THEMA: Aids in Afrika und Touristen
07 Jun 2009 09:04 #103185
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  • Pirnaer am 07 Jun 2009 09:04
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Ich verstehe dieses \"Wochenend-Betroffenheitsthema\"
in dem Sinne, daß es zusätzlich zu den Themen Malaria und Kriminalität Gründe liefern soll,
nicht nach Afrika zu reisen!?

Viele Grüße
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07 Jun 2009 09:05 #103187
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  • konno am 07 Jun 2009 09:05
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War vielleicht nicht eindeutig formuliert: mit \"glücklicher Ausnahme\" meine ich, dass Südafrika glücklicher Weise eine traurige Ausnahme bildet.
Tatsache ist, dass nach der Unabhängigkeit der Fokus auf vielem anderen lag als AIDS, doch standen die Regierungen eben vor vielen eigentlich unlösbaren Problemen. Ausserdem war die AIDS Forschung in den 80/90ern bei Weitem nicht so weit wie heute.
With a few notable exceptions the 1980s were characterised by an insufficient response to AIDS in Africa31. Often government capacity was saturated by immediate economic concerns, war or political crisis.
Quelle siehe unten.

Zu Zuma: Auch er ist kein Stern am Himmel keine Frage. Doch gilt es auch zu bedenken: er wurde erstens nach dem Gericht freigesprochen, zweitens wurde dieses Duschzitat einfach aus dem Zusammenhang gerissen. In einem Interview in der Welt hat er nocheinmal deutlich gemacht, dass es im Gericht darum ging, was er nach der Tat gemacht hat. Es war also eine Aussage, in der Reihe einer Tatbeschreibung (ich will jetzt hier niemanden verteidigen, es ist auch trotzdem noch sehr missverständlich bzw. Eindeutig, da er direkten Bezug zum Virus herstellt. Es soll aber doch zum Nachdenken anregen, wie schnell man einfach Argumente aufgreift und sie sich hier im fernen Deutschland zusammenschustert).

Die Ära Mbeki, die sich erst mit der Aids Konferenz in Toronto zu Ende neigte ist traurig. Insbesondere deshalb, weil Mbeki sich schon als Vizepräsident gegen die Tabuisierung von AIDS ausgesprochen hat.

Tatsache ist auch, das sich in einem Großteil der Südafrikanischen Ländern die AIDS Rate stabilisiert hat. Das hat einerseits mit den fehlenden ARVs zu tun, andererseits ist es aber der Erfolg der Kampagnen.

Anbei eine nette Quelle, die ich beim googlen gefunden habe, weil ich nicht Lust habe meine Seminar Ordner zu durchblättern: www.avert.org/aafrica.htm
Large variations exist between the patterns of the AIDS epidemic in different countries in Africa. In some places, the HIV prevalence is still growing. In others the HIV prevalence appears to have stabilised and in a few African nations - such as Kenya and Zimbabwe - declines appear to be under way, probably in part due to effective prevention campaigns.
Overall, rates of new HIV infections in sub-Saharan Africa appear to have peaked in the late 1990s, and HIV prevalence seems to have declined slightly, although it remains at an extremely high level. Stabilisation of HIV prevalence occurs when the rate of new HIV infections is equalled by the AIDS death rate among the infected population. This means that a country with a stable but very high prevalence must be suffering a very high number of AIDS deaths each year. Although prevalence has declined, the number of Africans living with HIV is rising due to general population growth.

Übrigens war Letzteres auch ein wesentlicher driver zu dem oben genannten Erfolg Ugandas:
It is thought that the government’s ABC prevention campaign was partly responsible for the decline in prevalence. However, as treatment was not widely available in Uganda during this time the high numbers of AIDS-related deaths also contributed to the reduction in the number of people living with HIV.

Zu Politikern im Fernsehen: In Namibia gab es gigantische Kampagnen, einerseits im TV (wo alle führenden Politiker, Prominente und Personen öffentlichen Interesses vor den Nachrichten Botschaften vortrugen 2003-2004 selbst jeden Tag gesehen). Es ist gilt aber als sehr wahrscheinlich das andererseits face to face Kampagnen viel mehr bringen als diese Ansprachen und vA Plakate, die immer mehr zu einem Abstumpfen führen und nur bestimmte Leute erreichen. Denn im Ernst Jaw: Wieviel % der Namibier hört schon allen Reden der Politker zu ? geschweige denn einer ? Ein Bsp für so eine erfolgreiche Kampagne ist: www.unicef.org/progr...focus/youth/nama.htm
Letzte Änderung: 07 Jun 2009 09:30 von konno.
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07 Jun 2009 09:45 #103192
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  • Tomcat am 07 Jun 2009 09:45
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@ Pirnaer

..dass dein Horizont bei kritischen Themen sehr eingeengt ist, ist mir schon oft aufgefallen.

Afrika oder auch Asien ist nicht nur \"Friede...Freude...Eierkuchen\"

Warum sollten in einem Forum nicht auch solche, eher unangenehemen Themen angesprochen werden???
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07 Jun 2009 09:58 #103195
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  • Pirnaer am 07 Jun 2009 09:04
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Hallöchen Tomcat,

mein geistiger Horizont ist sehr weit!

Das führt dazu, daß ich der Meinung bin, es hilft niemand ein weltweit bekanntes Thema einfach, ohne eine zusätzliche Erkenntnis!!! das x-te mal breitzuwalzen.
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07 Jun 2009 10:22 #103196
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  • Guido. am 07 Jun 2009 10:22
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Hallo,
konno schrieb:
War vielleicht nicht eindeutig formuliert: mit \"glücklicher Ausnahme\" meine ich, dass Südafrika glücklicher Weise eine traurige Ausnahme bildet.

Das hatte ich dann komplett falsch verstanden.
Zu Zuma: Auch er ist kein Stern am Himmel keine Frage. Doch gilt es auch zu bedenken: er wurde erstens nach dem Gericht freigesprochen, zweitens wurde dieses Duschzitat einfach aus dem Zusammenhang gerissen.

Was heißt aus dem Zusammenhang gerissen? Er hat das so gesagt und schlimmer: er hat so gehandelt. Es ist normal, dass die Medien das dann genüsslich ausschlachten und zuspitzen. Es ist auch normal, das der Betreffende die katastrophale Aussage im Nachhinein relativieren will.

Der grandiose Cartoonist Zapiro (Jonathon Shapiro), der Zuma seit 2 Jahren ausschließlich sehr lustig mit Duschkopf zeichnet und dafür von Zuma verklagt wurde, hat Zumas Duschkopf übrigens vorerst suspendiert.
www.mg.co.za/zapiro/fullcartoon/2199
www.mg.co.za/zapiro/fullcartoon/2200

Pirnaer schrieb
Das führt dazu, daß ich der Meinung bin, es hilft niemand ein weltweit bekanntes Thema einfach, ohne eine zusätzliche Erkenntnis!!! das x-te mal breitzuwalzen.

Touristen sind von politischen und gesellschaftlichen Themen in diesen Ländern auch mittelbar betroffen. Vermutlich werden wir hier nicht die bahnbrechende Lösung für solche komplexen Probleme ersinnen. Aber wenn man sich nicht bereits für allwissend hält, dann besteht auch immer die Chance, bei solchen Diskussionen neue Erkenntnisse zu gewinnen. Insofern finde ich solche Diskussionen hier passend. Ansonsten kann man solche Threads ja einfach ignorieren.

Beste Grüße

Guido
Letzte Änderung: 07 Jun 2009 10:23 von Guido..
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07 Jun 2009 11:13 #103200
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@Pirnaer

Wenn dich das Thema nicht interessiert , kannst du dich ja darauf beschränken, die ewig gleichen Routen hier in diesem Forum zu diskutieren.

Nur die wenigsten Reisenden sind so erleuchted wie du und könnten sich durchaus für diese Problematik interessieren :side:
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