Hallo zusammen
Jetzt möchte ich euch mal unsere Geschichte erzählen.
Wir flogen früher jedes Jahr mit South African Airways von Zürich/Kloten über Johannesburg nach Windhoek. Da wir in der Schweiz wohnen, war das für uns die mit Abstand angenehmste und kürzeste Flugverbindung. Der Rückflug war jeweils ca. 4 Monate später, was aber nie eine Rolle spielte und auch nie beachtet wurde.
Eines Tages, an einem Samstag im Dezember 2003, war es wieder soweit. Wir standen in Kloten am Check-in von SAA, wo wir unsere Tickets vorwiesen. Eine Dame von SAA nahm die Tickets entgegen, verschwand eine Weile und eröffnete uns dann triumphierend, dass man uns nicht mitfliegen lasse, weil der Rückflug erst nach 4 Monaten sei und man ja nur 3 Monate in Namibia bleiben dürfe. Wir versuchten zu erklären, dass wir ja keine 4 Monate in Namibia bleiben wollten, sondern mit unserem eigenen Fahrzeug eine Rundreise durch verschiedene afrikanische Länder geplant hätten und einfach zum Schluss wieder von Windhoek aus nach Hause fliegen würden. Dieses Argument nützte trotz Vorweisung unseres Carnets überhaupt nichts. Man bestand darauf, dass wir uns nächste Woche so schnell wie möglich ein vier Monate gültiges Namibia-Visum besorgen sollen, und erst wenn wir das hätten, werde man uns mitnehmen. Die Dame wollte einfach nicht glauben, dass man so auf die Schnelle für Namibia kein vier Monate gültiges Visum kriegt, und in der Schweiz sowieso nicht, da es hier keine Namibia-Botschaft gibt, was ihr auch nicht bekannt war.
Ich war ausser mir vor Wut und bestand einfach darauf, in den Flieger zu steigen und basta. Schliesslich hatten die uns die Tickets so verkauft und das Geld hatten sie auch genommen. Wir stritten mit ihr lange und sehr laut, wir gaben einfach nicht nach, da wir uns ziemlich verarscht vorkamen. Sie verschwand dann wieder eine Weile und als sie zurück kam, präsentierte sie uns ein Formular, wo drin stand, dass wir uns verpflichten, pro Person 5‘000 U$ als Abschiebungs-Entschädigung zu bezahlen, sollte man uns in Windhoek nicht einreisen lassen. Wir unterschrieben diesen Wisch ohne zu zögern, da wir überzeugt waren, dass uns in Windhoek bei der Einreise keine Schwierigkeiten erwarten würden. So war es dann auch. In Windhoek interessierte sich niemand für unsere Rückflugtickets.
Nach unserer Rückkehr nach vier Monaten schrieb ich – immer noch total wütend – einen bösen Brief an die Direktion von SAA in Kloten. Man entschuldigte sich etwas halbherzig für den entstandenen Ärger, bestand aber darauf, dass die Mitarbeiterin korrekt gehandelt habe und schickte uns zum Trost drei Flaschen südafrikanischen Wein.
Damit war aber das Problem im Jahr darauf mit den vier Monaten noch nicht aus dem Weg geschafft, denn wegen SAA wollten wir ja unseren Urlaub nicht auf drei Monate kürzen. Unser Reisebüro schlug uns deshalb 2004 vor, gleichzeitig ein Ticket nach Maun zu buchen, welches dann sofort nach unserer Ankunft in Windhoek annulliert werde. SAA hatte nämlich nach Rückfrage schon prophezeit, dass man uns ohne Nachweis für eine Weiterreise nicht in den Flieger steigen lasse. So haben’s wir dann gemacht. Auf die Rückzahlung des Maun-Tickets mussten wir aber mehrere Monate warten, was uns jedoch egal war. Hauptsache, wir durften fliegen.
Es kam uns dann sehr gelegen, dass SAA später gar nicht mehr über Kloten flog, denn das Theater mit dieser Gesellschaft war uns ziemlich verleidet. Die Jahre darauf flogen wir mit Air Namibia ab Frankfurt. Wir hatten mit denen nie Probleme, obwohl wir nach wie vor für vier Monate in Afrika unterwegs waren.
@ M und M
Um wirklich ganz sicher zu gehen, dass ihr keinen Ärger kriegt, kauft ein Ticket nach irgendwo, welches ihr nach eurer Ankunft in Windhoek wieder annulliert, zumal sie ja eigentlich leider im Recht wären, wenn sie euch nicht in den Flieger steigen liessen.
Schöne Reise und Gruss
Erika