Kazondwe Camp - 03.-05.10.23 // Kwando, Mudumu NP & fast Nkasa Lupala NP
Auf gehts zur nächsten Etappe vom Okavango River an den Kwando River. Hier ist es für uns Neuland, waren wir in 2010 hier doch einfach bis Kasane durchgefahren. Die Fahrt verging zügig, ab und an ein paar Elefanten zu sehen, ansonsten recht wenig los (auch Fahrzeugtechnisch), was ich sehr angenehm fand. Die Zufahrt zum Kazondwe Camp irritierte mich ein wenig, da an einer Kreuzung ein Holzschild mit der Aufschrift Kazondwe stand und ich irgendwie intuitiv erwartet habe, dass wir hier geradeaus weiterfahren müssen. Meine Begleitung meinte aber, das Schild sieht von der Form her aus wie ein Pfeil (habe leider kein Foto gemacht), was Abbiegen bedeuten würde. Hmm... kurz überlegen. Die Handy-Navi App half hier leider nicht weiter. Glücklicherweise lief da gerade eine Dame mit Kind entlang und konnte uns den Weg weisen. Nun ja, das Schild war auch ein Pfeil
Im Camp angekommen, genossen wir erst einmal die herrliche Aussicht über das vor uns liegende Kwando "Tal" oder Flutgebiet oder wie auch immer man es nennen möchte. Es zog ein herrlicher Wind über die Terrasse und machte die Hitze damit deutlich erträglicher.
Aussicht von der Terrasse
Auf meine Frage nach den Straßenverhältnissen in den umliegenden Parks erzählte uns die Hausherrin, das die Parks ziemlich Tiefsandig seien und das wohl erst wenige Tage vorher Gäste 4h im Sand steckengeblieben waren, bis sie jemand rausziehen konnte.
Das machte mich etwas nervös, habe ich doch bisher keine Tiefsanderfahrung. Sie gab uns aber den Tipp, das man am späten Nachmittag im Mudumu NP einfach auch auf der Teerstraßen bleiben kann, um die Tiere zu sehen. Das sei einer ihrer Lieblingsplätze. Gesagt, getan fuhren wir am Nachmittag in den Mudumu und blieben einfach auf der Teerstraße. Und es war unglaublich. Mehrere Herden Elefanten mit in Summe mehr als 300 Tieren, von jung bis alt, zogen vom Kwando wieder zurück in den Park und wir mussten nichts tun als uns am Straßenrand einfach hinzustellen. Es war herrlich und wieder einmal ein Erlebnis, diese wunderbaren Tiere beobachten zu können.
Sehr glücklich kamen wir dann zum Abendessen wieder im Camp an.
Man sagte uns, das wir auf dem Weg zum Zelt vorsichtig sein sollen, denn es kommen Hippos bis hier hoch um zu grasen. Irgendwie konnte ich mir das nicht vorstellen und legte es unter "Erzählungen, die die Unterkunft interessanter machen sollen" ab. Mehr dazu weiter unten...
Am nächsten Tag ging es am Nachmittag auf Bootstour auf den Kwando. Wir hatten also etwas Zeit. Da ich mir die Tiefsandstrecken nicht zutraute, dachte ich, es wäre eine gute Idee in den Nkasa Lulapa NP zu fahren. Er soll ja das namibische Okavango Delta sein. Auf Grund mangelnder Ortskenntnis und fehlendem geeigneten Navi hatten wir einige Probleme, den Park zu finden. So grob war die Richtung einfach, aber nach der zweiten oder dritten Holzbrücke gabelte sich der Weg dann wieder und die Schilder zeigten genau in die Mitte der beiden Wege. Wir hätten jetzt sicher beiden ausprobieren können, aber mir verging die Laune, da ich mich über unsere fehlende bzw. nicht funktionierende Navi-Ausrüstung dermaßen geärgert habe. Außerdem mussten wir ja auch irgendwann zur Bootstour zurück im Camp sein. Es blieb also beim Versuch des Besuchs des Nkasa Lupala. Wir fanden es unglaublich schade. Um dem Tag dann doch noch einen Sinn zu geben, beschlossen wir nach Kongola zu fahren und uns dort im Souvernirshop den Frust von der Seele zu kaufen. Das ging wunderbar, denn der Shop an der Kreuzung C49/B8 hatte wirklich schöne Souvenirs.
Danach ging es dann am Nachmittag auf die bereits erwähnte Bootstour.
Leberwurstbaum
ungewöhnlich pigmentiertes Hippo
hat eine Weile gedauert bis ich ein offenes Maul fotografieren konnte. Meist war ich zu langsam...
Am zweiten Abend, nach dem Abendessen sagt man uns, dass Hippos oben im Camp seien. Wir saßen auf der Terrasse und ich konnte selbst mit Taschenlampe nichts erkennen. Hier dachte ich mir wieder: OK, die wollen ein wenig Eindruck machen und das ganze etwas nach Abenteuer aussehen lassen... Wir gingen dann, vom Licht starker Taschenlampen der Hausherren, zu unserem Zelt und machten uns Bett fertig. Vorher sagten sie uns noch, das grasende Hippos sich anhören, als ob jemand in der Nähe rohe Karotten isst. Als wir im Bett lagen, hörte ich tatsächlich so ein Karotten-Ess-Geräusch, konnte aber wieder nichts sehen, trotz Taschenlampe. Nach einer ganzen Weile aber kam ein Hippo dem Zelt so nahe, dass der Bewegungsmelder das Licht anmachte und ich hatte Glück, dass ich gerade in dem Moment mein Handy zur Hand hatte...
Für mich das Highlight der beiden Tage im Camp:
Abschließend möchte ich wieder kurz was zur Unterkunft sagen:
Die Unterkunft gefiel uns sehr gut. Die Zelte sind einfach, aber funktional. Es gibt auch Zimmer mit Klimaanlage, unser Zelt hatte keine. Da hier oben auf der Düne aber fast immer ein ordentlicher Wind geht, war das kein Problem. Die Chefin spricht deutsch und ist sehr nett und der Blick auf den Kwando ist wunderschön. Das Essen war sehr gut.
Beim nächsten Mal, würde ich hier in der Ecke mehr Zeit einplanen und definitiv vorher das Tiefsandtraining machen. Bwabwata, Mudumu und Nkasa Lupala sind es sicherlich wert. Die kommen auf unsere Liste für die nächste Reise.