THEMA: Blutige Anfänger in Moremi + Chobe
30 Jun 2015 15:08 #390191
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  • Alex380 am 30 Jun 2015 15:08
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Da muss ich mal kurz einspringen und mich zum "Realitätsverlust" äußern...

Wenn es nicht mehr weiter geht, ist es durchaus möglich auf 0,8 bar zu gehen. Das haben wir im Erg Chebbi (Marokko) genauso gemacht. Stundenlang und bei über 40 Grad Außentemperatur. Aber, schneller als 60 km/h hätte ich meinen Reifen auch nicht zugetraut.
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30 Jun 2015 15:34 #390193
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  • lilytrotter am 30 Jun 2015 15:34
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Topobär schrieb:
650km durchgehend mit 0,8bar. Kurzfristig mit Geschwindigkeiten bis zu 140km/h. Die Fahrzeuge alle schwer beladen. Eine größere Belastung für die Reifen ist sicherlich kaum vorstellbar.

Doch, 0,6 bar.

„Trotzdem gab es keinen einzigen kaputten Reifen.“
Unmittelbare Folgen von Karkassenschäden treten eher selten auf. Meist erfreuen sie einen später, - ganz „überraschend“. :unsure:
Im Falle von Mietfahrzeugen also den folgenden Fahrer.
Drum merke: Immer schön fragen, wo das gemietete Fahrzeug zuvor war....

Allgemein ist angepasstes Fahrverhalten auch in den Sandmeeren keine Sache von geführten Cross-Touren. Es geht dabei ja schließlich nicht um das Erreichen eines Zieles vom Orte, sondern eines Zieles von Psyche, deshalb werden von den Guides viele prickelnde Challenges eingebaut, sonst ist der Kunde unzufrieden, wenn’s nicht wenigstens’n bissl riskant ist. :laugh:
0,8 bar und 140 Km/h ist halt sehr gefährlich, so what. Die Kundschaft honoriert solche Erlebnisse: Nicht ohne Grund fährt bei größeren Touren in der Sahara der Lumpensammler hinterher, meist mit medizinischer Betreuung, für die Kasper, die sich dramatisch überschätzt haben.

Nur wenn man allein fährt und im Interesse der eigenen Sicherheit das Risiko minimiert und das eigene Auto quälen muss, überlegt man sich, ob man lieber Held oder heil sein will. :whistle:

Aber deshalb nicht zu glauben, dass das, was Topobär schreibt, so auch erlebt wurde, würde uns nicht in den Sinn kommen. Nur sind unsere Folgerungen halt andere.

Gruß lilytrotter
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Letzte Änderung: 30 Jun 2015 15:37 von lilytrotter.
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30 Jun 2015 16:22 #390198
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@Topobär, jetzt haste es mir aber gegeben- Danke ;) Ich wollte Dich keinesfalls beleidigen oder der Unwahrheit bezichtigen.
Mein Post war etwas ironisch gemeint anhand der für mich doch sehr überraschenden Zahlen- 0,8 bar, 650km, 140km/h, 14 Autos
Übrigens erzähle ich kein Afrika- Latain und muss hier weder etwas beweisen noch erwerben!

zum Thema: Ich habe nie behauptet, dass man nicht mit einem Luftdruck deutlich unter 1 bar im Sand fahren kann.!

Meine persönlich gemachten Erfahrungen mit sandigen Untergrund:

- jeder cm mehr Auflagefläche erleichtert das Vorankommen, daher Luftablassen 1. Wahl
- mein Motto trotzdem - nicht mehr wie nötig! um die Reifen am Leben zu erhalten
- unter 1 bar nur in extremen Situationen z.B. steile Auffahrten, im Sandtrichter gelandet oder zur Befreiung, wenn man schon fest
hängt
- habe schon öfters Reifen bei zu niedrigem Luftdruck, bei eher leichten Lenkbewegungen Reifen von den Felgen springen sehen, ein manövrieren ist kaum noch möglich- ganz schlecht!
- wer sich mal Reifenflanken nach einer Fahrt mit sehr wenig Luftdruck nach dem Aufpumpen auf Straßendruck anschaut, wird
feststellen, dass sich viele Beulen in der Kakasse gebildet haben, weil sich das Stahlinnenleben der Reifen verformt hat und auch brechen kann, selbst bei seitenwandverstärkten BFG.
- nach dem Luftablassen auf einen bestimmten Wert erhöht sich dieser in Abhängigkeit von Außentemperatur, Sonneneinstrahlung
und Fahrstrecke zum Teil wieder um 0,3 - 0,7 bar! ( Reifen werden heiß da werden aus 0,8 schnell 1,4 bar))
- wenn der Untergrund wieder fester wird, unverzüglich Druck erhöhen, um die Reifen zu schonen

Wie die Verhältnisse im Moremi oder Chobe sind weiß ich nicht, aber mit 1,3 - 1,6 bar sollte man bei ebenen Tiefsand auf der
sicheren Seite sein. Und mit dem 3. oder 4. Gang in der Untersetzung läßt es sich mit unter ganz entspannt durch den Sand
cruisen und man hat wenn nötig Drehmoment- Anschluss.

Gruß Olaf
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30 Jun 2015 16:26 #390199
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lilytrotter schrieb:
Drum merke: Immer schön fragen, wo das gemietete Fahrzeug zuvor war....

Und dann?? :laugh: Außerdem glaube ich nicht dass die Vermieter darüber Buch führen, geschweige denn es überhaupt mitbekommen wo und mit welchem Luftdruck ihre Fahrzeuge unterwegs sind... :whistle:
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30 Jun 2015 16:42 #390200
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Alex380 schrieb:
Und dann?? :laugh: Außerdem glaube ich nicht dass die Vermieter darüber Buch führen, geschweige denn es überhaupt mitbekommen wo und mit welchem Luftdruck ihre Fahrzeuge unterwegs sind... :whistle:

Natürlich ist es so wie du schreibst.

Es schadet aber nicht, sich diese Frage zu stellen.
Gruß lilytrotter


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30 Jun 2015 17:29 #390203
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  • Topobär am 30 Jun 2015 17:29
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Nur um es noch einmal in Erinnerung zu rufen. Als dauerhaften Luftdruck für Chobe/Savuti/Moremi hatte ich 1,2 - 1,3bar empfohlen. Unter 1,0bar nur um sich nach dem Festfahren wieder zu befreien. Die Geschichte aus der Namib habe ich nur gebracht, um Anfängern zu verdeutlichen, wie weit man den Luftdruck problemlos absenken kann. Die meisten Anfänger trauen sich nämlich einfach nicht, den Luftdruck weit genug zu senken, da jeder Europäer schon bei unter 2,0bar größte Bedenken bekommt, weil man halt nur Asphalt gewohnt ist.
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