif gefroren. Immerhin haben wir aus einiger Entfernung Löwen brüllen gehört.
Nach dem Frühstück fuhren wir zu Okondeka, da dies eine beliebte Löwengegend ist. Der Weg dorthin war sehr steinig und nicht sehr angenehm zu fahren. Die Gegend war trostlos und kaum belebt. Aber je näher wir nach Okondeka kamen, desto belebter wurde es um uns herum. Unzählige Zebras und Gnus machten sich auf den Weg zur Wasserstelle.
Okondeka ist eine natürliche Wasserstelle und fasste am Rand der Pfanne noch viel Wasser. Weit weg von uns versammelten sich viele Straße und eine einzelne Hyäne streifte umher.
Plötzlich ein Brüllen
aber leider recht weit weg. Wir verweilten noch etwas über eine Stunde dort und machten uns dann wieder auf nach Okaukuejo.
Wir sahen schon den Flugplatz, als plötzlich von rechts eine Hyäne auf uns zu kam
zack, Kamera bereit halten und was macht die feine Dame?! Verschwindet im Tunnel
Verdammt! Standen wir nun auf einer Hyäne, die wahrscheinlich nicht vor Einbruch der Dunkelheit wieder herauskommen würde. Oder waren da vielleicht sogar noch mehr drin?
Wir ließen den Motor wieder an und wollten weiter, aber das Geräusch hat sie anscheinend aufgeschreckt - sie kam auf der anderen Seite wieder heraus und starrte uns mit großen Augen an. Sie wusste nicht so recht, ob sie Angst haben sollte oder neugierig war.
Aus Jutta platzte heraus "Die sieht doch aus wie ne Uschi!"
Seitdem ist sie uns als Uschi in Erinnerung und ich trage sie seit Februar diesen Jahren für immer auf meinem Arm
Sie entfernte sich Meter um Meter von uns, aber nicht ohne sich alle paar Schritte mal umzudrehen und zu beäugen.
Ein unvergessliches Erlebnis!
Nach einer kurzen Toilettenpause in Okaukuejo, fuhren wir noch einmal das Wasserloch Nebrowni an. Schon von weitem entdeckten wir einige Elefanten. Die vier Bullen hatten ihren Durst bereits gestillt und waren in Aufbruchsstimmung. Nebrowni war zu dieser Zeit auch wieder voll von Oryx, Straußen und Springböcken.
Danach war Mittagsruhe angesagt. Nach einem kleinen Nickerchen setzten wir uns raus auf unsere Bänke und direkt kam ein Schakal angelaufen. Er reagierte auf Schnalzgeräusche und wurde garantiert schon von Touristen gefüttert. Petra warf eine leere Verpackung vor uns auf den Boden und er steuerte gezielt darauf zu. Als er nur noch einen Meter von uns entfernt war, verscheuchten wir ihn lieber wieder.
Am Wasserloch trafen wir später auf den Elefantenstammtisch, der gemeinsam mit uns seinen Sundowner einnahm.
Auch eine Rhinomama kam mit ihrem Kalb vorbei und wir hörten immer wieder Löwengebrüll, welches auch zeitweise näher kam, dann aber wieder verstummte.
Also wärmten wir uns erstmal am Feuer und schauten später noch einmal nach dem Rechten. Eine Herde Elefanten kam freudig ans Wasser und hatte ein sehr junges Kalb in ihrer Mitte. Da dachten wir uns, bei diesen Bodyguards kommen die Löwen sowieso nicht in die Nähe und kehrten zu unserem Bush Chalet zurück. Plötzlich hörten wir ein Geräusch auf dem Dach. Wir leuchteten nach oben und entdeckten eine Ginsterkatze, die gerade am Fressen war. Wir beobachteten und filmten sie eine Weile, bis sie in den dichten Baumwipfeln verschwand. Die Schakale kamen währenddessen immer wieder sehr nahe und hofften, etwas Fressbares von uns zu bekommen. Schon wieder so eine tolle Sichtung
Am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen und "Good bye Etosha" sagen
Jutta hatte in Outjo noch einige Sachen zu erledigen und wir gingen ein bisschen bummeln und in unsere Stammbäckerei.
Danach fuhren wir noch nach Otjiwarongo in den Spar (wenn man schonmal in der Nähe war, musste Jutta das ausnutzen) und zum Essen in den Kameldorngarten. Wieder super leckerer Hubertus-Salat.
Wir trafen noch eine Freundin von Jutta und zwei Nachbarn und fuhren danach durch bis nach Kamanjab. Als wir nach 40 Kilometern Schotterpad endlich durchs Tor fuhren, überschlugen sich die Hunde vor Freude und es war wie heim kommen.