THEMA: Reisebericht Sambia 2015/2016 - ab Johannesburg
09 Mär 2016 13:55 #422810
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  • Montango am 09 Mär 2016 13:55
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Hallo Paulinchen,

schön, dass es flott weiter geht mit Deinem Bericht. Beinahe überlege ich schon den Kafue docvh noch in unsere Planung aufzunehmen. Danke dafür.

Ich habe vorsichtshalber mal einen Reiseticker eingefügt, damit Du weisst, wann der Bericht fertig sein sollte :whistle:

LG

Montango
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Noch keiner hat am Ende gesagt "Ich hätte mehr Zeit im Büro verbringen sollen"
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09 Mär 2016 16:44 #422848
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Montango schrieb:
Hallo Paulinchen,
schön, dass es flott weiter geht mit Deinem Bericht. Beinahe überlege ich schon den Kafue docvh noch in unsere Planung aufzunehmen. Danke dafür.
Hi Montango,
uns hat der Kafue extrem gut gefallen, ein wirklich wildes Gebiet. Wäre das Wetter im nördlichen Teil des NP besser gewesen, hätten wir noch mindestens 2 Nächte angehängt.
Montango schrieb:
Ich habe vorsichtshalber mal einen Reiseticker eingefügt, damit Du weisst, wann der Bericht fertig sein sollte :whistle:

ich gebe alles... B)
Letzte Änderung: 09 Mär 2016 16:45 von paulinchen.
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09 Mär 2016 21:39 #422894
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Tag 14

So wie der vorherige Tag einer der schönsten der gesamten Reise war, so wird dieser Tag mit Abstand der übelste...und der mit den wenigsten Photos... :(
Kurz vor Anbruch der Dämmerung "beglückt" uns am Morgen ein heftiges Gewitter, es regnet kurz aber heftig. Wir dösen schließlich wieder ein, es ist eigentlich warm und kuschelig...bis meine Hand unter Manni´s Schlafsack rutscht....da ist was nass!!
Nööö, nicht auch noch so etwas... :angry:
Inzwischen ist es hell, das Gewitter vorbei und wir pellen uns aus dem Zelt. Nachdem wir das Dachzelt komplett leer geräumt haben, stellen wir fest, dass Manni´s Schlafsack zur Hälfte feucht ist, die Matratze allerdings zur Hälfte klitschnass, na super....und keine Sonne und Zeit zum trocknen.
Wie das genau passieren konnte, ist nicht mehr zu klären, aber wahrscheinlich hat die Zelthülle auf dem Dach so unglücklich an der Seitenwand gelegen, dass ein kleiner Sturzbach ins Zelt gelaufen ist....
Während des Frühstücks versuchen wir, Matratze und Schlafsäcke zu trocknen. Aber es bleibt uns nichts anderes übrig, als das nasse Zelt incl. Matratze einzupacken....wir hoffen am Nachmittag auf etwas Sonne, sonst wird´s eng...

Der nördliche Kafue NP grenzt zwischen dem Kafue und dem Nalusanga gate direkt an der Strasse, merkwürdigerweise haben wir hier die meisten Tiere gesehen. Dafür rasen einige Autos hier durch, als gäbe es kein Morgen...
Am gate werden wir durchgewinkt und erreichen kurz danach Mumbwa. Im Ort gibt es eine Tankstelle, wir fragen nach Diesel und bekommen wieder die Antwort: "no Diesel", diesmal mit einem breiten Grinsen. Man wittert wohl ein gutes Geschäft, denn sofort zeigt jemand auf einen jungen Mann, der an einer Hauswand mehrere Kanister bunkert: "He has diesel".
So dringend ist es für uns aber nicht, so dass wir weiter Richtung Lusaka rollen.
Je näher wir Lusaka kommen, um so dunkler wird der Himmel Richtung Osten. Irgendwann fahren wir nur noch auf eine schieferfarbene Wand zu....als hätten sich alle Regenfälle der letzten Tage zusammengezogen....beängstigend.... :(
Am schlimmsten sieht es Richtung Nordosten aus ( gerade stirbt der Plan, den Kasanka NP anzusteuern ), aber ca. 50 km vor Lusaka ist auch das egal. Wolkenfetzen ziehen Richtung Boden, ich rechne jeden Moment damit, dass sich Trichter bilden und eine Windhose entsteht. Und dann öffnet sich der Himmel und regnet die nächsten Stunden in einer Heftigkeit ab, die seinesgleichen sucht.
Wir steuern an der Zufahrtsstraße ein shopping center an, aber aussteigen muss Manni allein. Hier braucht man eher Schwimmflossen.
Schnell Brot, Wasser und Wein besorgt, weiter geht´s, obwohl wir kaum die Hand vor Augen sehen.
Eigentlich wollten wir das Eureka camp ansteuern, aber wie soll das gehen... Unsere Matratze ist nass, es regnet immer noch ununterbrochen und kochen geht auch gar nicht.
Während wir die Hauptstraße entlang rollen, erkennen wir erst, wie verheerend der Starkregen für einige Abschnitte ist. Ganze Straßenzüge stehen unter Wasser, eine Tankstelle ist ca. 1 m hoch geflutet, die Fußgänger und Zweiradfahrer waten durch die tiefen riesigen Wasserflächen....
Da fällt uns unsere Rettung ins Auge: das Hotel 'Sandy´s Creations', leicht versetzt von der Straße gelegen sind wir mehrfach dran vorbeigefahren, ist das vielleicht die Rettung für unsere Probleme? ( was es kostet, ist uns gerade so was von egal!! )
Es ist in der Tat das Beste, was uns in der Situation passieren konnte: bezahlbar, sauber und nett, trotz der zentralen Lage ruhig und vor allem TROCKEN.
Außerdem gibt es ein Restaurant, das Zimmer mit Frühstück, WLAN für die Wetterprognosen und für jeden Gast einen eigenen Regenschirm.
Bezahlt werden kann mit fast jeder Kreditkarte, das schwierigste ist, das Gepäck halbwegs trocken durch den großen Garten zu schleppen.
Zuerst checken wir mal, was die Wetterberichte über Sambia sagen, geht denn überhaupt der South Luangwa?
Fazit: ein großes Regengebiet zieht gerade über uns hinweg ( wären wir nie drauf gekommen ), in den nächsten Tagen kann es feucht bleiben. Nee, da haben wir keine Lust mehr, eigentlich wollten wir von hier aus zum South Luangwa, aber nun ziehe ich Plan B aus der Schublade. Wir fahren morgen Richtung Lower Zambesi NP und wenn es dort nicht besser wird, direkt weiter durch Zimbabwe Richtung Süden.
Nach dieser Entscheidung fühlen wir uns besser und schlemmen im gar nicht so schlechten Restaurant, und da wichtige Entscheidungen begossen werden müssen, gibt es einen TROCKENEN Rotwein... :)

ein schnelles Photo aus dem Fenster, aussteigen ist nicht...

die Rettung...

unsere trockene Hütte...


und das letzte Bild des Tages...PROST...
Letzte Änderung: 06 Jul 2016 18:01 von paulinchen.
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12 Mär 2016 00:20 #423189
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Tag 15

Am nächsten Morgen bereuen wir unsere Entscheidung vom Vortag nicht, auch wenn der Himmel versucht uns zu versöhnen....es regnet nicht mehr, aber vertrauenerweckend geht anders.
Nach einem guten Frühstück im offenen, fast leeren Restaurant lassen wir uns alle Zeit der Welt mit dem Packen des Fahrzeugs. Es ist nicht weit bis Chirundu, von wo die Piste Richtung Lower Zambesi NP startet.
Misstrauisch den Himmel beobachtend rollen wir entlang der sehr guten Straße raus aus Lusaka. Nach kurzer Zeit erreichen wir den Ort Kafue, ein trubeliges Örtchen, wir haben das Gefühl, auf der Hauptstraße quer durch einen riesigen Markt zu fahren. Es ist Sonntag, aber jeder ist beschäftigt und rennt in Arbeitskleidung herum.
Mitten im Ort kreuzen wir den unbeschrankten Bahnübergang, ehrlich gesagt schauen wir kaum noch nach einem Zug, es kam bisher eh´ keiner..
Südlich des Ortes überqueren wir mal wieder den Kafue, dieser Fluss zieht sich bisher wie ein roter Faden durch unsere Reise. Auch in diesem Bereich fühlen sich Flusspferde sichtlich wohl.
Nachdem wir den Abzweig rechts nach Livingstone passiert haben, werden wir neugierig auf die vor uns liegende Strecke, es soll extrem steil in das Tal des Sambesi hinabgehen.
Bald passieren wir riesige Schilder und einen Abzweig auf der linken Seite, aus dem Augenwinkel lese ich etwas von Kafue Gorge Power Station, meine Antennen schnellen hoch, whow, kann man dorthin fahren?
Wir drehen und lesen genauer, auf imposanten Schildern ist auch von einem Hotel die Rede ( das Schild ist
allerdings verwittert ), Kafue Gorge und Power Station + Dam hört sich spannend an! Nirgendwo steht etwas von 'no entry' oder so, diese Schilder sind auch relativ neu.
Lt. Hupe verliert der Kafue auf seinem Weg in den Sambesi über 500 Höhenmeter in der Kafueschlucht, dass muss ein imposanter Anblick sein.
Wir ergreifen spontan die Gelegenheit, so ein Spektakel zu besichtigen und biegen in die sehr neue Straße ein. Ca. 10 km weit kommen wir, dann stehen wir vor einem gate mit einer grün uniformierten Person, sehr freundlich, aber bestimmt.
Leider dürfen wir nicht weiterfahren, wahrscheinlich gibt es ( wie so häufig an 'Power Stations' auch in anderen Teilen der Welt ) die Befürchtung, wir könnten etwas wegfotografieren... B)
Sehr, sehr schade...
Auf dem Rückweg zur main road genießen wir die herrlichen Ausblicke auf die Ebene mit dem Kafue River.



Immer häufiger tauchen inzwischen die Angebote von Holzkohle am Straßenrand auf ( und die Pakete werden immer größer ). Egal, wo wir zu einem kurzen Stop anhalten, irgendjemand kommt angelaufen in der Hoffnung, uns entweder Früchte oder Holzkohle verkaufen zu können....
Das enorme Gefälle über das Zambezi-Escarpment in das Tal des Sambesi beginnt, die Hinweisschilder für die Trucks werden häufiger: "use low gear" und wir verstehen das Gefahrenpotential dieser Strecke recht schnell.


Hinauf schleichen die Trucks im Schritttempo oder langsamer, heftiges Verschalten erleben wir häufig...bis hin zum Stillstand... :(
Hinunter werden wir von eiligen Bussen überholt ( bin ich froh, in unserem Landy zu sitzen.. :) )
LKW´s mit riesigen Rohren beladen quälen sich möglichst langsam hinunter, wehe wenn man hier zu schnell wird, das bekommt niemand mehr abgefangen, schon gar nicht mit maroden Fahrzeugen....
Die Strecke erlaubt herrliche Ausblicke, aber auch so gut wie keine Leitplanke, die nicht zerschreddert wurde. Hier hat es offensichtlich schon viele zerlegt, die Fahrbahnränder sind übersät mit Schrottresten und zu einem großen Teil fehlen die Leitplanken komplett.


In einer unübersichtlichen Kurve liegen auf der Gegenfahrbahn die Überreste einer Ladung, Säcke mit irgendeinem Korn, könnte Mais sein....hier hat man sich auch schon bedient...
Die Holzkohleangebote werden inzwischen riesig, wir sehen, dass sich LKW-Fahrer säckeweise eindecken....ist die Holzkohle in Sambia massiv preiswerter als in Zimbabwe? Keine Ahnung, scheint uns aber die einzig logische Erklärung zu sein....

Am Abzweig zum Lake Kariba gibt es eine Polizeikontrolle, aber man interessiert sich nur für LKW´s. Die Kontrollen scheinen in beiden Richtungen wirklich auf den Zustand der Trucks hinzuzielen.
Mit jedem km wird das Wetter besser, der Himmel ist inzwischen strahlendblau, die Sonne nicht zu bremsen und die Temperaturen nehmen zu....HURRA....
Kaum unten in dem auf 400 m Höhe gelegenen Chirundu angekommen stehen wir auch schon an der Grenze zu Zimbabwe, an der Abfahrt zum Lower Zambezi sind wir vorbeigerollt.
Wir stoppen, um zu drehen, sofort rennen die Jungs zahlreich auf unser Fahrzeug zu: "change money"....nein, noch wollen wir nicht nach Zimbabwe....sie sind nicht allzu hartnäckig. :)
Der Abzweig liegt in Sichtweite, wir haben ihn nicht bemerkt, da er eher aussieht wie eine 'olle' Rumpelpiste. :angry:
Inzwischen haben wir uns für die erste Nacht eine Unterkunft ausgeguckt. Wir haben ja noch immer unsere nasse Matratze auf dem Dach und wollen möglichst lange und sicher die trocknende Sonne nutzen, wer weiß, wie lange die noch scheint....
Wir entscheiden uns für die Gwabi River Lodge, sie liegt direkt am Kafue River und scheint alles zu haben, was wir zum Ordnen unserer Campingklamotten so brauchen.
Die kurze Zufahrt ist schnell bewältigt, das camp macht einen guten Eindruck und die Formalitäten unkompliziert erledigt. Wir wissen noch nicht, ob wir noch eine zweite Nacht bleiben, momentan macht uns die Idylle und Wärme euphorisch. ;)
Der Platz ist relativ gut gefüllt mit überwiegend Südafrikanern, aber auch sambische Kennzeichen sehen wir. Da man sein Motorboot hier offensichtlich dauerhaft lagern kann, ist es wohl ein begehrter Ort für Kurzurlauber aus der Region.
Es gibt nur einen sonnigen Platz und wir stellen uns direkt dorthin, packen unsere feuchten Sachen aus und hoffen, dass alles schnell trocknet. Im Handumdrehen sieht es um´s Fahrzeug herum aus wie bei 'Hempels', wahrscheinlich hält man uns für seltsam, da wir so intensiv die Sonne suchen ( und es ist verdammt heiß hier... ).


Ein Tisch mit Bänken gehört uns auch, das alles direkt am Ufer des Kafue und herrliches Wetter!!! Während der Trocknungsphase schlemmen wir in unseren Vorräten und sind rundum zufrieden. :)
Die Aussicht auf den Fluss und die Landschaft dahinter ist toll. Direkt gegenüber des Camps liegt ein kleines Dorf, das Fährboot pendelt zwischen dem Camp und dem gegenüberliegenden Ufer. Wir sitzen einfach da und beobachten die Szenerie....






Auf dem Platz herrscht exzellente Stimmung, auf einigen sites gibt es was zu feiern, wenn auch "nur" den Urlaub ( und sich selbst :) ).
Irgendwann ist alles getrocknet, wir rollen in den Schatten und bauen das Zelt incl. Inventar auf.
Der Tag geht zu Ende, die Wolkenformationen nördlich des Kafue türmen sich zu spektakulären Amboßwolken auf. Aus der Ferne betrachtet liebe ich diese Wolkenszenarien in der untergehenden Sonne....einfach grandios.... allerdings geht mir natürlich nicht der South Luangwa aus dem Kopf....aufgeben gibt´s nicht....doch die Wolkenmassen sind leider ziemlich genau in nordöstlicher Richtung auszumachen....die Hoffnung stirbt zuletzt... B)
Wir beobachten das gegenüberliegende Dorf bei seinen abendlichen Aktivitäten, ich fotografiere so lange, wie das Licht es hergibt...
In der Dunkelheit gehen wir noch einmal auf die Aussichtsterrasse des Hauptgebäudes mit der herrlichen nächtlichen Sicht über den Fluss.....hier gönnen wir uns noch eine Flasche Wein unter dem endlich wieder sichtbaren Sternenhimmel. Ganz in der Ferne zucken Blitze....so hab ich´s gern. :)

Irgendwann gehen wir schlafen, der Gang zum kleinen, naheliegenden Waschhaus wird noch einmal spannend, vor allem für Manni.
Bei den Männern hat es sich direkt außen im Türwinkel eine kleine Schlange gemütlich gemacht. Im Licht der Taschenlampe fühlt sie sich sichtlich unwohl, zu Recht.


Das Personal taucht auf, klar was passiert, Schlange wird getötet. :(
Auf die Frage, was es ist, kommt die Antwort: "Cobra"
Keine Ahnung, ob es stimmt, man sagte uns, dass die Einheimischen meistens 'Cobra' sagen, egal ob´s eine ist oder nicht...
und hier noch einige Impressionen des Tages...







Letzte Änderung: 06 Jul 2016 22:33 von paulinchen.
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15 Mär 2016 22:18 #423717
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Tag 16

War das eine herrliche Nacht im trockenen Bett und vor allem ohne dieses nervige Geräusch 'Tröpfeln auf Zelt'...
Leider gibt es dafür seeehr früh am Morgen die ersten startenden Motorboote, deswegen sind die meisten Camper offensichtlich ja auch hier, es sei ihnen gegönnt... B)
Aber es nervt etwas, weswegen wir schon, bevor wir nur einen Fuß aus dem Zelt strecken, die Weiterfahrt beschließen. Es ist zwar nett hier, aber eigentlich suchen wir etwas mehr Ruhe.

Der Kafue hat seine Farbe verändert, ist schlammbraun, es muss flussaufwärts wieder ordentlich geregnet haben, viel Gestrüpp schwimmt vorbei.
Nachdem wir gepackt und unser Frühstück mit Blick auf den Fluss genossen haben, machen wir uns Richtung Lower Zambezi NP auf, mal sehen welches Camp es als nächstes wird.
Unsere Nachbarn fragen noch nach einem scharfen Messer, um ihre Plastik-Eisflasche zu kappen....sie sind echt nett, aber schon vormittags knülle... :P
Also weiter...Ziel soll die Mvuu Lodge sein, allein aufgrund der Tatsache, dass diese Lodge für Camper dem NP am nächsten ist.
Die Überquerung des Kafue braucht keine Motorfähre mehr, wie es noch in unserem 'Hupe' beschrieben ist, eine nagelneue Brücke 'lacht' uns an, das spart natürlich immens Zeit.
Die Piste ist einfach nur übel, voller tiefer harter Löcher. Wir fahren einen Slalomkurs, um so halbwegs die Optimalstrecke zu finden. Es ist staubtrocken, hat es hier in der letzten Zeit gar nicht geregnet?
Das nächste Camp an der Strecke ist die 'Kiambi Lower Zambezi Lodge', wir stoppen kurz und schauen uns den Platz an. Die Aussicht 'flashed' uns sofort.....ein unglaublicher Ausblick auf die Mündungsschleife Kafue / Zambezi....einfach atemberaubend....



Die Lodge ist komplett leer, wir können zwischen den beiden 'Terrassen' mit Bestaussicht wählen.....aber eigentlich wollen wir ja die Mvuu Lodge erreichen, deshalb checken wir nicht ein, sondern fahren erst einmal weiter. Wegen Überfüllung werden wir wahrscheinlich am Nachmittag nicht abgewiesen.... B)
Die Piste bleibt erst einmal eine Buckelpiste, so breit wie hart. Rechtsseitig ziehen sich riesige, eingezäunte Plantagen hin, überwiegend Bananen, aber auch Mangos, die Flächen sind riesig...

In Chiawa zweigt eine schmale Piste ab Richtung NP, von hier an ist die Fahrt in einer einspurigen Strecke sehr viel angenehmer.

Immer mal wieder sehen wir Menschen an der Piste, wir wissen nicht, wann ein Dorf beginnt oder endet, aber Besiedlung ist überall sichtbar....Elefantenhaufen ebenfalls...
Uns leiten wenige Fahrspuren, viele Fahrzeuge sind hier in der letzten Zeit nicht durchgefahren....bei fast jedem Abzweig ( meistens 'private property' ) verlässt uns eine Reifenspur.


Das letzte größere Dorf vor der Mvuu Lodge bezeichnen wir als 'Mülldorf', keines der kleinen Dörfer vorher war rundherum so vermüllt mit Plastik etc., es ist extrem auffällig und sehr schade, vor allem wenn man sich bewusst macht, wieviele luxuriöse Lodges es am Ufer des Zambezi an dieser Strecke gibt...

Wir erreichen ein gate mit der Bezeichnung 'Zambezi Sanctuary', hier winkt man uns freundlich zu, wir fahren einfach weiter.
Punktgenau ab hier wird es feuchter, die Pfützen größer, offensichtlich hat sich hier in den letzten Tagen eine Schneise des Regens hindurchgefräst, war das etwa auch UNSERE Schlechtwetterfront?
Inzwischen fahren wir ca. 2 Fahrspuren hinterher, alle anderen sind irgendwo abgebogen. Mal sehen, wie weit es geht...




Endlich wieder Schilder 'Mvuu Lodge', auch unser Navi sagt "gleich sind wir da".
Links, rechts und noch mal links, es wird sehr eng und schon stehen wir mitten im camp.
Wir steigen aus und schauen uns um, das camp liegt direkt auf Uferhöhe am Zambezi, Touristen sehen wir hier keine.
Eine Aussichtsplattform mit Bar steuern wir an, dort finden wir das verbliebene Personal. Ja, das camp ist noch offen, wir können bleiben....aber wollen wir auch? ;)
Mehr Personal als Gäste, offensichtlich auch keine Lust mehr auf Gäste und Preise wie in der Hochsaison. Einziger Vorteil: die Nähe zum NP, aber ob wir den erreichen können, wissen wir noch nicht...
Wir schlendern durch das camp, immer die herrliche Aussicht im Kiambi camp im Kopf ( die uns beide nicht losgelassen hat ), und beschließen spontan, dorthin zurückzufahren.
Dann starten wir eben morgen sehr früh und schauen, ob wir den Lower Zambezi NP erreichen können, großartig drin aufhalten werden wir uns als Camper eh´ kaum können und den Tieren ist doch eine NP-Grenze egal.
Wahrscheinlich sind die Mitarbeiter erleichtert, das wir keine Gäste werden, zumindest den Eindruck vermitteln sie uns. B)
Auf dem Rückweg, inzwischen Nachmittag, sehen wir einige Elefanten, die überall links und rechts in den Bäumen herumstochern, ihre Farbe entspricht dem rötlichen Sand..





Puuh, ist doch ein ordentliches Stück Weg über diese üble Piste, irgendwann erreichen wir camp Kiambi und wissen, dass unsere Entscheidung die Richtige war. Das ist der Ort, den wir momentan brauchen, tolle Aussicht, ein Ort für die Sinne...
....vielleicht hat das alles hier ( und auch der Sonnenuntergang ) schon etwas Kitschiges, aber wir sitzen gaanz lange einfach dort und schauen in den Horizont.... :)
...und natürlich hängen wir auch so unseren Gedanken nach: fahren wir weiter Richtung Zimbabwe oder ist vielleicht der South Luangwa doch noch machbar, obwohl es inzwischen eine enorme Strecke ist...
Ein unbeschreiblich schöner Abend hier...der Blick über den Kafue-Zufluss in den Zambezi, im Hintergrund Zimbabwe, dass ist schon ganz groß... :)

unser Hauswaran...




wir suchen einen Schlafplatz...



Letzte Änderung: 11 Jul 2016 18:41 von paulinchen.
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16 Mär 2016 08:55 #423752
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Hallo Paulinchen,

mal wieder sehr stimmungsvolle Bilder, die Vorfreude wecken. Ich bin schon gespannt, wie es mit dem Wetter bei Euch weiter ging.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, gefiel Euch die Kiambi Lodge deutlich besser als Gwabi Lodge ?

Wir werden vermutlich für eine Nacht in einer der beiden Campsites bleiben, da der Weg von Livingstone bis zur Mvuu Lodge wahrscheinlich für einen Tag zu weit ist.

LG

Montango
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