THEMA: Hoanib, Hoarusib..: Gebühren für Befahren/Camping
09 Aug 2014 12:03 #348967
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  • Guido. am 09 Aug 2014 12:03
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Hallo,

TOSCO ist seit einigen Monaten dabei, ein freiwilliges Gebührenmodell für die Conservancies Torra, Purros und Sesfontein zu etablieren. Ich hatte das vor einiger Zeit hier (unten) schon mal erwähnt und für eine umfassende Info immer noch mal auf ein Posting auf der TOSCO-Website gewartet. Aber TOSCO scheint derzeit noch viele andere Sachen am Hut zu haben. Und da es auch nicht so richtig Sinn macht, mit der Info zu warten, bis die Reisehauptsaison ganz vorbei ist, hier schon mal einige Infos.

Viele lieben das Kaokoveld und Damaraland (mich eingeschlossen), fahren dort durch die Trockenflussbetten, erfreuen sich an Landschaft und Tierwelt und campen da teilweise wild. Ein grandioses Erlebnis. Völlig legal. Nur haben die Locals davon genau nichts. Man lässt so keinen Cent in der Gegend. Deshalb soll es zukünftig Gebühren in den Conservancies geben. Die Gebühren sind freiwillig:

30 NAD/Person/Tag für das Durchfahren
60 NAD/Person/Nacht für Camping


Bezahlen kann man das per Überweisung, was für europäische Touristen wegen der hohen Gebühren in der Regel nicht sehr attraktiv ist oder per Cash in den Conservany Offices vor Ort. Hier die Koordinaten der Offices:

Sesfontein Conservancy
für Hoanib, Obias, Ganamub und jeweils südliche Hälfte von Sawurogab und Txusub
in Sesfontein: Latitude 19° 7'26.70"S Longitude 13°37'9.48"E

Purros Conservancy
für Hoarusib, südlicher Teil des Khumib, jeweils nördliche Hälfte von Sawurogab und Txusub
in Purros: Latitude 18°46'32.18"S Longitude 12°56'52.05"E

Torra Conservancy
für Huab und westlicher Teil des Aba Huab
in Bergsig: Latitude 20°13'7.12"S Longitude 14° 4'8.19"E

Wenn man bedenkt, dass man in anderen Gegenden Afrikas bis zu 150 USD Eintritt pro Tag zahlt und bis zu 100 USD/Person für Campsites ohne jede Infrastruktur, dann erscheinen die Gebühren mit umgerechnet etwa 2 EUR "Eintritt" und rund 4 EUR für Camping in dieser einmalig schönen Gegend äußerst moderat. Auch in der angrenzenden Palmwag Concession ist es deutlich teurer. Ich kann nur appellieren, das vor Ort auch zu bezahlen. Diese Gebühren werden nicht alle Probleme vor Ort lösen, aber sie sind meines Erachtens ein Schritt in die richtige Richtung. Sie sind auch ein Zeichen an die Locals, dass Touristen ihre Arbeit für den Naturschutz durchaus würdigen - auch wenn noch nicht alle vor Ort mitziehen. Klar ist auf jeden Fall, dass der bisherige Weg definitiv nicht funktioniert und kein nachhaltiges Modell ist, denn bislang haben die Touristen den Spaß und die Locals die Kosten im Zusammenleben mit den Wildtieren.

Wer in den Gegenden unsicher ist, kann über die o.g. Offices auch Guides engagieren.

Im Anhang noch ein Infodokument von TOSCO dazu sowie eine Datei für Google Earth, der man exakt die Positionen/Grenzen der 3 Conservancies entnehmen kann. Die Datei lässt sich auch in Basecamp verwenden (in meiner T4A-Version von 2012 ist die Torra conservancy eingezeichnet, Puros und Sesfontein Conservany nicht). Wer in anderen Foren mit Afrikabezug unterwegs ist, kann das da gern weiter verbreiten.

Beste Grüße

Guido

Nachtrag: Die Forumssoftware akzeptiert keine KMZ-Dateien als Anhang.
Die Datei mit den Grenzen der 3 Conservancies gibt es dann hier.
Anhang:
Letzte Änderung: 12 Aug 2014 08:39 von Guido..
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10 Aug 2014 16:58 #349126
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Hallo Guido

Danke für die Info.

Kann Dir nur uneingeschränkt zustimmen. Für das, was einem dort geboten wird, ist mir der Preis nur viel zu niedrig.

Wir waren gerade vor 3 Wochen im Hoanib Rivier unterwegs. Um das neue Wilderness Safari camp herum sind angrenzend an das Rivier weite Flächen mit " No entry"- Schildern versehen, d.h. Exklusive Nutzung nur noch durch die Lodge Gäste. Und dafür wird an die locals gezahlt. Soweit ich das gesehen habe, darf man bisher noch das Rivier uneingeschränkt durchfahren. Damit das auch so bleibt, wäre es sicher hilfreich, wenn auch Tagestouristen und Camper ihren Beitrag an die locals leisten.

Liebe Grüße aus Österreich
Annette
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10 Aug 2014 17:12 #349132
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  • Gerd1942 am 10 Aug 2014 17:12
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Hallo Guido,

auch von mir ein Danke für die Info. Eine schöne Idee, aber leider aus meiner Sicht irreal, Gebühren auf Basis von Freiwilligkeit zu erheben. Ich bin fest davon überzeugt, dass nicht einmal 10 % der angesprochenen Reisenden diesen Obolus bezahlen werden. Ich fände es daher wirklich sinnvoller, wenn man klar und deutlich sagt, dass diese Gebühren Pflicht sind und dass Jeder, der ohne Permit dort fährt (und erwischt wird), ein Bussgeld bezahlen muss. Ich bind sicher, dass wegen der von Dir genannten Beträge kein Interessent seine geplante Tour fallen lässt und/oder nicht in einem der Gebiete übernachtet. Aber statt nur 10 % würden wahrscheinlich 60 - 80 % der Leute bezahlen und das wäre dann für die Locals schon ein schöner Erfolg.

Liebe Grüße
Gerd
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10 Aug 2014 20:57 #349169
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Hallo,

erstmal schön, dass es doch noch etwas Feedback gibt. Ich war zwischendurch schon etwas ernüchtert, dass das so sang- und klanglos unter ging. :whistle:

Gerd1942 schrieb:
Eine schöne Idee, aber leider aus meiner Sicht irreal, Gebühren auf Basis von Freiwilligkeit zu erheben. Ich bin fest davon überzeugt, dass nicht einmal 10 % der angesprochenen Reisenden diesen Obolus bezahlen werden. Ich fände es daher wirklich sinnvoller, wenn man klar und deutlich sagt, dass diese Gebühren Pflicht sind und dass Jeder, der ohne Permit dort fährt (und erwischt wird), ein Bussgeld bezahlen muss.

Ich kenne mich mit den Gesetzen in Namibia da nicht aus und weiß nicht, ob die Conservancies einfach so verpflichtende Gebühren für das Durchfahren ihres Gebietes festlegen können?

Vielleicht bin ich da naiv, aber ich hoffe eigentlich, dass mittelfristig vielleicht 50% diese Gebühren bezahlen. Ich glaube/hoffe, dass die Leute, die diese Gegend individuell bereisen, ein bisschen anders ticken und nicht aus Geiz oder Bequemlichkeit 2 EUR sparen wollen. Grundvoraussetzung dafür ist allerdings, dass man dieses Gebührenmodell überhaupt erst mal hinreichend bekannt gemacht bekommt. Die Gebührenhöhe finde ich auch eher niedlich. Ich werde nicht gern abgezockt, aber mindestens 100 NAD/Person/Tag "Eintritt" wäre mir diese Gegend sicher wert. Andererseits kostet der Etosha NP eben gerade mal 80 NAD/Person/Tag und für Namibier sogar nur 30 NAD*.

Ich denke man wird jetzt erst mal ein paar Erfahrungen sammeln und das dann etwas fein justieren. Langfristig ist in der Gegend ja die Realisierung des Kunene Peoples Park geplant. Wann das mal Realität wird und ob damit verpflichtende Eintritte einher gehen, die dann auch den Locals zugute kommen, weiß ich aber auch nicht.

*Die Gebühren für den Etosha NP wurden glaube ich seit mehr als 10 Jahren nicht erhöht und sind durch Inflation und Währungsverfall in dem Zeitraum real auf weniger als die Hälfte des ursprünglichen Wertes gesunken. Namibia schenkt dort ohne Not massenweise Geld her, das man für den Kampf gegen Wilderei eigentlich dringend bräuchte. Ich will nicht 150 USD wie teilweise in Ostafrika bezahlen, aber moderat erhöhen dürfte Namibia diese Gebühren schon mal. Krüger NP kostet auch das Dreifache an Eintritt (248 ZAR) und ist im Vergleich zu Ostafrika sicher auch nicht überteuert. Aber das ist noch mal ein anderes Thema.

Beste Grüße

Guido
Letzte Änderung: 10 Aug 2014 20:59 von Guido..
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10 Aug 2014 21:08 #349175
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  • take-off am 10 Aug 2014 21:08
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Hallo Guido,

vielen Dank für die Info.
Da wir nächstes Jahr evtl. auch durch diese Gegend fahren wollen, hatte ich mir deine Info schon mal abgespeichert.
Doch du hast vollkommen recht, ein feedback wäre besser gewesen :dry:

Und selbstverständlich zahlen wir diesen "Obulus" gerne.

Gruß
Dagmar
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Zu den Reiseberichten:
www.namibia-forum.ch...n-afrika.html#471572
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11 Aug 2014 08:11 #349203
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Guten Morgen, Guido,

ich drücke den Locals und Dir die Daumen, dass Du mit den 50 % freiwilligen Zahlern Recht hast.

Auch was die Eintrittspreise für die Etosha angeht, muss ich Dir uneingeschränkt zustimmen. Sicherlich kennst Du aber auch die Meinung der Einheimischen. Die sehen das ganz anders und die schimpfen heute noch über die "teure" Etosha.

Und ich höre heute schon den Aufschrei hier im Forum, wenn die Eintrittspreise auf "nur" N$ 150 angehoben würden.

Liebe Grüße
Gerd
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