THEMA: Ebola-Einfluss auf namibischen Tourismus
05 Nov 2014 13:33 #360586
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  • Erika am 05 Nov 2014 13:33
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Hallo zusammen

Ob Vogelgrippe, Wirtschaftskrise oder Ebola + Co., es gibt immer Argumente und Ausreden, weshalb es nicht so läuft, wie man’s gerne hätte.

Dass auch die beunruhigenden Meldungen des Auswärtigen Amtes zu einer Verunsicherung beitragen, und viele Touristen davon abhalten, Namibia zu besuchen, verschweigt man halt lieber.

www.auswaertiges-amt...mibiaSicherheit.html

Viele Grüsse
Erika
Meine Reiseberichte:
1971: Mit dem VW-Bus von Kapstadt bis Mombasa
www.namibia-forum.ch...ahren.html?start=120
2013: Durch den wilden Westen Tansanias (Am Anfang war die Hülle)
www.namibia-forum.ch...g-war-die-huelle.htm
2013: Nordmosambik, mal schön - mal hässlich + ein Stück Südtansania
www.namibia-forum.ch...n-mal-haesslich.html
2014: Auf bekannten und unbekannten Pfaden durch Tansania
www.namibia-forum.ch...-durch-tansania.html
2015: Eine Reise wird zum Alptraum/Kenia
www.namibia-forum.ch...rd-zum-alptraum.html
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05 Nov 2014 16:05 #360610
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  • travelNAMIBIA am 05 Nov 2014 16:05
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Hi Erika,

klar, es spielt vieles eine Rolle und die AA-Warnungen wurden in der Tat kürzlich umgeschrieben - haben sich aber seit 36 Monaten grundlegend nicht verändert (ich bin zufällig mit der Dame bei der Deútschen Botschaft Windhoek befreundet, die diese Warnungen immer wieder "überperüfen" muss). Übrigens vermeldet das tansanische Tourismusamt einen Buchungsrückgang von 80-90 % für das kommende Jahr mit der Begründung "Ebola". Es scheint also durchaus einen großen Einfluss zu haben - sicherlich auch wie die Vogelgrippe asiatische Staaten, die nicht direkt betroffen waren, beeinflusst hat.

Wegzureden ist aber die Problematik der Ebola-Panik sicher nicht. Und wenn private Tourunternehmen etc. von Buchungsrückgängen wg. Ebola sprechen, dann glaube ich das erstmal. Warum sollten die Kunden sich einen solchen Grund ausdenken, wenn die eigentlich wegen Reisehinweisen nicht kommen wollen?! Es ist ja auch ausdrücklich von weniger Buchungen die Rede, nicht unbedingt von Stornierungen.

Viele Grüße
Christian
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Letzte Änderung: 05 Nov 2014 16:12 von travelNAMIBIA.
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05 Nov 2014 16:34 #360619
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  • Topobär am 05 Nov 2014 16:34
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Gerade weil von Buchungsrückgängen und nicht von Stornierungen die Rede ist, halte ich Ebola für ein vorgeschobenes Argument. Bei Stornierungen würde man die Gründe kennen, woher will man aber wissen, weshalb die Leute erst gar nicht buchen? Es ist aber natürlich viel bequemer einen externen und nicht änderbaren Grund zu suchen, anstatt sich zu überlegen, ob nicht auch in der Tourismusbranche der Länder einiges schief gelaufen ist.

Die sich abschwächende Weltwirtschaft in Zusammenhang mit den horrenden Preissteigerungen in der afrikanischen Tourismusbranche und problematischer Sicherheitslage in manchen Ländern hält meiner Meinung nach mehr Menschen von einer Reise nach Afrika ab, als Ebola.

So jammert man über Ebola und ändert ansonsten nichts.
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05 Nov 2014 16:44 #360623
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Hi Topobär,

da hast du mit vielem Recht und das ist ja auch nicht nur eine namibische "Panik". Woher man weiß, warum Leute gar nicht buchen? Gute Frage!

Viele renommierte Zeitungen/Portale etc. haben das Problem auch aufgegriffen und schreiben einiges recht interessante:

- edition.cnn.com/2014...frica-safaris-ebola/
- www.travelweekly.com...-clients-hesitating/
- www.businessdailyafr.../ywwc15/-/index.html

Viele Grüße
Christian
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05 Nov 2014 18:36 #360651
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  • Guido. am 05 Nov 2014 18:36
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Hallo,

travelNAMIBIA schrieb:
Übrigens vermeldet das tansanische Tourismusamt einen Buchungsrückgang von 80-90 % für das kommende Jahr mit der Begründung "Ebola".

Die Tourismusorganisation WTO der UN sagt zum Thema: «While there haven’t been significant cancellations of travel to Africa, there has been a slowdown in bookings.» In Südafrika, wo in der Regel verlässlichere Statistiken verfügbar sind, spricht auch niemand von derart hohen Rückgängen oder Stornos (und wenn liegen Rückgänge wahrscheinlich eher an den neuen Visaregelungen). 5, 10 oder im Extrem vielleicht auch 20% Rückgang beim Tourismus wegen vermeintlicher Ebola-Gefahr wären ja noch plausibel und auch schon ein riesiges Problem, über das man sich zu Recht große Sorgen macht. Aber wenn Namibia 50% Stornos, Tansania 90% Buchungsrückgang meldet, dann halte ich das für ziemlichen Unsinn. Wie Erika glaube, ich dass man da immer all zu gerne auf externe Vorkommnisse verweist, um eigene Unfähigkeit zu vertuschen. Vielleicht hoffen einige auch auf staatliche Unterstützung.

Die letzten 3 Jahre liefen recht gut in Deutschland. Südafrika hat das genutzt, um die Anzahl der Touristen aus Deutschland deutlich auszubauen. Namibia nicht. Das NTB-Büro in Frankfurt mag im Rahmen der bescheidenen zur Verfügung stehenden Mittel, ja gute Arbeit leisten. Das NTB in Namibia macht ein miserables Tourismusmarketing. Mit NWR ist ein Keyplayer im Tourismus von Namibia eine mittlere Katastrophe. Air Namibia hat im ersten Halbjahr 2013 ein großes Desaster angerichtet. Usw. Alles hausgemachte Probleme bei staatlichen Organisationen, die letzten Endes auf die politischen Verhältnisse zurück zu führen sind.

Das es derzeit trotzdem ganz gut für den Tourismus in Namibia läuft, liegt vor allem an externen Effekten. 2010 bis 2012 war das Geschimpfe hier im Forum groß, dass Namibia viel zu teuer ist. Seitdem ist der EUR gegenüber dem NAD um 40 bis 50% gestiegen und hat die Preise entsprechend verbilligt. Kaum noch Geschimpfe über die Preise. Namibia selbst hat aber wenig bis nichts getan, um wettbewerbsfähiger zu werden. Man hat jetzt einfach das Glück, von externen Effekten zu profitieren. Nur hat man auf die externen Effekte null Einfluss. Im Moment sieht es mit den Wirtschaftsaussichten in Europa nicht mehr so rosig aus. Sollte der Euro fallen, könnte es für den Tourismus in Namibia herbe Rückgänge geben. Aber das NTB könnte dann nicht nur eine sondern sogar 2 externe Ursachen vorschieben: Ebola und Wechselkurs.

Das NTB hat selbst 2013 noch die Eurokrise als Ursache vorgeschoben, als viele andere afrikanischen Länder schon seit Jahren wieder Wachstum mit europäischen Touristen erzielt haben. So kommt man definitiv nicht voran. Statt dessen feiert das NTB völlig unsinnige Statistiken, wie das man im letzten Jahr 7% Wachstum auf 1,2 Millionen ausländische "Urlauber" pro Jahr erzielt hat. 200.000 davon kamen aus Europa. Vor 3 Jahren in 2010 waren es schon 220.000 aus Europa. Man ist da also im Minus. Das zahlenmäßige Wachstum erzielt man vor allem bei Angolanern, die im Gegensatz zu den Europäer aber weder Lodges, noch Mietwagen, noch Aktivitäten buchen und fast kein Geld bringen. Weder Medien noch Politik hauen das dem NTB um die Ohren. Und so darf das NTB Jahr für Jahr absurde Erfolgsmeldungen verkünden und das Land tritt währenddessen auf der Stelle.

Namibia ist ein wirklich wunderschönes Land mit viel Potential für eine gute Zukunft. Am Tourismus hängen nicht nur die Einkommen und Chancen sehr vieler Menschen im Land. Da hängt auch zu einem großen Teil der Naturschutz dran. Conservancies, Konzessionen, private Game Reserves und letztlich auch Nationalparks sind ohne Touristen kaum zu unterhalten. Insofern würde ich mir wünschen, das Namibia sein großes Potential besser ausnutzt und viel mehr Touristen bekommt. Viel mehr Touristen heißt auch nicht zwangsweise, dass es dann überall Menschen-Massenauflauf gibt, denn in Namibia gibt es noch riesige Gebiete, die touristisch kaum erschlossen sind.

Beste Grüße

Guido
Letzte Änderung: 05 Nov 2014 18:38 von Guido..
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05 Nov 2014 21:31 #360675
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  • paulinchen am 05 Nov 2014 21:31
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Guido. schrieb:
In Südafrika, wo in der Regel verlässlichere Statistiken verfügbar sind, spricht auch niemand von derart hohen Rückgängen oder Stornos (und wenn liegen Rückgänge wahrscheinlich eher an den neuen Visaregelungen)
Hallo Guido,

Welche neuen Visaregelungen sprichst du hier an?
Ich frage einfach mal so zur Vorsicht..... :)

lg
paulinchen
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