THEMA: (K)ein Reisebericht - Alleine im Süden Namibias
22 Feb 2013 10:50 #277489
  • Guido
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  • Guido am 22 Feb 2013 10:50
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Hallo Jens-Uwe, danke für den Link, aber ich glaube fast, dass Du das Chalet „Desert View“ abgelichtet hast, das ist das nächste Chalet zu „Eagles View“…by the way: Deine Bilder sind schon absolut spitze…

Hallo Tanja – das war eine weise Entscheidung, so früh loszugehen und Dein Fernweh kann ich verstehen…

Hallo Biggi, zu Sandfontein – frag‘ einfach mal nach, da gibt es auch immer mal wieder „Specials“ – und zum Thema teuer vs. preiswert hatte ich ja was geschrieben…:-)

Leider war ich noch nicht im Oman, aber das steht noch auf der Liste…


Mittwoch, 05.12.2012 Klein-Aus Vista – Drifter’s Desert Lodge

Am Morgen bin ich sehr früh aufgestanden, um den Sonnenaufgang zu erleben…ein weiterer magischer Moment, wie es langsam dämmerte und die Wüste zu Leben erwachte…

Beim Frühstück genoss ich dann nochmals die Terrasse, besser gesagt den Blick von selbiger - leider musste ich dann bald aber schon wieder weiter. Nach dem Auschecken fuhr ich das kurze Stück über die B4, bog dann auf die C13 und dann auf die D707.

Für mich ist dieser Streckenabschnitt einfach einer der schönste, den ich kenne. Die unglaubliche Weite und Erhabenheit der Landschaft, die Stille, das wogende Gras, der rote Sand auf der einen Seite, die dunklen, majestätischen Tirasberge auf der anderen, die Pad, die in die Unendlichkeit zu führen scheint – wer hier nicht zur Ruhe kommt, dem ist wahrscheinlich nicht zu helfen.


Ich stoppte immer wieder, um einfach nur zu genießen - Tiere gibt es auch einige zu sehen - diese Oryx hatten sich dann sehr fotogen positioniert:


In Betta legte ich noch einen Tankstopp ein und füllte meinen Reiseproviant noch etwas auf – der Laden ist absolut zu empfehlen, ein solches Angebot erwartet man nicht unbedingt in „the Middle of Nowhere“. Außerdem sind die nächsten Möglichkeiten fürs Tanken und Einkaufen nicht gerade um die Ecke.

Schließlich kam ich nach ca. vier Stunden am Abzweig Richtung der Drifter‘s Desert Lodge an, eine Unterkunft, die auch noch nicht so bekannt ist.

Auf dem ca. 7km langen Weg zur Lodge gab es bereits die ersten Tierbegegnungen, Springböcke, Oryx und Strauße.

Ich war nun schon zum dritten Mal dort, und was soll ich sagen: Die Lage und das Gebiet der Lodge sind einfach phänomenal.

Zunächst zur Lodge selbst: sie liegt auf einem Areal, das inzwischen durch Zukauf aufgegebener Farmen wohl an die 20.000 ha groß ist, auf dem alle Zäune abgebaut wurden und das direkt an das Gebiet grenzt, auf dem Wolwedans liegt.

Das Areal wurde von Drifter’s gekauft und bis vor ein paar Jahren gab es lediglich einen Zeltplatz für die Drifter’s Touren mit dem Overlander. Diese Campingmöglichkeit gibt es immer noch, der Platz ist aber weit entfernt von der Lodge und man bekommt nichts voneinander mit.

Das Lodgegebäude sieht man erst relativ spät, da es sich an einen Hügel kauert. Es besteht aus sechs Zimmern (also maximal für 12 Gäste) und einem Aufenthalts-/ Speiseraum mit Küche.

Die Zimmer sind recht spartanisch eingerichtet, aber sehr sauber und mit bequemen Betten. Zur Terrasse hin gibt es eine große Glasschiebetür, das Bad hat eine Dusche mit Ausblick zum dahinterliegenden Berg.

Blick aus dem Zimmer:


Der schönste Platz zum Verweilen ist sicher die große Terrasse mit Rasenfläche und Pool mit Blick auf die Ebene und zum davorliegenden Wasserloch, an dem sich häufig Springböcke tummelten.
Terrasse:


Auf der Terrasse kann man stundenlang verweilen und einfach nur schauen!

Ich war – mal wieder – der einzige Gast, was das Erlebnis nochmals steigerte, da die Verwalter der Lodge im Farmhaus 2km entfernt wohnen und nur zur Zubereitung des Essens zur Lodge kommen.

Ich verbrachte den Nachmittag also auf der Terrasse und im Pool und ließ es mir einfach gut gehen. Am späten Nachmittag war dann ein Gamedrive geplant, den ich nun auch schon zum dritten Mal gemacht habe, ohne das mir je langweilig wurde (wir sind auch immer andere Strecken gefahren): Oryxherden, Strauße, Springböcke, Schakale, Löffelhunde etc. Und die Landschaft ist mindestens genauso spektakulär, hier ein paar Bilder vom Gamedrive:






Junge Oryx-Antilope:


Und der Aufpasser:


Löffelhunde:




Und immer wieder diese Landschaft:



Den beeindruckenden Sonnenuntergang bei etwas Regen erlebten wir dann mitten im Veld.




Nach ca. 2h kamen wir dann zurück und das leckere Abendessen wurde vor meinen Augen gerichtet, ich nahm es gemeinsam mit den Verwaltern ein, die aus Namibia und Südafrika kamen und sehr nett waren.

Nach dem Essen verschwanden sie dann und ich war wieder alleine.

Den Abend ließ ich dann wieder auf der Terrasse ausklingen und beobachtete noch die Springböcke und Oryxantilopen am Wasserloch und den gigantischen Sternenhimmel.

In absoluter Stille schlief ich dann wunderbar ein.
Letzte Änderung: 22 Feb 2013 10:52 von Guido.
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23 Feb 2013 05:46 #277615
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Hallo Guido,

dein Bericht ist absolut faszinierend (obwohl es ja nach eigenen Angaben gar kein Reisebericht ist). Der Süden fasziniert uns auch immer wieder. Diese Landschaft und Weite ist unfassbar.

Lüderitz haben wir bisher eher stiefmütterlich behandelt. Das ist ab sofort vorbei. Ich liege meinem Mann schon in den Ohren.

Deine Bilder sind traumhaft.

Wir planen unsere Reise für Frühjahr nächstes Jahr und sind noch etwas unschlüssig ob wir Süden Namibia und Norden Südafrika (also KTP und Richtersfeld) kombinieren oder nur Südafrika.

Dein Bericht steigert das Fernweh in jedem Fall ins Unermessliche. Und ich freue mich auf weitere Teile.

LGB)

Nadja
August 2004 Kenia
Oktober/November 2008 Namibia
November/Dezember 2011 Namibia / Botswana
Letzte Änderung: 03 Mär 2013 19:21 von Nadja.
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23 Feb 2013 06:53 #277619
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Hallo Guido,

traumhafte Landschaftsbilder :woohoo: .

Nach Sandfontein stehen jetzt auch die Fish River- und Drifter´s Desert Lodge auf meiner Wunschliste.

Bin gespannt wie´s weitergeht ...

Liebe Grüsse aus Luxembourg
Lil
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24 Feb 2013 12:11 #277775
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Hallo Nadja, danke Dir – ist deshalb aus meiner Sicht kein so richtiger Bericht, da ich nicht mit den tollen Berichten anderer hier Schreibender mithalten kann…ich will vor allem ein paar Infos mitgeben für diejenigen, die es interessiert.

Es freut mich, dass Euch der Süden auch so interessiert. Wagt Lüderitz einfach mal – wer dafür offen ist, wird belohnt…

Hallo Lil – freut mich, dass ich zu Deiner Wunschliste beitragen konnte…


Donnerstag, 06.12.2012 Drifter’s Desert Lodge – Sossus Dune Lodge

Leider musste ich dann diesen schönen Platz verlassen, genoss das Frühstück auf der Terrasse, nochmals die Fahrt von der Lodge zum Tor und machte mich auf Richtung Norden.

Blick von der Terrasse am Morgen:


Auch dieser Teil der Strecke ist traumhaft schön, wieder durch unwirkliche Landschaften – der Weg ist das Ziel:


Am Straßenrand standen auch wieder riesige Antilopenherden und man musste höllisch aufpassen, denn sie stieben teilweise mit einem Affenzahn über die C14.

Schließlich, nach mehreren Stopps und ca. 2,5h, erreichte ich die Sossus Dune Lodge.

Auch hier war ich vorher schon zweimal, auch wenn ich sonst eher kleine Lodges oder Gästehäuser bevorzuge, bei denen Busgruppen ausgeschlossen sind. Über diese Lodge wurde ja auch schon ausgiebig geschrieben, deshalb halte ich mich auch relativ kurz.

Bei der Ankunft auf dem Parkplatz, der vom Haupthaus ein gutes Stück entfernt ist, wird man abgeholt und das Gepäck zur Lodge gebracht (auch sonst ist i.d.R. immer jemand am Parkplatz oder am Haupthaus).

Nach einem Getränk zur Begrüßung bezog ich dann das Chalet. Diese erreicht man über hölzerne Stege, sie bestehen aus Zelten auf Holzplattformen mit Terrasse und einer Fensterfront mit einem tollen Blick auf eine weite Ebene Richtung Dünen sowie auf ein Wasserloch nahe bei der Lodge, an dem ich während des Aufenthaltes im Wesentlichen Springböcke gesehen habe.
Der Sanitärbereich ist vom Schlafbereich getrennt, es gibt einen Kühlschrank, sehr bequeme Liegen und Ventilatoren, die auch teilweise bitter nötig waren, da sich das Chalet tagsüber ziemlich aufwärmt.

Blick zur Lodge:


Ich hatte Glück, das Chalet Nr.15 relativ nahe zum Hauptgebäude zu bekommen – die Wege über die Holzstege können doch ziemlich weit sein. Der einzige Nachteil ist dann, dass man früh morgens, wenn die ersten aufbrechen und man eigentlich noch ein wenig schlafen möchte, vom Gerumpel der Koffer über die Holzbohlen leicht wach wird.

Beim Hauptgebäude, bestehend aus Bar- und Restaurantbereich findet sich noch ein recht schöner Pool mit Liegen und ausreichend Schatten.
Der unbestreitbare Vorteil der Lodge für mich ist die Möglichkeit, unabhängig von Toröffnungszeiten Richtung Sossusvlei zu fahren.

Dies nutzte ich auch gleich am ersten Abend, um den Sonnenuntergang zu genießen. Ich fuhr zum ca. 25 km vom Tor entfernt liegenden Sossuspoort-Aussichtspunkt, wo man in den Dünen sitzend einen wunderschönen Sonnenuntergang erleben kann.

Zunächst vorbei an Feenkreisen:


Vom Parkplatz ist dann nur ein kleiner Fußmarsch notwendig und man taucht gleich in den roten Sand ein, kleine Dünenhügel sind mit Gras bewachsen, das sich leicht im Wind wiegt, die Dünen und das Gras in der Ebene ändert ständig die Farbe…mmmmhhh…es war einfach grandios:





Nachdem ich eine kleine Düne erklommen hatte, stand auf einmal nicht mal 20m von mir entfernt eine wunderschöne Oryx-Antilope – wir schauten uns an und ich weiß nicht, wer sich mehr erschreckt hat – ich konnte aber noch ein Foto schießen, bevor das wunderschöne Tier davon stieb:


Was mich generell sehr überrascht hat war, wie viele Tiere zu sehen waren: große Herden von Springböcken, sehr viele Oryxe, Strauße in ungeahnter Zahl und Schakale.



Als es dann doch recht dunkel wurde, fuhr ich gemütlich zurück zur Lodge, immer auf der Hut vor an der Straße grasenden Tieren.

Nachdem ich mich ein wenig frisch gemacht hatte, ging es zum Abendessen ins Restaurant. Beim meinem ersten Besuch vor drei Jahren hatte ich völlig unterschiedliche Erfahrungen gemacht – einmal topp, einmal, als eine große Busgruppe da war, ein totaler Flop.

Ich ließ mir einen Tisch auf die Terrasse bringen, was weise Entscheidung war, denn auch hier war es wieder schlicht und ergreifend atemberaubend unter dem Sternenhimmel Afrikas.

Darüber hinaus war das Essen auch äußerst schmackhaft, wirklich sehr gut, vor allem das Wild zum Hauptgang. Der Service war auch prima und, was soll ich sagen, die Weinauswahl genau richtig.
Lag vielleicht auch daran, dass nicht allzu viele Gäste in der Lodge waren.

Lange saß ich noch auf der Terrasse und ging dann irgendwann zufrieden zu Bett.
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26 Feb 2013 12:05 #278136
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  • Hanne am 26 Feb 2013 12:05
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hallo Guido,

besser könnte ich den Aufenthalt auf Sandfontein nicht berichten.
Wir waren gerade für 2 Tage dort --- das absolute Highlight unserer
Reise - lokker kann man dort mehrere Tage verbringen.
Übrigens wohnten wir im gleichen Chalet.
Liebe Grüsse
Hanne
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26 Feb 2013 12:18 #278141
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  • Hanne am 26 Feb 2013 12:05
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hallo Guido,

musste jetzt wirklich schmunzeln, wir sind ja fast die gleiche
Tour gefahren - wir waren vor Sandfontein auf Norotshama
im gleichen Chalet Nr. 1 wie Du, fanden es wunderbar - waren
die einzigen Gäste.... traumhaft. Werde auch keinen Reisebericht
schreiben - aber über die Unterkünfte und über die Wegstrecken.
Meine Überschrift könnte genauso lauten--- denn wir waren
wirklich überall - ausser Kalahari Red Dune Lodge die einzigen
Gäste..... freu mich aufs weiterlesen.
Liebe Grüsse
Hanne
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