Hallo,
TOSCO ist seit einigen Monaten dabei, ein freiwilliges Gebührenmodell für die Conservancies Torra, Purros und Sesfontein zu etablieren. Ich hatte das vor einiger Zeit
hier (unten) schon mal erwähnt und für eine umfassende Info immer noch mal auf ein Posting auf der TOSCO-Website gewartet. Aber TOSCO scheint derzeit noch viele andere Sachen am Hut zu haben. Und da es auch nicht so richtig Sinn macht, mit der Info zu warten, bis die Reisehauptsaison ganz vorbei ist, hier schon mal einige Infos.
Viele lieben das Kaokoveld und Damaraland (mich eingeschlossen), fahren dort durch die Trockenflussbetten, erfreuen sich an Landschaft und Tierwelt und campen da teilweise wild. Ein grandioses Erlebnis. Völlig legal. Nur haben die Locals davon genau nichts. Man lässt so keinen Cent in der Gegend. Deshalb soll es zukünftig Gebühren in den Conservancies geben. Die Gebühren sind freiwillig:
30 NAD/Person/Tag für das Durchfahren
60 NAD/Person/Nacht für Camping
Bezahlen kann man das per Überweisung, was für europäische Touristen wegen der hohen Gebühren in der Regel nicht sehr attraktiv ist oder per Cash in den Conservany Offices vor Ort. Hier die Koordinaten der Offices:
Sesfontein Conservancy
für Hoanib, Obias, Ganamub und jeweils südliche Hälfte von Sawurogab und Txusub
in Sesfontein: Latitude 19° 7'26.70"S Longitude 13°37'9.48"E
Purros Conservancy
für Hoarusib, südlicher Teil des Khumib, jeweils nördliche Hälfte von Sawurogab und Txusub
in Purros: Latitude 18°46'32.18"S Longitude 12°56'52.05"E
Torra Conservancy
für Huab und westlicher Teil des Aba Huab
in Bergsig: Latitude 20°13'7.12"S Longitude 14° 4'8.19"E
Wenn man bedenkt, dass man in anderen Gegenden Afrikas bis zu 150 USD Eintritt pro Tag zahlt und bis zu 100 USD/Person für Campsites ohne jede Infrastruktur, dann erscheinen die Gebühren mit umgerechnet etwa 2 EUR "Eintritt" und rund 4 EUR für Camping in dieser einmalig schönen Gegend äußerst moderat. Auch in der angrenzenden Palmwag Concession ist es deutlich teurer. Ich kann nur appellieren, das vor Ort auch zu bezahlen. Diese Gebühren werden nicht alle Probleme vor Ort lösen, aber sie sind meines Erachtens ein Schritt in die richtige Richtung. Sie sind auch ein Zeichen an die Locals, dass Touristen ihre Arbeit für den Naturschutz durchaus würdigen - auch wenn noch nicht alle vor Ort mitziehen. Klar ist auf jeden Fall, dass der bisherige Weg definitiv nicht funktioniert und kein nachhaltiges Modell ist, denn bislang haben die Touristen den Spaß und die Locals die Kosten im Zusammenleben mit den Wildtieren.
Wer in den Gegenden unsicher ist, kann über die o.g. Offices auch Guides engagieren.
Im Anhang noch ein Infodokument von TOSCO dazu sowie eine Datei für Google Earth, der man exakt die Positionen/Grenzen der 3 Conservancies entnehmen kann. Die Datei lässt sich auch in Basecamp verwenden (in meiner T4A-Version von 2012 ist die Torra conservancy eingezeichnet, Puros und Sesfontein Conservany nicht). Wer in anderen Foren mit Afrikabezug unterwegs ist, kann das da gern weiter verbreiten.
Beste Grüße
Guido
Nachtrag: Die Forumssoftware akzeptiert keine KMZ-Dateien als Anhang.
Die Datei mit den Grenzen der 3 Conservancies gibt es dann hier.