THEMA: (K)ein Reisebericht - Alleine im Süden Namibias
28 Feb 2013 21:00 #278678
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  • petarel am 28 Feb 2013 21:00
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wunderschön, wie du Stimmungen beschreibst und auch deine Gefühle zum Ausdruck bringst, sei es in Worten oder in Bildern! Vielen Dank.
Eliane
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28 Feb 2013 22:08 #278697
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  • TiaRosario am 28 Feb 2013 22:08
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Hallo Guido

spitzenmäßige Fotos. Und der Bericht macht Lust auf Selbsterleben. Wird auf jeden Fall von uns vorgemerkt für weitere Reisen. Danke.

VG.Irene.
www.namibia-forum.ch...r-teil-ii-der-norden 2013
Namibia für Anfänger Teil II - der Norden 2013
www.namibia-forum.ch...-fuer-anfaenger.html 2012
Namibia für Anfänger 2012
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04 Mär 2013 11:58 #279199
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  • Guido am 04 Mär 2013 11:58
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Hallo Eliane und Irene, danke für Eure Zeilen...habe endlich ein wenig Zeit, den Rest des Tages zu beschreiben...

Freitag, 07.12.2012 Sossus Dune Lodge - Teil 2

Am späteren Vormittag dann machte ich mich auf, um zum Deadvlei zu fahren, auch, um den Menschenmassen zu entgehen – klar, es ist heißer und die Farben auch nicht mehr so intensiv wie morgens, aber viel stiller…

Für die letzten 5km hieß es: Allradantrieb rein und ab in den Sand. Der Hilux wühlte sich durch und ich wurde hier und da doch ziemlich durchgeschüttelt. Eine echte Anstrengung für Mensch und Maschine.

Dann: Kamera und Wasser eingepackt und los ging es - nach einem anstrengenden Marsch durch Sand, der sehr schweißtreibend sein kann, erreichte ich das Dead Vlei.


Absolut mystisch – die abgestorbenen Bäume, der harte Boden und die Dünen, die absolute Stille, keine Menschenseele.


Geschenkt hatte ich mir dann den Aufstieg auf die Dünen beim Sossusvlei, einerseits war ich noch müde vom frühen Aufstehen und vom Marsch zum Dead Vlei, dann war ich schon ein paar Mal oben und außerdem war die Düne etwas stärker bevölkert…und auf eine Polonaise hatte in keine Lust…

Ich muss mich immer wieder wundern über die Leute, die sich bis kurz vorm Herzinfarkt den Aufstieg zumuten, dann aber teilweise abbrechen müssen und sich dann „gegen den Strom“ nach unten tanken oder die dann alle zwei Meter stehen bleiben und den Aufstieg blockieren.

Langsam machte ich mich dann auf den Rückweg, nicht ohne unterwegs noch ein paar Mal für Fotos anzuhalten.


Den Rest des Nachmittags verbrachte ich ob der Hitze und der Anstrengung zunächst am und im Pool, außer mir waren selbst in dieser Lodge an diesem Tag nur zwei weitere Gäste.


Dann machte ich noch einen kurzen Abstecher zum Sesriem Canyon. Am Canyonrand wanderte ich noch ein wenig umher. Die Sonne brannte allerdings unbarmherzig, für einen längeren Marsch war es einfach zu heiß.


Im Canyon selbst war ich nicht, obwohl man da normalerweise sehr gut durchwandern kann. Dies war der Tatsache geschuldet, dass eine größere Pavian-Familie gnadenlos und zielgerichtet Steine von oben auf die Wanderer im Canyon warf…unglaublich gefährlich.


Am späten Nachmittag ging es dann wieder zum Sossusport-Aussichtspunkt, um den Sundowner abermals in den Dünen zu erleben.


Die Sonne geht zwischen den Dünen unter, die Ebene liegt noch lange in einem prächtigen Zwielicht. Dann noch barfuß im warmen Sand, eine leichte Brise, die langsam die Hitze des Tages vertrieb, ein kühles Windhoek Lager aus dem Autokühlschrank – es war zum Niederknien.


Das Abendessen habe ich wieder unterm Sternenhimmel genossen und was soll ich sagen – auch diesmal war es lecker!
Blick von der Terrasse:

Leider viel zu schnell ging auch dieser Tag zu Ende und der Abschied von der Wüste rückte leider näher.
Letzte Änderung: 04 Mär 2013 11:59 von Guido.
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04 Mär 2013 18:07 #279265
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  • Tengonaut am 04 Mär 2013 18:07
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Hallo Guido,

Danke für Deinen tollen, informativen Erzählungen Deiner Erlebnisse mit den schönen Fotos-macht richtig Spaß zu lesen! ...und steigert natürlich die Vorfreude auf unsere erste Namibiareise, bei der wir Im April auch 2 Nächte im Soussusvlei in der Sossus Dune Lodge sein werden.

Viele Grüße!
Christina
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04 Mär 2013 18:21 #279269
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Hallo Guido,
wunderschöner Bericht und tolle Fotos, die wecken zwar Erinnerungen, aber auch ganz viel Vorfreude steigt auf.
Ich bin gespannt, wie es weiter geht. :cheer:
Liebe Grüße
Birgit ;)
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10 Mär 2013 17:06 #280075
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Hallo Christina – danke Dir – ich bin fest überzeugt, dass das nicht Eure letzte Namibia-Reise sein wird – ich wünsche Euch schon jetzt viel Spaß.

Hallo Birigt – es geht nicht mehr viel weiter, denn ich komme jetzt zum Ende…


Samstag, 08.12.2012 Sossus Dune Lodge – Swakopmund

Gemütlich frühstückte ich auf der Terrasse und genoss noch einmal den Zauber der Wüste am Morgen.

Nachdem die Reisetasche gepackt war, machte ich mich via der D826 und der C19 auf den Weg Richtung Solitaire. Die ersten beiden Straßen waren in recht gutem Zustand und ich kam gut voran.
Die Straße Richtung Ghaub- und Kuiseb-Pass wurde jetzt leider immer schlechter bis wirklich katastrophal und das Fahren strengte doch sehr an. Zwischendurch lief es dann wieder ein wenig besser, aber wenn dort Schilder stehen – und es standen einige – die ausdrücklich eine Geschwindigkeitsreduktion anmahnen, die sollte man in jedem Fall beachten.



Ich vermied dann die recht eintönige Straße nach Walvis Bay und nutzte lieber den Weg über die D1998, die D1982 und D1985 sowie die C28. Diese Straßen waren in einem deutlich besseren bis hervorragenden Zustand, auch wenn es ein paar Kilometer mehr sind – ich kann diese Strecke sehr empfehlen.

Außerdem ist die Landschaft deutlich schöner und die Tierbegegnungen zahlreicher, sogar Giraffen weideten direkt neben der D1985.


Nach knapp 5 h erreichte ich dann endlich Swakopmund, wo mich eine frische Brise bei schönstem Sonnenschein empfing.

Zu Swakopmund ist schon sehr viel geschrieben worden, deshalb nur ein paar Informationen. Von den vielen möglichen und empfehlenswerten Aktivitäten (Little 5 Tour, Robbentour etc.) hatte ich diesmal keine vorgesehen, ich wollte die letzten zwei Tage einfach nur entspannen und mich in den Tag treiben lassen. Deshalb habe ich auch die Kamera im Zimmer gelassen und so gut wie keine Bilder gemacht…aber da die meisten von Euch ja eh‘ Swakopmund auf dem Programm haben/hatten, kennen diese Stadt sicher die meisten.

Ich hatte zum zweiten Mal das Cornerstone Guesthouse als Unterkunft ausgewählt. Das Guesthouse ist von einer Mauer umgeben und steht in einem wunderschönen Garten mit vielen Pflanzen.


Die Zimmer, acht an der Zahl, haben alle eine kleine, überdachte Terrasse, an die Rezeption schließt sich der Frühstücksraum an, ebenfalls sehr schön eingerichtet.
Die Zimmer wiederum sind sehr sauber und freundlich, zwei Betten, ein Schrank inklusive Safe, ein Kühlschrank mit Getränken und ein kleines Bad.




Ein paar Parkplätze sind innerhalb der Mauern zu bekommen, allerdings kann man den Wagen auch draußen stehen lassen, am Abend steht dann ein Wachmann vor dem Haus und schaut, dass alles ruhig bleibt



Übrigens ist an dieser Straßenecke das Verkehrsaufkommen so gering, dass ich in keinster Weise trotz der Lage gestört wurde. Ein großer Vorteil ist auch, dass man das Auto generell stehen lassen kann und fast alles in der Stadt zu Fuß erreicht (das gilt auch für das direkt gegenüber liegende Swakopmund Guest House, das kenne ich auch und ist ebenfalls sehr zu empfehlen).

Nach der Ankunft bin ich dann in die Stadt und zum Strand und habe dem munteren Treiben zugeschaut. Das Wetter war traumhaft, Sonne, Wärme, eine leichte Brise. Leider war die Stadt aufgrund des nahenden Weihnachtsfestes bereits sehr voll und etwas laut…außerdem passt die Weihnachstdeko so irgendwie gar nicht zum sommerlichen Wetter – aber das liegt wohl im Auge des (mitteleuropäischen) Betrachters.
Am frühen Nachmittag habe ich dann einen kleinen Snack im Restaurant vorne auf der Jetty genommen, zu dieser Zeit gab es – außerhalb der normalen Lunch- und Dinner-Zeiten - nur eine kleine, Sushi-lastige Karte oder wahlweise Kuchen.

Ich bin jetzt überhaupt kein Sushi-Experte, aber die waren für meinen Geschmack ganz o.k. und der glasweise ausgeschenkte Sauvignon Blanc gut – aber das Beste ist natürlich die Aussicht aufs Meer, wenn es nicht so windig ist, sucht Euch einen Platz auf der Terrasse direkt überm Meer.

Am Abend dann war ich auf einen Absacker in Kücki’s Pub, fußläufig vom Guesthouse, es war natürlich proppenvoll, aber an der Theke war noch was frei und dort beschloss ich den Abend und erfuhr in Gesprächen mit Einheimischen so einiges über Land und Leute, Klatsch und Tratsch…

Sonntag, 09.12.2012 Swakopmund

Am nächsten Morgen haben ich mal keinen Sonnenaufgang erlebt, sondern gehörig ausgeschlafen, es war eh neblig. Nach der Einnahme des wundervollen Frühstücks im Guesthouse bin ich wieder in die Stadt und ließ mich so durch den Morgen treiben, schaute mich hier und da ein wenig um. Einige Geschäfte hatten auch auf und so kaufte ich ein wenig Literatur in der Swakopmund Buchhandlung (empfehlenswert).

Am Mittag dann – ich hatte Blut geleckt – wieder ein paar Sushis mit einem Glas Weißwein auf der Jetty und lange das Meer genossen. Ein wenig Wehmut mischte sich bereits in meine Gedanken – der letzte richtige Urlaubstag in Namibia für diesen Urlaub.

Nachdem ich mich dann im Guesthouse noch ein wenig bei guter Lektüre und Getränken entspannt hatte, war es leider Zeit, widerwillig die Vorbereitungen für die Rückreise zu starten, sprich, meine Sachen langsam zu sortieren und in einen kofferfähigen Zustand zu bringen – was mir auch gelang…

Für den Abend hatte ich dann bereits von Deutschland aus im Tug einen Tisch am Fenster reserviert und was soll ich sagen: das klappte einfach wunderbar – den für mich schönsten Tisch in einer Ecke mit Blick auf den Atlantik – einfach ein Traum.

Aber vor dem Essen genoss ich zunächst den Sonnenuntergang auf der Terrasse des Tug bei einem leckeren Gin Tonic. Leider war es sehr bewölkt, so dass sich die Sonne nicht zeigte…trotzdem ließ ich es mir gutgehen…aber hier mal ein Bild von 2010, wie schon der Sonnenuntergang beim Tug sein kann.



Und das Essen im Tug? Das war wie immer sehr lecker, ich kann das nur empfehlen, ich war nun schon an die zehn Mal da und noch nie schmeckte etwas nicht, ob Fleisch, ob Fisch.

Leider hatten sie aber meinen Lieblings-Piontage, den von Kanonkop, nicht mehr auf der Karte, aber ich fand auch so etwas Passendes.

Gut gesättigt begab ich mich dann wieder zum Guesthouse und fiel in den verdienten Schlaf in der letzten Nacht des Urlaubes.


Montag, 10.12.2012 Swakopmund – Windhoek/Frankfurt

Nun war es leider soweit, das letzte Mal für diesen Urlaub in Namibia die Tasche endgültig packen, das letzte Mal für diesen Urlaub ein leckeres Frühstück in Afrika.

Aber ich musste weiter, da ich ja noch in Windhoek den Wagen abgeben und dann am Abend in den Flieger musste.

Über die B2 ging es recht zügig voran und bald erreichte ich Usakos und Karibib. Usakos macht einen eher heruntergekommenen Eindruck, wohingegen Karibib recht „gepflegt“ ausschaut.

Bei Okahandja trifft dann die B2 auf die B1, die mich dann weiter nach Windhoek führte. Schließlich erreichte ich Windhoek nach ca. 4h mit noch ein wenig Diesel im Tank – meine Kalkulation ging also auf.

Irgendwie hatte ich aber nicht in der Kalkulation, dass dieser Tag ein Feiertag in Namibia war (Tag der Menschenrechte) – die Stadt war wie tot. Ich bin erst einmal zum Craft Center, auch obligatorisch vor dem Abflug für mich. Nicht nur, wegen der netten Souvenirs, die auch wirklich alle aus Namibia sein sollen, sondern vor allem gehen ich immer ins Café, um für die leckeren Shakes und Speisen meine letzten Dollars rauszublasen…

Aber die machten gerade zu und so konnte ich nur ein letztes Savannah Dry auf dem Balkon des Cafés trinken. In der Stadt war nun so gut wie nichts mehr offen.

So machte ich noch ein wenig Sightseeing. Gegen 15:30 bin ich dann zu African Tracks, um den Wagen zurückzugeben. Die Rückgabe der Wagen war wie immer kein Problem.

Nach der Rückgabe brachte man mich dann zum Flughafen. Dort avisierte man mir schon, dass der Flug wohl Verspätung haben würde, da man auf Kerosin aus Walvis Bay warte…grrrr…und wir warteten und warteten und warteten…ich dachte schon, der Flug würde ausfallen, als dann so gegen 23:00 dann doch das Einchecken begann mit dem Hinweis auf eine Zwischenlandung in Luanda, um da zu tanken…zwischenzeitlich war das ja mal Standard auf der Strecke nach Frankfurt…wir waren wohl zu der Zeit die Versuchskaninchen…

Auf dem kurzen Stück von Windhoek nach Luanda wurde dann in einem Affenzahn das Essen serviert…

Nach dem Auftanken ging es dann weiter nach Frankfurt und am nächsten Morgen, mit ca. vier Stunden Verspätung, hatte ich dann wieder deutschen Boden unter den Füßen, es war kalt, grau, laut, hektisch…und die Sehnsucht nach Namibia brannte schon wieder in mir.
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