Hallo,
seit 2 Wochen sind wir wieder zurück aus dem wunderschönen Namibia, das wir mit einem Wohnmobil von Maui bereist haben (Mercedes Sprinter mit Aufbau).
Bereist haben wir die übliche Touristenroute für Ersteinsteiger ( Windhuk, Deadvlei, Swakopmund, Cape Cross, Uis, Xaragu, Etosha, Windhuk).
Gebucht haben wir das Teil schon im Dezember, ohne viel darüber nachzudenken. Irgendwann fand ich dieses Forum, indem ja die Allradfraktion die Überhand hat. Ich war schon nahe dran, umzubuchen, da wir mit Kind unterwegs waren, wollten wir aber nur mit einem Wohnmobil fahren. Wir entschlossen uns: egal das wird durchgezogen!!. Wenn andere mit einem PKW das schaffen, wird es mit einem Wohnmobil nicht unmöglich sein.
So nun unsere Erfahrungen: Sicher ist es warscheinlich das Fahren mit einem 4x4 leichter aber dafür ist die Übernachtung bequemer. Die Reifen des Wohnmobil habe sicher die gleiche Grösse eines 4X4, der Bodenabstand ist ausreichend nur das Geschüttel auf den Strassen wird vielleicht nicht ganz so groß sein.
Tempo war in der Gegend von Solitär, wo die Strassen gerade nicht besonders waren, stellenweise über viele Kilometer 20-30 km/Stunde, ebenso die Stecke vor und nach dem Gaubpass, ich glaube, da haben wir für 50 km mehr als 2 Stunden gebraucht. Nervig ist aber nicht das langsame fahren, die 4x4 die uns überholten waren auch nicht um vieles schneller, sondern der Lärmpegel der im inneren des Wohnmobils herrscht. Dieser wird durch das Geschirr und Besteck usw. hervorgerufen und ist so laut, das man sein eigenes Wort nicht mehr versteht.
An Baustellen, wo gerade die Strasse wieder eingebnet worden ist, waren schon mal 70-80 km/std drin.
Auf der Strasse Richtung Walvisbay, wenn die lange Ebene kommt, war dann wieder richtiges Fahren angesagt; breite Pad und eben, ohne Gerüttel und dem Erlebnis, wie leise ein Auto mit Tempo 90 gefahren werden kann. Nach ca. 1 Stunde mit diesem Tempo plötzlich übles Gerattere und durch den Rückspiegel sehe ich gerade noch, wie sich die Lauffläche eines Reifens nach hinten verabschiedet. Nachdem wir den Schaden begutachtet hatten, aus dem Reifen aber keine Luft entwich, entschlossen wir uns, langsam Richtung Walvisvay, das noch 50 km entfernt war, weiterzufahren. Der Reifenhändeler in Walvisbay hatte zwar, als wir ankamen, schon geschlossen (17 Uhr), aber in der Nähe war ein Campingplatz. Am nächsten Tag in der Frühe hatten wir dann docheinen Platten, daß ich doch noch gezwungen war, den Reifen selbst zu wechseln, was leichter war, als ich ursprünglich gedacht hatte.
Die restliche Strecke ( Swakopmund, Cape Cross, Uis, Khoriax, Ugabtal, Etosha war dann wesentlich besser und schon fast eine Erholung.
Fazit:
Diese Tour würde ich unter den gegeben Umständen (Kind dabei, der höhere Standart bei Übernachtungen, nicht immer das ganze Zeug hin und herräumen usw) nur wieder mit einem Wohnmobil unternehmen. Die Strecke die man täglich fährt, sollte max. 350 Km sein. Mit einem 4x4 fährt man sicher etwas schneller. Mit einem normalem PKW würde ich diese Strecke warscheinlich niemand empfehlen wollen.
Also, wer mit dem Wohnmobil fahren will, lasst euch nicht abschrecken;
ist \"fast\" problemlos möglich.
Gerhard
Sicher werde ich in einigen Jahren wieder nach Namibia fahren (jedes Jahr so eine Reise ist leider aus finanziellen Gründen nicht drinn-Gesamtkosten für 3 Personen- 2 Erwachsene, 1 Kind ca. 8000 Euro), dann aber nur zusammen mit meiner Frau und dann den Caprivi und die Vicfalls mit einem 4X4 mit Dachzelt.