Endlich!!! Ich habe es geschafft. Der böse Alltag !!!!

Samstag 20.11.2010 wir sind immer noch im Etosha-Park

the same presider as every morning……. Früh aufstehen und schnell zum Wasserloch, denn die Hoffnung stirbt zuletzt, dass sich auch an einem Morgen ein Vieh zeigt. Doch diesmal, tote Hose. Gut, macht nichts, dann eben heute Abend……

Frühstücken, Autofrage klären und ab in den Park. Doch HALT!!!! Erst muss ich nach dem eingelegten Fleisch schauen. Hmmm.. riechen tut es guuuuuut, mal sehen wie es schmecken wird. „Puuh, hat hier jmd. Knoblauch geschnitten?“ Ähm… . „Nö…“ und weg bin ich, bevor Beccie noch weitere Fragen stellt! Ihr Gesichtsausdruck reicht mir.

Wir sind wieder mit Stefan2 und Yvonne unterwegs. Aahh die ersten Foto-Objekte zeigen sich, Springböcke. Diese sind zwar schön, reißen uns aber nicht vom Hocker, wir fahren weiter.
„Haaaalt!! Stoooop!“ Yvonne ruft und tatsächlich bleiben wir stehen. Hmm… warum denn nur eigentlich?? „Dort oben, auf dem Baumwipfel. Da ist was.“ Ah ja, doch leider ist es zu weit. Jede Kamera und auch die zwei Ferngläser werden bemüht. „Also ich meine es ist ein Falke.“ Hmm… da scheint sie Recht zu haben. Nach einer kurzen aber knackigen Diskussion beschließen wir, diese Tier als Falken durchgehen zu lassen und fahren weiter.
„Haaaaaalt! Stooop!“ Wo denn???? „Da hinten! Das ist doch ein Sekretär? Oder“ Hmmmm…. Ranzoomen mit Kamera, ranzoomen mit Ferngläsern…. Ja es ist ein Sekretär, nein es sind sogar 2! Sehr schön, wieder ein Tier zum Abhacken. Und weiter geht die Fahrt.
„Haaalt! Stooop!“ Verdamt noch mal! Ich gucke mir die Knöppe aus dem Kopp und sehe dennoch nur trockenes Gras (Heu??? ). Ich muss mal meine Brille putzen, so geht das nicht. Aber erstmal schauen was los ist. „Da, schau, ein FC Vogel!“ FC???? Ja sie hat wieder Recht! Ein wunderschöne roter FC Vogel. (der beste Fußballclub ist für uns Kölner nun mal der der FC) Eigentlich müsste man genau diesen Vogel (Rotbauchwürger) umbenennen!! Nicht? OK Spaß bei Seite, wir fahren weiter.
„Haaalt! Stoooop!“ Grrrr….. warum sehe ICH nichts???? „Da ist das Pondon zum FC Vogel!“ Aha! Ein Schwarzstirnwürger.

Herr im Himmel, wer denkt sich solche Namen aus? Dem müsste man den A…. versohlen!!!

OK, wieder ein Hacken in unserer Liste und weiter geht’s.
„Haaaalt! Stoooop!“ Diesmal rufe ICH es aus und bin ganz stolz, denn links von uns habe ich aus dem Augenwinkel etwas gesehen. „Links war was.“ Alle schauen nach links und uns stockt der Atem. Ein Riesenwaran läuft parallel zur Strecke! Cool!!!! „Was ist das denn für ein Vieh?“ „Yvonne, das nenn man Waran. Der ist schon groß, aber es gibt tatsächlich noch größere.“ Yvonne scheint uns nicht ganz zu glauben, sagt aber nichts. „Bah der ist ja hässlich, der ….. Voltaren?“ Ähm…. „Wie bitte? Voltaren? Geht es Dir nicht gut?“ „Na das Ding da, der Voltaren oder so….“ „Du meinst den Waran?“ „Ja genau, den …. Ach wie auch immer. Für mich ist er hässlich uns ist ein Voltaren.“ Aha!
Wir schauen fasziniert zu, wie die „Voltaren-Tablette“ gemütlich rechts abbiegt um die Straße zu überqueren und in aller Seelenruhe Richtung Riesenvogelnest geht. Das Gekreische und Geflatter am Baum kann man sich nicht vorstellen. Wie im Irrenhaus. Nein, Entschuldigung, da geht es wahrscheinlich ruhiger zu. Hmmm.. wie im…… Reisebus, voll mit Frauenkegelverein! Jedoch scheint das unsere Voltaren-Tablette nicht im Geringsten zu tangieren, er wandert weiterhin Seelenruhig zum Baum, dann auf den Baum und schließlich in das Vogelnest!!! Wow! Ein Erlebnis! Sehr schön, doch weiter geht´s.

Uns kommen einige Autos entgegen und jeder sagt: „Ca. 1 km weiter liegt eine Horde Löwen direkt am Straßenrand!!“ OK also nichts wie hin. Und tatsächlich!!!! Anhand der Autos wissen wir, da sind sie. Es ist der helle Wahnsinn!!! Da liegen nur 5 Meter, hallo!! nur 5 Meter!!!! vom Auto entfernt an die 12-14 Löwenweibchen incl. der Jungen schlafen oder dösen. Die interessieren sich überhaupt nicht für uns! Der Boss liegt weiter hinten unterm Baum und tut so als ob er schläft. Trotzdem werden wir das Gefühl nicht los, dass Boss genau weiß was los ist und alles beobachtet! Wir sind total fasziniert und fotografieren was die Kamera hergibt!! Natürlich haben wir nur Augen für die Löwen die rechts von uns ein herrliches Bild abgeben. Keiner kommt auf die Idee mal nach links zu schauen. Es könnte da auch etwas sein, vielleicht ein Löwe? Und alle Fenster sind auf!!!

Ich sehe schon die Schlagzeile…. „junge unerschrockene Touristin rettet alle vor dem angreifenden Löwen“ Unzählige Zeitungen wollen mein Foto, ich werde zu unzähligen Talkshows eingeladen, gebe Autogramme. „Hatten sie keine angst?“ „Aber natürlich nicht. Ich gab dem Löwen eine auf die Zwölf und schon war er ko.“ „Sie haben Menschen das Leben gerettet. Wie fühlt es sich an?“ „Ja großartig. Ich bin einfach eine tolle Frau.“

„Schatz? Puuuuuscheeeeel!!!!!“ Ähm, wie bitte? Wo bin ich? Warum brüllt er mich so an?? „Alles OK? Wir wollten weiterfahren.“ Ich liebe meinen Mann wirklich, aber in solchen Momenten …… ich wollte doch gerade die ersten Autogramme schreiben…… Oder nicht?

Also weiterfahren. „Haaaalt! Stoop!“ Diesmal sehen wir es alle. Kadaver. Nicht, dass Kadaver spektakulär ist, doch wenn zwei Geier sich am Kadaver bedienen und zwei weitere im respektvollen Abstand stehen und nur drauf warten, dass sie auch was vom Kuchen abbekommen, DAS ist spektakulär!!!!!
War ja klar, dass in diesem Moment ein Auto, vollbesetzt mit Parkrangern, vorbeidüsen muss und alle aufscheucht!! Blödmänner!!!!! So schade das ist, tröstet uns der Anblick, der sich uns nun bietet. Die Geier fliegen über unser Auto in die Lüfte und deren Spannweite ist einfach der Wahnsinn. Und wieder können wir weiteren Hacken im Heft setzen. Wir fahren weiter. Doch bis auf ein paar Giraffen sehen wir nichts mehr und so beschließen wir, Richtung Heimat aufzubrechen.

Gegen 14h sind wir zurück und ich möchte nur noch eins, dem „Knoblauchhaus“ entkommen und in den Pool springen, denn es ist mal wieder brütend heiß. Diesmal haben wir den Pool fast für uns alleine. Was für eine Wohltat!!

„Du Puschel?“ Hm….. wenn er schon so ankomm:unsure: t. „Ja. Was ist denn?“ „Also ich habe keine Lust den ganzen Nachmittag hier zu faulenzen.“ Aha, die Hummeln im Hintern kommen wieder durch. Hoffentlich schlägt er nicht „Wandern oder Spatzieren“ vor. „Was möchtest Du denn machen, mein Engel?“ „Was hältst Du davon, wenn wir noch mal raus fahren?“ „hmm…. das ist eine gute Idee.“ Also einpacken, ab ins Auto und raus in die Wildnis. Diesmal fahren wir alleine. Die anderen haben keine Lust bzw. sind platt.

Ich strenge meine Augen an und gucke und gucke und gucke und DA!!!! Ich werde belohnt! Ich habe einen Trauerdrongo entdeckt, doch bevor ich ihn fotografieren kann ist er auch schon weg. Schade. Beim nächsten Mal. Wir fahren weiter und sehen: Giraffen (sie sind einfach wunderschön), Zebras, Springböcke, Kudus, Oryx, Erdhörnchen, Schakal, Webervögel, Strauß, verschiedene Trappenarten, Krähen; aber leider keinen der wunderschönen Langschwanzvögel, die in meinem Heft abgebildet sind. Auch kein Nashorn oder Stachelschwein. Dafür entdecken wir auf dem Heimweg ein vermeintlich totes Gnu. Er liegt nicht weit vom Weg. Vielleicht 10 Meter?? Ups…. Ich wusste gar nicht, dass Gnus so groß sind! Lass uns lieber weiterfahren!!

Gegen 18h sind wir wieder zurück. Ach schön, der Grillmeister hat schon den Grill angemacht. „Sag mal Sonia, bist du Dir mit dem Knoblauchfleisch sicher?“ „Ja, warum fragst Du?“ „Naja, es ist schon ein strenger Geruch im Haus. Also, ich schlage vor, die Dose nicht im Haus, sondern draußen aufzumachen.“ „Ja klar, wie du meinst. Du bist der Grill-Boss.“ Ich muss ja zugeben, dass unser Haus einen etwas strengen:sick: Geruch angenommen hat, vom Kühlschrank möchte ich erst gar nicht sprechen! Die herausgenommenen Bierdosen riechen im ersten Moment auch nicht nach Bier. Ups……
Kurze Zeit später: „Also einen Vorteil hat das Knoblauchfleisch schon.“ Die etwas zu kritisch geratenden Blicke der Anderen erwähne ich an dieser Stelle nicht. „Aha, und möchtest Du uns nun verraten, welcher dieser schöne Vorteil es ist?“ „Ähm.. naja, um mich herum ist keine einzige Mücke! Und der, der das Fleisch isst, wird auch keine Mücke im Zimmer haben.“ Stefans Blick (ich gucke ganz treudoof) ist herrlich! (Danke für die Verteidigung) Die kommenden Kommentare sind es nicht würdig, sie nieder zu schreiben.
„So, wer möchte nun von dem köstlichem Fleisch?“ „ICH!!!!!!!“ Klar dass ich mich als erste melde!

Lieber Gott, verlass mich nicht!!!!

Hmm… lecker! Es ist eine interessante Erfahrung, beim Essen von 7 Augenpaaren angestarrt zu werden. Augen zu und durch, heiß die Devise!! „Lecker! Kann ich noch ein Stück haben?“ „Kann ich mal probieren?“ Wie bitte? Mein Mann möchte tatsächlich das „stinke-Knoblauchfleisch“ probieren? OK. „Bitte.“ „Lecker! Stefan, hast Du noch was von dem Fleisch?“ „Ja klar.“ „Dann her damit. Ein großes Stück bitte.“ „Ähm… ich möchte auch probieren.“ „Ich auch.“ „Hmm.. ich würde auch…..“ Aha!!!
Es ist unser letzter Abend im Etosha. Morgen geht es zurück nach Windhoeck und am Montag heißt es „good bye“. Also wird jetzt geschlemmt was das Zeug hält.

Jung, Du hast echt was gut bei mir!!!

Gegen 21h gehen wir alle ans Wasserloch. Komisch, alle machen uns Platz. Seltsam. Umso besser, so haben wir genügend Bänke für uns. Leider will sich kein Tier sehen lassen. Nicht mal eine Fliege oder Mücke! Hmm… sehr merkwürdig. Naja, bei dem Knoblauchgestank, den 8 Personen ausdünsten, kann sich ja kein Tier ans Wasserloch trauen!
Das Bier und der Wein entfalten bei mir die volle Wirkung, so dass ich kaum in der Lage bin die Augen offen zu halten und auf der Bank fast einschlafe. Bevor es noch peinlicher wird, bringt mich Basti ins Bett. „Ich warte noch bis Du eingeschlafen bist und gehen dann noch mal ans Wasserloch. OK?“ „Hmm…… jaja.“
Dass es Basti nicht mehr zum Wasserloch geschafft hat, muss ich nicht erwähnen, oder? Das Sandmännchen war der Meinung, dass auch er schlafen sollte!


Fortsetzung folgt:
(wie befreit man das weiße Auto von der Hochzeitsbeschriftung? Elefanten – zum Greifen nah! Wer fährt am sparsamsten und wer schafft es mit leerem Tank noch bis nach Windhoeck?)

Hallo Puschel !

Danke für die Fortsetzung !!! Hab' doch schon ganz sehnsüchtig gewartet!

Unglaublich finde ich immer wieder in den Reiseberichten, dass Ihr alle diese vielen Tiere mit Namen kennt )
Ich habe mir extra schon ein Buch zugelegt, auf dem ich auf der Toilette () immer fleißig blätter - aber ich wette, dass ich vor Ort kein einziges dieser Viecher richtig identifizieren werde. OK - Giraffe, Löwe & Elefanst nehme ich mal aus - das werde ich wohl gerade noch schaffen !!!! Hast Du einen Tipp, wie das wohl auch mit den anderen Viechern gelingen wird ? Und bei Vögeln hört's dann glaube ich wirklich ganz auf ))

Bitte lass mich/uns nicht zu lange auf die Fortsetzung warten - trotz Alltag

Liebe Grüße, schönen Abend & Wochenende noch !
Antje

PS: Und immer schön an der Fortsetzung schreiben !!!!!!!!!!!!!
PPS: Hast Du schon mal daran gedacht, dass auch andere Tiere außer Mücken vielleicht auch kein Knofi mögen ???

Hi Sonia,

ich wollte so gerne doch noch fertig lesen, bis ich weg muß....
Vielleicht klappts ja noch über die Feiertage.
LG und schöne Ostern mit vielen bunten Eiern
Alex

Sonntag 21.11.2010 Etosha – Windhoeck

Hmmm….. mir fällt gerade ein, dass wir das weiße Auto ja schon gestern „bearbeitet“ haben. Denn heute Morgen geschah etwas anderes Besonderes. OK, dann kommt nun zuerst die „Ergänzung“ zum Samstag.

Am Samstag Vormittag hieß es vom Reiseleiter: „Zuerst wird der weiße Wagen sauber gemacht, dann können alle raus fahren.“ OK, gesagt, getan. Etwas Wasser…… Fertig.
Naja, nicht ganz. Denn das „Säubern“ entpuppte sich als eine Herausforderung. Yvonne hat Ihren Eyeliner für die Beschriftung geopfert und die Zeit sowie die Sonne taten ihr übriges. Zuerst haben wir einfach einen nassen Lappen genommen, dann einen nassen Lappen mit Seife, dann einen nassen Lappen mit Seife und Spüli. Leider waren die Schrift und die Herzen immer noch zu sehen. Ich wollte schon mit der rauen Seite vom Schwamm dran, doch das haben die Männer verhindert. „Ich habe Nagellackentferner!“ Noch bevor jmd. Reagieren konnte habe ich es fleißig ausprobiert und siehe da, es hat fast funktioniert! „Sooooooniaaaaaaaaa!!!!! Bloß nicht!!! Stooooop! Mit Deinem Entferner machst Du den Lack kaputt!“ Oh mein Gott. Hauptsache das Zeug ist ab! „Ist ja gut! Dann nehme ich eben Zahnpasta.“ Grrr….. Männer, wissen mal wieder alles besser.
Natürlich habe ich im Badezimmer den Lappen NICHT mit Nagellackentferner vollgetunkt. Nein, habe ich nicht; na zumindest nicht wirklich. Irgendwie habe ich etwas vom dem Entferner verschüttet und komischerweise mit dem Lappen abgewischt, mit dem ich nun das Auto sauber mache. Natürlich habe ich viel, sehr viel Zahnpasta auf den Lappen getan. Und siehe da, alles weg und das Auto glänzt an den besagten Stellen wir neu!!! Hoch lebe Zahnpasta (mit etwas Nagellackentferner)
An alle, die in Namibia heiraten wollen und mit einem geschmückten Auto die Namibia erfreuen möchte. Nehmt bloß keinen Eyeliner!!!!! Und wenn, dann denkt an Nagellackentferner!

So und nun zum Sonntag. Heute geht es zurück nach Windhoeck.
Zu Hause wird mir das nie passieren, dass ich kurz nach 6h wach werde. Doch hier in Namibia ist es fast zur Regel geworden. Ich muss krank sein. Wie dem auch sei, ich bin wach und die Uhr zeigt erbarmungslos kurz nach 6h in der Früh. Einschlafen wäre nun eine Möglichkeit, ich weiß, doch leider funktioniert das nur zu Hause, hier nicht. Nach etwas „hin und her Wälzerei“ stehe ich auf und fange an unsere Taschen zu packen. Nein ich habe meinen Mann nicht geweckt! Er ist von alleine wach geworden. Ehrlich. „Oh Puschel, hast Du mal auf die Uhr geguckt?“ „Guten Morgen mein Schatz, lass Dich nicht stören. Schlaf einfach weiter.“ „Wie um alles in der Welt soll ich das machen? 1. breitest Du alle unsere Sachen auf dem Bett aus, so dass ich mich nicht mehr rumdrehen kann. 2. machst Du Krach für 10 und 3. ich bin wach!“ Ups…. Anscheinend habe ich ihn doch geweckt. „Jetzt wo ich auch wach bin, was hälst Du davon: ich helfe Dir schnell packen und dann gehen wir ans Wasserloch.“ Gesagt, getan, noch mal kurz unter die Dusche etwas kultivieren (den Knoblauchgeruch bekommen wir nicht ganz weg:sick: ) und ab Richtung Wasserloch.

Und auch heute ist mal wieder nicht viel los am Wasserloch. Dennoch setzten wir uns hin und genießen einfach nur die Ruhe.
Als wir schon aufgeben wollen kommen zwei Elefanten an. In aller Gemütlichkeit steuern die zwei Dickhäuter das Wasserloch an. Wir setzten uns wieder hin und schauen fasziniert zu. Es scheinen ein alter und ein etwas jüngerer Elefant zu sein. Wie Modells drehen sie sich und zeigen sich von alle Seiten. Schön, endlich ein paar gute Fotos. Und trinken können die! Der helle Wahnsinn! Und wieder frage ich mich, wie groß muss deren Blase sein?
Irgendwann drehen sie ab und gehen weg. Aber nicht ganz, denn mitten im Rückwärtsgang bleiben sie stehen, minutenlang, drehen wieder um, schlurfen zum Wasserloch und ….. das gibt es nicht, die trinken ja schon wieder!!!!!

Mittlerweile sind mehr Leute da und es ist etwas lauter geworden. Auch unsere Familie ist nun vollzählig am Wasserloch versammelt.
Ewigkeiten später ist der Durst des alten Elefanten gestillt und er geht nun endgültig dahin von wo er hergekommen ist. Der junge Elefant wiederum geht ein paar Schritte in unsere Richtung, dreht ab und geht langsam wie eine Schnecke am Zaun entlang in Richtung, ja wohin eigentlich? Das weiß ich leider nicht. Ich weiß nur, dass ich mit Basti´s Kamera am Zaun entlang parallel zum Elefanten gehe und fotografiere wie ums Leben. Es ist vielleicht 6 – 7 Meter von mir entfernt!!

Auf einmal ist ein Riesenzaun da und versperrt mir den weiteren Weg. Schade! Wenigstens hat der Elefant so viel Anstand, dass auch er stehen bleibt. Jetzt frage ich mich, wer im Käfig ist und begafft wird. Er oder ich? Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass ich die Dumme bin.
Nachdem er mit seinen Riesenohren geschlackert hat, dreht er ab und geht seiner Wege. DAS nenne ich eine Verabschiedung auf elefantisch. Mit voller Speicherkarte und total glücklich gehe ich zurück zu den anderen.

Lieber Gott, danke für dieses Erlebnis!

„Wie wäre es nun mit Frühstück? Danach Packen und ab Richtung Windhoeck.“ Da keiner widerspricht, gehen wir es an. Zuerst frühstücken und dann kommt das Packen an die Reihe. Und wieder einmal dürfen die Jungs beweisen, dass Sie ohne unsere guten Ratschläge das Auto nicht gepackt bekommen.
Kurz nach 10h heißt es: aufsitzen, anschnallen und ab geht die Fahrt. Kaum sind 500 Meter wir aus dem Camp raus müssen wir auch schon wieder anhalten.
Es ist einfach unfassbar und in diesem Moment glaube ich wirklich an Gott.
1. weil wir tatsächlich noch eine leere Speicherkarte mit haben und 2. weil die Verabschiedung auf elefantisch jetzt ihren Höhepunkt erreicht.

Keine 5 Meter vom Auto steht der alte Dickhäuter und nagt genüsslich die Blätter vom Baum. Er scheint sich überhaupt nicht für uns und die anderen Autos zu interessieren! Ganz im Gegenteil! Nachdem der Baum fast kahl ist beschließt er, dass die Blätter ein paar Bäume weiter köstlicher aussehen und geht in aller Gemütlichkeit dorthin. Wir folgen ihm diesmal nicht, wir fahren ganz langsam weiter. Zwar begegnen uns noch ein paar Springböcke, aber die haben wir nun so oft fotografiert, dass wir nicht mehr stehen bleiben.

Die Straße Richtung Windhoeck ist asphaltiert und so sollten die ca. 400 km doch kein Problem sein. Wäre da nicht die Dachzeltabdeckung des roten Autos. Dieses macht sich nämlich fast selbstständig. Also anhalten und mit Schnüren etc. improvisieren; klappt gut also weiter fahren.
Keine 50 Km weiter wieder Stopp. Was ist denn nun schon wieder los?
Wir haben 30°C, asphaltierte Straße und gute Autos. Eigentlich müssten wir doch in 4 Std. im Hotel ankommen! Was los ist? Ha, das rote Auto ist mal wieder Schuld! Diesmal ist es die Befestigung für das Dachzelt, die klappert. Das sieht nicht gut aus. Anscheinend haben wir eine Schraube verloren. Nach einer kurzen Diskussion wird von unserem Dachzelt ein Gummiband abgemacht und um das Dachzelt des roten Autos gemacht, aber so, dass die Mädels hinten die Scheiben nun nicht ganz zu machen können. Denn dieses Gummiband wurde in die Ösen der Abdeckung getan und einmal durch das Wageninnere gespannt. So sollte es halten. OK. Endlich geht es weiter.

Lieber Gott, halte Deinen Daumen drauf und lass bloß nicht los!

„Da rechts, Wildschweine!“ Rechts aha, rechts ist da wo der Daumen links ist. Toll. Bevor ich das kapiere, sind die Wildscheine umgedreht und rasen Richtung Dickicht. Ich sehe nur noch ein paar Hintern. So eine Schweinerei!!! Jetzt sehen wir endlich welche und sie zeigen mir nur den Arsch. Und nicht mal der hat es auf´s Foto geschafft. So schnell bin ich nun auch wieder nicht.

Wir fahren ohne weitere Zwischenfälle des roten Autos weiter. Irgendwann fahren wir ab. Hier soll es den größten Holzmarkt geben. Leider müssen wir feststellen, dass dieser komplett abgebrannt ist. Schade. Zwar stehen wieder ein paar Verkäufer hier und haben auch ein paar Holzfiguren, aber irgendwie hat keiner von uns richtig Lust, sich hier umzusehen.
Wir beschließen an die Tankstelle zu fahren um eigentlich zu tanken. Dafür wurde die Tankstelle ja erfunden. Eigentlich heißt: nach einer kurzen aber heftigen Diskussion, wer wie fährt und damit am meisten Sprit verbraucht und warum sollen wir tanken, wenn wir kurz vor Windhoeck sind……. bla bla bla……..typisches Männergeschwätz!!!

Herr im Himmel, erbarme Dich!!!!

Am Ende tank keiner, jeder steigt schmollend und schimpfend auf den Anderen in sein Auto und ab geht die Fahrt. Natürlich müssen wir 4 nun diese immens wichtige „Tankfüllungs-Frage“ ausdiskutieren. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass das rote Auto natürlich mehr im Tank hat, als das weiße, sprich unser Auto. Und dies wiederum heißt für uns: beten und hoffen dass wir bis zum Hotel kommen.

Bist Du noch dabei?? Halloooo!!

Auf dem Weg nach Windhoeck kommen wir aus dem Staunen, über die selbstmörderische Fahrweise der Namibianer, gar nicht mehr raus. Zu aller Sicherheit halten wir uns immer brav auf der linken Spur und lassen uns gerne überholen. Ja wir machen sogar bereitwillig Platz und fahren dafür fast in den Graben. Doch ist uns der Graben 1000x lieber als ein Crash.

Ich will noch nicht sterben!!!!!

Dass wir für die 400km über 6 Std. brauchen, muss ich nicht erwähnen. Mit jedem Km den wir näher an Windhoeck kommen werden wir langsamer. Von den 120km/h auf 100km/h auf 80km/h auf 70km/h.
Der Blick der Insassen aus dem roten Auto könnte man so deuten: „Was ist los? Drück auf die Tube, wir wollen auch mal ankommen!“
Unser todesverachtender Blick könnte man so deuten: „Wir fahren spritsparend! Und davon abgesehen, die Tanknadel kann nicht tiefer sinken, sie ist schon am Ende!“

Ob man es glaubt oder nicht, wir haben es tatsächlich bis zur Pension Steiner geschafft!! Wir Mädels sind einfach nur noch fix und fertig also nehmen wir unsere Koffer und Taschen und verschwinden auf unsere Zimmer. Die Männer lassen wir mit dem Rest alleine. Die können uns………..
Herrlich so eine kalte Dusche.

Es ist nicht zu fassen, aber die Jungs fahren tatsächlich jetzt noch die Autos weg. Also ich meine, sie fahren die Autos zurück zum Vermieter! Mit leerem Tank??? Nächste Lektion gelernt: in Namibia können Autos auch mit „nichts“ fahren. Toll!!
Während also unsere Männer bei 30°C Hitze die Autos mit dem leeren Tank zum Hester bringen, genießen wir Mädels erstmal einen Rock Shandy, danach eine erfrischende Dusche und dann kommt die Königsdisziplin der Reise: Koffer und Taschen so umzupacken, dass sie nicht über 20kg kommen und die Souvenirs heil bleiben. Klar werden wir morgen noch shoppen gehen, aber das Grundgerüst des Gepackten muss stehen.
Irgendwann trudeln unsere Männer wieder ein. Es ist tatsächlich alles gut gegangen.

Womit haben sie Dich bestochen???

Viel Zeit haben sie nun aber nicht zum Quatschen, denn für 19h ist in Joe´s Beerhaus ein Tisch für 8 Personen bestellt und d.h. das Taxi kommt gegen 18:30h.
19h Joe´s Beerhouse: Alle schwelgen in Erinnerung…........ Alle?? JA diesmal alle!!!!!
Nun bekommen wir auch etliche Anekdoten der Planung zu hören, während wir schlemmen wie Götter in Frankreich. Herrlich!!!! Nur der Alkohol, der ist genauso böse wie in Deutschland.
1. er verdunstet mir nichts dir nicht einfach so
2. er hat die Eigenschaft, dass das was man sagen möchte, irgendwie komisch klingt und
3. er macht müde, sehr müde, sooooo müde dass wir tatsächlich alle um 22h zurück auf unseren Zimmern sind und die meisten von uns in die endlose Weite der Träume entschwinden. Ich auch, vorher genehmige ich mir allerdings eine Runde Bett-Karussell.

Fortsetzung folgt:
(sind die Hochzeitspapiere fertig? Shoppingwahn in Windhoeck, Große Lampe-kleiner Koffer, Good Bye Namibia)

Hi Sonia,

Bettkarusell??? Wie unangenehm! Geht bei mir dann meistens übel aus!
Danke für die Fortsetzung.
Liebe Grüße
Alex

Oh, die Fortsetzung ist da

Muss mich auch mal outen als stille Mitleserin.
Ich bin begeistert, herrlich beschrieben. Irgendwie kommt mir immer der Gedanke an Hummeldumm

Danke

LG
Ilka