Danke für den großartigen Artikel von Wietersheim.
Und noch an JP K, in eigener Sache, weil ich da
JP K schrieb:
.... wegen ihrer Sicht auf die gemeinsame Geschichte, die ja massiv von uns beiden angegriffen wird. .....
sozusagen „mitgefangen“ wurde
. Ich sehe nämlich nicht, dass „wir“ das gemacht hätten
. Für meinen Teil will ich daher noch sagen, dass ich nur meine Sichtweise gesagt habe. Damit „greife“ ich hier niemandes Geschichte an (so was ginge ja gar nicht) und schon gar keine Personen, halte Konzepte wie „Kollektivschuld“ der xten Nachfolgegeneration für Blödsinn, auch absurd hohe „Reparationen“, bin mir des Spannungsfeldes der Betroffenen bewusst usw., usw.
Aber: Geschichte kann mE nicht nur „Ansichtssache“ sein, es gibt schon objektive Fakten. Natürlich wurde das, was geschehen ist, vom damaligen Zeitgeist geprägt. Aber müssen wir das, nach so langem Abstand, noch genauso sehen und dürfen/sollen wir damaliges Unrecht heute nicht benennen? In Namibia ist das gelebte Praxis, aber hier soll es nicht möglich sein?
NUR an diesem einen Punkt hat sich die ganze Diskussion entfaltet, weil der „Kolonialismus“ pauschal (nach meinem Empfinden) verniedlicht wurde.
In diesem Punkt bleibe ich also stur und bei meiner Meinung. Auch deswegen, weil ich über die Jahre Viele kennengelernt habe, die über das damalige und nachfolgende Unrecht, sei es bei uns oder in RSA, Nam etc., Sachen gesagt haben, die ich hier nicht wiederholen möchte. Deswegen hat es mich gewundert und etwas gewurmt, dass diese Zeit (PS und ihr Geist) elegant ausgelassen wird.
Man kann vielleicht nachvollziehen, dass Manche Äußerungen von Außenwahrnehmungen als Anmaßung empfinden. Aber alle Nationen mit ähnlicher Geschichte (und das sind viele) waren und sind in der gleichen Situation und die meisten Deutschsprechenden Europas mussten und müssen das gleiche leisten (siehe Wietersheim).
Derartige Diskussionen wären auch produktiver, wenn man die persönlichen Leistungen der Siedler vom System, in welchem sie eingebettet waren, auseinanderhalten könnte/würde und nicht jede Kritik daran sofort zu einer kollektiven Verunglimpfung (sic) ummünzt.
Grüße
Ceterum censeo
, dass Hajo52 auszusperren trotzdem kein produktiver Beitrag zu diesem und vielen anderen Themen über „Land und Leute“ ist. Es sei denn, dass solche Themen hier überhaupt abgedreht werden sollen.