THEMA: Wieso?
02 Sep 2016 11:07 #443314
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  • travelNAMIBIA am 02 Sep 2016 11:07
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Hi Can,

der Großteil der Reisenden nach Namibia (in 2015 waren es nach gestern veröffentlichter Statistik 91 %) sind Touristen. Die wollen dann nach Namibia und würden es sicherlich begrüßen, wenn sie mit dem Langstreckenflieger in JNB landen, nicht länger als 2 Stunden auf ihren Weiterflug nach Windhoek zu warten. Also alle 2 Stunden könnte/müsste AN dann nach JNB fliegen. Abgesehen davon plant Namibia bzw. die Airports Company ja, dass Windhoek ein Drehkreuz wie Johannesburg werden soll (deshalb ja auch - das auf Eis gelegte - Großflughafen-Projekt).
Fliegen wirklich so viele Fluggäste außerhalb des Tourismus kreuz und quer von WDH durch das südliche Afrika?
ja, praktisch außer nach/von JNB sind es zum Großteil Geschäftsreisende. Jeder der nach Namibia für Geschäfte will oder aus Namibia in die Nachbarländer fliegt nach/von Windhoek. Davon "lebt" AN z.B. auf den Strecken nach Ondangwa, Rundu, Luanda etc. Wobei "viele" natürlich relativ ist... aber für die Embraer reicht es wohl

Viele Grüße
Christian
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Letzte Änderung: 02 Sep 2016 11:07 von travelNAMIBIA.
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02 Sep 2016 11:15 #443315
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  • Can am 02 Sep 2016 11:15
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Hallo,
ich bin mit AN in 2015 von WDH nach J-burg geflogen, ich weiß nicht, was da für nen Flugzeugtyp fliegt. Wir waren in der ganzen Maschine - 11 Passagiere... jedenfalls im ganzen Flieger - Leere. Hab mich gefragt, ob das wirtschaftlich ist?
Das Fluggeschäft scheint schon ein wahnsinnig schwieriges zu sein....
Gruß
Letzte Änderung: 02 Sep 2016 11:20 von Can.
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02 Sep 2016 11:19 #443316
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  • travelNAMIBIA am 02 Sep 2016 11:07
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Hi Can,
Das Fluggeschäft scheint schon ein wahnsinnig schwieriges zu sein....
den Eindruck habe ich auch!
Das mit dem Flieger und nur 11 Leuten kann gut sein; ich bin mal von Hamburg nach Amsterdam mit KLM CityHopper geflogen...die Betonung liegt auf "ich", weil außer Pilot und sein Co und einer Stewardess war ansonsten niemand an Bord :-)
Derzeit sind die Maschinen von und nach JNB recht gut gefüllt - touristisch und auch geschäftlich. Trotzdem macht AN auch auf der Strecke wohl nicht gerade Millionen an Profit. Die "Cash-Cow" war Luanda und - seitdem die Preise nahezu verdoppelt wurden - vor allem auch Ondangwa. Das reicht aber natürlich nicht um auf einen grünen Zweig zu kommen.

Viele Grüße
Christian
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02 Sep 2016 11:25 #443318
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  • Can am 02 Sep 2016 11:15
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manchmal fragt man sich eh, wie die alle ihr Geld verdienen. Wenn ich mir die Millionen anschaue, was allein das Flugzeug kostet. Und sich dann sein Ticket ansieht, was da tatsächlich für den Flug nach Abgaben bleibt...
Ich sage mir immer, scheinbar können nur die Araber wirtschaftlich fliegen - kostet der Sprit ja nix. Zumindst auf den Strecken, die von ihrem Heimatflughafen abgehen.
Ich möchte nicht wissen, wie viele Airlines weltweit versteckt subventioniert werden.
Gruß
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02 Sep 2016 11:41 #443322
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  • Guido. am 02 Sep 2016 11:41
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Hallo,
Can schrieb:
Da stelle ich mir als Fluglaie die Frage: International fliege ich mit einer großen Airline über einen Zwischenstop (ich bezweifle, dass diese Airlines jemals von Zwischenstop auf direkt wechseln) nach WDH, um dann mit AN weiter nach Lusaka, Gabarone etc zu fliegen? Da benutze ich doch aber lieber das Drehkreuz J-burg mit Direktflug von Europa nach RSA und von dort aus weiter.

Es gibt eine Reihe an Ländern, aus denen man grundsätzlich nur mit mindestens 2 Stops nach Maun, Gaborone, Kasane, Vicfalls , Livingstone usw. kommt, z.B. Österreich, Italien, Belgien, Schweden, Norwegen, .... Und auch in Deutschland wohnt nicht jeder in Frankfurt oder München. Von Hamburg, Berlin, Düsseldorf usw. ist es auch immer mindestens eine 2-Stop-Verbindung zu den o.g. Zielen. Mit Turkish nach Maun auf der Route HAM-IST-WDH-MUB hat dann genauso 2 Stops wie HAM-FRA-JNB-MUB. Und die Flugzeit über WDH wäre ca. 20 Minuten kürzer (Das ist in der Praxis irrelevant, will nur verdeutlichen, dass es auch da keinen Nachteil gibt).

Für ganz grob geschätzt vielleicht die Hälfte aller potentiellen europäischen Passagiere wäre eine 2-Stop-Verbindung über WDH also eine gleichwertige Alternative zu einem Flug über JNB - wenn man mal außen vor lässt, dass der Flughafen WDH mediocre ist.

Wir hatten das hier glaube ich vor 5 Jahren oder so schon mal diskutiert: Das südliche Afrika dürfte ein 2. Drehkreuz vertragen. Fast alle Airlines sehen Afrika als Wachstumsmarkt, sind aber genervt von dem extremen Preiswettbewerb auf JNB-Routen und von den hohen Flughafengebühren in Südafrika (NAC ist Stand jetzt aber nicht viel besser). Die Airlines hätten gern ein alternatives Ziel. Wegen der Bevölkerungszahl wäre eigentlich Zimbabwe mit VicFalls oder Harare für ein zweites Drehkreuz prädestiniert. Auch Luanda hätte Chancen. Aber in Zimbabwe verhindert die Mugabe-Gang zuverlässig, das da irgendwas prosperiert. In Luanda gibt es andere Probleme. Botswana und Sambia sind aktuell keine Konkurrenz. Das eröffnet vielleicht ein gewisses Zeitfenster für das bevölkerungsarme Namibia, sich als 2. Drehkreuz zu etablieren.

Beste Grüße

Guido
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02 Sep 2016 12:11 #443327
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  • Guido. am 02 Sep 2016 11:41
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Hallo,
Can schrieb:
manchmal fragt man sich eh, wie die alle ihr Geld verdienen.

Die effizientesten Airlines fliegen Langstrecke aktuell zu Kosten von ca. 0,031 EUR pro Sitzplatzkilometer. D.h. das Return-Ticket FRA-WDH wäre für die effizientesten Airlines für ca. 500 EUR kostendeckend darstellbar (16.000 km x 0,031 EUR). Wenn Qatar FRA-DOH-WDH für 439 EUR anbietet, zahlen die bei den Tickets also deutlich drauf.

Die 500 EUR sind aber ein Durchschnittswert im Jahresverlauf. Wenn man im obigen Beispiel 80 Tickets für 300 EUR, 80 Tickets für 500 EUR und 80 Tickets für 700 EUR verkauft hat, geht die Rechnung auf. Und wenn man in der Nebensaison einen Teil der Tickets für 200 EUR verschleudert, kann die Rechnung trotzdem noch aufgehen, wenn man in der Hauptsaison bei durchschnittlich 700 EUR liegt. Wenn man wie heute üblich noch x Euro für "Extras" berechnen konnte (Sitzplatzreservierung, Essen, Gepäck, Entertainment, Wifi, Autovermietung, Hotel, ...), schafft man es ggf. trotz günstiger Preise in die Gewinnzone. Das ist jetzt natürlich stark vereinfacht dargestellt. Die Ticketpreise sind eine (völlig unverständliche) Wissenschaft für sich. Die Tarife werden zunehmend von immer intelligenterer, selbstlernender Software bestimmt. Die obige Angabe ist wie gesagt der Wert der effizientesten Airline. Viele Airlines fliegen zu doppelten und dreifachen Kosten pro Sitzplatzkilometer.

Beste Grüße

Guido
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