THEMA: Etosha - alles Fake?
23 Nov 2023 22:04 #677652
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tacitus schrieb:
Hier ist ja oft von „Little Five“ die Rede. Wie weiß man eigentlich, wo man was zum richtigen Zeitpunkt, antreffen kann?

Ansonsten denke ich auch, dass beim „wild life Filmen“ viel mit Hilfsmitteln gearbeitet wird, alleine schon beim Kreieren einer „Handlung“. Bei Vögeln, Kleintieren, Reptilien usw. ist es für Viele wohl auch zu aufwendig bis unmöglich in der heute gebotenen Qualität (sogar mit perfekter Beleuchtung im Bau oder Nest oder nächtens) in freier Wildbahn zu drehen.

Wenn man ganz genau hinschaut, sieht man in einigen Reportagen im Hintergrund das bzw. eines der Fahrzeuge von Tommy's Living Desert Tours.

Also, das nächste Mal nicht auf den Nebeltrinkerkäfer, den Palmatogecko oder das Namaqua-Chamäleon achten, sondern den Blick darüber hinaus schweifen lassen und fokussieren was da unscharf am Bildrand zu sehen ist. ;)

LG
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24 Nov 2023 07:30 #677666
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Hoi zämä
fidel schrieb:
Das ist doch in Ostafrika nicht viel anders. Auch dort gibt es künstliche Wasserlöcher (jedenfall z.B. in Tsavo, Ruaha - wahrscheinlich noch in deutlich mehr NPs) und in der Vergangenheit z.T. sogar Fütterung in Notzeiten (z.B. Tsavo) oder an den einigen Lodges.
Da hast Du sicherlich recht und solche Unterkünfte hab ich nur besucht weil meine Sabine die Forderung 'gemauerte Wände bis unters Dach' gestellt hat, aber ich seh schon noch einen Unterschied zwischen den vielen Wasserstellen in wüstenähnlichen Gebieten (Botswana abseits des Okavango, Namibia usw) und Wasserstellen in Gebieten wo es auch natürlicherweise etwas Wasser hat.
Natürlich kenn ich Namibia nicht aus eigener Erfahrung, aber wenn ich einen Namibia-Reisebericht lese dann lese ich dort von Wasserlöchern und nur ganz selten von natürlichen Wasserflächen.
Hingegen in der Serengeti, im Ruaha, im Tarangire, in der Mara usw. hats natürlicherweise Wasser, auch wenn es auch dort Lodgen gibt die Wasserlöcher haben.
Aber ich muss dort nicht zu den künstlichen Wasserlöchern gehen wenn ich Tiere sehen will.
Da seh ich schon einen Unterschied.
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24 Nov 2023 12:21 #677686
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Buitepos schrieb:
... Es ist ja nicht so, dass man irgendwo im südwestlichen Afrika ernsthaft unberührte, freie Natur bestaunen könnte. Ganz Namibia, Südafrika, Botswana sind Kulturlandschaften, die seit Jahrhunderten von Menschen gestaltet werden.... Die Nationalparks in Afrika sind Zoos, da braucht man sich keiner Illusion hingeben. Es sind allerdings die artgerechtesten und schönsten Zoos der Welt....
Buitepos hat mE im Wesentlichen Recht, obwohl mehr verallgemeinert als notwendig. Das was hier zigzigtausendfach bejubelt wird, ist schon lange und größtenteils keine „unberührte“ Natur mehr. Sie wäre den meisten auch zu unbequem B) . Wer diese will, muss eben auf garantierte Sichtungen verzichten (was für Naturliebhaber kein Problem ist) oder sehr viel Geld ausgeben (pollux).
Und sie war es auch nicht vor der Ankunft der Weißen. Der im „Einklang mit der Natur lebende edle Wilde“ ist, mit wenigen Ausnahmen, nur moderner Ethnokitsch. Größere menschliche Gemeinwesen und die „Unberührtheit“ der Natur sind konkurrierende Konzepte.
Heute haben wir eben „gemanagte“ Natur aber im südlichen Afrika gut gemanagte, vom Ergebnis her betrachtet, da hat Buitepos absolut recht. Man muss nur die jetzigen Populationszahlen und geschützten Flächen mit vor 50, 60 Jahren vergleichen. Das für Touristen erkennbare Verhalten der darin „eingesperrten“ Tiere ist ganz bis ziemlich „natürlich“. Die meisten würden sich in der "echten" Wildnis nicht anders verhalten, außer dass sie nicht da wären, wenn das Nahrungsangebot nicht da ist und Menschen nicht so nahe r’ankommen lassen (Löwen mal ausgenommen). Das „unnatürliche“ ist, dass sie „am Platz“ gehalten werden und das kann diesen schon auch zum Nachteil bis zur Unnatürlichkeit verändern. Durch Schutz und Bewässern entstehende Überpopulationen können großen Schaden anrichten.
Es ist auch das persönliche Empfinden von „Natur“ sehr unterschiedlich. Manche sind im Balkonien von Killiekrankie im siebenten Himmel, andere nur in der Zentralkalahari. Die über die Jahrzehnte überall durch Übernutzung entstandene Vegetationszerstörung stört mich z. B. immens und macht mich bestürzt; andere überhaupt nicht. Sie finden diese „Naturlandschaft“ am Chobeufer toll. Für kaputte und todgeweihte Bäume, so weit das Auge reicht, würde ich nicht so viel Geld ausgeben. Ist also Geschmackssache, denn..
Schönheit lag immer (auch) schon im Auge der Betrachter
Letzte Änderung: 24 Nov 2023 16:27 von tacitus.
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