Die nächste Etappe ist von Fort Portal nach Busingiro, die längste Einzelstrecke. Laut unserem Reiseführer müssen wir uns in Masindi für die Royal Mile und der Busingiro CS anmelden.
Dort weiß keiner nix, weder der UWA noch die Verwaltung der Eco Tourism Community. Nachdem ich ein paarmal zwischen den beiden Gebäuden hin und her gelaufen bin, fahren wir weiter nach Busingiro, irgendwie wird es schon klappen. Wir fahren durch Zuckerrohrplantagen, die jetzt Ernte reif sind. Groß und Klein kauen Zuckerrohrstangen. Als wir an der CS ankommen, fängt es an, moderat zu regnen.
In der Nacht kommt dann ein Wolkenbruch mit Blitz und Donner herunter, der das Innenleben unseres Dachzeltes nass werden lässt. An diesem Punkt steht für mich fest, dass aus mir nur eine Schönwettercamperin wird. Der Plan ist, am Morgen die Royal Mile entlang zu laufen. Da wir aber keine Lust haben, durch strömenden Regen zu laufen, entfällt dieser Punkt auf unserer Agenda und wir fahren über Bulisa weiter Richtung
MFNP.
Die Straßen sind aufgeweicht, die rote Pampe fährt sich wie Glatteis, Matsch, Schokolade vermischt mit Sand, aber wir kommen gut voran, da noch kein Verkehr und eine Spur schon gezogen ist.
Plötzlich staut es sich, weil einige Fahrzeuge vor uns ein Touristenbus quer im Matsch hängt. Michael steigt aus um sich ein Bild zu machen. Ich will auch mit, habe aber nur Flipflops an den Füßen. Damit ich besser sehen kann, will ich die Böschung am Straßenrand hoch - und versinke bis zu den Waden im Matsch. Im Matutu vor uns, brechen alle in Gelächter aus und werfen mir ihre Kommentare zu. Als ich den Fuß aus dem Schlamm ziehe, ist der Schlappen weg. Da man ja nix verkommen lassen will, wühle ich unter Anfeuerung aus dem Matutu noch ein bisschen im Schlamm herum, kann den Schlappen aber nicht finden. Schließlich verbeuge ich mich vor meinem Publikum und gehe zurück zum Auto um eine Fußwaschung vorzunehmen. Als ich fertig bin, kommt ein Matutu-Fahrgast auf mich zu und übergibt mir einen Klumpen Schlamm, in dem mein Schlappen rausblitzt. Ist das nicht lieb? Bin ganz gerührt.
Irgendwann geht es weiter. Bevor wir in den Park einfahren tanken wir nochmal, an einer Zapfsäule, die noch mit Kurbel funktioniert. Wir bleiben in der Südhälfte des MFNP und fahren zum Aussichtspunkt Top of the Falls. Man kommt ziemlich nah an die Fälle herran. Die Wassermassen sind schon beeindruckend. Wir laufen noch den Rundweg entlang, der sehr schöne Ausblicke auf die Fälle und den Vicotria Nil bietet. Danach fahren wir zu unserer CS Top of the Fall, von der wir ganz begeistert sind. Man kommt direkt ans bis ans Flussufer und könnte theoretisch auch die Füße baden. Allerdings ist die Strömung recht stark. Die Felsen an den Fällen und auch in der CS glitzern wie Diamanten, weil sie irgendwelche (Quarz?)Einschlüsse haben. Zusammen mit dem Wasser blendet es richtig.
Die Aussicht von unserer CS ist unbezahlbar und wir werden mit schönen Abend und Morgenstimmungen beglückt.