THEMA: Ein Monat durch Namibia - ausführliches Feedback
15 Jun 2009 16:21 #104170
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So, heute bin ich (mit einem Tag Verspätung wegen Flugverschiebung) wieder daheim angekommen. Die Vorbereitung fuer die Reise dauerten 6 Monate - die Namibiatour selbst war 4 Wochen und deckte den Grossteil des Landes ab (ohne Caprivi). Ich werde jetzt Stück für Stück ein SEHR, SEHR ausführliches Feedback geben, auf alle Tops und Flops eingehen und auch was zu den Unterkünften schreiben.

1. Flug
Schockierend war, dass man zuerst meine Fotoausruestung nicht als Handgepaeck durchgehen lassen wollte. Das ist mir bei rund 100 Fluegen mit anderen Gesellschaften noch nie passiert. Ich musste Objektive aus der Fototasche nehmen. Flug mit Namibia Air war absolut o.k. Sitzkomfort ausreichend. Entertainmentprogramm war nicht vorhanden, hatte ich aber auch nicht erwartet, denn ich hatte mich eh auf Schlafen eingestellt. Sehr grosszuegig wurde Amarula ausgeschenkt (lecker). Flug absolut puenktlich - Landung 5 Minuten vor der planmaessigen Zeit.

2. Autoübernahme bei BoboCampers
Abholen am Airport hat einwandfrei geklappt. Autouebernahme war o.k., die Benutzung des Untersetzungsgetriebes und der Freilaufnaben wurde uns (auch auf Nachfrage) falsch erklärt. Die Chemietoilette wurde vom Vemieter nicht korrekt verschlossen, so dass sie zwei Tage spaeter ausgelaufen ist ... gluecklicherweise hatten wir sie nie benutzt. Der Schlauch zum Kompressor, um die Raeder aufzupumpen ist defekt. Auf unsere Frage, ob er einwandfrei funktioniert wurde uns aber \"Natuerlich\" geantwortet. Trotzdem laesst sich damit nicht einmal ein voellig flacher Reifen aufpumpen.

3. Einkaufen in Windhoek. Obschon ich aufgrund diverser Berichte erst Bedenken wegen der Sicherheit hatte, habe ich mich sehr sicher gefuehlt. Auf das Auto wurde von einem Parkwaechter aufgepasst und im Einkaufszentrum wimmelte es von Security Guards.

4. Duesternbrook
Wir waren rechtzeitig in Duesternbrook fuer die Cats unlimited Tour und den Game Drive. Die Touren waren super. Beim Gamedrive waere es angebracht gewesen, uns darauf hinzuweisen, dass die Tour bis in die Daemmerung dauert und es kalt werden wird... so haben wir in T-Shirt und kurzer Hose die letzten 45 Minuten sehr gefroren.

Das Abendessen in Duesternbrook war spitze. Tolle Gespraeche mit Johann, dem Besitzer der Farm. Absolute Empfehlung!

5. Etosha
Gleich am nächsten Morgen ging es nach Etosha. Um 13.oo Uhr erreichten wir den Park. Zu sehen gab es vor allem Springboecke und Zebras. Wir fuhren von Wasserloch zu Wasserloch. Nirgends war viel los. Abends blieb ich von 19 - 0 Uhr am Wasserloch in Okaukuejo - und habe mich dabei erkaeltet. Es war praktisch immer was los, wenn auch nie viel. Mal ein Elefant, mal ein Nashorn, mal ein Schakal... am naechsten Tag in Etosha sahen wir morgens auf grosse Distanz eine Loewin. Leider kaum zu fotografieren. Sie hatte ein anderes Auto attackiert und den Reservereifen, der hinten hing zerbissen. Ansonsten nur Zebras und Springboecke, vereinzelt Kudus, Gnus und Oryx. Übernachtung in Halali. Wasserloch war eine mega Enttäuschung. Drei Stunden ist nix passiert. Nach dem wir zwei Tage von Wasserloch zu Wasserloch zogen wollten wir am dritten Tag lange an einem bleiben und waehlten dafuer Chudop. Leider liess sich in den 5 Stunden, in denen wir warteten weder ein Loewe noch ein Elefant da blicken. Dafuer massig Giraffen. Am naechsten Tag gab es ziemlich Schwierigkeiten, weil wir Etosha ueber Nacht verlassen hatten, um in Onguma zu schlafen. Wir verliessen Etosha durch das King Nehale Gate... auf dem gesamten Weg von Onguma bis King Nehale gab es fast nix zu sehen. Einzig in Tsumkor stand ein einzelner Elefantenbulle.

Bilanz von Etosha: viele, mit denen wir uns unterhielten hatten Elefantenherden gesehen, und viele Loewen. Daher waren wir etwas enttäuscht, dass wir fast nur Zebras und Antilopen sahen. Positiv überrascht waren wir hingegen von den Campsites. Keine Ahnung was manche erwarten, aber ich fand sowohl Okaukuejo als auch Halali sehr gut. Das Essen, was von vielen kritisiert wird, war in Okaukuejo absolut spitze.

Onguma war auch toll, Stimmung beim Essen sehr schön. Aber in Zukunft wuerde ich in Namutoni uebernachten, um mir die Einfahrt in den Park zu sparen (1/2 h) und um keinen Aerger am Gate zu haben.

6. Fahrt zur Kunene River Lodge
Die Fahrt ging sehr gut, es war kein Problem in einem Tag von Onguma bis zur Kunene River Lodge zu fahren. Die letzten 40 km sind etwas ruppig. Die Kunene River Lodge war schön. Geniales Abendessen bei Kerzenlicht direkt am Kunene. Sehr lecker!

7. Epupa
Morgens vom Kunene nach Epupa ging sehr gut. Aus Sicherheitsgruenden fahren wir sehr langsam. Auf Schotterstrassen nur Spitzengeschwindigkeiten von 65. Der Durchschnitt liegt erheblich niedriger. Ankunft gegen 11.00 Uhr auf der Omarunga Campsite. Die mit Bast verkleideten Toiletten sind ein Erlebnis fuer sich. Mittlerweile hat sich meine Erkaeltung von Okaukuejo auf meinen Mann übertragen (was schlimmer ist, weil er fast alle Strecken faehrt - daher lange Mittagspause auf der Campsite). Kurzer Spaziergang zu den Epupa Falls. Sundownwer auf eiem Huegel. Savanna Dry stellt sich als super Getraenk fuer den Abschluss des Tages heraus. Essen in der Omarunga Lodge ist sterneverdächtig. Hauptspeise als Bueffet. Wieder extrem lecker.

8. Himba-Tour
Die Himba Tour, die von der Omarunga Campsite angeboten wird halte ich fuer ueberteuert. 350 N$. Mein Mann cancelt, weil er immer noch krank ist. Ich bin der einzige Teilnehmer. Tour ist o.k., der Guide wirkt allerdings nicht wirklich motiviert.

9. Weiterfahrt nach Kaoko Otavi
Um 12.00 Uhr fahren wir von Epupa Richtung Opuwo. Es gelingt uns tatsächlich Diesel zu bekommen. Nur eine von drei Tankstellen hat offen. Schnell noch zum Supermarkt. Ich besorge Wasser, mein Mann bewacht den Wagen. Dann Richtung Orupembe. Wir uebernachten kurz hinter Kaoko Otavi.

10. Fahrt nach Orupembe
Wir fuhren bereits vor Sonnenaufgang in der Daemmerung los. Die Landschaft war sehr abwechslungsreich. Den ganzen Tag begegenete uns kein anderer Tourist. Nur ein paar Einheimische.

Schliesslich ging es in die Berge. Ueberall auf der Strasse liegen grosse und spitze Steine, ich mache mir ernsthaft Sorgen um die Reifen... am Nachmittag erreichen wir Orupembe. Wir frischen unseren Savanna Dry Vorrat auf.

Anschliessend wollen wir im Flussbett des Khumbib fahren. Vorher testen wir noch das ausgeliehene Satelittentelefon auf seine Funktionstüchtigkeit. Das Ding ist so eine Art Lebensversicherung, falls uns hier draussen irgendwas passiert.

Die Fahrt im Flussbett erweist sich als sehr anstrengend. Nach einer Stunde haben wir gerade mal sieben (!) Kilometer geschafft. Wir diskutieren und beschliessen, die Fahrt im Flussbett abzubrechen. Mein Mann meint, dass er sich beim Fahren so sehr konzentrieren muesse, dass es keinen Spass mehr mache. Das ginge mal fuer eine oder zwei Sunden - aber nicht fuer zehn. Also verlassen wir das Flussbett und uebernachten kurz vor Orupembe.

Anhang:
Grosser Reisebericht meiner 1. Namibia-Tour mit vielen Fotos:
namibia-forum.ch/for...uedliche-afrika.html
Letzte Änderung: 15 Jul 2009 23:43 von Australienfan.
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15 Jun 2009 16:53 #104182
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11. Fahrt von Orupembe nach Purros
Wir hatten einen ganzen Tag Zeit für die 125 km von Orupembe nach Purros. Gestartet sind wir morgens in der Dämmerung bereits vor Sonnenaufgang. Jetzt halt über die normale Strasse - nicht durch das Flussbett.

Die Vegetation wurde immer spärlicher und verschwand schliesslich ganz. Sollte die NASA beschliessen mal eine Location zu suchen, um eine Marslandung zu faken wäre diese Gegend ideal! Es sah genau so aus wie die Bilder, die Pathfinder vom Mars zur Erde sandte! Eine rote Steinwüste. Nach über 6 Stunden Fahrt hatten wir Purros erreicht. Durchschnittstempo rund 19 km/h. Zwischendurch gab es übelstes Wellblech. Da sind wir mit 10 km/h drübergehoppelt.

Die Campsite war sehr schön. Die Sanitäranlagen sehr idyllisch unter einem riesigen Baum integriert. Wir machten kurz Mittagspause und wollten darauf anstossen, dass wir das Kaokoveld bislang ohne Reifenpanne hinter uns gebracht hatten, da bemerkte ich, dass der vordere rechte Reifen einen auffälligen Bauch hatte. Schon bald war klar, dass da langsam Luft entwich. Meinem Mann und mir stand der erste Reifenwechsel unseres Lebens bevor. Wenigstens im Schatten auf der Campsite im ebenen Gelände. Das Wechseln ging rund eine Stunde.

Am Nachmittag fuhren wir noch einige Kilometer in das Flussbett bei Purros. Natürlich hoffte ich, vielleicht doch noch einen Wüstenelefanten zu sehen - aber wir hatten kein Glück. Den Spätnachmittag verbrachten wir dann noch mit dem Besuch in einem Himbadorf. Auffallend der Preisunterschied zu Epupa. Hier kostete es 30 N$ (statt 350 in Epupa).

Am Abend kamen wir noch mit ein paar Südafrikanern in Purros ins Gespräch. Sie wollten am nächsten Tag in eine Schlucht hinter Sesfontein und hatten vor über Amspoort zu fahren, was auch eine ziemliche Flussbetttour beinhaltete. Diese Strecke wollte ich ursprünglich auch machen. Jetzt mit nur noch einem Reserverad war es mir allerdings zu gewagt. Die Südafrikaner boten uns an, dass wir gemeinsam fahren konnten. Ich fragte, wie schnell sie fahren wollen und sie meinten, sie würden in der Regel zwischen 60 und 80 fahren (durch die Flussbetten!). Sie hatten vor die gesamte Strecke von Purros bis zur Schlucht hinter Sesfontein in 3-4 Stunden zu fahren. Das war uns definitiv zu schnell. Ich hätte einen Tag eingeplant. Also war klar, dass wir am nächsten Tag die normale Strasse nehmen würden.

12. Fahrt von Purros nach Palmwag
Wir verliessen Purros wieder vor Sonnenaufgang in der Dämmerung. Unser erstes Ziel war Sesfontein, denn dort wollten wir den kaputten Reifen reparieren lassen. Wir kamen wieder relativ langsam voran (ca. 20 km/h). In Sesfontein war jedes zweite Haus ein \"Tyre Repair\". In den meisten Häusern (bzw. Tyre Repair Stations) war jedoch niemand. Schliesslich konnten wir doch jemanden auftreiben - und sollten die afrikanische Mentalität etwas näher kennen lernen. Für mich verwunderlich war, dass der Typ vom \"Tyre Repair\" kein Werkzeug hatte, um den Reifen von der Felge zu nehmen. Aber er kannte jemanden, der sowas hat. Also hat ihn mein Mann quer durch den Ort gefahren und sie kamen mit zwei Eisenstangen zurück. Nach einer halben Stunde war der Reifen von der Felge genommen und der Schlauch herausgeholt. Dann ging es wieder eine halbe Stunde bis das Loch gefunden war (es war kein echtes Loch sondern nur eine ganz leicht undichte Stelle in der Naht des Schlauches, also ein Materialfehler. Jedenfalls konnte ich beim besten Willen nicht erkennen, wo da ein Loch sein sollte).

Nach Begutachtung des Schlauches meinte der Afrikaner: \"We need a Patch!\". Interessanterweise gab es aber keine. Der Tyre Repair Typ meinte, man könne im Supermarkt welche kaufen. Also sind wir zum Supermarkt gefahren. Wieder zurück, diesmal mit dem Patch. Der Afrikaner machte sich am Schlauch zu Werk und meinte kurz darauf, dass er noch Klebstoff bräuchte. Aber das hätte er auch nicht. Also wieder zum Supermarkt... Für 90 N$ Klebstoff gekauft. Das klappte dann irgendwie. Zum Schluss haben noch zwei Männer den Reifen mit einer Handpumpe aufgepumpt, die so aussah, als sei sie noch aus dem ersten Weltkrieg übrig geblieben. Alles in allem ging es rund zwei bis drei Stunden bis der Schlauch geflickt war. Dann weiter nach Palmwag. Die Fahrt lief gut, endlich wieder eine richtige Strasse ohne Wellblech.

Ankunft in Palmwag! Endlich wieder Zivilisation. Wir hatten Stromanschluss und backupten erstmal die Bilder (auf drei unterschiedliche Festplatten!). Am Abend gingen wir im Restaurant von Palmwag Essen. Super Essen! Tolles Preisleistungs-Verhältnis. Gemütlicher Abend im Freien.

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Letzte Änderung: 20 Jun 2009 19:51 von Australienfan.
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15 Jun 2009 22:10 #104220
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13. Twyfelfontein und Brandberg White Lady Lodge
Wir haben überlegt, ob wir einen kompletten Tag im Palmwag Concession Gebiet verbringen wollen. Uns wurde eine Rundfahrt vorgeschlagen, die allerdings den gesamten Tag in Anspruch nimmt. Da aber einerseits das Aussteigen während der Rundfahrt grösstenteils untersagt war und es andererseits wieder einen kompletten Tag Fahrt bedeutete (nachdem mein Mann gerade drei Tage von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang hinter dem Steuer verbracht hatte) entschlossen wir uns gegen diese Rundfahrt und fuhren weiter Richtung Twyfelfontein.

In Twyfelfontein machten wir den üblichen Rundgang zu den Petroglyphen. Das war zwar kein Highlight der Reise aber sicherlich eine Sache, die zu jeder Erst-Namibia-Reise dazu gehört. Von Twyfelfontein fuhren wir zur Brandberg White Lady Lodge, dort kamen wir bereits kurz nach Mittag an. Eigentlich wollte ich von der White Lady Lodge einen Gamedrive in den Ugab machen und hoffte natürlich auf eine letzte Chance für Wüstenelefanten. Leider wurden die sonst üblichen Touren nicht angeboten, da es angeblich im Moment keine Wüstenelefanten im Ugab gab. Also leisteten wir uns zwei Stunden Pause in der Bar und dem dazugehörigen Garten. Zu meiner grossen Freude gab es ein (relativ) zahmes Erdmännchen. Es hatte den Namen \"Alien\" und wurde von mir ausführlich fotografiert.

Abendessen wieder in der Lodge. Sehr gutes Essen und grosszügige Portionen.

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Letzte Änderung: 20 Jun 2009 19:51 von Australienfan.
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16 Jun 2009 12:06 #104277
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14. Brandberg

Früh morgens machten wir uns auf zum Brandberg und konnten hervorragende Bilder im Sonnenaufgang machen, als das Brandbergmassiv rötlich erstrahlte.

Normalerweise kann man nur mit einem Guide zur White Lady Zeichnung aufbrechen - aber da wir so früh waren (7.00 Uhr), sagte uns der Herr am Eintrittshäuschen, dass wir uns allein auf den Weg machen sollen, denn der Guide würde noch schlafen. Es hiess, dass es 45 Minuten Fussweg seien. Nach eineinhalb Stunden - als wir immer noch nicht am Ziel waren - waren wir kurz davor abzubrechen; liefen dann aber doch weiter. Nach knapp zwei Stunden erreichten wir die White Lady Malerei. Es war eine schöne Wanderung, alles lag sehr gut im Licht. Ich habe übrigens noch nie auf einer Wanderung derart viele (verschiedene) Eidechsen gesehen. Für den Rückweg brauchten wir nur gut eine Stunde und waren gegen 11.00 Uhr wieder zurück am Eingang.

Nach einem Einkaufsstopp in Uis ging es weiter Richtung Spitzkoppe. Unterwegs trafen wir ein deutsches Pärchen, die bei Europcar einen 4x4 Nissan X-Trail gemietet hatten aber nur einen 2x4 Hyundai Tucson erhielten - und sich bei einer Flussbettdurchquerung auf der Gravelroad hoffnungslos im Sand eingegraben hatten. Nach rund einer halben Stunde hatten wir sie mit unserem Discoverer heraus gezogen.

Am Spätnachmittag erreichten wir die Spitzkoppe. Das erinnerte sehr an das Red Centre in Australien. Erinnerungen an den Ayers Rock und die Olgas kamen auf. Wir fuhren ein wenig herum, suchten den Rock Arch und campten schliesslich auf einer Campsite ganz im Westen der Spitzkoppe, auf der der Berg sehr schön im letzten Abendlicht angestrahlt wurde. Den Abend verbrachten wir im Auto, da es draussen zu kalt war. Kurz nach Sonnenuntergang fiel die Temperatur rapide in den einstelligen Bereich.

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Letzte Änderung: 21 Jun 2009 13:48 von Australienfan.
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16 Jun 2009 23:38 #104381
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15. Spitzkoppe über Cape Cross nach Swakopmund
Den gesamten Morgen verbrachten wir an der Spitzkoppe. Wir fuhren eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang von unserer Campsite im Westen los und waren pünktlich zu Sonnenaufgang im Osten. Dort wollten wir zu Bushmans Paradise. Für mich war bereits nach wenigen Metern Aufstieg Schluss - Das ist definitiv nichts für Personen mit Höhenangst. Mein Mann kam ein gutes Stück weiter, brach den Aufstieg aber auch ab, weil er sich nicht mehr vorstellen konnte, wie er da sonst wieder herunter käme. Dafür verbrachten wir einige Zeit am Rock Arch, der am Morgen perfekt im Licht ist.

Eigentlich hatte ich geplant von der Spitzkoppe direkt nach Swakopmund zu fahren. Spontan entschlossen wir uns jedoch noch dazu bei Cape Cross vorbeizuschauen. Es gab eine hervorragende Schotterstrasse Richtung Küste (Strasse nach Hentjesbay). Die Strasse ist schnurgerade, in perfekten Zustand und rechts und links ist eine Steinwüste, so dass einem keine Tiere überraschend vor die Kühlerhaube springen können. Trotzdem entschlossen wir uns aus Sicherheitsgründen dazu nicht schneller als 70 km/h zu fahren (das war unser Spitzentempo auf Gravelroads). Ein Pickup überholte uns mit ca. 90 km/h. Es gab auf der ganzen Strecke keinen Gegenverkehr. Nach gut einer Stunde sahen wir den Pickup am Strassenrand: er hatte sich auf gerader Strecke überschlagen. (Polizei war bereits vor Ort) Keine Ahnung, wie das passiert sein kann. Aber ich fühlte mich darin bestätigt auch bei noch so gutem Zustand der Piste nicht schneller als 70 zu fahren. Natürlich könnte man 100 fahren... das geht i.d.R. gut, aber bei unerwarteten Sachen z.B. Reifenpannen kommt es dann oft zu Überschlägen. An mehreren Stellen (u.a. im Tourist Info in Swakop) wurde mir gesagt, dass jedes Jahr massig Deutsche in Leichensäcken nach Hause geflogen werden. Grund seien stets Autounfälle. Die meisten ohne Drittauto sondern aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit. Ich habe auch fast alle Touristen, mit denen ich ins Gespräch kam, gefragt, wie schnell sie auf den Schotterstrassen fahren und die Antwort war immer, dass bei gutem Strassenzustand \"100\" gefahren würde.

Wir erreichten Cape Cross. Man liest hier im Forum viel über den Gestank der Seelöwen - und es riecht tatsächlich streng, aber es ist absolut aushaltbar. Ich habe rund 45 Minuten fotografiert und nach ein paar Minuten schon gar nix mehr gerochen. Bemerkenswert fand ich den Lärm, den die Tiere machten. War in jedem Fall ein lohnender Abstecher, denn so viele Seehunde sieht man sonst selten auf einem Haufen.

Über eine \"salt road\" ging es nach Swakopmund. Auch hier fuhren wir maximal 70 - und wurden immer wieder von Autos, die ca. 100 km/h drauf hatten überholt.

In Swakopmund besorgte ich ein Permit beim Ministerium für Tourismus und Umwelt (ging erstaunlich gut und schnell) und buchte zwei Touren für die Folgetage. Auch das ging sehr schnell. Etwas Probleme gab es beim Geld abheben... erst der dritte Bankomat akzeptierte meine Karte (oder es lag am Betrag, ich hatte immer 3500 N$ eingegeben, evtl. war das zu viel).

Bei einer (deutschen) Bäckerei kaufte ich noch ein paar Stück Kuchen zum Mitnehmen. Da gab es einen der besten Apfelkuchen, die ich je in meinem Leben gegessen hatte (auch x-fach besser als der in Solitaire). Auch einen ultimativ leckeren \"Käse-Apfel-Kuchen\". Jedes Stück für 11 N$, also unter einem Euro!

Anschliessend fuhren wir in das Alte Brücke Resort. Super Campground. Jeder hatte sein eigenes Bad. Es war das schönste Bad der ganzen Reise. Mein Mann wollte nicht noch mal in die Stadt fahren, also verzichteten wir auf einen Restaurantbesuch, assen den Kuchen und verbrachten den Abend im Auto, denn es war sehr kalt und windig. Ich hatte für 50 N$ einen Internet-WLAN-Voucher für 25 MB gekauft. Angeblich hält der eine Stunde. Mir ging es vorwiegend darum Firmenmails zu checken und zu beantworten. Ich verbrachte an dem Abend 7 Stunden im Internet mit Mails abarbeiten, während mein Mann schon früh schlafen ging.

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Letzte Änderung: 20 Jun 2009 20:07 von Australienfan.
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Hallo zusammen, ein super Bericht, wir warten mit Spannung auf die Fortsetzung!!:)

So prima beschrieben,als wären wir selbst dabei gewesen. Ich werde versuchen nach unserer Rückkehr ebenfalls ein Feedback zu geben.
Wir haben versucht Die alte Brücke in Swakopmund zu buchen, aber die Internetseite hat sich wohl geändert, hatten leider keinen Erfolg. Telefonisch ist auch niemand zu erreichen. Hast du die aktuelle Internetadresse.
Schöne Grüße
Jobo
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