THEMA: Wieso?
02 Sep 2016 12:51 #443331
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  • fordfahrer am 02 Sep 2016 12:51
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Hi,
das mag ja sein, aber ich würde mich mal soweit aus dem Fenster lehnen und meine Ungläubigkeit äußern, dass WDH jemals ein Drehkreuz wird oder werden kann. Die stehen sich selbst im Weg, haben kein Geld und insbesondere keinen Plan, um das Ding entsprechend zu vergößern. Wobei, der Flughafen müsste eigentlich dafür neu gebaut werden. Außerdem würde das komplett in der Wüste stehen. Dazu gehören die entsprechenden Plätze für Transit, Shops, Cafes etc. Außerdem ganz andere Größenordnungen als jetzt für Gepäck und Passagierumschlag. Das schaffen die nie. Bei dem Investmentklima sowieso nicht. Wenn da jemand (Ausländer) Geld reinsteckt, muss er ja damit rechnen, dass der Staat ihm das irgendwann einfach wegnimmt.
Auch die qualifizierte Manpower könnte ich mir gut als Problem darstellen. Wenn's dann auch nur halb so viel Handaufhalterei gibt, wie in Berlin, erleben wir das eh nicht mehr.
Eine Lösung wäre vielleicht realistisch denkbar - die Chinesen. Die können sicherlich als einzige in einer definierten Zeit mit einem definierten Budget sowas hochziehen... .
Gruss
Christian
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02 Sep 2016 13:00 #443333
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Hi,
klasse, wenn man solche Infos mit einigen Zahlen und Hintergrundinfos bekommt, danke euch.

@Fordfahrer Christian: Ich glaube ja auch nicht, dass Nam in der Hinsicht wie Phönix aus der Asche aufersteht....aber den Tiefseehafen haben sie auch geschafft. Egal wie das Klima ist oder wer finanziert. Das Ding steht erst einmal da.
Und wenn man sich so das Weltgeschehen anschaut und die bereits erfolgten Investitionen in weit "schlimmeren" Ländern der Textilindustrie betrachtet, könnte da schon eine "Lücke" entstehen, die der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung entspräche....natürlich mit tausend Wenn und Aber, Frage- und Anführungszeichen.
Gruß
Letzte Änderung: 02 Sep 2016 13:09 von Can.
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02 Sep 2016 13:13 #443334
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OFF TOPIC
Hi Fordfahrer,
Die stehen sich selbst im Weg, haben kein Geld und insbesondere keinen Plan, um das Ding entsprechend zu vergößern. Wobei, der Flughafen müsste eigentlich dafür neu gebaut werden.
das Geld ist derzeit wegen der Dürre das Problem. Die Pläne für einen neuen Flughafen liegen ja in den Schubladen, wurden nur von Geingob bis auf Weiteres auf Eis gelegt (6 Mrd N$ werden benötigt).
Das schaffen die nie. Bei dem Investmentklima sowieso nicht. Wenn da jemand (Ausländer) Geld reinsteckt, muss er ja damit rechnen, dass der Staat ihm das irgendwann einfach wegnimmt.
FDI der letzten Jahre spricht eine klar andere Sprache. Areva-Meerwasserentsalzungsanlage (3 Mrd), Ohorongo-Zementwerk (2,65 Mrd), derzeitiger Ausbau Hafen WVB (3,9 Mrd), Neupart des SADC Gateway Port (30-60 Mrd), derzeitiger Bau des Neckartal-Damm (2,8 Mrd), Schwefelsäure-Fabrik in Tsumeb (2,3 Mrd), Hilltop Estate in Windhoek (3,1 Mrd)...
Auch die qualifizierte Manpower könnte ich mir gut als Problem darstellen.
Da stimme ich Dir zu 100% zu. Ein Großteil von qualifizierter Arbeit würde sicher - vorübergehend (?) - an Ausländer gehen.

Gibt es einen Grund für Deine negative Grundeinstellung und dem geringen Vertrauen in andere Menschen und Länder? Denn damit kommt man leider gar keinen Schritt nach Vorne - weder in Deutschland, der Schweiz oder Namibia. Es muss Menschen mit Illusionen und Wünschen und einer "Wir-schaffen-das"-Mentalität geben. Ansonsten pflücken wir weiter die Orangen vom Baum.

Viele Grüße
Christian
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02 Sep 2016 13:54 #443340
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Hi Christian,
ich hab da keine negative Grundeinstellung.
Ich glaube jedoch nicht, dass ein kleines, wirtschaftlich schwaches Land wie Namibia in der Lage ist, ein nachhaltiges Flugdrehkreuz aufzubauen. Dafür ist zu wenig Nachfrage im eigenen Land.

Du vermischst private Investments mit Regierungsbeteiligungen. Walfish Habor haben die Chinesen gebaut. Von den ZAR 3,49 MrdKosten kommen ZAR 3 Mrd als ADB Sovereign Guarantee Loan der AFDB. ZAR 250 Mio von der Regierung. ZAR 173 Mio von Namport selber.

Wie soll die Finanzierung des Flugplatzes aussehen?

Gruss
Christian
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02 Sep 2016 16:08 #443350
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Hi Christian,
Wie soll die Finanzierung des Flugplatzes aussehen?
wahrscheinlich genau so wie der Hafen; möglicherweise hätten bei einem solchen Projekt aber auch internationale Flughafenbetreibergesellschaften Interesse an einer Partnerschaft (man schaue sich z.B. den neuen Flughafen St Helena an, der von der Flughafengesellschaft Lanseria in Südafrika betrieben wird)
Dafür ist zu wenig Nachfrage im eigenen Land.
richtig. Das ist aber auch nicht unbedingt für ein Drehkreuz nötig, man schaue sich Katar oder VAE an. Die generieren ja zum Großteil ihrer Passagierzahlen nur durch die eigene Airline, nicht durch eine Nachfrage im eigenen Land. Zugegebenermaßen liegen die Länder auch strategisch etwas vorteilhafter als Namibia :-)

Ich sage ja nicht, dass Namibia es schaffen wird, so eine Idee zu verwirklichen (ich kenne mich auch viel zu wenig mit dem Luftfahrtgeschäft aus), aber schließe eben auch nicht aus, dass es nicht möglich sein kann. Ich denke aber auch, dass man sich erstmal auf den Hafenausbau und den neuen Hafen konzentrieren sollte, denn da sind ja Gelder für Trockenhäfen aus Sambia, Botswana, DRC etc. schon gesichert.

Beste Grüße
Christian
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02 Sep 2016 16:34 #443355
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  • Guido. am 02 Sep 2016 16:34
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Moin,

das Geld für den Flughafen leiht man sich bei den Chinesen und eine chinesische Firma baut das auch funktionsfähig. Genau so war auch der Plan für den bereits verkündeten 7-Mrd-N$-Flughafenneubau, den man dann vorerst wieder gecancelt hat. Und genau so war es glaube ich beim Flughafen Walvis Bay.

Die VAE haben auch keinen großen Heimatmarkt für gleich 2 Super-Drehkreuze. Singapur, Katar, Oman auch nicht. Klar haben die mehr Geld, aber wir sprechen für WDH nicht über ein Super-Drehkreuz mit 80 Mio. Passagieren, sondern vielleicht über 4-5 Mio. in 5-10 Jahren. Auch das Drehkreuz JNB liefe in Deutschland von den Passagierzahlen her (19 Mio.) eher unter Regionalflughafen als Drehkreuz. Für Namibia wäre das gegenüber heute 0.8 Mio Passagieren beim HKIA dann schon eine Steigerung um 500%. Vermutlich braucht man dafür ca. 10-15 tägliche Langstreckenverbindungen, was dann etwa 2 Mio. Passagiere bedeutet. Der Rest wäre Regionalverkehr, der durch Openskies und LCC massiv steigen könnte. Sicher ambitioniert, aber nicht unmöglich.

Nur damit das volkswirtschaftlich Sinn ergibt, muss man das in ein Gesamtkonzept einbetten und andere Weichen müssen in die passende Richtung gestellt werden. Da darf man in der Tat Zweifel haben.

@Christian(TravelNamibia)
Der Eindruck muss ja nicht richtig sein, aber ich sehe im Moment für Namibia zwar viele Chancen aber unter dem Strich mehr Tendenzen Richtung abwärts. Air Namibia bekommt man seit 25 Jahren nicht gelöst. Minister, CEOs, Turnaround-Pläne wechseln zum x. Mal. Welche realistische Hoffnung kann man da noch haben, dass das im 37. Anlauf nun klappt? Und es geht dabei nicht nur um AN, sondern AN steht symptomatisch für bestimmte strukturelle Probleme im Land,

Daneben gibt es objektive Faktoren und weltweite Rankings. Im Doing-Business-Ranking der Weltbank war Namibia 2007 auf Platz 42. Heute ist man auf Platz 101 abgerutscht. Das sind nicht Nuancen, das sind massive Verschlechterungen. Im Global Competitiveness Index des WEF ist man von Platz 80 auf 85 gefallen. Im Global Innovation Index war man 2007 auf Platz 79. Heute ist man auf Platz 107 abgerutscht. Wie die Rankings nach NEEEF ausehen werden, kannst Du Dir selbst ausmalen. Für großen Optimismus braucht es da schon ein sehr sonniges Gemüt ;)
www.doingbusiness.org/rankings

Bei Großprojekten kann man direkt mit der namibischen Regierung einen Deal machen. Bei Investitionen im Bereich KMU kämpft man mit Landfragen, Vabanquespiel um den Aufenthaltsstatus, demnächst NEEEF. Welcher ausländische Investor soll sich das antun? Bedeutet, das Namibia vieles aus eigener Kraft und Substanz stemmen muss. Die ist aber nicht da. Bei den namibischen Politikern scheint aber grenzenlose Selbstherrlichkeit und Selbstzufriedenheit zu herrschen. Man feiert sich pausenlos für irgendwas, wo man nichts geleistet hat.

Beste Grüße
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