Hallo Anne
Wilkommen im Forum!
Nun, ich würde dir empfehlen mindestens immer einen UV-Filter als Objektivschutz drauf zu haben. Dies gilt nicht nur in Namibia so, sondern auch hierzulande. Lieber mal einen Kratz/Riss im Filter als auf der Frontlinse! Falls der Filter unerwünschte Spiegelungen bei Nachtaufnahmen auslöst, kannst du ihn immer noch kurzzeitig wegnehmen.
Wenn du schreibst, dass du durch die Windschutzscheibe fotografieren willst, stehen die Haaren ein wenig zu Berge....halte doch an und steige aus, bzw. (wo es nicht erlaub ist) mach das Fenster auf und halte die Kamera raus. Grundsätzlich soll man das Problem ja an der Wurze bekämpfen und nicht dessen Auswirkungen. Wenn du keine störende Scheibe zwischen dir und der Landschaft hast, dann hast du auch keine störenden Spiegelungen
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Ich möchte hier Filter weder gut noch schlecht reden (ausser einen UV-Filter als Objektivschutz), doch vielleicht lohnt es sich viel mehr sich vor Ort auf den Bildaufbau bzw. das Motiv zu konzentrieren als auf den richtigen Filter. Weil DEN Filter gibt es schlicht und einfach nicht. Es gibt Situationen, in denen ein Filter noch die letzten 5% zum perfekten Bild ausmachen kann, doch die restlichen 95% machst du und dein Können bzw. das Glück auf gute Tiersichtungen aus. Deine Kreativität wirst du niemals durch Technik ersetzen können! Schlussendlich kommt es darauf an, ob dir die letzten 5% Qualität des Bildes den Aufwand wert sind, dich mit den Filtern auseinanderzusetzen bzw. die jeweilige Anschaffung zu tätigen.
Folgende Filter trage ich jeweils mit mir rum:
Polfilter: Ein Polfilter vermindert primär die Polarisation, daher die Spiegelungen auf Oberflächen. Als netter Nebeneffekt verstärkt er die Sättigung, mindert die Lichter und stärkt die Schatten (längere Belichtungszeit aufgrund Lichtschwund im Filter). Die letzt genannten Effekte kann du nahezu genau gleich mit einer guten Bildbearbeitung erzielen. Die Spiegelungen wirst du aber nur mit dem Polfilter rauskriegen.
Graufilter: Mit einem Graufilter erzwingst du längere Belichtungszeiten. So kann z.B. ein fliessender Bach auch am Tag verschwommen dargestellt werden, was zu interessanten Effekten führt.
Grauverlaufsfilter: Ein Grauverlaufsfilter ist oben abgedunkelt und unten normal durchlässig. Dadurch lassen sich gute Effekte bei Sonnenuntergänge oder nicht so tollem Wetter erzielen. Man erzwingt somit einen Ausgleich zwischen einem hellen oberen Bildteil und dem dunklen unteren Bildteil. Der Übergang von abgedunkeltem Teil zu hellerem Teil kann fliessend aber auch hart sein.
Alle weiteren Filter (Farbfilter, Effektfilter) betrachte ich als Spielerei welche mal ganz lustig sein können, nicht aber die Anschaffung lohnen. Einen Farbfilter lässt sich zudem wunderbar mittels elektronischer Bildverarbeitung ersetzen.
Schlussendlich kommt es darauf an, was für fotografische Ambitionen du hast. Jeder Filter bringt neben Vorteile auch Nachteile mit sich. So fressen die meisten Filter Licht weg, was jedoch z.B. bei einem Bild mit einem starken Teleobjektiv gut gebraucht werden kann. So führt dies dazu, dass du individuell beurteilen musst, ob ein Filter drauf soll oder nicht. Entsprechend musst du vor Ort Zeit einplanen mit dem Fotoequipment zu probieren und verschiedene Einstellungen zu versuchen. Ob du diese Zeit hast / investieren willst, musst du für dich selber entscheiden.
Ich würde grundsätzlich empfehlen, einen UV-Filter auf die Linse zu schrauben (immer, ausser bei Nachtaufnahmen). Ein Polfilter kann in gewissen Situationen nützlich sein, ich komme aber meistens ohne aus.
Grüesse