THEMA: Erfahrungen mit dem Wohnmobil in Namibia
02 Okt 2008 20:55 #78882
  • Gerhard57
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  • Gerhard57 am 02 Okt 2008 20:55
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Hallo,

seit 2 Wochen sind wir wieder zurück aus dem wunderschönen Namibia, das wir mit einem Wohnmobil von Maui bereist haben (Mercedes Sprinter mit Aufbau).
Bereist haben wir die übliche Touristenroute für Ersteinsteiger ( Windhuk, Deadvlei, Swakopmund, Cape Cross, Uis, Xaragu, Etosha, Windhuk).

Gebucht haben wir das Teil schon im Dezember, ohne viel darüber nachzudenken. Irgendwann fand ich dieses Forum, indem ja die Allradfraktion die Überhand hat. Ich war schon nahe dran, umzubuchen, da wir mit Kind unterwegs waren, wollten wir aber nur mit einem Wohnmobil fahren. Wir entschlossen uns: egal das wird durchgezogen!!. Wenn andere mit einem PKW das schaffen, wird es mit einem Wohnmobil nicht unmöglich sein.

So nun unsere Erfahrungen: Sicher ist es warscheinlich das Fahren mit einem 4x4 leichter aber dafür ist die Übernachtung bequemer. Die Reifen des Wohnmobil habe sicher die gleiche Grösse eines 4X4, der Bodenabstand ist ausreichend nur das Geschüttel auf den Strassen wird vielleicht nicht ganz so groß sein.

Tempo war in der Gegend von Solitär, wo die Strassen gerade nicht besonders waren, stellenweise über viele Kilometer 20-30 km/Stunde, ebenso die Stecke vor und nach dem Gaubpass, ich glaube, da haben wir für 50 km mehr als 2 Stunden gebraucht. Nervig ist aber nicht das langsame fahren, die 4x4 die uns überholten waren auch nicht um vieles schneller, sondern der Lärmpegel der im inneren des Wohnmobils herrscht. Dieser wird durch das Geschirr und Besteck usw. hervorgerufen und ist so laut, das man sein eigenes Wort nicht mehr versteht.

An Baustellen, wo gerade die Strasse wieder eingebnet worden ist, waren schon mal 70-80 km/std drin.

Auf der Strasse Richtung Walvisbay, wenn die lange Ebene kommt, war dann wieder richtiges Fahren angesagt; breite Pad und eben, ohne Gerüttel und dem Erlebnis, wie leise ein Auto mit Tempo 90 gefahren werden kann. Nach ca. 1 Stunde mit diesem Tempo plötzlich übles Gerattere und durch den Rückspiegel sehe ich gerade noch, wie sich die Lauffläche eines Reifens nach hinten verabschiedet. Nachdem wir den Schaden begutachtet hatten, aus dem Reifen aber keine Luft entwich, entschlossen wir uns, langsam Richtung Walvisvay, das noch 50 km entfernt war, weiterzufahren. Der Reifenhändeler in Walvisbay hatte zwar, als wir ankamen, schon geschlossen (17 Uhr), aber in der Nähe war ein Campingplatz. Am nächsten Tag in der Frühe hatten wir dann docheinen Platten, daß ich doch noch gezwungen war, den Reifen selbst zu wechseln, was leichter war, als ich ursprünglich gedacht hatte.

Die restliche Strecke ( Swakopmund, Cape Cross, Uis, Khoriax, Ugabtal, Etosha war dann wesentlich besser und schon fast eine Erholung.

Fazit:

Diese Tour würde ich unter den gegeben Umständen (Kind dabei, der höhere Standart bei Übernachtungen, nicht immer das ganze Zeug hin und herräumen usw) nur wieder mit einem Wohnmobil unternehmen. Die Strecke die man täglich fährt, sollte max. 350 Km sein. Mit einem 4x4 fährt man sicher etwas schneller. Mit einem normalem PKW würde ich diese Strecke warscheinlich niemand empfehlen wollen.

Also, wer mit dem Wohnmobil fahren will, lasst euch nicht abschrecken;
ist \"fast\" problemlos möglich.


Gerhard


Sicher werde ich in einigen Jahren wieder nach Namibia fahren (jedes Jahr so eine Reise ist leider aus finanziellen Gründen nicht drinn-Gesamtkosten für 3 Personen- 2 Erwachsene, 1 Kind ca. 8000 Euro), dann aber nur zusammen mit meiner Frau und dann den Caprivi und die Vicfalls mit einem 4X4 mit Dachzelt.
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08 Okt 2008 08:26 #79228
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  • petrusae am 08 Okt 2008 08:26
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Hallo!
Da ich ebenfalls mit Wohnmobil(4x4) in 3 Wochen unterwegs sein werde, die Frage: Wie lange wart ihr für diese Stecke unterwegs?
petrusae
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08 Okt 2008 10:33 #79236
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  • rebecca am 08 Okt 2008 10:33
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Hallo Gerhard,

uns ging es ebenso wie euch.
Die Strecke von Solitär nach Walvis Bay war endlos lang und das Gerüttel und Geschüttel geht an die Nerven. Getoppt wurde es durch die Fahrt nach Rooiklipp. Wir denken, da haben wir das maximal Mögliche für ein Wohnmobil getestet.
Auf alle Fälle kann die D707 mit dem Wohnmobil befahren werden. Wir haben den Umweg über Helmringhausen gewählt der aufgrund der Regenfälle teilweise in viel schlechterem Zustand war als die D707 :evil:

Vom Geschirr haben wir nichts gehört weil es optimal fest im Schrank eingeklemmt werden konnte und das Besteck haben wir mit Handtüchern \"stabilisiert\".

Wir waren im Juni/Juli unterwegs. Zu dieser Jahreszeit ist es ziemlich kalt und wir waren oft froh, gemütlich im warmen Wohnmobil frühstücken zu können.
Mit Kind war es für diese Jahreszeit eine gute Alternative zum 4x4 mit Dachzelt.

Deine Angabe der 350 Tageskilometer ist mit einem Maximum richtig. Obwohl mir manchmal schon 250 km zu lang waren. Da wir unsere Route mit 4 Wochen sehr großzügig geplant hatten, konnten wir immer wieder einen Tag Ruhe einschieben und spontan einen Tag vor Ort verlängern.

Auf alle Fälle sollte man als Wohnmobilreisender viel Zeit einplanen. Auch auf gut geteerten Straßen fängt das Wohnmobil ab 100 km/h schon mächtig an zu wackeln. Außerdem gibt es nur für Fahrer und Beifahrer Sicherheitsgurte und bequeme Sitze.

Unser Fazit: Für die Jahreszeit, Route und mit Kind war es genau das richtige Fahrzeug.
Das einmalige Erlebnis müssen wir aber nicht wiederholen.

Gruß
Rebecca
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09 Okt 2008 17:37 #79374
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  • Gerhard57 am 02 Okt 2008 20:55
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an Petrusa:

Für diese Tour waren wir 3 Wochen unterwegs und die Zeit war dafür ausreichend (insbesondere da wir an schönen Orten gerne mal einen Tag länger bleiben, als ursprünglich geplant.

an Rebecca:

deinen Ausführungen kann nur anschliessen, mit Kind ist es meiner Meinung nach die beste Möglichkeit und niemand soll sich davon abschrecken lassen,
ansonsten gibt es andere Fahrzeuge, mit denen man besser unterwegs ist
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25 Mai 2009 16:23 #101762
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  • Federkathy am 25 Mai 2009 16:23
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Hallo Wohnmobil-Erfahrene,
wir planen für August 2010 eine Erst-Tour mit Kind (10) im Wohnmobil und ich bin froh endlich mal positive Stimmen zu hören, dass das machbar ist. Wir haben uns die gleichen Vorteile ausgemalt, die hier beschrieben wurden, aber ...

Mir bereitet Probleme, dass in den Bedingungen der Vermieter D-Roads, Privatstraßen und zB. Wasserlöcher-Zufahrten in Etosha nicht zugelassen sind und demnach auch kein Versicherungsschutz besteht. Ist das von Belang oder fährt man einfach trotzdem was geht?
Vielen Dank für erfahrene Tipps
FK
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25 Mai 2009 17:22 #101772
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  • Namib33 am 25 Mai 2009 17:22
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Hallo Namfahrer mit Kind,

unsere erste Reise 1993 (Töchter 4 und 7 Jahre) in einem Hilux ohne jegliche Ausstattung!!
Zelt, Isomatten, Schlafsäcke, Teller Kocher etc. musste alles mitgebracht werden! Der Vermieter war damals ein Neuling und gehört heute zu den Größten.
Der ganzen Familie hat die Reise einen riesen Spaß gemacht, wir sind alles gefahren was man nur fahren kann. Später mit eigenem Fahrzeug und diversem Komfort war es weniger spannend.
Kindern macht m. E. das „echte Campingleben“ viel Freude, die meiste Zeit haben wir auf offenem Feuer gekocht etc.
Also, keine Furcht vor nicht vorhandenem Luxus. Kinder packen das leichter wie wir.

Es gab nie feste Butter, Riesling wurde warm getrunken und Fleisch gab es nur am Kauftag.
Ok, das muß ich heute nicht wieder haben, aber so wie heute die 4x4 ausgestattet sind fehlt es ja an nix.

Viel Spaß mit Euren Kindern in Namibia
Grüße
Gerhard
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