THEMA: Aids in Afrika und Touristen
06 Jun 2009 16:55 #103121
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  • Tomcat am 06 Jun 2009 16:55
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Neben dem ganzen Reisestress der Touristen wie optimale Routeplanung, beste Lodge und wie komme ich doch noch in den Chobe oder Etoscha NP spielen sich in Afrika noch ganz andere Dramen ab.

Da die meisten Touristen die schwarze Bevölkerung generell ignorieren, oder bestenfalls als Kellner und andere Bedienstete wahrnehmen, haben sie keine Ahnung über die dramatische Ausbreitung von Aids auf dem schwarzen Kontinent.

In vielen afrikanischen Ländern, besonders auch in Namibia, Botswana und Südafrika (....hat eine der höchsten Aids Raten...) stirbt so langsam die erwerbstätige Bevölkerung weg. Im Schnitt sind je nach Land etwa 30-40 z.B. der schwangeren Frauen HIV positiv.

Ärzte und Pflegepersonal in Krankenhäusern sterben weg. Schulen und Universitäten haben keine Lehrkräfte mehr. Eltern und Verwandte von Kindern sterben oder sind bereits tot. Die Kinder (oft auch mit dem Virus infiziert) landen bei den Grosseltern die oft 20 Kinder betreuen müssen. Kinder gehen nicht mehr zur Schule, weil niemdand das Schuhlgeld für sie bezahlen kann.

Ganze Dorfgemeinschaften hungern, weil es praktisch keine Leute mehr gibt, die auf den Feldern arbeiten können.

Afrika wird dramatischen Zeiten entgegensehen.

Unbeding zu empfehlen das Buch von Stephanie Nolen über 28 Einzelschicksale. Was in Afrika passiert, ist ein Völkermord aus Gleichgütligkeit...

de.wikipedia.org/wik...BCber_Aids_in_Afrika

Dies sollte man sich als Tourist immer vor Augen führen....
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06 Jun 2009 17:06 #103123
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  • Joerg am 06 Jun 2009 17:06
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also da frag ich mich, wer ist denn da der Verantwortliche fuer diesen sogenannten \"Voelkermord\" und wer soll da gleichgueltig sein??

sorry hab das Buch nicht gelesen, falls da die Antwort drinnen steht....
Gruss

Joerg

Es gibt NIX, das es nedd gibt
Letzte Änderung: 06 Jun 2009 17:07 von Joerg.
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06 Jun 2009 17:13 #103124
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  • travelNAMIBIA am 06 Jun 2009 17:13
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Hallo Tomcat,

da hast Du absolut recht... aber als Tourist will man sowas ja - leider - meist gar nicht wissen oder sehen. Man ist schließlich im Urlaub.

Das einzig Gute in Namibia ist, dass es neben Uganda das einzige Land in Afrika ist, in dem die HIV-rate zurück geht (etwa 15% der gesamten Bevölkerung, vor 5 Jahren noch ca. 21%). Botswana kann z.B. schon seit Jahren mit der Ausbildung von Neupolizisten nicht die Zahl der Polizisten konstant halten, da mehr an AIDS sterben als ausgebildet werden.

Aktuelle Zahlen die mir vorliegen (Quelle ist ein Tropenmediziner,der lange in Simbabwe gearbeitet hat):
Swaziland: 26% aller Einwohner
Botswana: 24%
Lesotho: 23%
Südafrika: 18%
Namibia: 15%
Sambia: 15%
Mosambik: 13%
Malawi: 12%
Kenya: 7%
...
Deutschland: 0,1%

Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang auch, dass HIV/AIDS nicht, wie viele denken, in Afrika ein Problem der \"Schwarzen\" ist, denn in Südafrika zum Beispiel sind 5-6% der weißen Bevölkerung auch betroffen... was im Vergleich zu Mitteleuropa ganz enorm ist.

Danke, dass Du noch auf die Thematik aufmerksam gemacht hast.

Sonnige Grüße
Christian
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Letzte Änderung: 06 Jun 2009 17:24 von travelNAMIBIA.
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06 Jun 2009 17:14 #103125
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Hallo Joerg,
also da frag ich mich, wer ist denn da der Verantwortliche fuer diesen sogenannten \"Voelkermord\" und wer soll da gleichgueltig sein??
Da musst Du nur Mugabe oder Zuma fragen...

Sonnige Grüße
Christian
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06 Jun 2009 17:18 #103126
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  • Joerg am 06 Jun 2009 17:06
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denke die Liste ist um einiges laenger.......
Gruss

Joerg

Es gibt NIX, das es nedd gibt
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06 Jun 2009 17:36 #103129
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  • Miss Ellie am 06 Jun 2009 17:36
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sehr trauriges thema ...

ich glaube nicht wirklich, dass die Verantwortung bei Mugabe oder einem anderen politiker in Afrika liegt, die verantwortung liegt vielmehr bei den Managern von den grossen Pharmazeutischen Unternehmen.

In Afrika koennen die ihre enormen preise nicht durchsetzen und darueber hinaus geht das sterben von afrikaner, gleich welcher hautfarbe in europa und in den USA den leuten doch eher am ar.... vorbei.. Im gegenteil, das bremst die ueberbevoelkerung, und die haben ja eh nicht genug zum leben.. (dies hier sind nicht meine gedanken, sondern spiegeln eher die denkweise der sogenannten topmanager wieder).

Warum zum beispiel werden in afrika fuer ein paar dollar voellig unausgereifte medikamente getestet ??? naja, weil man die in europa, selbst bei hohen betraegenn nicht an menschen anwenden moechte.. die konsequenzen im notfalle koennten zu dramatisch und vor allem kostspielig werden. Ob da in Afrika einige Kinder sterben oder auch erwachsene, das schert doch keinen grossen geist..

ich finde die situation auch realtif dramatisch. ich selber habe bei meinen Namibia besuchen versucht ein Auge auf den notstand zu legen, aber mal ehrlich, von aussen ist das eher schwierig zu sehen.

Das grosse drama liegt bei den kindern die schon mit aids geboren werden. diese kinder haben noch nicht einmal eine reelle chance adoptiert zu werden.. weil wer will schon ein kind mit Aids im haus ??? (was ich sogar verstehen kann) ...

leider koennen wir hier die welt nicht heile machen, aber das ist wirklich ein thema was sehr tiefgreifend ist und welches mich selbst sehr wuetend macht.

ich kann in diesem zusammenhang den film (das neue protokoll) empfehlen. hier geht es nicht unbedingt direkt um aids sondern um die willkuer mit der in afrika gehandelt wird, wenn es um profit geht...

liebe gruesse an alle
[b]"eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Entwicklung ist es, dass das Wort Tierschutz ueberhaupt geschaffen werden musste" theodor heuss [/b]
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