Hier noch ein Bild als Überblick (wer sich nicht so auskennt):
Freitag, 9.4.2010: Abflug nach Windhoek
Um 15.21 Uhr ging unser ICE von Düsseldorf nach Frankfurt. Wir hatten Rail & Fly Tickets, die Sitzplätze waren reserviert. Mit nur ein paar Minuten Verspätung kamen wir gegen 16.30 Uhr am Flughafenbahnhof Frankfurt an. Wir nahmen den Bus zum Terminal 2, und an der Haltestelle trafen wir Dirk aus dem Namibiaforum mit seiner Frau. Da wir den Online-Check-in genutzt hatten, kamen wir sofort dran. Dirk und Karin mussten sich in der Warteschlange einreihen. Wir gingen dann erst mal hoch Richtung Besucherterrasse, wo man bei Kaffee und Kuchen oder einem Menü von McD die Flugzeuge beobachten kann. Da unser Flug erst um 20.10 Uhr starten sollte, hatten wir noch reichlich Zeit. Schließlich machten wir uns dann zum Gate. Die Security dort ging fix. Der Flug dauerte 9,5 Stunden, der Sitzabstand und das Essen waren OK.
Samstag, 10.4.2010, Wetter: sonnig, ca. 30 °C: Windhoek – Bagatelle Kalahari Game Ranch
Um 5.15 Uhr kamen wir pünktlich in Windhoek an.
Die Einreise war problemlos. Uns wurden noch 10 Tage über das Abflugdatum hinaus in den Pass gestempelt, und nach knapp einer Stunde standen wir in der Ankunftshalle. Als erstes holten wir Bargeld aus dem ATM, dann gesellten wir uns zu den anderen Passagieren, die auf den Autovermieter Asco warteten, u.a. auch Simone mit Mann aus dem Namibiaforum. Laut unserer Information vom Reisebüro sollten wir spätestens 60 Minuten nach Ankunft vom Autovermieter abgeholt werden, laut der Information, die ein Reisender aus Norwegen erhalten hatte, sollte erst um 7 Uhr jemand von Asco aus losfahren. Wir stellten uns also erst mal auf eine längere Wartezeit ein. Um kurz nach 7 Uhr kam dann doch „schon“ der Asco-Mitarbeiter, und es konnte losgehen. Bis nach Windhoek waren es 45 Kilometer.
Kurz vor 8 Uhr kamen wir bei Asco Car Hire in der Mandume Ndemufayo Avenue an. Insgesamt mussten ca. 6 Parteien abgefertigt und eingewiesen werden, was dauerte. Um 10.30 Uhr kamen wir dann endlich vom Hof. Der Wagen, ein Nissan Patrol Discoverer X, d.h. ein Allradfahrzeug mit Wohnkabine, war ein Jahr alt und hatte 61.724 km auf dem Tacho. Der Wagen hatte eine kleine Sitzecke, eine Spüle, zwei Gaskochplatten, einen Kühlschrank und ein ausziehbares Bett von 1,60m Breite, außerdem zwei separate 90-Liter-Benzintanks, einen 90-Liter-Wassertank (für Spüle und Außendusche), zwei Reservereifen und einen eingebauten Kompressor zur Verminderung bzw. Erhöhung des Reifendrucks für die Fahrt auf Schotter- bzw. Teerstraßen. Ein kleiner Campingtisch und zwei bequeme Campingstühle gehörten auch zur Ausstattung sowie eine Chemietoilette, die bei uns wegen einer kleinen Stufe aber leider nicht ins Fahrzeug passte.
Als erstes fuhren wir zum Super Spar Markt an der Maeruea Mall. Der Einkauf dauerte etwa 75 Minuten. Für ca. 120 Euro waren wir für die nächste Woche eingedeckt. Um 12.30 Uhr kamen wir dann endgültig los. Auf der B1 ging es nach Süden Richtung Rehoboth.
Wir waren kaum 60 Kilometer gefahren, da fing es an, nach Gummi zu riechen, und die Kühlwassertemperaturanzeige bewegte sich in Richtung rot. Uns blieb nichts anderes übrig als anzuhalten und nachzuschauen, der nächste Rastplatz war nicht weit. Kaum waren wir darauf abgebogen, zischte Dampf aus der Motorhaube und der Motor ging aus.
Leider hatten wir es versäumt, schon in Windhoek eine lokale Handykarte zu kaufen, was wir eigentlich machen wollten. Auf dem Rastplatz stand bereits ein LKW mit mehreren Leuten drumrum. Eigentlich lautet die Empfehlung, an den Überlandstraßen nicht anzuhalten, vor allem nicht, wenn schon jemand dort steht!
Wir holten schnell unser Handy raus. Die deutsche Handykarte hatte Empfang! Wir riefen die 24-Stunden-Notfallnummer von Asco an. Wir bekamen eine Verbindung, wenn auch manchmal aufgrund des Verkehrs schlecht zu verstehen. Sie wollten wissen, was passiert war, wo wir standen und müssten erst mal gucken, wann sie einen Fahrer schicken könnten. Sie würden noch mal anrufen. Schließlich klingelte tatsächlich das Telefon. Asco teilte uns mit, dass sie ein Ersatzfahrzeug schicken können. Es müsste aber erst noch fertig gemacht werden, was etwa 1,5 Stunden dauern würde. Sie würden noch mal anrufen, sobald der Fahrer losfährt. Währenddessen erlebten wir ein Kommen und Gehen auf dem Rastplatz und hofften, dass niemand anhielt, der Böses im Schilde führte...
Nach langem Warten kam der ersehnte Anruf. Dann noch mal eine Stunde, bis das Fahrzeug auftauchte. Schnell alles Umgeladen, und wir konnten nach vier Stunden Wartezeit endlich weiterfahren! Das Ersatzfahrzeug war erst vor einem Monat zugelassen und hatte nur 5555 km auf dem Buckel. Damit sollte es jetzt hoffentlich keine Probleme mehr geben!
Es war 17.30 Uhr. Wir hatten die erste Übernachtung auf der Bagatelle Kalahari Game Ranch vorgebucht. Alternativ hätten wir auch am Lake Oanob übernachten können, ca. 90 km südlich von Windhoek. Aber dort würden wir auch nicht mehr im Hellen ankommen, und der Tag war sowieso gelaufen. Um in unserem Zeitplan zu bleiben hätten wir dann am nächsten Tag ca. 500 km fahren oder Lüderitz ausfallen lassen müssen (Lüderitz stand ursprünglich gar nicht auf dem Reiseplan, aber nachdem es doch einige sehr positive Stimmen gab, und nachdem wir einige sehr schöne Bilder von der Stadt und von Kolmanskop gesehen hatten, wollten wir dort auch unbedingt noch hin). Und auf Bagatelle hatten wir zumindest einen Übernachtungsplatz sicher. Also beschlossen wir doch noch bis dorthin zu fahren. Um 17.45 Uhr war Sonnenuntergang. Kurz darauf war es stockdunkel. Ca. 40 km hinter Rehoboth bereuten wir es, doch noch weitergefahren zu sein. Von Dämmerungs- und Nachtfahrten wurde sowieso abgeraten, insbesondere aufgrund von Unfällen mit Tieren. Außerdem waren wir nach der Nacht im Flieger inzwischen ziemlich müde. Die Strecke zog sich länger als gedacht. Bei Mariental ging es noch die letzten 28 km über gute Schotterpiste. Schließlich erreichten wir gegen 20 Uhr das Farmtor. Zum Glück war es nicht verschlossen. An der Rezeption war auch noch jemand, der uns zu unserer Campsite Nr. 4 führte. Nach einem Apfel bzw. Brötchen, einer schnellen Aufräumaktion, da alle unsere Einkaufstüten noch lose im Camper lagen und einer kurze Dusche (wir hatten hier immerhin unser eigenes Sanitärhäuschen) fielen wir nur noch ins Bett.
Zurückgelegte Fahrstrecke: 295 km
Camping Bagatelle Kalahari Game Ranch: N$250 (ca. 25 Euro)
Hier noch ein paar Bilder von unserer Behausung für die nächsten drei Wochen: