THEMA: Hoanib, Hoarusib..: Gebühren für Befahren/Camping
11 Aug 2014 09:36 #349217
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  • Guido. am 11 Aug 2014 09:36
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Hallo Gerd,

Gerd1942 schrieb:
Auch was die Eintrittspreise für die Etosha angeht, muss ich Dir uneingeschränkt zustimmen. Sicherlich kennst Du aber auch die Meinung der Einheimischen. Die sehen das ganz anders und die schimpfen heute noch über die "teure" Etosha.

Und ich höre heute schon den Aufschrei hier im Forum, wenn die Eintrittspreise auf "nur" N$ 150 angehoben würden.


Ja, könnte passieren. Aber würde letztlich jemand wirklich den Etosha meiden, nur weil der Eintritt von 5,50 auf 10 EUR steigt? Über die regelmäßigen Erhöhungen des Eintritts in Südafrika wird hier auch nicht groß lamentiert. Namibia wird von vielen kritisiert, weil Namibia nicht genug gegen Wilderei tut. Namibia selbst jammert gegenüber dem Westen herum, das man mehr Unterstützung beim Kampf gegen Wilderei braucht. Und dann lässt man so viel Geld durch spottbillige Eintritte liegen? Unverständlich.

Aber ich kann diverse Entwicklungen nicht nachvollziehen. Die Nationalparks gehören dem Staat Namibia und damit den Bürgern Namibias. Gestaffelte Eintrittspreise für Namibier und Ausländer kann ich da nachvollziehen. Ich würde es sogar verstehen, wenn der Eintritt für Namibier da frei wäre und nur Ausländer zahlen, damit sich jeder Namibier an der Schönheit des eigenen Landes erfreuen kann. Ich verstehe es dagegen absolut null, wenn Namibier 50% Rabatt auf Lodge-Übernachtungen bekommen. Da geht es nicht um essentielle Dinge wie Brot oder Trinkwasser sondern um puren Luxus. Warum man die doofen Deutschen dafür das Doppelte bezahlen und damit quasi puren Luxus für einige wenige gut situierte Namibier quersubventionieren sollen, verstehe ich so gar nicht. So eine Preisstruktur ist in dem meisten anderen Ländern völlig unüblich.

In Botswana läuft es so ähnlich. Die Eintrittpreise sind moderat und den Reibach in den Nationalparks machen dann zum Beispiel private Campsite-Betreiber, wovon Natur und Umwelt vermutlich herzlich wenig haben. Ich würde über Eintrittsgelder lieber etwas mehr für den Naturschutz zahlen als privaten Campsite-Betreibern obszöne Gewinnmargen zu ermöglichen.

Beste Grüße

Guido
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11 Aug 2014 10:04 #349226
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  • travelNAMIBIA am 11 Aug 2014 10:04
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OFF TOPIC
Hi Guido,
So eine Preisstruktur ist in dem meisten anderen Ländern völlig unüblich.
in Südafrika, Botswana, Tansania, Kenia etc. ist es überall in staatlichen Unterkünften der Fall. Das kann ich auch nachvollziehen, da man eben der breiten Masse auch eine Übernachtung im eigenen Land ermöglichen will (ob das so wie gedacht klappt ist eine andere Frage, denn 90 % der Namibier können sich eine Übernachtung in Okaukuejo, ob sie nun 1000, 500 oder 250 kostet eh nicht leisten). Private Unterkunftsbetreiber machen es v.a. für den Cashflow. Lieber in der - für internationalen Reisenden - Nebensaison die Zimmer mit 50 % Rabatt füllen als sie ganz leer zu haben. Und das hat ja in den letzten Jahren gut geklappt. Die Übernachtungen von Namibiern im eigenen Land gehen, auch dann solchen Betreibern wie der Gondwana Collection, deutlich nach oben.

Viele Grüße
Christia
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11 Aug 2014 10:28 #349232
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  • Guido. am 11 Aug 2014 09:36
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Hallo Christian,

travelNAMIBIA schrieb:
Das kann ich auch nachvollziehen, da man eben der breiten Masse auch eine Übernachtung im eigenen Land ermöglichen will (ob das so wie gedacht klappt ist eine andere Frage, denn 90 % der Namibier können sich eine Übernachtung in Okaukuejo, ob sie nun 1000, 500 oder 250 kostet eh nicht leisten).
Hahaha. Eben, das mit der breiten Masse ist ein absoluter Joke. Es geht eben nicht darum, dass eine breite Masse auch mal die schöne Landschaft und die Tierwelt genießen kann, was in der Regel deutlich günstiger per Camping möglich ist. Sonder für eine kleine elitäre Minderheit wird der pure Luxus billiger gemacht. Und ja, in einigen afrikanischen Ländern gibt es ähnliche Preisstrukturen, aber im internationalen Maßstab ist so etwas ungewöhnlich - eben weil es rational nicht begründbar ist.

travelNAMIBIA schrieb:
Private Unterkunftsbetreiber machen es v.a. für den Cashflow. Lieber in der - für internationalen Reisenden - Nebensaison die Zimmer mit 50 % Rabatt füllen als sie ganz leer zu haben.
Die Argumentation ist unlogisch. Wenn es darum ginge, auch in der Nebensaison eine gewisse Auslastung zu erreichen, dann könnte man allen in der Nebensaison entsprechende Rabatte einräumen und in der Hauptsaison alle voll bezahlen lassen. Namibiern ganzjährig bis zu 50% Rabatt einzuräumen ist mit saisonaler Auslastungssteuerung nicht begründbar.

Aber sollen sie machen wie sie wollen. Ich versuche Unterkünfte zu meiden, bei denen ich das Gefühl habe abgezockt zu werden. Und in Unterkünften, wo ich einzig und allein weil ich Deutscher bin, das Doppelte zahlen soll, fühle ich mich abgezockt. Das mit dem Meiden gelingt nicht immer aber meistens und von mir bekommen die dann eben gar kein Geld.

Beste Grüße

Guido
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11 Aug 2014 10:49 #349235
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OFF TOPIC
Hi Guido,
dann könnte man allen in der Nebensaison entsprechende Rabatte einräumen
machen auch viele, Fragen hilft :-) Abgesehen davon wurden ja deshalb von vielen Unternehmen Neben- und Hauptsaisonpreise eingeführt - um es eben zu steuern. Bis vor 4-5 Jahren war dies absolut unbekannt in Namibia, weil es eben keine eigentliche Haupt- und Nebensaison gab/gibt.

Aber Du hast ja, wie Du richtig schreibst, die Möglichkeit solche Unterkünfte zu meiden, bei denen Du Dich abgezockt fühlst. Nur - und das hatten wir schon in anderen Threads zu dem Thema - hast Du persönlich nichts davon, wenn Namibier keinen Rabatt bekommen. Für Dich ändert sich preislich nichts. Oder denkst Du, dass die Unterkünfte dann einen Mittelwertpreis nehmen würden? Ich bezweifle es... :-(
für eine kleine elitäre Minderheit wird der pure Luxus billiger gemacht.
Nur bedingt korrekt. Gondwana Collection besuchen viele Namibier, die ohne den Rabatt niemas eine Chance hätten eine der Lodges zu nutzen. Und bei anderen wiederum wird niemand mit dem Rabatt erreicht. Ob ich nun bei Okahirongo 8000 die Nacht Normalpreis zahle oder 5000 als Namibier ist egal - fährt eh absolut kein Namibier hin.

Viele Grüße
Christian
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Letzte Änderung: 11 Aug 2014 10:52 von travelNAMIBIA.
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11 Aug 2014 11:27 #349242
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  • Topobär am 11 Aug 2014 11:27
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Wenn die Gebühr dafür sorgt, dass die Landschaft in Ihrer Ursprünglichkeit bewart wird und ich auch zukünftig als Selbstfahrer diese einmalige Region befahren kann, bezahle ich sehr gerne und sehe auch noch Luft nach oben. Worüber ich mich mal wieder aufregen kann, ist der Dilletantismus, mit dem das Ganze umgesetzt wird. Warum freiwillig anstatt verpflichtend? Worin liegt in solch einer Regelung der Sinn. Warum lässt man die "Geiz ist Geil"-Reisenden außen vor? Weshalb das umständliche Bezahlen in den Offices? Häufig kommt man gar nicht in der Nähe der Offices vorbei und hat somit keine Chance zu zahlen. Wie sollen selbst die bereitwilligen Zahler davon erfahren? Hätte Guido hier nicht gepostet, wären die meisten von uns in dieser Sache weiterhin ahnungslos.
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11 Aug 2014 11:32 #349244
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  • Guido. am 11 Aug 2014 09:36
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Hallo Christian,

travelNAMIBIA schrieb:
Bis vor 4-5 Jahren war dies absolut unbekannt in Namibia, weil es eben keine eigentliche Haupt- und Nebensaison gab/gibt.
Jetzt widersprichst du Dir selbst. Eben waren die Rabatte für Namibier doch angeblich noch ein geeignetes Mittel um den Cashflow in der Nebensaison zu erhöhen? Nun gibt es gar keine Nebensaison?

Nur bedingt korrekt. Gondwana Collection besuchen viele Namibier, die ohne den Rabatt niemas eine Chance hätten eine der Lodges zu nutzen.
Oh, statt der oberen 2 Prozent können sich dann 2,5% der Menschen in Namibia eine Gondwana Unterkunft leisten. Das ist dann ja eine sinnvolle solidarische Maßnahme zum Wohle des Volkes... Ansonsten macht Gondwana nach meiner Wahrnehmung in Sachen Positionierung, Preis-/Leistungsverhältnis und vor allem beim Marketing im Vergleich zu anderen Anbietern in Namibia übrigens einen ziemlich guten Job.


Wir werden bei dem Rabatt-Thema keinen Konsens finden - ist ja auch nicht schlimm. Es kann da ja jeder seine persönlichen Schlüsse draus ziehen. Dass Du diese Rabatte toll findest, ist ja auch nachvollziehbar. Es geht mir auch nicht darum, ein paar Euro zu sparen oder mehr zu zahlen. Für Dinge, bei denen ich das als fair empfinde, zahle ich gern mehr (siehe Diskusison hier um Conservancy-Gebühren oder Etosha-Eintritte). Diese Lodge-Rabatte finde ich wie auch die Konditionen der NWR-Leisure-Card völlig unbegründet und die widersprechen meinem Empfinden von einer fairen Behandlung.

Und jetzt vielleicht wieder zurück zum eigentlichen Thema. Das waren die Gebühren zur Unterstützung der Conservancies.

Beste Grüße

Guido
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