Hallo Puschel,
es ergeht mir wie meinen Mitlesern, voller Spannung erwarte ich Deine Reisebericht- Fortsetzung inklusive Deinen:laugh:
Wie lange ist diese Woche?
mit neugierigen Grüssen
Fahamu

So, da bin ich wieder.

Freitag 19.11.2010 Etoshapark

6:00h und ich bin schon wach. Doch diesmal ist das ok. Denn wir wollen noch vor dem frühstück zum Wasserloch, viele Tiere schauen. Doch leider ist außer den „Zweibeinern“ nicht wirklich was los. OK, dann halt heute Abend.
Erst lecker frühstücken. Dabei gibt es eine Lagebesprechung: wer mit wem in welchem Auto etc. Nach kurzer Zeit ist alles geklärt (Basti und ich fahren mit Stefan2 und Yvonne) und wir können losfahren. Endlich! Ich kann es kaum erwarten.

Das erste Objekt der Begierde kommt auch schon in Scharren über die Straße: Springböcke. Leider haben die keine Lust zu springen. Dabei sollen die das doch soooooo schön können. Wir könnten ja hupen oder in die Hände klatschen, aber das verkneifen wir uns. Wir sind schließlich keine Rowdies. (was man von den Park-Rangern nicht behaupten kann! Die sind absolut schmerzfrei. Grrr…. )

Lieber Gott, kannst Du die nicht mal bestrafen????

Wir fahren langsam weiter bis zum 1. Wasserloch. Schön, wir sind die ersten und alleine. In aller Ruhe können wir Oryxe, Kudus, Springböcke, Zebras etc. beim Trinken zuschauen. Und natürlich wird von der fabelhafte Erfindung des Fotoapparates reger gebrauch gemacht.

Ähm… hust….hust…. ähm… was ist denn nun los? Ich sehe nichts, es ist so staubig! Hallo??? Aha, der Staub legt sich und wir schauen geradewegs auf eine wunderschöne weiß-blaue Wand. Ähm…. Irgendwie stimmt das Bild nicht. Hatten wir nicht eben noch den Ausblick auf das Wasserloch??
Ein kurzer Blick hoch und runter und rechts und links und ….. na toll…. „Du Blödmann!!“ Leider kann „ER“ uns nicht hören. Wer ER ist? Na ein Bus, ein Reisebus, ein Riesenreisebus!!! Ist ja an sich kein Problem. Diese Erfahrung haben wir ja schon an den Dünen gemacht. Aber dieser Bus stellt sich dreisterweise VOR unser Auto! Und nicht nur das. Er verscheucht auch noch die Tiere. Grrr…..
Tja, das ist Pech. Allerdings Pech für die Busgäste, denn diese können, zumindest an diesem Wasserloch, keine Tiere sehen.

Wir fahren weiter. Schließlich sind in meinem Etosha-Heft noch mehr tiere eingetragen. Also auf zur Jagt. Unterwegs begegnen wir einigen Vögel, die zu bestimmen sich als eine Herausforderung darstellt. Stimmt das gemachte Foto mit dem Bild im Heft überein?? Nicht immer sind wir einer Meinung! Aber egal. Wir fahren weiter.

Nächstes Wasserloch, nächstes Glück: wir sehen 3 Giraffen. Juhu!!! Und diese scheinen auch noch durstig zu sein, d.h. sie werden trinken!
Hallo, ich habe gesagt, ihr seid durstig und wollt trinken!! Hmm… großer Durst-köstliches Nass!! ??? Nein, es kommt weder von recht noch von links ein Auto, es ist absolut ruhig!!! Nein hinter euch ist auch nichts! Also los!!
Wir müssen seeeeeeehr viel Zeit und Geduld aufbringen, um sie beim Trinken zu beobachten. Doch unsere Ausdauer wird belohnt!!! Gefühlte tausend Std. später beschließen die Damen sich breitbeinig (hallo meine lieben Männer, nicht dass was Ihr wieder denkt……. ) ans Wasserloch zu stellen und zu trinken.
Es ist schon erstaunlich, wie sich die Giraffen verrenken müssen um an das Wasser zu kommen.

Huch was ist denn nun schon wieder los? Die Giraffen schrecken hoch und machen sich langsam aber sicher auf den Rückweg ins Gebüsch. Hmm… Ich sehe nichts. Wie denn auch, wenn wir immer nur nach rechts zu den Giraffen sehen. Von links kommt ein Elefant auf das Wasserloch zu. Ein Riesenelefant! Wir schauen fasziniert zu wie er in aller Seelenruhe trinkt und trinkt und trinkt und trinkt und…….. hört er eigentlich auch mal auf? Oder läuft es bei ihm hinten wieder raus? Eine geschlagene halbe Stunden später ist er fertig. Mensch, der muss ja einen Magen haben und seine Blase erst!! Beneidenswert!

Wir fahren weiter, zum nächsten Wasserloch. Da stehen Zebras, nicht ein paar Zebras, da stehen hunderte Zebras, was sage ich: tausende Zebras!!!!! Das ist ein Bild für die Götter und wir fotografieren was die Kamera hergibt. Hoffentlich können wir vor lauter Streifen später auch was auf dem Bild erkennen!

„Schatz, ich müsste mal……“ „Wie bitte? Jetzt? Hier? Kannst Du nicht warten bis wir im Camp zurück sind?“ Wie bitte? Ich glaube ich habe mich verhört! „Natürlich kann ich warten, es stört dann jedoch hoffentlich nicht, mein herzallerliebster Gemahl, wenn ich mein Bedürfnis jetzt, hier im Wagen erledige, eine Tüte habe ich dabei.“ Dank Yvonne, die sich mit mir solidarisiert, muss Basti zur nächsten eingezäunten WC-Gelegenheit fahren. Unterwegs zum stillen Örtchen kommt uns ein älteres Ehepaar entgegen, das uns mitteilt, dass ca. 800 Meter weiter 2 ausgewachsene Löwen unter einem Baum ihr Nickerchen verrichten.
Danke für die Info!
Leider entbrennt nun im Auto eine Diskussion, wer das Gatter zum Parkplatz aufmacht. Und wieder ist es unsere Yvonne, die sich als Lebensretter anbietet. Sie steigt aus, macht das Gatter auf, wartet bis wir durchfahren und schließt es auch wieder. Und? Nichts ist passiert! Nun aber schnell zum Örtchen…. Nein, wer kommt uns denn da entgegen? Die zweite Hälfte unserer Reisegruppe, Schwiegereltern, Beccie und Stefan1. Ein kurzes „angeben“ wer welche Tiere und wer mehr Tiere gesehen hat (es steht unentschieden! ) schnell Blase entleeren und ab geht es zu den Löwen.

Leider sind wir nicht die einzigen und leider liegen die Löwen auch in eine Entfernung, die wir mit dem Auge zwar erahnen aber ohne ein Fernglas nicht sehen können. Dennoch machen wir zum Beweis ein paar Fotos. Wer weiß, nicht das das die einzigen Löwen sind. Wir fahren weiter und weiter und weiter und…… nichts!!!! Es ist brütend heiß, schwül und vor lauter „Tiere suchen“ tun uns schon die Augen weh. Ein kurzer Blick auf die Uhr verrät uns, dass wir doch tatsächlich schon seit 5 geschlagenen Stunden auf der Pirsch sind! Wow! Mir kommt es gar nicht so vor!
Wir beschließen einstimmig, dass wir den Rückweg ins Camp antreten. Unterwegs erbarmt sich doch tatsächlich noch ein „Zweibeiner“ und lässt sich wunderbar von allen Seiten fotografieren. Dieser „Zweibeiner“ hat die Bezeichnung: Reisentrappe (so steht es zumindest im Etosha-Heft; ich glaube eher das soll Riesentrappe heißen) Wie ein Modell dreht und wendet sich das Vieh. Sehr schön. Wir fahren weiter. Kurz vor unserem Camp steht noch ein zweites Modell brav vor unseren Kameras: Gackeltrappe. Na also, doch eine gute Ausbeute für den heutigen Vormittag.

„Und wie sieht es bei euch aus? Wie viele Tiere habt Ihr noch gesehen?“ Jetzt können wir doch mal angeben! Also: Zebras, Kudu, Springbock, Oryx, Giraffen, Elefant, Löwen, einen sehr scheuen Impala, Erdhörnchen (die habe ihr „Haus“ direkt unterirdisch neben unserem Bungalow), Schakal, Strauß, Webervögel, Perlhühner und…. Und …. Und … das war´s.
„Aha, das ist ja schon eine Menge. Sehr schön. Also wir haben gesehen: das gleiche wie Ihr plus Steinbock, Maskenweber, Cabanisweber, mehrere Sekretäre……“ Ist ja gut!!! Kannst aufhören! Vielen lieben Dank für die ausführliche Beschreibung der gesehenen Tiere! 1:0 für Euch. Aber nur für heute!

Hör mal Jung, lass mich morgen bloß nicht im Stich!!!

Basti und ich beschließen nun allerdings erstmal uns im kühlen Nass zu erfrischen. Da ja alle auf der Jagt nach „Fototrophäen“ sind, wird es am Pool bestimmt leer sein. Tja, das ist allerdings ein Wunschtraum.
Was um Himmels Willen machen die ganzen Leute hier?? Wir sind im Etosha Park. Hier gibt es ganz viel zu sehen und die liegen alle am Pool! Wie sich später herausstellt, waren die meisten mit dem Sonnenaufgang schon auf der Pirsch. Nicht wie wir erst um 10h!
Naja und die Hardcore-Trophäen-Sammler kommen erst gar nicht auf den Gedanken: Schwimmen-Erholen-Pool.
Trotzdem, erstmal ein paar Runden im Pool drehen. Ah das tut gut, bis eine italienische Großfamilie kommt. Wer eine italienische Großfamilie kennt, weiß was ich damit meine! Ein ganzer Kindergarten kann nicht so einen Lärm machen wie diese Herrschaften! Es ist unglaublich! Nichts gegen Italiener!! Aber es ist schon erstaunlich in welcher Lautstärke die sich unterhalten können.

Ich verziehe mich auf die Decke und schreibe voller Elan noch ein paar Etosha-Karten. Gegen 16:30 kommt Stefan2 und fragt, ob wir Lust hätten, vor dem Abendessen, noch eine Runde durch den Park zu fahren. Er möchte zur Pan. Klar warum nicht. Also aufsitzen und ab zur Pan. Von uns aus sind es nur 8km, also werden wir nicht lang unterwegs sein. Dachte ich! Wir brauchen geschlagenen 45 Min bis wir da sind!! Die Straße ist eine Herausforderung. Die Pan selber ist etwas enttäuschend. Nichts weltbewegendes, so dass wir wieder Richtung Heimat fahren. Um 18:30h sind wir endlich da. Wir werden schon vermisst, oder zumindest die Jungs. Schließlich muss ja das Abendessen vorbereitet und gegrillt werden. Jetzt aber hopp hopp! Alle haben Hunger.

Wie immer ist das Essen hervorragend. An dieser Stelle an großes Lob an unsere Grillmeister!!!

Während ich den Abwasch mache kommt Stefan1 in die Küche. Er muss ja noch das Fleisch für morgen einlegen. „Ist das nicht ein wenig zu wenig Knoblauch?“ „Naja, könnte mehr sein, aber nicht jeder mag es so gut gewürzt.“ Kurze Zeit später wird Stefan1 nach draußen gerufen und ich fühle mich dazu berufen das Fleisch (Springbock) „richtig“ zu „würzen“. Etwas, davon, etwas hiervon und fertig. Ich will gerade den Deckel draufmachen da kommt Stefan1 zurück. „Und wie sieht es aus?“ Ähm….. ! „Ich finde gut.“ Stefans Blick verrät mir seine Gedanken und so muss ich die Dose wieder aufmachen. „Sonia!!!! Das ist kein eingelegtes Fleisch, das ist ja eingelegter Knoblauch mit etwas Fleisch!!! Meinst Du nicht auch, dass das etwas zu viel ist???!“ Hmm… kurze Überlegung…. „Nö!“ Ich mache demonstrativ den Deckel wieder zu uns stelle alles in Kühlschrank. Stefans Blick gen Himmel übersehe ich gefließentlich. Sorry, aber das Beten sollte schon mir überlassen werden! Darin bin ich mittlerweile Spezialist!

Lieber Gott, lass es morgen schmecken!!! Biiiiitteeeeeeeeeeeee!!!!

Nun gehen wir alle, mit einer Pulle in der Hand und Fotoapparat in der anderen, zum Wasserloch.

Also, es könnten durchaus noch mehr Kerzen im Dom werden, wenn……

Ah, eine Bank ist noch frei, schnell dahin und nun heißt es warten, warten, warten, ……….. JAAAAAA!! Da tut sich was! Oh mein Gott!!! Da kommen doch tatsächlich zwei Nashörner auf das Wasserloch zu!!! Gigantisch! Und eine Giraffe!!!! Wow!!!!! „Schatz? Schaaaatz.“ „Was denn????“ „Kann ich bitte die Kamera haben? Sonst sind alle weg und wir haben kein Foto.“ Wie bitte?? Ach so, ja hier. Ich schaue wie gebannt auf dieses Schauspiel. Die Nashörner trinken und gehen weg und kommen wieder!! Trinken und gehen weg. Und kommen wieder!! Es ist unglaublich!!! Aha, jetzt haben sie genug. Denn jetzt verschwinden sie auf nimmer wiedersehen.

Gäääähn….. ist das schön. „Schatz?“ Hmm….. „Ich will mich ja nicht beschweren, aber Dein hübsches Köpchen lastet etwas schwer auf meiner Schulter.“ Hmm……. „Schatz?“ Gääähn….. Hmmm….. „Sollen wir ins Bett?“ Hmmm… Das ist eine gute Idee. Gute Nacht und viel Spaß noch beim Wasserloch.

Fortsetzung folgt
(Falke, Geier, Löwen, Waran im Vogelnest, und mein eingelegter Knoblauchspringbock-verscheucht garantiert alle Mücken!)

Hallo Puschel,
Deine literarischen Ergüsse sind wie immer ein Gedicht:(
Danke, ich freu mich schon auf die Fortsetzung
LG Fahamu

...und wieder ein sehr schönes Kapitel.

Italienisch geht nicht leise - zu viele Vokale.

Hi Sonia,

ich hab da mal ne Frage, viel mehr eine Bitte...
Da Du ja so einen guten Draht nach oben hast, könntest Du mal schauen, dass Du dem Guten sagst, dass er mich bitte bitte auch wenigstens einen echten Elefanten sehen lässt ?
Ich wär Dir wirklich sehr dankbar ...

LG und danke für die Fortsetzung
Alex

Hi Sonia,

wann geht's denn weiter ?
Warte schon sehnsüchtig auf die verbleibenden Tage )

Bitte bitte !!!!

Liebe Grüße
Antje