THEMA: Blutige Anfänger in Moremi + Chobe
26 Jun 2015 13:49 #389775
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  • leser am 26 Jun 2015 13:49
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Hallo oneway, bis ihr beim notorischen sandridge seid (falls ihr denn das überhaupt fahren müsst) habt ihr viel Gelegenheit das Fahrverhalten und Durchzugsvermögen eures Fahrzeuges im Sand kennenzulernen und zu experimentieren. Probiert einfach alles schon vorher aus (Reifendruck ….Untersetzung), an kurzen sandigen Stellen und wo fremde Hilfe leicht verfügbar ist.
Die oft widersprüchlichen Meinungen zum Schwierigkeitsgrad hängen m. E. nicht nur mit der Fahrerfahrung, sondern auch mit der Motorisierung (und Beladung) zusammen. Mit einem Kraftlackel mit hohem Drehmoment tust du dir immer leichter. Mit schwacher Motorisierung sind Fahrkönnen und die (richtige) Vorauseinschätzung des Sandes mehr gefordert. Allradprofis werden zwar jetzt über mich herfallen, aber hier mein Rat für lange Sandstrecken, für den Fall von wenig Erfahrung, keiner Streckenkenntnis sowie schwacher Motorisierung:
Geh auf Nummer Sicher bzw. am Anfang des langen, dicken Sandes gleich in die Untersetzung (L) und bleib so bis zum Ende. Der 1. Gang (L1) ist dann verboten, schau dass du sofort in den 3., besser 4., Gang kommst und fahre alles (echt) Tiefsandige so bei einer mittleren Drehzahl. Wenn der Untergrund besser wird, gehst du halt in den 5., schneller kannst du sowieso nicht fahren. Du verbrauchst so zwar etwas mehr Treibstoff, der Vorteil ist aber, dass du schon in L bist wenn du‘s brauchst, denn im Tiefen kannst du nicht mehr wechseln oder schalten.
Wünsche eine schöne Reise.

PS: Wenn du viel Luft raus lässt, kann es auch in H gehen, dann musst du aber auch nach dem Sand gleich wieder aufpumpen.
Letzte Änderung: 26 Jun 2015 14:01 von leser. Begründung: PS
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26 Jun 2015 16:27 #389790
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  • lilytrotter am 26 Jun 2015 16:27
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Au, Backe!

Leser, Ich glaub dir jetzt aber nicht, dass du den Chobe und Moremi in der Untersetzung fährst, so wie du es empfiehlst.

Vielleicht kannst du ja noch etwas Fern-Unterricht darin geben, wie "oneway4x4" die weichsandige tiefe Spur verlässt, den Sandhang hoch ins Gelände, :) wenn ein Tross Südafrikaner mit Trailer entgegenkommt, die weichen nämlich nie aus :laugh:

Und immer nur auf "die Anderen" vertrauen, die einem die Arbeit dann abnehmen, weil man selbst keine Ahnung hat, führt nur zur weiteren Verstärkung der ohnehin steigenden Unbeliebtheit der Calamity-Selfdriver in den NP's.

Just my2cents

...abgesehen von den Kalamitäten ist es anzuraten, sich so zu präparieren, dass man für die ca.120 €/Tag/2Pax, dort nicht nur buddelnd und "problemlösend" unterwegs ist, - naja, mancher findet es spassig...
Gruß lilytrotter


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27 Jun 2015 09:53 #389830
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So ist es Lilytrotter, und brauchst du nicht zu glauben und ich kann auch nicht erkennen, wie man das so verstehen könnte.
Grüße
Letzte Änderung: 27 Jun 2015 09:54 von leser.
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27 Jun 2015 15:26 #389854
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  • lilytrotter am 26 Jun 2015 16:27
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Ich hatte den „...Anfang des langen, dicken Sandes...“ als den Sandridge interpretiert – und das sind ja schon einige Kilometer... und in der Savutiregion gibts es ja auch noch ziemlich viel tiefen Sand und nach Norden hin ebenso...
Da kannst du sehn, man liest seine eigenen Worte immer vor dem Hintergrund wie man es eigentlich meint. Andere haben einen anderen Hintergrund oder keinen :whistle: – da kommt dann was anderes bei raus. :lol:
Ein „blutiger Anfänger“, der von den örtlichen Gegebenheiten Null Ahnung hat, wird es vielleicht auch nicht unbedingt verstehen.
Ein Anfänger ist ja garnnicht in der Lage ein Tiefsandfeld rechtzeitig zu erkennen, (das passiert ja sogar erfahrenen Reisenden) und das ist nur ein Punkt von vielen, die den Fernunterricht etwas fragwürdig machen: Man weiß ja auch gar nicht, ob derjenige überhaupt versteht, wovon man spricht.
Vielleicht hab ich es auch deshalb so verstanden, weil uns schon mehrfach dieser Tipp genannt wurde, von Anfängern, die mit Pistendruck durch den Chobe gejubelt sind – das kann man spaßig finden, aber irgendwie ist es auch ein bisschen traurig. Sie sind so laut.
Schriftlicher Fernunterricht für Anfänger ist immer etwas heikel, zumal der Anfänger nicht differenzieren kann zwischen „in dieser Situation falsch“ und „in dieser Situation richtig“ – denn auch das „keinesfalls schalten“ ist nur in bestimmten Situationen zu beherzigen – so pauschal gesagt, ist es keine gute Idee.

Gruß lilytrotter
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Walvisbay boomt
Letzte Änderung: 27 Jun 2015 15:28 von lilytrotter.
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27 Jun 2015 16:21 #389861
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Also ich versuch's trotzdem mal mit einigen Tipps aus der Ferne.
Meine Erfahrungen beruhen auf einigen Fahrten mit einem Hilux 2,5 l Diesel. Also kein großes Kraftpaket. Geht aber auch.
Schwierig sind die Strecken südlich und nördlich von Savuti. Wenn du unbedarft in so ein Tiefsandfeld hineinfährst im, sagen wir dritten Gang (4H) wird der Wagen plötzlich langsamer. Du gibst Gas aber der Motor schafft es nicht mehr, er wird langsamer. In so einem Fall hast du verloren, wenn die Drehzahl unter 2.000 sinkt. Entweder bleibst du in 2-3 Sekunden stotternd stehen oder du versuchst, schnell aber mit Gefühl den zweiten Gang einzulegen und kräftig Gas zu geben, bevor der Wagen auch dafür zu langsam ist. Dass es nicht gelingt, ist merkst du daran, dass der Wagen steht, bevor du den 2. Gang drin und wieder eingekuppelt hast. Das ist der Hintergrund des Tipps: nicht schalten, wenn der Motor sich mit hoher Last durch den Sand wühlt. Der Wagen bleibt blitzartig stehen sobald du auskuppelst. Zurückschalten funktioniert nur, wenn du gerade 5 Meter festeren Boden unter den Rädern hast. Besser ist es, vor dem Tiefsandbereich gesittet den 2. Gang (4H) einzulegen und die Drehzahl nicht unter 2.500 abfallen zu lassen, besser zwischen 2.500 und 2.800 zu halten. Das hat bisher immer gereicht.

Wenn der Wagen wegen der unebenen Piste anfängt zu bocken und dich hin und her schüttelt, musst du eisern weiterfahren. Wenn du im Tiefsand anhältst, kann es mit dem Anfahren schwierig werden. Bevor du dich Richtung Erdmittelpunkt wühlst, solltest du den Versuch sofort stoppen und im Stand die hintere Differentialsperre einlegen (ein Druckknopf rechts unten am Armaturenbrett, bei nächster Gelegenheit wieder abstellen). Wenn auch das nicht hilft (kräftig, aber nicht brutal anfahren, du musst irgendwie in Bewegung kommen) hilft nur schaufeln, damit der Wagen einige Meter hat, um sich in Bewegung setzen zu können. Schwung haben (in geringem Maße) und behalten ist die halbe Miete.
Gruß
Reinhard
Letzte Änderung: 28 Jun 2015 11:14 von Reinhard.
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28 Jun 2015 10:19 #389912
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  • leser am 26 Jun 2015 13:49
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Ich mache doch noch einen Versuch, aber diesmal down to basics.
Ich fahre nur hin und wieder nach Afrika bzw. nicht jedes Jahr, das Prinzip meines Vorschlags musste ich daher auf meiner Hausstrecke mit dem Fahrrad entwickeln :whistle: *) Da gibt es eine lange Steigung, einspurig, eng. Ich bin schon älter, meine Antriebsleistung ist somit beschränkt, hier erfahre ich mein persönliches sandridge, ohne nach Afrika zu fahren. In einer mittleren Übersetzung gehe ich 3 von 10 Mal ein, wenn ich einem Auto ausweichen muss und den Schwung verliere und/oder das Zurückschalten nicht funktioniert, gehe ich ein, muss absteigen. Wenn ich schon am Fuß des Berges in die niedrige Gruppe schalte, kann ich alles durchtreten und bin noch nie hängen geblieben. Ich kann meine Geschwindigkeit variieren, meine Kraft reicht aus. Ein Wermuthstropfen ist zwar, dass Mountainbiker mit schwarzenegger‘schen Oberschenkelmaßen an mir vorbeiziehen, als würde ich stehen, aber was soll‘s, mit voller Hose ist es eben leicht zu stinken. Damit wäre eigentlich alles klar…. Oder? Aber hin und wieder drängt mich eine innere Stimme: Sei doch ein echter Kerl und fahr in einer mittleren Übersetzung! Wozu benützen was sie dafür eingebaut haben? Die niedrigen Gänge sind nur für Weicheier > Ergebnis: siehe oben. Doch meistens siegt mein innerer Schweinehund (den ich Hausverstand nenne) und ich schalte rechtzeitig zurück.
Grüße
*) PS: macht auch nichts, Physik bleibt Physik
Letzte Änderung: 28 Jun 2015 10:30 von leser.
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