THEMA: Tourismus in Namibia im Aufwärtstrend
02 Sep 2015 11:06 #397995
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Servus und guten Morgen....

Ich möchte mich in die laufende Debatte nur kurz einklingen, dann will ich auch schon wieder verschwunden sein.

@Christian

Selbstverständlich stehen Südafrika und Namibia im Wettbewerb um jeden "Möchtegernadventureafrikatouristen".
Was Südafrika von Namibia eklatant unterscheidet, dass ist eine größere Nähe zum Touristen sprich Brötchengeber.
Selbst die größten...ich will es mal ganz platt, aber dafür deutlich verständlich ausdrücken...Idioten bringen es auf die Reihe, eine Südafrikareise selbstzusammen zu stellen. Dank an www.sanparks.com kann bequem von zuhause sowohl Unterkunft als auch NP-Entrance fee reserviert und bezahlt werden. Der Austausch an Kommunikation ist bestens und geschieht stets zeitnah. Die Preise sind moderat. Außerdem bietet Sanparks mit seinem Internetauftritt ausreichend Informationen sowie Bilder und somit alles auf einen Blick. Was will der Verbraucher noch mehr...?!?!
Somit erreicht Südafrika mit simplen Mitteln eine breite Schicht an Touristen, die ohne viel Zeitaufwand und easily going selbständig eine tolle, aufregende Fernreise selbstständig planen können. Dies hat sogar den großen Vorteil, daß der Reisende einen mentalen Mehrwert erzielt. Denn mit Stolz wird er sich selbst beglückend auf die Schultern klopfen und sagen: Mensch, das war aber einfach und das habe ich alles alleine hinbekommen (ohne Reisebüro oder Agent einschalten zu müssen).
Diesen Aspekt wird der gewöhnliche Reisende mit einer Planung eines Namibia-Besuches nicht haben, denn sowohl das Sammeln von Informationen, das Nachfragen, das Buchen von Unterkünften etc. sowie das Bezahlen ist schlicht gesagt eine einzige Katastrophe. Alles viel zu verzweigt, nix auf einen Blick ersichtlich, keine prompte Rückmeldung auf Anfragen, vorsintflutliche Zahlungsmethoden, schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis, etc.
Dazu kommt noch der rudimentäre Internetauftritt des Staatslinienfliegers Air Namibia. Auch bei diesem Vergleich liegt Südafrika mit SAA meilenweit voraus....und nicht nur was wettbewerbsfähige Preise und Service anbelangt.
Dies sind nicht nur meine Erfahrungen mit dem Reiseziel Namibia. Im Gegenteil... im Laufe der Jahre wurden mir immer wieder negative Erlebnisse hinsichtlich einer Reise nach Namibia zugetragen.
Last but not least... Es sollte eine simple Regel der Verkaufspsychologie beachtet werden: Der Multiplikator eines negativen bzw. nicht zufrieden stellenden Erlebnisses ist sieben. Daß heißt,daß das mental archivierte negative Erlebte (auch und gerade) an sieben Personen weiterkommuniziert wird, welche ebenfalls...wie bei der Stillen Post... das Gehörte (jedoch nicht selbst Erlebte) siebenfach weitertragen, and so on...
Dass noch keine namibische Wildcard existiert... zumindest nicht nach meinem Kenntnisstand... ist doch auch so ein marketingpsychologisches Fettnäpfchen. Der Reisende muß in Namibia jedesmal, wenn er einen Nationalpark betritt den Geldbeutel aufmachen. Nicht nur das ihm keine elektronische Zahlungsmethode angeboten wird...nein... viel eklatanter ist doch der Fakt, dass der physische Akt des Geldbeutelaufmachens und der Akt des Bezahlvorganges immer wieder wiederholt werden muß. Hier sagt die Verkaufspsychologie Knapp: Nix ist schlimmer, als der Akt der Begleichung eines Preises. Dieser wird von unserem Hirn als äußerst negativ eingestuft. Verschlimmern tut sich die Angelegenheit, wenn man für diesen negativen Erlebnisakt auch noch Schlange stehen muß. Und der absolute Super-GAU ist, wenn der Bezahlakt in Kontinuität erfolgt.
Vielleicht sollten sich die vom internationalen Tourismus betroffenen Stellen, Institutionen, privaten Firmen, Gästehäuser, B&B etc. einmal kompetente Hilfe in Sachen Marketing & Sales Psychology holen. Gerne stehe ich diesbezüglich mit meinem Fachwissen und meinen Erfahrungen zur Verfügung.
Und dann... wenn es mal klappen sollte, in einfacher Weise eine Reise/Tour nach/durch Namibia selbst zu planen und durchzuführen...ja, dann werde auch ich wieder einen namibischen Grenzübergang übertreten.

In diesem Sinne

herzliche Grüße vom Alm
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02 Sep 2015 11:21 #397998
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Sorry....war doppelt eingestellt.
Letzte Änderung: 02 Sep 2015 13:42 von ALM.
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02 Sep 2015 12:02 #398009
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Hi Alm,
Diesen Aspekt wird der gewöhnliche Reisende mit einer Planung eines Namibia-Besuches nicht haben, denn sowohl das Sammeln von Informationen, das Nachfragen, das Buchen von Unterkünften etc. sowie das Bezahlen ist schlicht gesagt eine einzige Katastrophe.
echt? Finde ich gar nicht, wenn ich es z.B. mit Botswana und dem Campingplatz-Chaos vergleiche. Da wissen die Unternehmen selber nicht, welchen Campingplatz sie gerade anbieten oder auch nicht ;-) Ich finde es sogar extrem einfach eine Namibia-Reise zu buchen... gerade deshalb nehmen ja die Individual- und Selbstbucherreisen so zu. Hier hat man als deutscher Tourist ja auch nicht den Sprachvorteil. Aber das mag natürlich für einen Ersttäter auch insgesamt an der "Angst" vor dem Schwarzen Kontinent liegen. Ich kann da eigentlich auch nur aus meiner Erfahrung sprechen... und ich, Familie, Bekannte und Freunde buchen schon immer und überall auf der Welt alles selber. Aber ich finde es interessant, dass Du das als Hürde siehst.
Der Reisende muß in Namibia jedesmal, wenn er einen Nationalpark betritt den Geldbeutel aufmachen.
was jetzt aber bei de klassischen Reisezielen wie Etosha nicht so das Problem ist, oder? Dafür sind die Eintrittsgebühren halt extrem niedrig. Das man an jeder touristischen Leistung zahlt, finde ich weltweit eigentlich die Regel. Wenn ich in Hamburg in fünf Museen gehe, muss ich auch fünf Mal zahlen. Bezweifle, dass das jemanden abschreckt (wobei ich rein gar nichts gegen eine namibisch Wildcard hätte :-)) Und natürlich ist das Permit-System so wie es jetzt ist auch etwas komplizierter für abgelegene Gebiete (Namib-Naukluft; vorher in Sesriem kaufen etc:). Da würde sich z.B. ein Online-Permit-System durchaus anbieten.
Dazu kommt noch der rudimentäre Internetauftritt des Staatslinienfliegers Air Namibia. Auch bei diesem Vergleich liegt Südafrika mit SAA meilenweit voraus
Hinkt etwas der Vergleich - SAA ist ein riesiges Unternehmen mit tausenden Angestellten und einem Milliardenbudget.
Vielleicht sollten sich die vom internationalen Tourismus betroffenen Stellen, Institutionen, privaten Firmen, Gästehäuser, B&B etc. einmal kompetente Hilfe in Sachen Marketing & Sales Psychology holen.
absolut! Da mangelt es in Namibia vielerorts (an Fachwissen; nicht nur im Tourismus). Viele betrieben hier eben Tourismus als Hobby und ob nun ein Zimmer voll ist oder nicht, ist nicht so entscheidend. Übrigens gibt es z.B. bei O&L Leisure einen extrem guten Marketingexperten mit jahrzehnten Erfahrung in der internationalen Reisebranche. Seitdem er alles umstrukturiert hat (fast nur noch Online-Marketing etc) hat sich bei Midgard & Mokuti alles um 1000% verbessert. Aber ein solches Unternehmen wie O&L (das größte Privatunternehmen des Landes) hat natürlich auch wieder andere Voraussetzungen als eine Gästefarm um die Ecke. Grundlegend muss da was beim NTB in Sachen "Destination Marketing" passieren.

Aber eigentlich geht es ja auch nicht um einen Vergleich Südafrika vs. Namibia ;-) Wir vergleichen ja auch nicht Andorra mit Frankreich. Die beiden Ländern sind eben kaum zu vergleichen, egal ob es um touristische Infrastruktur, Bildungsstand, Erfahrungen, Voraussetzungen etc. geht. Klassische Touristen kommen vor allem wegen der Landschaft und Tiere nach Namibia, klassische Touristen besuchen Südafrika vor allem wegen dem Konzept "Die Welt in einem Land", d.h. Kapstadt (Großstadt, Shopping), Garden Route (europäisches Flair, Landschaft), KNP (Tiere).

Viele Grüße
Christian
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02 Sep 2015 12:11 #398012
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Passt zum Thema:

"MEDIA RELEASE
NWR benefits from Turkish Co-operation

Windhoek, 2 September 2015 – The tourism industry is one were business need to continuously adapt to an ever changing environment. It is therefore welcoming that Namibia Wildlife Resorts (NWR) Managing Director Mrs. Zelna Hengari along with the Corporate Communications Manager Mr. Mufaro Nesongano will benefit from a sponsored trip by the Association of Turkish Travel Agencies (TÜRSAB) from 5 – 9 September 2015. During this trip, besides visiting the touristic resorts and having bilateral meetings with the key authorities of the sector, a Namibian tourism promotion event will also be organised by TÜRSAB on 8 September 2015 at TÜRSAB Head Quarters.

Following these events, a fully fledged training programme will be conducted for 50 NWR staff members by five Turkish trainers in key areas pertaining to the hospitality industry from the Turkish Ministry of Tourism and Culture from 28 October - 8 November 2015 at the Gross Barmen Resort. This event is also sponsored by the Turkish International Cooperation and Coordination Agency (TIKA) Windhoek Programme Coordination Office.

These two outcomes are a result of the tireless efforts and close cooperation of the Turkish Embassy in Windhoek which has been very instrumental in promoting the benefits that the Namibian tourism sector stands to get through closer co-operation with Turkey. The Association of Turkish Travel Agencies (TÜRSAB) estimates that in 2014, Turkey received 42 million visitors who injected up to US$ 36 billion into their economy in comparison to Namibia which received an estimated 1,4 million visitors within the same period.

It is for this reason that the Mrs. Hengari sees this trip as an opportunity for NWR to learn as much as possible from the Turkish hospitality industry. “With Namibia having chosen the tourism industry as a key driver to the attainment of Vision 2030, it is imperative that we benchmark ourselves with the best in the world. It is also important that we continue working well with our Turkish counterparts as there is so much we can learn from them”."
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02 Sep 2015 14:29 #398031
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Christian...

ich kann ja verstehen, daß Du Dich für Namibia als Reiseziel stark machst. Aber das ganze Süßholzraspeln und das Minimieren von unbestreitbaren Mängeln im globalen System des namibischen Tourismus ändert nichts an der Tatsache, daß sich der Verbraucher vor die Frage gestellt sieht: Was bekomme ich, wenn ich wohin fahre/fliege und mit welchem Einsatz muß ich aufwarten, um bequem zu dem zu kommen, was im Einklang zu einem realistischen Preis-Leistungsverhältnis steht.

Daß die Reservierung von botswanischen Campsites noch eine größere Herausforderung darstellt als die Buchung einer namibischen, kann kein Argument sein, um die namibischen Unzulänglichkeiten zu neutralisieren. Ich vergleiche mich nicht mit denen, die schlechter sind als ich. Ich versuche an die Ergebnisse derer zu gelangen, die mir Nasenlängen voraus sind. Dies sollte jedem einleuchten.

Extrem niedrige Park entrance fees, wie Du sie genannt hast, können nicht automatisch mangelnden Service bedeuteten. So nach dem Motto: Kost ja eh nix, also biete ich nix, ergo, lieber Tourist, erwarte nix. Solch eine Betrachtungsweise ist mehr als hanebüchen. Aber ich hätte ja gar nichts dagegen, wenn der ganze Mangel publik und für den Touristen transparent gemacht wird. In diesem Falle wäre die Sachlage ja klar. In der 2015er-Realität ist sie es aber nicht und der gemeine Tourist wird vor teils unschöne vollendete Tatsachen gestellt. Das lässt dieser mit sich nicht zweimal machen, denn er hat ja Alternativen und es erhöht nur das Negativimage Namibias.

Du hast recht, wenn Du anmerkst, daß es in Hamburg keine sogenannte Hamburg Card gibt. Das ist ein Unding meines Erachtens. Doch da sind wir wieder beim oben genannten Thema... Vergleiche Dich mit den Besseren...in diesem Fall Kopenhagen, Stockholm, New York etc. und nicht mit den Schlafmützen.

Um auf Air Namibia zurück zu kommen... Das ist eine desaströse Fluggesellschaft. Da beisst die Maus keinen noch so dünnen Faden ab. Falls man jedoch auf ein Verspätungsranking Wert legen sollte...ja, da braucht man ja nicht weit nach unten zu scrollen. Und dass Air Namibia keinen großen Apparat hinter sich hat, ist genauso wenig ein Argument, um die Servicedefizite für den Kunden klein zu reden.

Und die Gästefarm um die Ecke sollte sich jedoch mindestens selbst Minimumstandards auferlegen. Mit den heutigen Mitteln, die jedem zur Verfügung steht, sollte dies kein großes Hindernis darstellen. Ich verlange diesbezüglich ja nicht das Erfüllen von der ISO 9001 Norm.

Namibia ist ein wunderschönes Land, welches sich außerordentlich schwer tut, seine Einzigartigkeiten, seine Vielfalt und Diversität in Sachen Natur für den Touristen, der Geld ins Land bringt uns somit u. a. auch für Arbeitsplätze und wirtschaftliche sowie soziale Stabilität seinen Beitrag leistet, in ein für ihn rundweg positives Erfolgserlebnis von Anfang bis zum Ende des Urlaubes zu münzen. Die Konsequenzen daraus müssen dann aber eben halt zur Kenntnis genommen werden.

Mit aufrichtigen Grüßen

Alm
Letzte Änderung: 02 Sep 2015 14:35 von ALM.
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