DONNERSTAG, 30.04.2015
Heute stand eine Fahrt in den Kgalagadi Transfrontier Park auf dem Programm. Da wir es bis jetzt noch nie probiert haben, die namibische Grenze zu einem Nachbarland zu passieren und wir keine Lust hatten, uns irgendwelche eventuell möglichen Probleme aufzuhalsen, erlaubten wir uns den vielleicht etwas dekadenten Luxus und ließen uns chauffieren. Mit anderen Worten, wir hatten diese Tour schon vorab bei der Kalahari Game Lodge gebucht. Zu einer relativ akzeptablen Zeit, um 6:30 war das Frühstück bestellt. Doch schon halb 6 sprang Friedhelm leicht bekleidet und barfuß auf der Terrasse herum und wunderte was von tollem Sonnenaufgang. Da konnte nur noch Kaffee helfen. Also schnell zwei Tassen in unserer kleinen Teeküche aufgebrüht – welch ein Genuss! Danach konnte der Tag auch für mich beginnen. Nach einem, typisch für Namibia, Eier-und-Speck-Frühstück fuhr unser Guide Alex mit einem nagelneuen Minibus (vollklimatisiert und mit getönten Scheiben, die selbstverständlich aufschiebbar waren) vor. Wir konnten uns die besten Plätze aussuchen, denn wir hatten sowohl den Guide als auch den Bus ganz für uns allein. Und los ging`s.
Bis zur Grenze war es nicht weit, die Formalitäten waren dank Alex völlig unkompliziert , denn er schien am Kontrollpunkt offensichtlich alle Beamten gut zu kennen. Wir konnten also ohne große Verzögerung in den Park starten. Die Landschaft ist beeindruckend. Man fährt in ständigem Wechsel an Revieren entlang oder durch Dünenlandschaft mit spärlichem Bewuchs. Springböcke und Gnus gab es in großer Zahl zu sehen, auch viele Giraffen zogen durch den Busch. Dann plötzlich eine Autoansammlung. Alle starrten zu einem großen Baum hinüber. Es dauerte einen kleinen Moment, bis auch wir entdeckten, was alle scheinbar so faszinierte. 4 (vier!) Geparden lümmelten im hohen Gras und ließen sich auch von einem Oryx nicht stören, der die Geparden liebend gern vertrieben hätte. Vielleicht war das ja sonst sein Siesta-Baum…. wer weiß? Jedenfalls lief er mit gesenktem Kopf auf die Geparden zu, bremste in letzter Sekunde scharf, daß ganze Wolken von Staub aufwirbelten, wich ein paar Meter zurück, aber nur, um dann wieder vorzupreschen. Doch die Geparden ließen sich nicht stören, und irgendwann gab der Oryx auf. Ein tolles Schauspiel! Allerdings blieben das die einzigen Katzen, die wir im Park beobachten konnten. Eigentlich wird der KTP ja immer wieder dafür gerühmt, den Besuchern besonders viele Exemplare präsentieren zu können. Doch da muß man sicher mehr Zeit als nur ein paar Stunden aufwenden. Wir haben die Pirschfahrt jedenfalls sehr genossen, insbesondere den Luxus, nicht selber auf die Schlaglöcher achten zu müssen.
Wieder zurück hatten wir noch genügend Zeit bis zum Abendessen, um ein bißen zu relaxen und die Ereignisse des Tages bei einem Tafel Lager aufzuschreiben.
Wie schon erwähnt, gab es hier einige Unsicherheiten mit der genauen Zeitangabe, so hatten wir auch heute unterschiedliche Informationen für das Dinner bekommen. So wählten wir die Goldene Mitte und erschienen eben nicht 18 und nicht 19 Uhr sondern genau halb sieben. Es stellte sich dann heraus, daß 18:00 richtig gewesen wäre. Die Küchencrew hatte sich schon Sorgen gemacht, sie dachten, wir hätten nach dem anstrengenden Tag vielleicht verschlafen. Und da wir die einzigen Gäste heute Abend waren, wartete man schon seit genau 30 min. mit der Kelle im Anschlag. So ein Mist, da mußte der Gin Tonic vor dem Essen leider flachfallen. Na ja, dann eventuell hinterher? Denkste, alles dunkel - die Bar war schon geschlossen. Also früh ins Bett – auch gut.
Fazit: Für den KTP reichen nie im Leben nur ein paar Stunden. Ich denke, 2 Tage ist das Minimum.