Hallo Anna
Tiefsandfahren braucht wie alles etwas Übung und (noch wichtiger) ein entsprechendes Auto.
Günstig ist beim 1x zusammen mit einem Begleitauto mit Erfahrung zusammen zu fahren oder zumindest einmal auf leichteren Sandpisten zu üben, damit man sieht, wie man mit Auto und Piste zurechtkommt und nicht alle 100m stecken bleibt.
Vielleicht gibt es auf dem Weg nach Khumaga so eine leichtere Sandpiste zum Üben.
Zur Khama Rhino Sanctuary: Wir haben dort kampiert, sind aber erst nachmittags dort angekommen, daher hatten wir für den Gamedrive bis zum Dunkelwerden nur ca. 2h. Das hat gerade gereicht alles 1x abzufahren und für Tierbeobachtungen/-fotografieren kurz zu halten. 3-4h wären ideal. Hast du mehr Zeit, dann wäre ein Drive morgens und abends ideal. Mittags ist vermutlich schlecht, wenn die Tiere versteckt im Schatten liegen. Abends waren die Tiere nahe der Piste, nur die vielen Rhinos waren immer sehr weit weg mitten auf den Wiesenflächen grasend.
Zum Boteti River: Es ist sinnlos jetzt zu spekulieren wieviel Wasser er Okt/Nov hat. Was Sache ist siehts du erst, wenn du in Tiaan's Camp bist. Dann hast du genau 2 Möglichkeiten:
Entweder es ist soviel Wasser, dass die Fähre fahren kann oder so wenig, dass du mit dem Auto selber durchfahren kannst. Ist die Gefahr aber zu groß stecken zu bleiben, dann kannst du immer noch über die Asphaltstraße ca. 1h lang zum Nordgate (Phuduhudu Gate) der Makadikgadi Pans fahren und von dort in den Park hinein.
Und natürlich kann dir auch noch unsere Variante passieren:
Wir sind am 12. Dez. 2013 in Khumaga angekommen und haben den Fährmann geholt (lt. Parkgatestatistik fährt im Nov./Dez. hier nur ein Tourist pro Tag im Schnitt in den Park!). Der hat mich hinauffahren lassen (siehe Bild) und zwar bis zur vorderen Kante, damit er freikommt und danach nach hinten, damit der Bug hochkommt. Nach ca. 2/3 des Flusses hat er gesagt, dass ich hinunterfahren und den Rest selber durch den Fluss ans Ufer fahren muss. Da war mir etwas mulmig, aber dann habe ich mir gesagt, dass der Fährmann schon weiß was er tut. Er kann ja nicht alle seine Kunden im Fluß versenken. Seicht war das Wasser dort aber keineswegs, der Flußgrund aber griffig, sodaß ich ohne Differenzialsperre problemlos das Ufer erreicht habe.
auf der Khumaga Fähre
Im südl. Afrika sind wir immer mit Toyota Hilux 2,5L mit Dachzelt (meist mit etwas breiteren Reifen und etwas höher gelegt) unterwegs. Auf diese Fahrzeugtype bezieht sich meine Einschätzung der Schwierigkeiten bei Sandfahrten:
Makadikgadi und Nxai halte ich nur für mittelschwere Sandpisten. Sehr schwer z.B. würde ich den Khaudum Nationalpark in Namibia nennen, obwohl ich mit dem Hilux dort 1,5x durchgefahren und nie stecken geblieben bin.
Im Makadikgadi Park haben wir nicht einmal den Reifenluftdruck verringert, in den Nxai Pans etwas.
Mein Vorschlag für dich, da ja die Parkeintrittspreise hoch und die Campinggebühren unverschämt hoch sind (haben schon 2x drinnen übernachtet, aber beim nächsten Mal habe ich mir geschworen in Tiaan's Camp zu übernachten):
Wenn möglich von Tiaan's Camp morgens in den Park (Fähre bestellen oder durch Fluß fahren) und die Flußwiesen nach dem Campground (vorsicht bei sumpfigen Stellen) bis zum Hippo Pool entlangfahren (leider waren bei uns abends alle Rhinos nur im Gegenlicht zu sehen und beim morgendlichem Gamedrive kein einziges). Danach durch den Park zum Nordgate und über die A3 das kurze Stück nach Osten zum Eingangsgate der Nxai Pans (Parks gehören zusammen, kein neuer Eintritt zu bezahlen). Gleich nach dem Gate wird es tiefsandig, aber im Notfall ist Hilfe nicht weit weg. Dieses Stück ist nur ein paar km lang, danach war es im restlichen Park viel einfacher zu fahren.
Falls ihr nach rechts den Abstecher zu den Baine's Baobabs (dringend empfohlen) macht, dann passt auf den Zustand der Salzpfannen auf. Es kann um diese Jahreszeit örtliche Gewitter geben, die den Boden der Pfannen gefährlich weich machen, obwohl sonst alles problemlos fahrbar ist.
1x konnten wir auch über die großen Salzpfannen fahren. Beim 2x war es gefährlich weich und wir haben sogar kleine Pfannen umfahren. Aber viele dieser Bäume stehen am Rand der großen Pfanne und man muss sie halt von der sicheren Seite anfahren.
Ihr könnt den restl. Tag im Nxai Pan Park bleiben, sollt aber bis etwa 1h vor Dämmerungsbeginn wieder am Gate sein, denn über die Asphaltstraße braucht man ja nur etwa 1h zurück bis Tiaan's Camp.
Grüße
Norbert