Tag 18


Wir wollten wiederum sehr frühzeitig auf die Pirsch. Packen mussten wir auch noch, denn heute geht es in die Mitte des Parks nach Halali. Dieses Camp soll nach den Berichten im Forum nicht so schön und attraktiv sein, wie Okaukuejo. Aber lassen wir uns überraschen. Wieder ein sehr gutes Frühstück. Heute hat uns der Chefkoch persönlich begrüßt und uns einen guten Tag gewünscht. Sehr freundliches Personal hier im Camp. Auch Alles sehr sauber. Nach dem Frühstück schnell zum Auschecken und unsere Kaution von 500 Dollar abholen. Die Dame von der Rezeption funkt an die Angestellten und schon werden wir informiert, dass wir zwei Savanna Dry vergessen hätten. Nein, Nein, das war Absicht. Eine kleine Erfrischung nach den Aufräumarbeiten für das Personal. Ich habe mich auch noch für die wirklich sehr schöne und saubere Unterkunft bedankt. Wir hatten jeden Tag neue Handtücher, die kunstvoll auf unseren Betten drapiert wurden. Bravo!. Die Damen der Rezeption waren wirklich dankbar über unser Lob und berichten, dass sich laufend Gäste beschweren würden ob der unmöglichen Unterkunft. Ich konnte da nur den Kopf schütteln. Dann sollen diese Gäste halt außerhalb des Parks nächtigen und nicht in den staatlichen Camps. Wir waren mit der Unterkunft sehr zufrieden und äußerten dies auch.
So nun ging es ab in den Park zu einem neuen Tag „Game Driving“. Und was das für ein Tag werden sollte!
In der Früh noch 8 Grad. Dennoch die kurze Hose an, denn nach wenigen Stunden wird das Thermometer wieder bei wolkenlosem Himmel auf 30 Grad geklettert sein. Regen ist absolut kein Thema mehr. Die Regenzeit scheint definitiv beendet.





Wir fuhren auf der Hauptpad in Richtung Halali. Keine besonderen Vorkommnisse. Ca. 30 km vor Halali ändert sich merklich die Landschaft. Es wird teilweise „buschiger“, nicht mehr so monoton. Dennoch wechseln sich dann wieder nette Lichtungen mit Busch und Ebenen ab. So gefällt es uns. Wir biegen dann nach rechts in Richtung „Rhino Drive“ ein. Der sollte nach ca. 10 km erreicht sein und zieht sich dann in einem Bogen Richtung Halali. Auf der Zufahrt zu diesem Drive waren wir um 7.30 Uhr praktisch alleine. Zebras, Giraffen, Springböcke und Kudus liefen uns über den Weg. Dann auf einer Geraden sahen wir in einiger Entfernung auf der linken Seite der nur knapp 4 Meter breiten Staubpad einen größeren Schakal.
Wirklich ein Schakal?
Wir kamen näher. Nein, ach du meine Güte, schnell Kamera und Fotoapparat. Es ist ein Leopard! Was für ein Erlebnis. Der kam gerade von der Jagd und wollte es sich im Gebüsch gemütlich machen. Ein hübscher Bursche. Wir kamen auf 3 Meter ran. Er maulte uns ärgerlich an und wollte entlang der Straße eine neue Raststelle suchen. Wir folgten ihm. Beleidigt querte er ganz gemächlich vor uns die Straße, schaute uns noch herausfordernd an und verschwand im Dickicht.











Die Kameras glühten und wir waren total happy. Die Szenerie dauerte 5 Minuten und wir waren ganz allein mit ihm im weiten Busch. Wow, der Tag begann klasse.
Wir bogen nun in den Rhino Drive ein und hatten unsere Begegnung mit dem Leoparden noch nicht verdaut, da kam uns auf der gesamten Fahrbahnbreite ganz langsam ein Löwenrudel entgegen. Ich dachte ich träume. Satt von der nächtlichen Jagd trotteten sie vor einem PKW her. Dieser verfolgte die 8 jungen Burschen und Mädels.





Die Löwen stapften an uns vorbei, einige wichen in das Dickicht aus, kamen jedoch dann sofort wieder auf die Straße.





Als sie vorbei waren, drehten wir. Nun verfolgten wir mit 2 PKW die Löwen über die gesamte Breite. Immer wieder hielten die Löwen an oder verschwanden kurz im Dickicht, um dann direkt neben unsere Pkws wieder aufzutauchen. Dann waren sie wieder Alle auf der Straße. So ging das Spielchen eine halbe Stunde. Die Kameras hatten heute wirklich zu tun. Ein absoluter Glückstag für alle Safarifans. Bereits am Vormittag ein Löwenrudel und vor allen Dingen, ein Leopard.





Wir kamen dann noch vor Mittag in Halali an. Das Camp machte keinen schlechten Eindruck. Auch der Pool ist sehr groß. Den werden wir später noch genießen. Da wir noch nicht einchecken können, geht es nochmals in den Busch. Wir wollen zum „Lookout“ an die Salzpfanne. Die Gegend ist wirklich sehr viel schöner und abwechslungsreicher als um Okaukuejo. Wir hätten in Halali 2 Nächte buchen sollen und nur eine Nacht in Okaukuejo. Weshalb wird Okaukuejo so m.E. überbewertet? Nur wegen des beleuchteten Wasserlochs? Die Atmosphäre dort ist m.E. Geschmacksache. Am Wasserloch in Okaukuejo wurde eine überdachte Holztreppe/Tribüne gebaut. Die Besucher von Okaukuejo fanden sich gegen Abend alle am Wasserloch ein und erwarteten die Giganten der Wildnis.
Aber Schwamm drüber, jetzt sind wir ja in the middle of the Etosha und alle Besucher müssen sich nun in dieser schweren Jahreszeit ein wenig anstrengen „Tiere aufzustöbern“. (Nicht nur am Wasserloch hocken) Da heisst es eben früh raus und gegen Sonnenuntergang zurück.
Wir biegen in eine kleine Straße Richtung Lookout ab und stehen vor einer riesigen Wasser und Schlammpfütze. Um diese zu umfahren, müssen wir nach rechts über die Fahrbahn ausholen. Plötzlich bemerke ich, dass ich auf einen Kopf mit 2 großen Augen zusteuere. Bremse rein und schnell zurück. Wir stehen 10 Meter vor der „geheimnisvollen Stelle“ entfernt, stellen den Motor ab und harren der Dinge. Nach 10 Minuten tut sich was. Es erhebt sich eine ausgewachsene Löwin! Sie reckt und streckt sich und marschiert direkt auf uns und die Wasserpfütze zu. Dann trinkt sie und beäugt uns dabei argwöhnisch.









Nach 5 Minuten hat sie genug und zieht sich gemächlich ins Unterholz zurück. Was haben wir heute für ein Glück. Auf der Fahrt weiter zum Lookout noch Giraffen, Zebras etc.etc.









An der Pfanne angekommen haben wir einen fantastischen Ausblick auf das Wasser und die dortige Bucht. Die Flamingos sind leider einige Kilometer entfernt. Es müssen Tausende sein. Wir sind aber nicht enttäuscht. Das Glück wollen wir nicht überstrapazieren. Vielleicht klappt es ja morgen.











Nun geht es zurück nach Halali. Wir checken ein und beziehen unser Zimmer. Auch sehr geräumig mit ähnlicher Einrichtung wie in Okaukuejo. Jedoch keine Küche, da wir diesmal kein Chalet, sondern nur ein Zimmer gebucht hatten. Wir sind absolut zufrieden mit der sauberen Unterkunft.











Wir legen uns an den Pool und ich springe kurz rein. Ist ziemlich frisch. Na ja die haben ja auch schon „Winter“. Die Außentemperatur „nur“ 30 Grad und Wasser 19 Grad. Nach dieser Erfrischung geht es nochmals in den Busch. Keine Sichtungen.
Nach Rückkehr im Camp gibt es heute mal einen Burger. Wir erkunden noch ein wenig das Camp, suchen das Wasserloch zum Sonnenuntergang auf und gehen zeitig ins Bett. Die Aufregungen des Tages müssen erst einmal „verdaut werden“.
Morgen geht es ganz in den Osten des Parks. Wir werden den Park verlassen und 13 Km außerhalb eine bereits gebuchte Lodge aufsuchen. 2 Nächte wollen wir es uns dann dort gut gehen lassen.

Hallo Serengeti,
so wie Du Okaukuejo und Halali beschrieben hast, so haben wir es auch empfunden. Der leopard war auch da in der Gegend, das scheint wohl sein Revier zu sein. Diese vielfalt an Löwen hatten wir in 2010, diesmal waren die für euch bestimmt.
Ich freue mich auf die Fortsetzung.
Eine schönes rest Wochenende.
Liebe Grüße
Cécile

Hallo Serengeti,

hast Du einen Dusel. Wahnsinn!!! So viele Tiere.
Aber ein Foto geht ab, nämlich: Du schreibst:

Beleidigt querte er ganz gemächlich vor uns die Straße, schaute uns noch herausfordernd an und verschwand im Dickicht.

Ja und, hast Du nun von der Straßenquerung keine Bilder? Ich hab wirklich schon regelrecht darauf gewartet. Also bitte Nachlieferung

Nochmal ganz kurz wg Gruppendynamik und "sich anstecken lassen".

Also als wir früh morgens am Tor zu Sossusvlei waren, brauchten wir natürlich noch unser permit. Und siehe da: ich ging nicht etwa gemächlich in das Ticket-Büro sondern hatte schon fast ein Dauerlauftempo. Ich hab mich da so anstecken lassen. Zum Glück wurde es mir sehr schnell bewusst - und ich hab mich ehrlich geschämt. Aber so sind wir halt (zumindest ich) - einfach nicht perfekt.

Bis dann, LG von einem "echten" Bayern. Also nix zuagroasts!!!

der bayern schorsch

Hi Bayernschorsch,

bin noch mit den Fotos im Bericht beschäftigt. Aber Du hast recht, Mann hab ich mich geärgert. ich war so fasziniert, dass der Bursche quert, habe ihn angesehen und als ich die Kamera hob, hat er sich weggedreht. Dann liefere ich dieses für mich frustrierende Foto nach. Übrigens, es war auch schade, dass wir am frühen Morgen Gegenlicht hatten.

LG Serengeti




Na, ist das ein Mist oder ist das ein Mist??

Ach, Serengeti, Du hast so schöne Erlebnisse gehabt und so tolle Bilder gemacht, da muss man auch mal Gegenlicht ertragen

Wir haben im KTP mal gesehen, wie ein Leopard versuchte, sich an Oryxen zu "vergnügen" - alles im Gegenlicht! Ein tolles Erlebnis, aber fototechnisch ein Flop

Liebe Grüße
Sanne

Naja Sanne, aber er hätte schon nochmal herschauen können.

LG Serengeti