Fazit:
Es war ein wunderbarer Urlaub - soviel schonmal vorausgeschickt.
Flug
Der Flug mit Air Namibia war super, sehr freundliche Flugbegleiter, Essen war in Ordnung, ist in meinen Augen eh nur zur Beschäftigung da. Der Platz in der Economy Class war ausreichend, Premium Economy in meinen Augen nicht notwendig.
Ideal ist natürlich, dass Nachtflüge durchgeführt werden. Wir würden wieder mit Air Namibia fliegen.
Auto
Unser Mietwagen, ein Nissan X-Trail wurde über DerTour bei Hertz gebucht. Nachträglich wurde eine Kühlbox dazugebucht. Sowohl die Abholung als auch die Rückgabe liefen ohne Probleme. Wir hatten das Gefühl, sehr gut bei Hertz aufgehoben zu sein. Es gab keine Probleme mit dem Auto, wir hatten noch nicht einmal eine Reifenpanne.
Gleich nach der Übernahme fiel uns jedoch auf, dass ein Bodenblech lose sein muss, weil es beim Starten und Ausmachen des Pkw immer ein blechernes Geräusch machte. Wir beschlossen, abzuwarten.
Nach der Rückgabe hatten wir diesbezüglich E-Mail-Verkehr mit Hertz, da ein Unfallbericht von uns gefordert wurde. Nach unserer Rückmeldung, dass dieses Geräusch bereits bei Übernahme vorhanden war, wir es zunächst aber als "normal" eingestuft hatten, hat sich die Sache erledigt, wir bekamen eine entsprechende Bestätigung mit allen Unterlagen per Mail.
Rundreise
Die bei DerTour gebuchte Rundreise war schön, wir hatten sie uns vor allem deshalb ausgesucht, weil sie 3 Übernachtungen im Etosha Nationalpark bot. Das gab es bei allen anderen bereits fertigen Rundreisen nicht.
Insgesamt würden wir so im Nachhinein einige kleinere Sachen anders planen, dazu mehr unter "Unterbrinung".
Unterbringung
Bis auf zwei Unterkünfte würden wir alle auf der Rundreise so wie sie sind weiterempfehlen.
Die eine ist das Ai-Ais Hot Spring & Spa - allein aufgrund der Lage, weil es einfach ein Unfug ist, soweit in den Süden zu fahren, um an den nächsten beiden Tagen wieder den ganzen Canyon hoch zu fahren, sei es, um sich den Canyon anzuschauen oder um an den nächsten Standort zu kommen. Im afrikanischen Winter ist es zudem kaum möglich, das Spa vor Sonnenuntergang bequem zu erreichen. Es war für uns am Ende eine ganz schöne Raserei und das war schade.
Die zweite ist definitiv das Terrace Bay Camp. Auch hier war es ein elendig langer Weg, der sich (bis auf das wirklich hervorragende Essen) nicht gelohnt hat. Unser Bungalow war muffig und wir hatten kein sehr sicheres Gefühl in der Nacht. Toll war der Himmel am Atlantik
Land
Namibia ist einfach schön, aber anders schön als zum Beispiel Kanada. Wir fanden es gewöhnungsbedürftig, aber wir waren auch noch nie in einem Land, welches zu den ärmeren der Welt gehört.
Wir werden wahrscheinlich nicht noch einmal zurückkommen, es gibt auch in Afrika noch so viel anderes Schönes zu entdecken. Die Reiseberichte über Tansania reizen uns schon sehr...
Was wir sehr merkwürdig fanden, war diese unsere deutsche Sprache, die einem ja wirklich dauernd über den Weg läuft. Es ist schon irgendwie ein merkwürdiges Gefühl, mitten in der Wüste "Sperrgebiet" zu lesen
Tiere
Also wir haben eine Menge Tiere gesehen. Wie ich es hier so lese, hatten wir viel Glück. Wir werden es uns wohl verdient haben
Die Big Five haben wir nicht gesehen, jedenfalls nicht alle fünf, aber das war ja vorher klar, weil Büffel wohl in der Gegend, in der wir uns rumgetrieben haben, nicht wohnen. Auch Leoparden haben wir nicht gesehen.
Aber ich hätte noch Erdmännchen erwartet und Flamingos wollte ich sehen, die gab es leider nicht. Nunja.
Großen Spaß hat es gemacht, die Tiere zu identifizieren. In Namibia hatten wir "Ein Taschenführer für Säugetiere im Südlichen Afrika" von Burger Cillié dabei, zuhause lag für die Nacharbeiten noch "Ein Taschenführer für Vögel im Südlichen Afrika" auch Burger Cillié und Ulrich Oberprieler - die beiden waren eine große Hilfe.
Leute
Wir haben nicht soo viele Leute kennengelernt, hauptsächlich natürlich Angestellte der Lodges. Es waren alle sehr freundlich, mancher in bisschen gelangweilt. Und Zeit haben sie alle irgenwie sehr viel.
War uns egal, wir hatten ja Urlaub.
Ein paarmal ist es uns passiert, dass wir in den Lodges angesprochen wurden, ob wir jemanden mitnehmen können in die nächstgrößere Stadt. Das kann ich durchaus verstehen, weil ja öffentlicher Nahverkehr nicht existiert. Wir haben trotzdem niemanden mitgenommen. Zum einen, weil ich doch ein sehr großes Sicherheitsbedürfnis habe, welches ich noch nichtmal hierzulande durch einen Anhalter erschüttere, zum anderen war es kaum möglich, jemanden auf unseren Rücksitz zu lassen, da lag andauernd irgendwelcher Kram von uns herum. Einmal jedoch, am letzten Abend, fragte uns eine Angestellte des Wazerberg Plateau Camps, ob wir sie und noch zwei weitere Personen vom Eingan des Camps mit ins Restaurant nehmen würden. Als wir freundlich ablehnten, wir sagten ihr, dass die Mietwagenfirma ein Mitnehmen von Anhaltern nicht erlaube, wurde sie frech. Das fand ich daneben. Und am nächsten Morgen beim Frühstück, als wir kamen, ließ sie es sich auch nicht nehmen, allen anderen Angestellten von unserer Dienstleistungsverweigerung zu erzählen
Nunja, sie war die einzige, die ein bisschen komisch war.
Was wir auch ein bisschen seltsam finden, es macht einen komischen Beigeschmack - selten waren die, die in den Lodges etwas zu sagen hatten, schwarz. Fast ausschließlich waren die Schwarzen in den typischen "Hausmädchen"-Bereichen beschäftigt. Und die haben sich dann fast überschlagen vor Freundlichkeit. Und manch ein Weißer hatte einen sehr merkwürdigen Ton im Umgang mit den Angestellten, das führte ab und zu zum "Fremdschämen"...
Sicherheit
Also wir haben uns einige Male ein bisschen unsicher gefühlt, vor allem in den städtischen Bereichen - Windhoek, Swakopmund, Mariental, Keetmannshoop etc. Das liegt aber vor allem daran, dass dort immer ein Gewusel war und es teilweise sehr laut wurde, das ist man so nicht gewöhnt. Weil man ja auch von dem, was geredet wird, nichts versteht.
Wir haben darauf geachtet, nichts Wertvolles offen herumzutragen (also auch Uhren, Schmuck und so etwas), was sich nicht vermeiden ließ, war natürlich die Kamera, die musste ja immer mit.
Der Fast-Überfall am letzten Tag hat uns natürlich die letzten Stunden in Namibia nicht gerade verschönert. Und es ist wirklich traurig, dass man natürlich, sobald man im Flugzeug die Augen zu macht, nicht die vielen tollen Eindrücke der Tage vorher verarbeitet, sondern sich ausmalt, was alles hätte passieren können. Aber es ist weniger die Angst als vielmehr die Wut über diese
, die ihrem Land Chancen verbauen. Und Namibia hat doch neben dem Bergbau nur den Tourismus.
Natürlich, wir haben auch selbst gleich gesehen, dass uns das auch hätte in Berlin oder in sonst einer Großstadt hätte passieren können. Aber dort ist es nunmal nicht passiert. Aber nein, es hat uns nicht den ganzen Urlaub getrübt.
Wetter
Wir hatten traumhaftes Wetter. Es waren fast keine Wolken am strahlend blauen Himmel, es hat nicht geregnet. Tagsüber waren so zwischen 25 - 31 °C, am Atlantik 21°C, in Swakopmund 31 °C, morgens meistens Temperaturen um 3-6 °C.
Hab ich noch was vergessen?
Achso, weil wir keine Flamingos und Erdmännchen gesehen haben, sind wir einige Tage nach unserer Ankunft in Deutschland nach Leipzig gefahren...