Freitag, 09.05.14 Kariba Warthog Bushcamp
145 km
Die Nacht war ruhig, sehr ruhig gewesen. Unser Auto hatte eine etwas unangenehme Überraschung für uns – es sprang heute Morgen nicht an
Kurze Schrecksekunde, was nun? Aber Ralf konnte die Batterie mittels Überbrückungskabel zur zweiten Batterie, die ebenfalls vorne im Motorraum untergebracht war, wieder zum Laufen bringen. Einer der Männer war mittlerweile auch da und bot gleich seine Hilfe an. Aber es ging auch so, da waren wir echt heilfroh. Die Vorstellung hier mitten in der Pampa mit einem kaputten Auto zu stehen, war nicht gerade prickelnd
Dann konnte es endlich losgehen, wir mussten ja den Rest des Weges nach Kariba in Angriff nehmen. Wir fuhren auf der Schotterpiste, die man ausgeruht gar nicht mehr so schlimm empfand und bogen bald auf eine schmalere Pad ab. Hier gab es nicht so viele Dörfer wie gestern, aber viele Felder und eine hübsche hügelige Umgebung.
Erster Blick auf den Kariba See
Das letzte Stück vor Kariba wurde immer schmaler und buschiger, kurz zuvor passierten wir lt. Reiseführer einen 1050m hohen Pass, dementsprechend ruppig ging es wieder runter. Auf dem schmalen Weg rannten urplötzlich drei Elefanten durchs dichte Gebüsch auf die andere Straßenseite. Mann, was haben wir uns erschrocken
Der letzte Eli drehte sich auch noch mal um und stellte die Ohren auf. Wir waren zwar schon auf Elefantenbegegnungen eingerichtet wg. der ganzen Hinterlassenschaften aber wenns dann passiert, puh
Entlang einer breiten Stromtrasse kamen wir dann nach 4 Std. Fahrt endlich wieder auf eine geteerte Straße. Was für eine Wohltat.
Wir suchten dann das Warthogs Bushcamp von dem wir wussten, dass es umgezogen ist. Wir landeten in einem Wohngebiet und haben so auch gleich den Supermarkt entdeckt. Also wieder zurück auf die Hauptstraße. Dort fuhr ein Mazda sehr langsam vor uns. Ralf überholte ihn, leider wurde er immer schneller als erlaubt, da der andere plötzlich Gas gab
Es kam wie es kommen musste. Mit einer Radarpistole bewaffnet, sprang ein Polizist aus dem Gebüsch. Sch….. Wir wurden angehalten und darauf hingewiesen, dass wir zu schnell waren.
Bis zu 500$ konnte der Spaß kosten, allerdings konnte uns keiner sagen, wieviel wir tatsächlich zu schnell gefahren sind. Ralf zog den Bußgeld Katalog raus und schätzte das er ca. 10 km/h zu schnell war. Das würde 5$ kosten
Damit erklärte sich der Polizist einverstanden und stellte auch eine Quittung aus. Dann kam die übliche Unterhaltung über Fußball und deutsche Autos verbunden mit der Frage "How is Germany?" und vor allem wollten sie einmal Euros sehen. Diesem Wunsch kamen wir nach und zeigten einige Münzen und Scheine. Unvermeidlich war natürlich die Frage ob sie eine 1 Euro Münze als Andenken behalten durften. Durften sie und das war uns die lustige und unterhaltsame Begegnung auch wert
Dann fuhren wir weiter und kamen kurz danach im Camp an. Ralf ärgerte sich noch über die 5$. Der Platz war sehr buschig, wie der Name schon sagte und hatte keinen direkten Blick auf den Karibasee – obwohl das Ufer nicht weit weg war. Die sanitären Einrichtungen waren in zwei einfachen Holzhütten untergebracht. Mit 5$ pro Person war das der billigste Platz bisher. Wir waren und blieben die einzigen Gäste für heute Nacht. An der Bar, die auch ein beliebter Treffpunkt für die weißen Einheimischen ist, aßen wir zu Mittag einen Burger. Hier machten wir auch Bekanntschaft mit dem Besitzer und seinen zwei Hunden.
Nach dem Essen fuhren wir tanken und konnten in der Tankstelle auch eine Birne für die Nummernschildbeleuchtung erwerben. Ein bisschen schwach aber besser als nichts. Kariba ist ein zersiedelter Ort in dem ca. 20000 Menschen leben. Es gibt auch keine richtige Ortsmitte, die Weißen leben auf den Hügeln, die Schwarzen unten. Von oben konnte man den Eindruck gewinnen am Meer zu sein. Der See leuchtete blau, dahinter die Berge, ein wunderschöner Anblick. Wir fuhren bis zur Staumauer, die auch die Grenze zu Sambia markiert. Es gibt die Möglichkeit auf der Staumauer zu laufen, wenn man seinen Pass hinterlegt. Das wollten wir aber lieber nicht. Es gab noch einen Observation Point von dem man gut die Staumauer überblicken konnte.
Wir fuhren dann wieder zu unserem Campingplatz zurück und nahmen noch einen Sundowner Bier an der Bar ein. Abends gab es Schinkennudeln. Eine Feuerstelle gab es leider nicht, aber dafür hörten wir die Hippos grunzen.
Morgen gehts dann endlich nach Mana Pools...
Gruß
Panther